5 Kommentare zu “Güterverkehrsumfahrung Bremen Hbf

  1. Vom Nutzen her halte ich das für recht sinnvoll. Nur in der Umsetzung sehe ich das ein oder andere Problem.

    Was ich für etwas bedenklich halte, sind die innerstädtischen Überwerfungsbauwerke im Bereich Finndorf/Weidedamm. Da dort regelmäßig Straßen die Gleise unterqueren, haben diese nur eine Ausdehnungsrichtung – nämlich nach oben.
    Das ist Punkt 1 städtebaulich kein optisches Highlight, und Punkt 2 lärmschutztechnisch recht problematisch, insbesondere da das ganze ja explizit für den Güterverkehr gedacht ist, wobei sich jeder Lärmschutzmaßnahme wiederum negativ auf Punkt 1 auswirkt.

    Den Abzweig auf die Güterumfahrungsbahn verstehe ich nicht. Soll dort sowohl die Autobahn als auch die bestehende Eisenbahn überquert werden – in dem Fall würden sich durch den nördlich angrenzenden Tunnel (der den Oytendamm unterquert, welcher dort fast 10 Meter tiefer liegt als die Autobahn im Breich der Güterumfahrungsbahn) deutlich zu hohe Steigungen von fast 5% ergeben – oder sollen sowohl Autobahn, Eisenbahn als auch Gewässer unterquert werden – in dem Fall wäre hier ein weiterer Tunnel nötig.

    Die „Ausbaustrecke Oberneuland – Abzweig Güterbahnhof“, die mitten durch die ausgedehnten Bremer Wohngebiete führt, dürfte auf Proteste bisher ungekannten Ausmaßes stoßen, wogegen die Lichtenrader Proteste gegen die Dresdner Bahn (auf der ja kaum Güterverkehr stattfinden wird) ein Kinderspiel gewesen sein dürften.

    1. „Das ist Punkt 1 städtebaulich kein optisches Highlight, und Punkt 2 lärmschutztechnisch recht problematisch, insbesondere da das ganze ja explizit für den Güterverkehr gedacht ist, wobei sich jeder Lärmschutzmaßnahme wiederum negativ auf Punkt 1 auswirkt.“

      Berechtigter Einwand, aber da sehe ich weniger Probleme, da es ja „nur“ die +1 Ebene wird, die Umgebung recht industriell geprägt ist und auch ansonsten viele Gebäude in der direkten Nachbarschaft auch an die Höhe ranreichen. Das wäre städtebaulich vertretbar.

      „Den Abzweig auf die Güterumfahrungsbahn verstehe ich nicht.“

      Da habe ich die Tunnelportale vergessen, sorry.

      „dürfte auf Proteste […] stoßen“

      Ja, das stimmt. Alternativ kann man aber auch einfach die Strecke weiter mit der Autobahn bündeln und weiter westlich auf die Strecke Oberneuland mit einem kurzen Tunnel einfädeln. Anschließend sind es ja überwiegend Kleingartensiedlungen und unkritische Flächen. Falls die Proteste ungeahnte Ausmaße annehmen würden.

  2. Ich muss da Vincents Kommentar in weiten Teilen beipflichten: Die Idee den den Güterverkehr aus der Bahnhofshalle zu verbannen ist absolut nachvollziehbar und sinnvoll. Nur eine Lösung zu finden, ist schwierig. Ich hatte im Kopf auch schon ein paar Mal ähnliche Gedankengänge, wie du sie jetzt gezeichnet hast, allerdings sehe ich durch die von dir gewählte Streckenführung keine grundsätzlich geringere Belastung der Anwohner. Ich glaube hier müsste man eher ein wenig tiefer in die Tasche greifen und dafür eine umfassende Lösung finden, ähnlich dem Güterzugtunnel Offenburg. Bezogen auf Bremen würde ich den östlichen Teil Achim – HB-Oberneuland entlang der Autobahn wie von die vorgeschlagen realisieren, dann aber geradeaus über die Strecke Bremen – Hamburg weiter nach Norden, einen Bogen nach Westen quer durch die Felder, anschließend einen Tunnel von etwa der „Kinder- und Jugendfarm“ (siehe OpenStreetMap) bis zum Gewerbegebiet Horn-Lehe West und von da aus parallel zur Autobahn bis zur Bahnstrecke nach Bremerhaven. Ist eine Ecke teurer, ich weiß, aber alles andere wäre nicht durchsetzbar und auch wirklich für viele Anwohner eine ziemliche Zusatzbelastung.

    1. „Bezogen auf Bremen würde ich den östlichen Teil Achim – HB-Oberneuland entlang der Autobahn wie von die vorgeschlagen realisieren, dann aber geradeaus über die Strecke Bremen – Hamburg weiter nach Norden […] bis zum Gewerbegebiet Horn-Lehe West und von da aus parallel zur Autobahn bis zur Bahnstrecke nach Bremerhaven“

      Hätte aber dies nicht zur Folge, dass man von einer solchen Strecke gar nicht den Rangierbahnhof und die Strecke nach Oldenburg – Wilhelmshaven erreicht, und dann hierfür noch eine separate Lösung gefunden werden muss? Das ist ja genau das Ziel meines Vorschlags, alle Relationen innerhalb Bremens auf einer Trasse, die somit eine Verteilungsfunktion hat, zu bündeln.

      „Ist eine Ecke teurer, ich weiß, aber alles andere wäre nicht durchsetzbar und auch wirklich für viele Anwohner eine ziemliche Zusatzbelastung.“

      Also die optionale Führung unterquert ja alle Wohngebiete entlang der bestehenden Bahnstrecke und führt parallel zum Bestand nur zu gar nicht bzw. sehr dünn besiedelte Gebiete, da sehe ich eigetnilch keine großen Zusatzbelastungen, wenn man noch aktiven Lärmschutz errichtet. An den Knackpunkten wie der Verbindungskurzve nach Neustadt kann man durch eine Kombination von aktiven und passiven Lärmschutz die Belastungen für die betroffenen Anwohner womöglich sogar noch reduzieren, da der Bestand sogut wie keinen Lärmschutz aufweist. Wäre dann auch ein bisschen tiefer in die Tasche gegriffen, aber trotzdem weniger Neubaustrecke als in deiner vorgeschlagenen Alternative, die ja auch noch zusätzliche Verbindungskurven und Neubauabschnitte benötigt.

      1. „Hätte aber dies nicht zur Folge, dass man von einer solchen Strecke gar nicht den Rangierbahnhof und die Strecke nach Oldenburg – Wilhelmshaven erreicht, und dann hierfür noch eine separate Lösung gefunden werden muss?“

        Dafür würde ich noch eine Gegenkurve in Höhe der Gesamtschule West errichten, aber vielleicht zeichne ich das auch nochmal genauer.

        „Also die optionale Führung unterquert ja alle Wohngebiete entlang der bestehenden Bahnstrecke und führt parallel zum Bestand nur zu gar nicht bzw. sehr dünn besiedelte Gebiete“

        Also wenn du da mal rechts und links deiner Bahntrasse (egal ob Aus- oder Neubau) einen 100 m breiten Streifen ziehst, sind da schon einige Betroffenheiten, die sich dagegen wären würden. Selbst wenn sich die Bahntrasse quasi hinter der Autobahn versteckt, hilft das nur bedingt.

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