Beschreibung des Vorschlags
Eine Faustregel besagt, ab ca. 100000 Einwohner lohnt sich eine Straßenbahn. Erkelenz, Heinsberg und das dazwischenliegende Hückelhoven sind die drei größten Städte im Kreis Heinsberg. Keine der drei Städte ist eine Großstadt mit mindestens 100000 EW, da jede von ihnen nur zwischen 40000 EW bis 43000 EW hat. Weil die drei aber aneinandergrenzen und sich wie eine Perlenkette verbinden lassen, darf ich die Einwohnerzahl hier auch addieren und sagen zusammen haben sie über 120000 EW, was schon eine Straßenbahn rechtfertigt.
Die Strecke beginnt am Bahnhof Erkelenz und führt durch die Altstadt direkt zum ZOB am Freibad. Hier möchte ich die Straßenbahn zwecks besserer Umsteigequalität durch den ZOB führen. Anschließend erschließe ich die Wohnneubaugebiete im Westen von Erkelenz neu durch die Straßenbahn. Dafür braucht sie eine Brücke über die B57.
Nach Passieren von Matzenrath fährt sie direkt über Hetzerath und Doveren nach Hückelhoven. Die Innenstadt Hückelhovens wird mit einer unterirdischen Straßenbahnstrecke gequert, welche die City mit dem U-Bahnhof Hückelhoven Rathaus erschließt. Die kurze unterirdische Strecke erlaubt ein einfacheres Passieren der Innenstadt als durch eine oberirdische Strecke, die sie in Ost-West-Richtung nur nördlich oder südlich tangieren könnte. Hückelhoven ist stark Ost-West-ausgedehnt, sodass sich die Straßenbahn sinnigerweise gut in Richtung Westen führen lässt. Dabei folge ich der L117n, um ein beidseitiges Einzugsgebiet zu haben, wie z. B. Millich und Schaufenberg. Durch Ratheim habe ich dann zwei Strecken eingezeichnet. Hier würde ich die längere Strecke über Ratheim Markt, da so das Schul- und das Stadtteilzentrum erreicht werden können, was mit der kürzeren Strecke über Haus Hall nicht möglich wäre.
Hinter Ratheim geht es direkt weiter nach Hückelhoven. Genauer gesagt nach Oberbruch mit 7200 EW. Dort lohnt sich die Straßenbahn eher als über das nur halb so große Dremmen. In Oberbruch wird die Hauptstraße bedient. Anschließend quere ich mit einem kurzen Tunnel die Eisenbahnstrecke der RB33 und legte einen weiteren U-Bahnhof an, welcher mit einer Treppe und einem Aufzug einen Turmbahnhof mit dem Bahnhof der RB bildet. Der Straßenbahntunnel müsste nur 4 m tief liegen, während eine Brücke über die Eisenbahn 7 m hoch liegen muss. Deswegen ziehe ich den Tunnel der Brücke vor. Dann geht es über Eschweiler (Stadtteil von Heinsberg, nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Stadt bei Aachen und Stolberg), Schafhausen (Stadtteil von Heinsberg, die Stadt in der Schweiz hat ein F mehr) und dem Jobcenter/Kreis vorbei in die Innenstadt von Heinsberg, wo die Straßenbahn am ZOB neben dem Hauptbahnhof endet.
Wenn man Ulrich Conrads Straßenbahnlinie von Wickrath nach Erkelenz verlängert, könnte diese Idee sogar mit einem Mönchengladbacher Straßenbahnnetz gut kombiniert werden.
Ich habe mehrere Zwischenwendemöglichkeiten eingezeichnet. Ohne diese ist die Strecken nur 26 km lang. Vom Fahrplan her wünsche ich mir zwar nur eine alle 10-Minuten-fahrende Linie auf der Gesamtstrecke, da es jedoch gerade bei so einer langen Linie Schwierigkeiten geben könnte, wenn irgendwo eine Störung auftritt, ist es ratsam Zwischenendstellen einzurichten. Diese erlauben einen Betrieb immer bis kurz vor oder hinter Hückelhoven Rathaus, sowie bis zu den Stadtgrenzen.
Hast du dir die aktuellen Busverkehre auf der Strecke angeschaut? Wie verkehren die?
Gut finde ich, dass du die Faustregel von etwa die 25 km pro 100.000 Einwohner eingehalten hast. Fraglich ist nur ob mit dieser Linie der Großteil der Menschen erreicht wird. Und außerdem bezieht sich die Faustregel auf einen 100% oberirdischen Bau, während du einen teuren Tunnel inkludiert hast.
Immerhin kommt er in Erkelenz ohne Tunnel aus.
Ich schließe mich Intertrain an: Die beiden Tunnel machen das Projekt untragbar teuer.
Zudem finde ich deinen Takt interessant: Ein T10 in einem suburbanen bis ländlichen Raum ist wohl —mal wieder— völlig übertrieben.
Ein weiterer gravierender Dorn in meinem Auge ist, dass du in Ratheim die zwar stillgelegte, aber immer noch freigehaltene Bahnstrecke Jülich-Dalheim nutzen möchtest.
Es gibt derzeit Bestrebungen, die Strecke entweder in Richtung Jülich und Düren, oder in Richtung Gelsenkirchen über Mönchengladbach, Krefeld, Duisburg und Oberhausen zu reaktivieren. Eine Straßenbahn würde diese Projekte entweder sehr stark verzögern, oder sogar komplett verhindern.
Übrigens hast du innerhalb Heinsbergs einen Parallelverkehr zur RB33 und zwischen Heinsberg und Erkelenz ist die SB1 wohl deutlich schneller.
Deine Streckenführung ist an vielen Stellen völlig unrealistisch.
– östlich der Kirche in Eschweiler ignorierst du den Höhenunterschied, der diese Führung so nicht möglich macht.
– östlich vom Bf. Heinsberg-Oberbruch trassierst du einfach durch zwei Parkplätze durch, was so nicht zulässig ist.
– in Ratheim Markt trassierst du auch wieder einfach mal über einen Parkplatz drüber
– von Ratheim nach Hückelhoven trassierst du einfach mal durch, ohne darauf zu achten, dass dort die neue Straße L117n gerade gebaut wird, die mit deiner Trasse nicht zusammengeht.
– dann in Hückelhoven westlich vom Sportgelände ist dir eine bestehende Skateranlage offenbar egal und du trassierst munter drüber, so dasd diese unweigerlich abgerissen werden müsste.
– in Hückelhoven-Lieberg zeichnest du das Tunnelportal mitten auf die Försterstraße drauf.
– zwischen Doveren und Hetzerath trassierst du völlig unnötig quer durch zwei Waldgebiete durch, obwohl der Weg neben der bestehenden Straße garnicht länger wäre.
– in Erkelenz-West trassierst du mitten durch einen extra in den Neubaugebieten angelegten Grünstreifen mit schönem Fuß- und Radweg und quer über den Mühlenplatz als Quartiersplatz durch.
– dann ignorierst du erneut die dritte Dimension, also dass die B57 tiefer liegt; also kein Einzeichnen einer Brücke
– weiter östlich in der scharfen 90°-Kurve der Straße Gentishof ignorierst du, dass der Kurvenradius für eine Straßen/Stadtbahn dort definitiv zu eng ist. Dort kommst du also mit deiner Trasse nicht durch.
– in Erkelenz ZOB zeichnest du deine Straßenbahnhaltestelle mitten in die bestehende Busfahrbahn, so dass dort garkeine Busse mehr durchfahren könnten.
– dann geht deine Trasse über den Johannismarkt drüber, wodurch du den Platz zu einem nicht gerade kleinen Teil nicht mehr nutzbar machst.
– und schließlich in Erkelenz Bf. trassierst du erneut einfach durch die Busfahrbahn des Busbahnhofs durch und baust dort deine Straßenbahnhaltestelle, so dass die Busse dort garnicht mehr durchkämen.
Ich würde mal sagen, dass du hier erstmal sehr viel in Ordnung bringen musst, bevor der Vorchlag überhaupt als grundsätzlich realistisch betrachtet werden kann. So wie jetzt ist die Trasse definitiv völlig unrealistisch.
Die Faustregel von 25 km / 100.000 Einwohern sagt nicht, dass man in einer 100.000-Einwohner-Stadt irgendwo 25 km vorschlagen kann und das dann automatisch gerechtfertigt wäre, diese 25 km müssen dann auch das Stadtgebiet weitgehend erschließen. Dabei kann man entlegene Siedlungen, die zum Stadtgebiet gehören, zwar auslassen, aber zumindest das kompakt zusammenhängende Gebiet sollte mit zumutbaren Fußwegen ebenso bedient werden, wie größere Stadtteile. Ansonsten wären die nicht bedienten Stadtteile von der Einwohnerzahl abzuziehen. Da wären allein in Heinsberg Unterbruch, Kempen, Karken, Lieck und Kirchhoven zu nennen, aber auch Dremmen, Porsellen, Horst, Randerath und Uetterath, sowie kleinere Orte. Heinsberg wäre mit dieser Linie keineswegs abgedeckt, aber die Kilometer hättest du verbraucht. Daran siehst du, dass sich das nicht lohnen würde.
Auf die anderen Orte gehe ich jetzt nicht ein, da wird es ähnlich sein.