Eine bessere Anbindung der Hochschulen in Karlsruhe

 

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Beschreibung des Vorschlags

Karlsruhe ist einer der wichtigsten Hochschulstandorte des Landes. Die Qualität der Anbindung der einzelnen Hochschulen schwankt allerdings stark. Während das KIT und die Duale Hochschule einen Straßenbahnanschluss vor der Haustür haben, sind die der Hochschule (HsKA) und die Pädagogischen Hochschule (PH) an ihrem Hauptstadtort praktisch gar nicht an den ÖPNV angeschlossen. Rund um diesen Standort liegen auch noch 2 Gymnasien und je eine Real- und Grundschule mit insgesamt ungefähr 13.200 Schülern und Studenten. (8.200 (HsKA) + 3.600 (PH) + 500 (Bismarck-Gymnasium) + 400 (Hebel Gund- und Realschule) + 500 (Mädchengymnasium, Schätzung)).
Das Potential für einen direkten ÖPNV Anschluss ist also gegeben. Trotzdem müssen die Schüler und Studierenden teils weite Strecken von der nächstgelegenen Haltestelle zum Campus laufen. Das sind (gemessen ab dem zentral gelegenen Anne-Frank-Haus, Moltkestraße 20):

– 560 Meter zur Haltestelle „Kunstakademie / Hochschule Karlsruhe“ and der Straßenbahnlinie 3 (Warum man eine Haltestelle, die mehr als einen halben Kilometer von der Hochschule entfernt liegt nach dieser benennt, verstehe ich nicht)
– 400 Meter zur Haltestelle „Linkenheimer Tor“ an der Buslinie 73 (die allerdings Richtung Innenstadt nur noch eine Station weiterfährt und Richtung Norden keinen Anschluss an Straßenbahn oder Stadtbahnlinie hat)
– 660 Meter zur Haltestelle „Europaplatz“ die eine der zentralen Umstiegshaltestellen in der Innenstadt ist.
Die meisten Studierenden und Schüler laufen ab dem Europaplatz, da dieser von den 3 Haltestellen am besten angeschlossen ist. Das bedeutet auch, dass Studenten, die von weiter entfernten Orten, wie z.B. Hochstetten kommen, mit dem ÖPNV Umwege fahren, da es keine einfache Anbindung von Norden gibt. Die Gehwege auf dieser Route sind allerdings teilweise ziemlich eng, v.a. in der Seminarstraße, und zu Stoßzeiten (die hier extrem ausfallen, da die Schüler und Studenten immer grob zur selben Zeit Unterrichts-/Vorlesungsbeginn, -pausen und -ende haben), reichen sie einfach nicht mehr aus und die Leute müssen auf der Straße laufen, was bei dem starken Fahrradverkehr an dieser Stelle gefährlich sein kann.

Diese Probleme können mit einer neuen Buslinie (nennen wir sie einfach Linie 77) mit einer Haltestelle im Zentrum dieser Bildungseinrichtungsansammlung gelöst werden. Die Linie würde wie in Karlsruhe üblich einen 20 Minuten-Takt haben und hätte folgenden Verlauf:
Europaplatz: Die Linie startet an derselben Haltestelle wie die Linie 73 und folgt deren Verlauf bis zur Kreuzung am Linkenheimer Tor. Kurse mit Fahrzeugen, die zwischen den Linien wechseln sind möglich. Studenten und Schülern aus Richtung Süden und Osten können hier in die Linie 77 umsteigen.
Linkenheimer Tor: Die 77 biegt in die Moltkestraße ab und hält an einer eigenen Haltestelle hinter der Kreuzung.
Eine gemeinsame Haltestelle mit der Linie 73 ist aufgrund der engen Folge an Kreuzungen südlich von hier nicht
optimal. Für diese neue Haltestelle müssten im Norden ein paar Parkplätze weichen.
Hochschule: Diese komplett neue Haltestelle liegt zentral Zeischen den Hochschulen und Schulen vor dem Anne-
Frank-Haus an einer bereits Heute durch eine Mittelinsel verbreiterten Straße. Für die Haltestelle müssten
Parkplätze und Teile des Grünstreifens weichen und vielleicht müsste auch der Mittelstreifen verkürzt werden.
Kunstakademie: Die aktuelle Haltestelle „Kunstakademie / Hochschule Karlsruhe“ würden den zweiten Teil ihres
Namens an die neue Haltestelle direkt an der Hochschule verlieren. Hier besteht ein Umstieg zur Straßenbahnlinie
3 in die Nordstadt. Die Bushaltestelle besteht im Prinzip schon, allerdings halten hier bislang nur Nachbusse
an, weshalb sie mit nur einem einfachen Haltestellenschild pro Richtung bislang sehr spärlich ausgestattet ist.
Sie müsste auf ein Niveau angehoben werden, das Tagesbuslinien im Taktverkehr gerecht wird.
Mozartstraße: Zur besseren Erschließung des Wohngebiets zwischen Kaiserallee, Erzbergerstraße und
Blücherstraße/Franz-Lust-Straße ist eine komplett neue Haltestelle in der Moltkestraße zwischen den Kreuzungen
mit der Mozartstraße und der Beethovenstraße vorgesehen. Auch hier müssten wieder Parkplätze/Grünstreifen
weichen und wahrscheinlich auch die Führung der Radfahrer verändert werden.
Städt. Klinikum/ Moltkestraße: Die Linie 77 hält an der Haltestelle der Straßenbahnlinie 2 an. Da deren Ausbau
zur Barrierefreiheit noch aussteht, kann hier analog zu anderer Haltestelle in Karlsruhe eine kombinierte Bus-
und Straßenbahnhaltestelle gebaut werden. Außerdem werden durch den Umstieg zur S1 die Orte nördlich von
Karlsruhe besser an die Hochschulen angebunden.
Städt. Klinikum/ Kussmaulstraße: Analog zur vorherigen Haltestelle steht hier der Barrierefreie Ausbau noch aus.
Durch diese Haltestelle wird auch das Studentenheim Nancysraße, das mit 630 Bewohnern größte Studentenheim der
Stadt, direkt an HsKA und PH angeschlossen.
– Hertzstraße: Hier biegt die Linie 77 nach Süden von der Linie 2 ab und trifft auf die Buslinie 70. Deren
Haltestelle befindet sich bislang nördlich der Kreuzung, sollte aber zwecks einer gemeinsamen Haltestelle nach
Süden verlegt werden. Durch den Umstieg zur Linie 2 hat man Anschluss in Richtung Knielingen (Nord) und die
Linie 70 fährt in Richtung Nordweststadt.
Kärcherstraße: Eine bereits bestehende Haltestelle der Linie 70 wird von der Linie 77 mitbenutzt.
Entenfang: Die Endhaltestelle der Linie 77 ist der große Umsteigeknoten in Westen Karlsruhes. Neben den
Stadtbahnlinien S2, S5 und S51 und den Straßenbahnlinien 5 und 6 die Schüler und Studenten aus Richtung Westen
in die neue Buslinie umsteigen lassen und ihnen so den Weg zur Moltkestraße vereinfachen, halten hier auch 3
weitere Buslinien an 2 Haltestellen jeweils im 20 Minuten-Takt. Dabei halten die Linien 70 und 62 immer zu den
Minuten 10, 30 und 50 gleichzeitig an beiden Haltestellen. Allerdings bleibt beim Halt der Linie 60 zu den
Minuten 0, 20 und 40 bislang eine Haltestelle unbelegt. Genau in diesen Lücken könnte die 77 fahren. Theoretisch
ist auch ein Linienwechsel der Fahrzeuge, wie bei den Linien 70 und 62 möglich.

Zusammenfassend würde die Linie Studenten und Schüler aus Richtung Westen am Entenfang, aus Richtung Norden am Städt. Klinikum und aus Richtung Süden und Osten am Europaplatz einsammeln und sie direkt vor die Tür ihrer (Hoch-)Schulen bringen. Kleinere Ströme würden an der Hertzstraße, an der Kunstakademie und am Linkenheimer Tor einsteigen. Des weiten sind so u.a. auch die Anwohner der Wohngebiete rund um die Moltkestraße besser an den ÖPNV angebunden. Dadurch könnte die Buslinie auch einige Autos und Radfahrer von der stark befahrenen Moltkestraße nehmen. Falls die Buslinie viel besser angenommen werden sollte als erwartet, kann auch darüber nachgedacht werden, sie zu einer Straßenbahnlinie auszubauen, die von der Siemensallee kommenden die Moltkestraße entlangfährt, um sich dann von Norden aus kommend den Europaplatz zu queren und in Richtung Süden (z.B. zum HBF) weiterzufahren.

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