Beschreibung des Vorschlags
Beschreibung
In diesem Vorschlag schlage ich den dreigleisigen Ausbau der Rheintalbahn zwischen Heidelberg-Kirchheim/Rohrbach und Heidelberg Hauptbahnhof vor.
Begründung
Die Strecke ist ab dem S-Bahnhof Heidelberg-Kirchheim/Rohrbach ist bereits dreigleisig, aber nicht nördlich des Bahnhofs. Dies stellt einen Engpass dar. Auf der Strecke fahren aktuell S-Bahnen (S 3 und S 4 der S-Bahn-Rhein-Neckar) alle 30 Minuten, eine stündliche Regionalbahn (RB 68 der DB Regio Mitte), einige Fernverkehrszüge (InterCity und InterCityExpress, betrieben von DB Fernverkehr sowie Linie(n) von Flixtrain) sowie Güterzüge der Relation Karlsruhe – Mannheim/Frankfurt. Dadurch ist die Strecke sehr überlastet. Durch den Ausbau kann die Kapazität erhöht werden und die Strecke wird zuverlässiger und weniger verspätungsanfällig. S-Bahnen (von Norden nach Süden) müssen im S-Bahnhof Heidelberg-Kirchheim/Rohrbach häufig aufgrund von Fernverkehrszügen (und der RB wegen S-Bahnen) auf das dritte Gleis ausweichen, können jedoch dann nicht sofort weiterfahren, weil die Strecke hinter dem Bahnhof nur zweigleisig ist, was durch den Vorschlag behoben wird.
Bauliche Details
Die bestehende Weichenverbindung bei Streckenkilometer 21,6, welche derzeitig die Anzahl der Gleise von drei auf zwei reduziert, wird auch nach dem Ausbau als Überleitstelle beibehalten.
Von Streckenkilometer 21,6 bis Streckenkilometer 21,4 ist aufgrund der dort ehemals befindlichen Ausfädelung der Verbindung zum Güterbahnhof genug Platz für ein drittes Gleis vorhanden.
Von Streckenkilometer 21,4 bis 20,8 müssen die Grundstücksflächen von einigen Schrebergärten reduziert werden, was allerdings kein größeres Problem darstellen sollte.
Weiter nördlich befindet sich dann ein Ausziehgleis zwischen beiden Richtungsgleisen sowie noch weiter nördlich mehrere Abstellgleise. Da mir deren Nutzung nicht bekannt ist, habe ich in meinen Planungen von einer Verschwenkung derselben abgesehen, was den Ausbau jedoch vereinfachen würde.
Nachhaltigkeit
Im folgenden die Ziele, welche Ziele des Stadtentwicklungsplans Heidelberg erfüllen:
- MO 1 (Umwelt-, stadt- und sozialverträglichen Verkehr fördern)
- MO 4 Ausbau und Verbesserung der vorhandenen Verkehrsinfrastruktur
- MO 6 Mehr Mobilität ohne mehr motorisierten Verkehr
Begründung:
Der Ausbau der Rheintalbahn im Bereich Heidelberg-Kirchheim-Rohrbach erhöht die Attraktivität des ÖPNV durch Erhöhung der Kapazität und Reduzierung von Engstellen im Netz. Dies schafft Anreize zum Umstieg auf den ÖPNV und trägt damit zur Reduktion von Treibhausgasen bei.
Sieht für mich sinnvoll aus.
Ich finde die Idee mit dem Ausbau des 3. Gleis sehr gut.
Nicht selten bekommt die S3 beispielsweise 5 Minuten Verspätung, weil in Heidelberg Hbf ein IC oder ein anderer Zug Richtung Bruchsal vorgelassen werden muss.
Da es in diesem Bereich keine Brücke gibt, die erweitert werden muss, sollte das auch möglich sein. Zudem liegen ja schon Abstellgleise, die kaum verwendet werden, bis fast zur Hälfte der Strecke. (Letzters habe ich natürlich nicht nachgemessen….)
Trotzdem wird es natürlich auch nicht ganz so einfach. Das liest sich so, als kommen da „2 Weichen“ und ein paar Meter Gleis rein und fertig. Ganz so ist es dann doch nicht.
Heute fahren von HD-Kirchheim die Züge zum Hauptbahnhof i. d. R. auf Gleis 2 ab. Gleis 2 ist also das Durchfahrtsgleis und ist für höhere Geschwindigkeiten ausgelegt.
In Heidelberg Hbf fahren die meisten Züge Richtung Mannheim von den Gleisen 1-3 ggf. auch 4/5 ab. Das hat auch seinen Grund. Hier sollen sicherlich so wenig wie möglich Zugkreuzungen stattfinden.
Jetzt sollte man wissen, dass in Richtung Mannheim (bis Wieblingen) ein 3. und 4. Gleis in Planung ist und bis ca. 2030 fertig gestellt sein soll. Ob sich danach etwas ändert, kann ich nicht bewerten, weil ich das neue Gleisbild (Richtung Mannheim) nicht kenne.
Daher gehe ich davon aus, dass die Bahnsteige / Gleise wie heute angesteuert werden sollen. Und hier gibt es schon das erste Problem.
Die Abstellgleise, welche einen sinnvollen Anschluss ermöglichen, liegen in der Mitte der Durchfahrtsgleise. Somit ist es sinnvoll das heutige Gleis 3 in HD-Kirchheim an das heutige Durchfahrtsgleis (im Hauptbahnhof Richtung Mannheim) anzuschließen. Das würde aber bedeuten, dass der komplette Bereich zwischen Hauptbahnhof und Kirchheim umgebaut werden muss.
Allerdings ergibt sich daraus auch der Vorteil, dass zukünftig das Gleis 2 besser für Fahrten/Überholungen aus beiden Richtungen genutzt werden kann.
Im Süden von HD-Kirchheim sieht es ähnlich aus. Hier liegt bereits ein 3. Gleis bis wenige Kilometer vor dem Haltepunkt Sandhausen. Dieses Gleis scheint nun wieder (wie bisher) ein aktiver Güteranschluss zu sein. Zeitweise war es stillgelegt oder wurde zumindest nicht benutzt.
Vor ein paar Monaten wurden dort „Lampen“ installiert. Das deutet doch sehr darauf hin, dass dieses wieder regelmäßig genutzt werden soll.
Um aber das Gleis 3 in HD-Kirchheim mit hoher Geschwindigkeit anfahren zu können, müssen auch hier neue Zuführungen geschaffen werden. Vermutlich ist es dann auch sinnvoll, dass vorhandene Gleis bis kurz vor Sandhausen zu benutzen und mit einer Oberleitung auszustatten. Dies hätte auch den Vorteil, dass die Güterwägen mit auch mit einer E-Lok geholt und gebracht werden können.
Im Prinzip bedeutet dies, dass das Stellwerk im kompletten Bahnhof Kirchheim angepasst bzw. neu gebaut werden muss. Alle oder nahezu alle Weichen müssten versetzt, demzufolge auch die Signalisierung auch versetzt und angepasst werden.
Das dürfte alles nicht ganz billig sein. Aber aufgrund der hohen Auslastung der Strecke sicherlich gerechtfertigt. Gerade auch, weil hier zahlreiche Verspätungen entstehen.
Allerdings halte ich einen kompletten Ausbau der Strecke Mannheim und Heidelberg mit durchgehend 4 Gleisen für noch wichtiger und in Teilen auch einfacher. Zumindest teilweise liegen hier Gleise, die mit überschaubarem Aufwand reaktiviert werden könnten.
Nach dem Ausbau HD-Hauptbahnhof bis Wieblingen, kommt bis MA-Friedrichsfeld wieder ein Streckenabschnitt mit 2 Gleisen. Die nächste Engstelle also!
Schon heute ist klar, dass nach dem Ausbau Wieblingen – HD Hauptbahnhof (pro Stunde und Richtung) 3 Züge, davon ein RE, zusätzlich auf dem Streckenabschnitt fahren sollen.
Hinzu kommt, dass Schwetzingen gerne auch einen Anschluss an Heidelberg hätte. Seit kurzem gibt es hierzu Überlegungen, diese in Friedrichsfeld einzufädeln. Vielleicht hat mein Vorschlag vor längerem (https://linieplus.de/proposal/s-bahn-heidelberg-schwetzingen-hockenheim-graben-neudorf-bruchsal/) einen Beitrag dazu leisten können? 🙂
Hier ist übrigens auch eine kleine Lösung (3 durchgehende Gleise) aufgezeigt.
Das bedeutet aber, dass ein weiterer Ausbau dort meines Erachtens noch viel wichtiger ist. Daher würde ich den durchgehenden Ausbau auf 4 Gleise zwischen Mannheim und Heidelberg bevorzugen.
Trotzdem finde ich den Vorschlag grundsätzlich gut und eine Umsetzung scheint auch möglich!