Beschreibung des Vorschlags
In der Potenzialanalyse für die Straßenbahn Bielefeld (Seite 121) wird auch eine Verlängerung zum Obersee untersucht, jedoch als nicht wirtschaftlich angesehen. Kein Wunder, der einwohnerstarke Bereich in Schildesche-Ost wird dadurch nicht wirklich erreicht.
Deswegen will ich hier eine Möglichkeit aufzeigen, wie man vielleicht besser zum Obersee gelangen kann. Die Buslinie 31 welche diesen Bereich bisher im 20-Minuten-Takt bedient hat, wenn sie pünktlich ist, jeweils nur 2 Minuten Umsteigezeit in der Deciusstraße bzw. in Schildesche-Stadtbahn. Wer hier seine Bahn verpasst, benötigt eine knappe halbe Stunde ins Zentrum. Durch den Umsteigezwang, welcher oft längere Umstiegszeiten zur Folge haben kann, ist das Busfahren in dieser Gegend bestimmt nicht besonders attraktiv. Durch eine direkte Anbindung per Stadtbahn könnten jedoch weitaus mehr Menschen motiviert werden das Auto stehen zu lassen.
Ein 10-Minuten-Takt ist denkbar, es könnte auch ein 15-Minuten Takt in Kombination mit der Linie 1 von Schildesche realisiert werden, sodass alle 7-8 Minuten eine Bahn vom Johannesstift Richtung Senne fährt (vor allem für den geplanten Ausbau nach Sennestadt sehr sinnvoll).
Streckenführung im Detail:
Die neue 2,4 km lange Linie zweigt ab dem Johannesstift ab und fährt über die Engersche Straße in die Rappoldstraße. Durch den Hochflurbetrieb müssen hier auch Hochbahnsteige in der Straßenmitte errichtet werden. Aufgrund der Breite der Engerschen- und Rappoldstraße sollte das aber kein Problem darstellen.
Schwierig wird es nur bei der Plaßstraße an der Bushaltestelle am Vorwerk. Hier müsste man auf einen barrierefreien Ausstieg verzichten, es sei denn man führt die Strecke bereits ab Jöllheide auf eigenem Bahnkörper parallel zu den DB-Gleisen, erreicht dadurch aber weit weniger Einwohner / Präsenz.
Die Haltestelle an der Plaßschule kann dagegen problemlos als Hochbahnsteig auf eigenem Bahnkörper errichtet werden und bindet nicht nur ein großes Wohngebiet, sondern auch eine Schule an. Hier wird die Strecke dann über das Schulgelände weitergeführt, ein paar Garagen und ein Teil des Schulgeländes müssten wegfallen.
Die Hauptstraße „Am Pfarracker“ wird untertunnelt, von der Straße soll direkt eine Treppe zum Bahnsteig führen.
Von dort aus geht es dann durch die Grünanlage weiter zum Obersee, wo ein P+R für Autofahrer aus Richtung Enger und Herford entstehen soll.
Vorteile:
– Das gesamte Wohngebiet Schildesche Ost wird sehr gut erschlossen
– Umstiegsfreie und schnelle Verbindung ins Zentrum
– Man kann auf die umwegige Buslinie 31 zumindest bis Schildesche Stadtbahn verzichten
– ein großer P+R fehlt im Norden Bielefelds. Durch den Neubau können zusätzliche Fahrgäste gewonnen werden (welche wahrscheinlich in einer Untersuchung keine Berücksichtigung finden)
Nachteile:
– Man bräuchte mindestens zwei Stadtbahnwagen mehr je nach Takt, der Tunnel stößt allerdings jetzt schon an seine Grenzen, eine oberirdische Führung ist denkbar
– Lärmbelastung der Anwohner
– keine umstiegsfreie Busverbindung zur Uni mehr
– Zerschneiden des Schulgeländer der Plaßschule und des Naherholungsweges am Pfarracker.