Beschreibung des Vorschlags
Die Bahnstrecke (Erfurt)-Jena-Gera-Glauchau-(Chemnitz) ist ein Teil der Mitte Deutschland Verbindung (MDV), welche allein in Thüringen 6 Oberzentren (Eisenach, Gotha, Erfurt, Weimar, Jena und Gera) verbindet. Damit zählt sie dort mit zur wichtigsten Bahnstrecke des Landes. Doch sie steht in Konkurrenz zur vielbefahrenen A4, weshalb der gute Ausbau dieser Strecke für einen Umstieg von Autofahrern zur Bahn wichtig ist.
„Im Bundesverkehrswegeplan ist ein Ausbau der Strecke als „weiterer Bedarf“ enthalten. Im aktuell gültigen Plan ist der durchgängige zweigleisige Ausbau sowie die Elektrifizierung als Teil des gesamten zweigleisigen Ausbaus zwischen Weimar und Glauchau sowie dem Lückenschluss der Elektrifizierung zwischen Weimar und Gößnitz vorgesehen. Die letzte Bedarfsplanüberprüfung vom November 2010 empfiehlt den Verzicht auf den zweigleisigen Ausbau und hält lediglich an der Elektrifizierung fest, da Fernverkehr auf dieser Relation als nicht wirtschaftlich erachtet wird und somit das zweite Gleis entbehrlich ist.“
(Wikipedia)
Folgende Abschnitte sind aktuell zwischen Jena und Glauchau eingleisig:
Papiermühle – Hermsdorf-Klosterlausnitz (ca. 6 km)
Töppeln – Gera (ca. 5 km)
Gera-Debschwitz – Gößnitz (ca. 32km)
Glauchau-Schönbörnchen – Gößnitz (ca. 12km)
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Warum ist ein zweigleisiger Ausbau zwischen Jena und Glauchau(Sachs) nötig?
-Der zukünftige Fahrplanentwurf des Deutschlandtaktes sieht eine Vielzahl neuer Angebote vor.
Es ergibt sich ab 2032 auf den folgenden Abschnitten in beide Richtungen folgende Frequentierung:
Jena-Gera: 5 Züge pro Stunde
Gera-Gößnitz/Altenburg: 3 Züge pro Stunde
Gößnitz-Glauchau: 3 Züge pro Stunde
Ich bin dabei davon ausgegangen, dass der ab 2032 eingeführte IC Düsseldorf Chemnitz nicht den RE Göttingen Chemnitz ersetzt. Im Deutschlandtakt für 2030 wird darauf noch nicht eingegangen.
Das bedeutet, dass pro Stunde 5 Züge zwischen Jena und Gera sich teilweise nur ein Gleis teilen müssen (mal abgesehen vom Güterverkehr). Zwischen Gera und Glauchau sind die Gleise zwar durch den Personenverkehr nicht so stark frequentiert, aber der Güterverkehr spielt hier auch eine große Rolle. Zudem bin ich mir sicher, dass das Angebot zukünftig auf der Strecke weiter ausgebaut wird, es ist z.B. in der Politik auch schon von einer 15minütigen Regio S-Bahn Eisenach Altenburg die Rede (siehe Artikel). Deshalb ist es meiner Meinung nach ein Mindestmaß, die Strecke zweigleisig auszubauen.
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Mein Vorschlag:
Die Abschnitte
Papiermühle – Hermsdorf-Klosterlausnitz
Töppeln – Gera und
Gera-Debschwitz – Posterstein werden zweigleisig ausgebaut.
Zwischen Posterstein und Glauchau (Sachs) wird eine eingleisige Neubaustrecke mit Abzweig zur Strecke Leipzig-Zwickau-Hof errichtet. Ja, richtig gelesen, eine eingeleisige Nebenstrecke, weil ich keinen Bedarf für ein zweites Gleis sehe. Aber: die Strecke über Schmölln und Gößnitz gibt es ja auch noch, so gesehen besteht dann eine zweigleisige Strecke zwischen Gera und Glauchau(Sachs).
Zwischen Gera und Altenburg/Zwickau/Chemnitz stelle ich mir folgenden Verkehr vor:
-RE1 wird in Ronneburg geteilt, der Triebwagen Richtung Chemnitz verkehrt über Schmölln & Gößnitz, der Triebwagen Richtung Zwickau verkehrt über die Neubaustrecke
-Der RE3 nach Altenburg fährt seine gewohnte Strecke
-IC Düsseldorf-Chemnitz verkehrt über die Neubaustrecke und spart deutlich Fahrzeit ein
Natürlich wäre es auch wünschenswert, für höhere Fahrzeiten Begradigungen an der Strecke vorzunehmen. Aber das ist ein anderes großes Thema und mir geht es hier hauptsächlich um die Zweigleisigkeit.
Ich hoffe ich habe nicht zu viel geschrieben und freue mich über Eurer Meinung dazu!
Das ist so wie es dargestellt ist V Ö L L I G unmöglich. Die tatsächliche Topographie wurde komplett ignoriert, Tunnelportale (derer es viel zu wenige sind) sind teilweise exakt konträr zur tatsächlichen Anstiegsrichtung des Geländes. Der Abzweig nach Crimmitschau hätte ein Gefälle von ca. 13% (Standart für Zahnradbahnen). Bei Glauchau wird der zulässige Mindestradius für Hauptbahnen unterschritten.
Vielen Dank für dein Feedback erstmal. Ich muss eingestehen, dass ich mich bei der Trassierung von Strecken viel zu wenig auskenne. Da ich hier keine völlig unrealistischen Vorschläge machen will, habe ich mich entschieden, die Trasse der Neubaustrecke nur mit Pfeilen anzudeuten und den Rest zu löschen.
Ich meine, ich hätte auch schonmal einen ähnlichen Vorschlag zur Umfahrung von Gößnitz hier gesehen, aber habe vergeblich danach gesucht. Falls ihn jemand findet gerne mal verlinken.
Jedenfalls – mir geht es in diesem Vorschlag hauptsächlich um den zweigleisigen Ausbau zwischen Erfurt und Chemnitz
Man könnte die Neubaustrecke nach Crimmitschau auch über die A4 bauen. Die A4 funktioniert man dann zu einer Schnellfahrstrecke komplett um als Beitrag zur Verkehrswende
Mal abgesehen davon, dass das nicht realistisch ist: Schon recherchiert, ob das bezüglich der Steigungen und Radien ungefähr hinhaut?
Spoiler: Tut es nicht.
Für die Idee, eine Autobahn zu einer SFS umzubauen, sollten aber Kreativitätpunkte vergeben werden. Als Anrainer käme man sich sicher überhaupt nicht hops genommen vor, wenn die Autobahn zwischen Frankfurt und Dresden auf einem kurzen Stück unterbrochen wird und die Blechlawine dauerhaft (wieder) durch die Dörfer rollt.
Als Symbol, dass der Schienenverkehr in Deutschland Vorrang hat, gefällt mit die Idee, auch wenn sie nahezu unmöglich umsetzbar ist. (:
Ich fände es toll, wenn einer von Euch mal einen realistischen Vorschlag zu einer Trasse über Crimmitschau erstellt (ich hab sonst nur schwer umsetzbare gefunden wie z.B. den hier). Oder hab ich einen übersehen?
Ich denke, diese Trasse wird langfristig kommen müssen, da der Umweg über Gößnitz zu lang ist.
Hallo, ich werde in meinem nächsten Vorschlag mal einen genauen und realistischeren Vorschlag für eine NBS von Gera nach Posterstein machen.
Und mal ein kleines Update zur Zweigleisigkeit: Die Thüringer Landesregierung finanziert nun die Vorplanung für einen zweigleisigen Ausbau zwischen Jena und Gera. Das ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung! Allerdings sollte man in der Politik auch die Wichtigkeit der gesamten Mitte Deutschland Verbindung erkennen und ebenfalls im Bereich Gera Glauchau die Strecke ausbauen. Dafür ist eine gute Zusammenarbeit mit dem Freistaat Sachen wichtig. Nur so kann die in starker Konkurrenz zur A4 stehende Eisenbahnmagistrale an Attraktivität gewinnen und ist für einen Umschwung der Menschen auf die Bahn im Sinne des Klimawandels gerüstet.
Korrektur: ich meine die NBS von Glauchau nach Posterstein
Für den Abschnitt Gera-Glauchau habe ich nun einen neuen Vorschlag erstellt. Dieser berücksichtigt nun auch die Topografie.
neues Update: Es gibt leider wieder schlechte Nachrichten zum geplanten zweigleisigem Ausbau zwischen Jena und Gera. „Das Thüringer Verkehrsministerium hat den Kostenvoranschlag der Bahn bekommen und entschieden, dass 130 Millionen Euro für den Landeshaushalt derzeit einfach zu viel sind.“ (Zitat MDR THÜRINGEN).
Großes Problem ist, dass der Bund sich für diese Maßnahme nicht zuständig fühlt, weil derzeit hier nur ein sporadischer Fernverkehr rollt. Dabei ist schon lange eine zweistündliche IC Linie von Chemnitz ins Ruhrgebiet bzw. nach Frankfurt geplant. Gleichzeitig wird von vielen Städten eine alle 20min verkehrende Regio S-Bahn von Eisenach nach Gera/Altenburg geplant.
Ich bin auch der Meinung, dass ein 20min Takt zumindest zwischen Erfurt und Gera Sinn macht. Hier könnten auch RE Linien miteinbegriffen sein. Dafür ist eine teilweise Eingleisigkeit nur hinderlich und sorgt für Verspätungen.
Daher sollte Engpass sollte dringend behoben werden – am besten mit Unterstützung des Bundes.
*Gleichzeitig wird von vielen Städten eine alle 20min verkehrende Regio S-Bahn von Eisenach nach Gera/Altenburg gefordert.