Wuppertal, Solingen, Remscheid: S7 als Ringbahn und Elektrifizierung

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Beschreibung des Vorschlags

Die S-Bahnlinie 7 des VRR könnte man liebevoll als Kringelbahn bezeichnen, da sie einen fast vollständigen Ring um Wuppertal, Remscheid und Solingen legt. Lediglich der Abschnitt auf der Hauptstrecke zwischen Wuppertal und Solingen wird von der Linie nicht befahren. Eine Elektrifizierung der Strecke würde theoretisch bereits reichen, um eine Ringbahn einzurichten, jedoch bietet die Bestandsstrecke gravierende Nachteile: Die Strecke ist zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Solingen Hbf durchgehend nur mit etwa 80 km/h befahrbar, was die Reisezeit trotz der relativ kurzen Distanz erheblich erhöht.

Wollte man sich lediglich auf den Aspekt der Umweltverträglichkeit konzentrieren, so könnte man auch einfach Wasserstoffzüge (z.B. den Coradia iLint) beschaffen, die vor Ort keine Emissionen mehr verursachen und die Lärmbelastung reduzieren. Damit hätte man aber rein gar nichts an der Qualität der Strecke verbessert, insbesondere in Punkto Reisezeit. Die Kurvenradien sind teils zu eng, um die Strecke für höhere Geschwindigkeiten zu ertüchtigen. Auch der Einsatz von Zügen mit Neigetechnik würde lediglich einen geringen Beitrag leisten, da dies die Geschwindigkeit lediglich um etwa 30% erhöht.

 

Folgende Maßnahmen würde ich an der Bestandsstrecke durchführen:

  • Auflassen des Haltepunkts Solingen-Grünewald aufgrund der Nähe zum HP Solingen-Mitte
  • Stattdessen neuer HP etwa auf Höhe der Haltestelle Schmalzgrube der Buslinien 685, 686
  • Ertüchtigung des Abschnitts SG-Hbf bis ungefähr Heidberg für höhere Geschwindigkeiten
  • Auflassen des bisherigen HP Solingen-Mitte, stattdessen Errichtung eines kurzen Tunnelstücks unterhalb des Solinger Stadtzentrums, was eine immense Verbesserung für den Umstieg zum Busverkehr am dortigen Busbahnhof bedeuten würde. Kurze Anmerkung: ich weiß nicht, wie man bereits gezeichnete Linien und Haltestellen entfernen kann, daher bitte den bestehenden Abschnitt, den ich nachgezeichnet habe einfach ignorieren.
  • neuer HP Remscheid-Reinshagen und Verknüpfung mit der Buslinie 654
  • kurzer Neubauabschnitt bis zum bestehenden HP RS-Güldenwerth um eine höhere Fahrgeschwindigkeit zu ermöglichen.
  • Neubauabschnitt zwischen Lüttringhausen und Ronsdorf um die vielen engen Kurven überflüssig zu machen
  • Aufweitung der restlichen Kurvenradien, wo es der Platz erlaubt
  • Elektrifizierung der Abschnitte, die noch nicht mit Oberleitungen ausgestattet sind

Zwischen Wuppertal-Oberbarmen und Wuppertal-Vohwinkel lässt dich die Linie auf bestehenden Gleisen führen. Kurz vor Gruiten müsste es aber ein neues Überwerfungsbauwerk geben, damit die S-Bahn auf die Kölner Strecke wechseln kann. Da ohnehin seit vielen Jahren eine Umwandlung der Linie RB 48 zur S-Bahn diskutiert wird, empfehlen sich zwischen Gruiten und Solingen Hbf zwei zusätzliche Gleise, was auch dem Fern- Regional- und Güterverkehr zuträglich wäre. Auf diesem Abschnitt deckt sich die Streckenführung mit meinem Ausbauvorschlag der Fernbahnstrecke zwischen Köln und Wuppertal, siehe hier. Kurz vor Solingen Hbf müsste ein Abzweig von der bestehenden Verbindungskurve der S1 entstehen.

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5 Kommentare zu “Wuppertal, Solingen, Remscheid: S7 als Ringbahn und Elektrifizierung

  1. Im Grossen und Ganzen kann ich dem nicht wiedersprechen. Die S1 dann aber auch direkt bis Solingen Mitte verlängern, HVZ bis Remscheid Hbf.

    Bei einer Elektrifizierung dürfte allerdings die Müngstener Brücke ein Problem werden. Die Denkmalschützer werden hier Wiederspruch einlegen. Als Alternative muss man dann doch über ein Fahrzeug mit Batterie oder Hilfsdiesel nachdenken.

    Der eigentlich Knackpunkt der Projektes ist allerdings der Ausbau der Strecke 2730 zwischen Soligen und Gruiten für den S-Bahnverkehr sein. Die Kosten dürften erheblich sein. Wenn der Ausbau erfolgen sollte, dann gleich noch eine Verbindungskurve zwischen Haan und Milrath für die S-Bahn mitzubauen. Damit bekommen die Pendeler aus Haan endlich eine direkte Verbindung nach Düsseldorf. Hier kann die S68 ganztägig eingesetz werden.

    1. Danke soweit für die konstruktive Kritik. Die Verlängerung der S1 bis SG-Mitte ist eine gute Idee, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Was eine Oberleitung alles ermöglichen würde…

      Ich kann das Argument der Denkmalschützer allerdings nicht verstehen. Es geht hier um ein funktionales Infrastrukturobjekt, nicht irgendein Sightseeing-Gedöns. Die Oberleitung würde doch niemandem wehtun. Ich habe mal gerade geschaut, wie lang die Brücke ist, denn selbst wenn der Rest der Strecke elektrifiziert wäre, könnte ein Zug abgebügelt über den Abschnitt rollen. Allerdings sind das fast 500m, die man überwinden müsste und da auf der westlichen Seite fast direkt der Haltepunkt Solingen-Schaberg anschließt, dürfte das schwierig werden. Auf der Strecke müssen dringend Züge mit Stromabnehmer fahren können, damit diese auch auf anderen Strecken fahren können. Man will ja schon länger die S7 bis Düsseldorf Flughafen verlängern, aber die Dieseltriebwagen dürfen nicht im Tunnelbereich am Flughafen fahren.

      Das mit den zwei zusätzlichen Gleisen ist so eine Sache. Deswegen habe ich das ja mit meinem Vorschlag zum Ausbau der Fernbahn gekoppelt, dann hätte man mehr Nutzen aus der Sache. Die RB48 soll ja auch irgendwann mal zur S-Bahn werden. Auf die bestehenden zwei Gleise auch noch eine S-Bahn zu stellen wird kaum funktionieren. Außerdem muss man in Gruiten ohnehin noch eine Verbindung zur S-Bahnstammstrecke Richtung Wuppertal herstellen.

  2. Der Tunnel unter dem Solinger Stadtzentrum ist ein interessanter Vorschlag.  Verkehrlich eine Verbesserung, wird aber bestimmt nicht billig.

    Probleme dürften neben dem Denkmalschutz der Müngstener Brücke Deine „Linienverbesserungen“ bei Reinshagen und in Lüttringhausen bereiten. Was für Kunstbauten siehst Du da vor? Oder hast Du nur einen Strich durch die Landschaft (bzw. die Bebauung und den Luftraum gezogen)?

    Ob es wirklich Sinn macht die S7 komplett im Kreis fahren zu lassen? Eine S-Bahn Wuppertal-Haan-SG-Ohligs macht sicher Sinn. Ich würde sie nach Köln statt nach SG-Mitte weiterfahren lassen.

    1. Ehrlich gesagt habe ich die Topografie nicht besonders beachtet, das wäre schon ein sehr abenteuerliches Kunstbauwerk an der Stelle, hast Recht. Aber irgendwie muss man die Kurvenradien schon aufweiten können, die ganze Zeit mit 80 daher tuckern ist auch nicht unbedingt toll. Und um eine Elektrifizierung kommen wir nicht herum, sonst wird Remscheid auf ewig nur die S7 haben. Es sollte Richtung Westen schon eine weitere S-Bahnverbindung geben, z.B. via S1 nach Düsseldorf.

      Eine S-Bahn, wie du sie beschreibst ist ja mehr oder weniger schon durch den Ausbau der RB48 zur S-Bahn geplant. Fest geplant nicht, aber die Überlegungen gibt es ja schon länger.

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