Beschreibung des Vorschlags
Einleitung:
Der Wuppertaler ÖPNV in Nord-Süd-Richtung hat folgende Probleme:
1. Der Univerkehr in Wuppertal ist heillos überlastet und ständiges Dauerthema für die WSW und die Kommunalpolitik, obwohl zu Spitzenzeiten fast ein T2 (!) angeboten wird und der Uni-Express (Hbf – Uni) nur ein- bis zweimal hält.
Auf der Relation Hauptbahnhof – Universität – Campus Freudenberg/Hahnerberg stellen die Studenten als Hauptzielgruppe zudem einen Großteil des gesamten Fahrgastaufkommens dar.
Die Seilbahn als Entlastung zum Busverkehr wurde zwar diskutiert, aber 2019 abgelehnt. Tatsächlich wurden viel zu wenige Stationen (Hbf, Universität, Schulzentrum Süd) eingeplant, welche mit zahlreichen gravierenden Fahrplankürzungen in Verbindung gestanden hätten. Außerdem würde sie mehrere Jahre und viel Geld beanspruchen.
2. Die Linien 625, 635 und CE65 sind im Berufsverkehr häufig überfüllt, obwohl sie (laut Regelfahrplan) einen angenäherten T5 bilden. Betroffen ist vor allem der Abschnitt Hauptbahnhof – Raukamp Schleife.
Um also die Fahrgäste erheblich zu entlasten und den Wuppertaler ÖPNV noch zuverlässiger zu machen, schlage ich die Einrichtung einer Nord-Süd-Schwebebahn vor.
Alternativvorschläge:
Dieser Vorschlag ist nicht sonderlich neu, sondern hat mehrere andere Vorschläge als Inspirationsquellen:
1. Tramfreund94 hat bereits eine zweite Schwebebahn vorgeschlagen, allerdings gefällt mir sein Linienverlauf nur bedingt, weil er an vielen Stellen die Steigung (z.B. Hochstraße und Gaußstraße) missachtet und dabei durch enge Straßen (z.B. Hochstraße und Karl-Theodor-Straße) fahren möchte.
2. Bahn4Future hat ebenfalls eine zweite Schwebebahn vorgeschlagen, welche jedoch nur vom Hauptbahnhof bis zum Johannistal geht und die Uni eher dezentral erschließt. Allerdings gefällt mir sein Ansatz sehr, weil er kaum Wohngebiete in seiner Nähe hat.
3. Auch ich habe einen Vorschlag nach Bahn4Future’s Vorbild erstellt, neu ist hierbei jedoch die Verlängerung zum Schulzentrum Süd.
4. Last but not least hat auch DerGalaktische eine Schwebebahn vorgeschlagen, jedoch geht diese nur bis zum Campus Freudenberg. Außerdem sieht er südlich des Kleeblatts eine begradigte Linienführung zur Uni vor, die jedoch an der Bebauung scheitert, sodass unter Umständen noch größere Höhen bewältigt werden müssen. Mit Ausnahme dieser Aspekte gefällt mir sein Ansatz sehr, weil er nahezu genau die hier vorgeschlagene Strecke abdeckt.
In diesem Vorschlag möchte jedoch etwas weiter denken, sodass er faktisch gesehen eine Verlängerung meiner Variante wäre.
Streckenverlauf:
Die hier vorgeschlagene Schwebebahn lässt sich bautechnisch in mehrere Streckenabschnitte unterteilen, welche ich einzeln erläutern werde. Der Abschnitt zwischen Schulzentrum Süd und Karlsplatz kann dabei als Stammstrecke gesehen werden, wenn man weitere Streckenäste planen möchte.
1. Schulzentrum Süd – Sandhof:
Der erste Abschnitt beginnt am Schulzentrum Süd, wo eine höhergelegene Endstation auf der freien Fläche vorgesehen ist. Anschließend führt die Strecke zur Anschlussstelle am Korzert und folgt bis zum Campus Freudenberg der L418 (auch Wuppertaler Südtangente genannt). Ab dem Campus wird der Straße Am Freudenberg gefolgt.
Nahezu der gesamte Streckenabschnitt hat den Vorteil, dass er neben den Straßen errichtet werden kann – lediglich das Stück zwischen Am Forsthof und Im Johannistal liegt exakt über der Straße.
Es sind folgende neue Haltestellen vorgesehen: Hahnerberg, Friedenshain/Technologiezentrum West, Technologiezentrum Mitte, Campus Freudenberg, Rainer-Gruenter-Straße, Am Forsthof und Sandhof.
2. Sandhof – Hauptbahnhof:
Dieser Abschnitt orientiert sich teilweise an Bahn4Future’s Streckenverlauf. Jedoch verläuft die hier vorgeschlagene Strecke größtenteils parallel zum Oberen Grifflenberg und folgt später dem Kleeblatt, welches auch Bahn4Future nutzt. Ab der Bahnhofstraße wird das Gebäude der ehemaligen Reichsbahndirektion nördlich tangiert, sodass die Station am Hauptbahnhof vom unteren Bahnhofsvorplatz betreten werden kann.
Auch hier gilt, dass die Strecke an der Max-Horkheimer-Straße und der Bahnhofstraße direkt neben der Straße gebaut werden kann. Am Kleeblatt sowie am Oberen Grifflenberg muss hingegen über der Straße gebaut werden.
Da das Kleeblatt zu großen Teilen dreispurig ist (1x Ri. Süden + 2x Ri. Bahnhofstraße), könnte man den Bau erheblich vereinfachen, indem man dem Kleeblatt eine Fahrspur zur Bahnhofstraße wegnimmt und eine Reihe an Bäumen fällt. Somit wäre das Kleeblatt größtenteils zweispurig (je 1 Fahrspur/Richtung) und ohne Bäume.
Hier sind folgende Haltestellen vorgesehen: Universität Südost (Gebäude I), Universität Mitte, Universität Nord/Mensa, Blankstraße, Historische Stadthalle und Hauptbahnhof.
3. Hauptbahnhof – Kohlstraße:
Der dritte Abschnitt beginnt am Hauptbahnhof. Die Strecke überquert die Schwebebahn „60“ sowie die City-Arkaden in sehr großen Höhen, sodass die Masten an der Bundesallee und der Morianstraße weit in die Höhe gehen. Anschließend folgt die Schwebebahn den Straßen Morianstraße, Gathe und Uellendahler Straße.
Im Teilstück zwischen der (H) Morianstraße und der Gathe sollte der Bau relativ unproblematisch verlaufen, weil die Straßen mehrspurig sind. Man kann also der Morianstraße und der Gathe jeweils 1-2 Fahrstreifen für das Gerüst wegnehmen. Die Gathe wäre im Endzustand nur noch drei- bis vierspurig, die Morianstraße hingegen mindestens zweispurig. Dies würde zwar den MIV stark beeinträchtigen, aber für den ÖPNV ergeben sich große Vorteile.
Ab der Uellendahler Straße dürfte es tatsächlich problematischer werden, weil die Straße zwischen der Kreuzung mit der Wiesenstraße und der Kreuzung mit der Leipziger Straße größtenteils eng bebaut wurde. Hinzu kommt noch der Tunnel unter der Nordbahntrasse, welcher für die Schwebebahn zu tief ist. Hier muss die Schwebebahntrasse wieder weit in die Höhe gehen, um die Nordbahntrasse zu überqueren. Aus genannten Gründen wird die Errichtung folgender Stationen erschwert: Schleswiger Straße, Eschenbeek und „Untere“ Kohlstraße.
Es sind folgende Stationen vorgesehen: Morianstraße, Karlsplatz, Ludwigstraße, Schleswiger Straße (?), Eschenbeek (?) und „Untere“ Kohlstraße (?).
4. Kohlstraße – Raukamp Schleife:
Der letzte Abschnitt dürfte neben der Uni-Strecke am einfachsten umzusetzen sein, weil die Uellendahler Straße (zwischen Leipziger Straße und Uellendahl) Überbreite aufweist (ca. 10m). Hier verläuft die Strecke zwar über der Straße, aber man kann hierfür die Straße auf insgesamt 6-7m verschmälern, sodass jede Fahrspur etwa 3-4m breit ist.
Um mögliche Widerstände durch Anwohner zu minimieren, könnte man überlegen, ob nicht Teilflächen eines der hier angesiedelten Unternehmen zu enteignen (v.a. die der RIEDEL Communications GmbH). Außerdem ist die Uellendahler Straße zwischen der Kreuzung mit dem Weinberg und der Kreuzung mit der Paul-Löbe-Straße breit genug, um die Masten und Zugänge zu den Stationen teilweise mittig anzulegen. Auf dem nördlichen Teil hingegen werden die Masten – wenn möglich – auf mindestens einer Straßenseite angelegt.
Es sind folgende Stationen vorgesehen: Leipziger Straße, Am Haken, Friedhof Uellendahl, Uellendahl, Westerbusch, Am Raukamp und Raukamp Schleife.
Allgemeines zum System:
Betriebssystem:
Die Nord-Süd-Schwebebahn soll im Gegensatz zur Linie 60 (Ost-West-Schwebebahn) vollautomatisch betrieben werden.
Vorbild hierfür sind der SkyTrain am Düsseldorfer Flughafen (bietet pro Einheit Platz für 94 Fahrgäste) sowie die H-Bahn in Dortmund (künftig nur geringfügig geringere Kapazität als die Wuppertaler Schwebebahn) (vielen Dank an Bahn4Future für diese Info).
Da die H-Bahn zudem Steigungen von bis zu 6% bewältigen kann, lässt sie sich besser durch Wuppertal führen als die 100 Jahre alte Schwebebahn (Linie 60).
Aufbau der Stationen:
Alle Stationen sollen jeweils zweigleisig ausgebaut werden, und über Treppen und Aufzüge erreichbar sein. Im Hinblick auf die Stationen ist man beim Bau meistens relativ flexibel. Ich habe mir überlegt, dass die Bahnsteige so gestaltet werden:
- Für alle Stationen zwischen Schulzentrum Süd – Ludwigstraße habe ich mir überlegt, dass diese jeweils Mittelbahnsteige erhalten könnten.
- Auch die Haltestellen zwischen Leipziger Straße – Friedhof Uellendahl (+ Raukamp Schleife) sollten Mittelbahnsteige erhalten.
- Zusätzlich soll an einigen nachfragestarken Haltestellen (Schulzentrum Süd, Hahnerberg, Campus Freudenberg, Hauptbahnhof, Karlsplatz und Raukamp Schleife) die spanische Lösung umgesetzt werden.
- Dagegen werden die Haltestellen zwischen Schleswiger Straße – Kohlstraße sowie Uellendahl – Westerbusch mit Seitenbahnsteigen ausgestattet.
- Mindestens an den Endpunkten (Raukamp Schleife und Schulzentrum Süd) sowie entlang des Freudenbergs sollen jeweils noch P+R-Anlagen errichtet werden, um die Straßen nach Elberfeld besser zu entlasten (Beispiel).
Außerdem muss nicht jede Bushaltestelle gleich eine Schwebebahn-Station bekommen, wenn man die Haltestellenabstände doch lieber vergrößern möchte. Die Anzahl der Stationen würde daher zwischen 21 und 27 (alle Stationen werden gebaut) schwanken.
Fahrplan:
Die Nord-Süd-Schwebebahn soll – wenn es weitere Äste geben soll – auf der Stammstrecke zwischen Schulzentrum Süd und Karlsplatz alle 2-5 Minuten (tagsüber) bzw. 15 Minuten (abends/nachts) verkehren. Da der vollautomatische Betrieb einen kostengünstigen Nachtbetrieb zulässt, kann zudem ein Nachtverkehr angeboten werden.
Insgesamt würde der Fahrplan auf der Stammstrecke daher wie folgt aussehen:
- Mo-Fr: T2,5 (tagsüber), T15 (abends/nachts)
- Sa: T5 (tagsüber), T15 (abends/nachts)
- So: T5 (tagsüber), T15 (abends/nachts)
- Nachtverkehr: T15 (Wochenendnächte) / T30 (alle anderen Nächte)
Auf den Zulaufstrecken würde das Angebot halbiert werden und somit wie folgt aussehen:
- Mo-Fr: T5 (tagsüber), T30 (abends/nachts)
- Sa: T10 (tagsüber), T30 (abends/nachts)
- So: T10 (tagsüber), T30 (abends/nachts)
- Nachtverkehr: T30 (Wochenendnächte) / T60 (alle anderen Nächte)
Nötige Änderungen im Busnetz:
Damit Parallelverkehr möglichst vermieden wird, muss das Busnetz umfassend verändert werden. Gerade zwischen Hauptbahnhof und Raukamp Schleife sind große Fahrplanänderungen vorgesehen:
- Die 625 und 635 sollen zwischen Hauptbahnhof und Dönberg eingestellt werden. Wenn sich die Haltestellen zwischen Schleswiger Straße und Kohlstraße nicht umsetzen lassen, soll der Takt jedoch nur zum T20 ausgedünnt werden. In beiden Fällen würde an den Endpunkten der Schwebebahn Anschluss zum/vom Zubringerbus bestehem.
- Dagegen soll der CE65 zwischen Hauptbahnhof und Dönberg überhaupt nicht mehr weiterbestehen, zumal die Nord-Süd-Schwebebahn aufgrund ihrer Unabhängigkeit vom MIV deutlich schneller als der Bus wäre.
- Die 645 bleibt auf diesem Teilstück bestehen, da sie im Gegensatz zur 625/635 auf die Vogelsangstraße abbiegt und den Uellendahler Norden erschließt.
- Als Ersatz für die Einstellungen dienen die Nord-Süd-Schwebebahn (bis Raukamp Schleife) sowie in Mehrangebot in Dönberg: Zwischen Barmen und Dönberg wird der Takt ausgeweitet, sodass die Linien 617, 627 und 637 wieder einen T10 bilden, wobei alle 20 Minuten bis Dönberg gefahren wird.
- In der HVZ sollen Kurzläufer das Angebot nach Dönberg zum T10 verdichten. Somit ergibt sich gegenüber dem Status Quo eine spürbare Verbesserung, da sämtliche Taktlücken geschlossen werden.
- Der NE3 soll in beiden Richtungen über die Hans-Böckler-Straße und die Vogelsangstraße geführt werden, um Parallelverkehre zum Nachtbetrieb der Schwebebahn zu vermeiden. Dadurch erhält der Uellendahler Norden erstmals auch nachts eine Direktverbindung zum Hauptbahnhof, und es entfallen die Fußwege zu den Haltestellen an der Uellendahler Straße.
Im Univerkehr sind folgende Änderungen vorgesehen:
- Die 603 soll in beiden Richtungen über die Augustastraße fahren.
- Die 615 und 645 fahren in beiden Richtungen über den Schreinersweg und die Augustastraße, ansonsten gibt es dort keine Änderungen. Der Schreinersweg muss hierfür jedoch in beiden Richtungen für den Linienverkehr freigegeben werden.
- Die E-Wagen (inkl. Uni-Express) sollen wegen des Mehrangebots der Schwebebahn eingestellt werden.
- Die 625 verkehrt im gewohnten T20.
- Die 630 beginnt/endet neu am Campus Freudenberg, wird aber dafür auf einen ganztägigen T20 bzw. T30 verdichtet.
Wer profitiert von diesem Vorschlag?
Von der Kernidee profitieren sehr viele Anwohner, da diese Strecke mehrere Stadtbezirke und Stadtteile anbindet:
- Uellendahl-Ost (6.566 EW)
- Uellendahl-West (10.055 EW)
- Elberfeld (67.323 EW)
- Hahnerberg (3.852 EW)
- Küllenhahn (1.810 EW)
Somit werden 89.806 EW angeschlossen, worunter man vor allem folgende Potenziale abdecken kann:
- Schüler von Schulen/Berufskollegen entlang der Nord-Süd-Schwebebahn (Kohlstraße, Mirker Bach, Else-Läsker-Schüler, Schulzentrum Süd, Küllenhahn)
- Studenten und Mitarbeiter der Bergischen Universität
- Mitarbeiter von Betrieben an der Uellendahler Straße sowie am Technologiezentrum (in den Südhöhen)
- Einkaufs- und Freizeitverkehre in der Elberfelder Innenstadt
- Entlastungsverkehre für die Buslinien in Nord-Süd-Richtung
Mögliche Erweiterungen:
Warum soll die Nord-Süd-Schwebebahn (vorerst) nur zwischen Schulzentrum Süd und Raukamp Schleife gebaut werden? Sind Verlängerungen nach Cronenberg und Dönberg/Hatzfeld möglich?
Eine Erweiterung der Schwebebahn wäre zwar durchaus wünschenswert, weil die Nachfrage bis nach Cronenberg und Dönberg reicht, allerdings ist dies mit erheblichen Problemen verbunden:
- Der Zulauf auf Dönberg (4.744 EW) weist erhebliche Steigungen auf, die man bereits heute im Bus spüren kann. Die Steigung dürfte zu groß sein, um eine Schwebebahn dorthin zu bauen. Außerdem fährt in der NVZ noch nicht mal alle 20 Minuten ein Bus (T20/40 durch 627 und 637), in der HVZ ist der T10 (+ 625 und CE65) lückenhaft.
- In der Verlängerung bis Hatzfeld (3.876 EW) sehe ich kein Potenzial, weil die 635 lediglich im T20 verkehrt und in den Gelenkbussen zudem meist gähnende Leere herrscht. Allerdings liegt in Hatzfeld eines der beiden Wuppertaler Axalta-Werken (das andere liegt in Unterbarmen), sodass zumindest im Berufsverkehr etwas Potenzial besteht.
- Die Hahnerberger Straße und Hauptstraße sind zwar drei- bis vierspurig ausgebaut, aber enger bebaut als die Gathe (hier aber nicht so eng wie an der Hochstraße). Auch hier könnte man den Straßen jeweils eine Fahrspur wegnehmen.
- Als Kompromissansatz für den Cronenberger Ast (Cronenberg: 20.921 EW) könnte man die Strecke (entweder ab Korzert oder ab Cronenfeld) über die Sambatrasse bauen, was jedoch die Erschließungsfunktion beeinträchtigt.
- Der südliche Endpunkt wäre dann entweder der Ex-Bahnhof Cronenberg oder das Cronenberger Rathaus. Bei letzterem wären jedoch die enge Bebauung an der Hauptstraße sowie die historische Prägung des Stadtteils große Problemfelder.
Und was ist mit dem Streckenast zum Eckbusch, den bereits Tramfreund94 vorgeschlagen hat?
Auch dieser Ast wäre angesichts der Nachfrage der Busse wünschenswert, auch das Fahrtenangebot/Stunde zum Katernberg/Eckbusch liegt in einer zweistelligen Zahl.
Allerdings fahren die Linien 603 (über die Hainstraße), 613 (mit Umwegen über Brill), 647 und 649 (über die Nevigeser Straße) jeweils über andere Linienwege durch den Katernberg, sodass dieser Ast nicht alle Buslinien abdecken kann.
Außerdem gilt auch hier, dass die Karl- und die Hochstraße mindestens dreispurig sind, wobei die Steigung sowie die Bebauung entlang der Straßen als größte Problemfelder gelten.
Die Zulaufstrecke zum Eckbusch kann hier aufgerufen werden.
Vor- und Nachteile:
Die Nord-Süd-Schwebebahn hat mehrere Vorteile:
- Der größte Vorteil liegt auf der Hand: Es werden viele Pendler, Schüler und Studenten entlastet, weil die Bahn deutlich höhere Kapazitäten hat als der Bus hat und öfter fährt.
- Es werden mehrere nachfragestarke Relationen abgedeckt, welche primär auf den Hauptbahnhof ausgerichtet sind.
- Der Tourismus wird erheblich aufgewertet: In Wuppertal fahren zwei Hängebahnen mit jeweils anderem Betriebssystem.
- Die Universität wird schneller und besser angebunden, v.a. an den Hauptbahnhof und den Hahnerberg.
- Beim Bau gibt es nur wenige Problemgebiete: Am Freudenberg, Fuhlrottstraße und Teile der Uellendahler Straße.
- Somit hat die Schwebebahn einen großen Nutzen bei verhältnismäßig niedrigen Kosten und das NKV dürfte auch stimmen.
Es gibt jedoch einige Nachteile, die man nicht verschweigen sollte:
- Die City-Arkaden (und Ost-West-Schwebebahn) sowie die Nordbahntrasse müssen in großen Höhen überquert werden, was den Bau verteuert. Die Baukosten sind aber ohnehin hoch, weil eine Hängebahn vorgesehen ist.
- Es müssen etliche Bäume gefällt und Straßen verschmälert werden (ggf. Parkplatzverlust). Da der Nutzen aber immens ist, dürften sich die Widerstände in Grenzen halten.
- Es sind zwar nur wenige Problemgebiete, aber diese sind nicht auszublenden: Die Straße „Am Freudenberg“ und Teile der Uellendahler Straße. Gerade auf der Uellendahler Straße dürfte es Probleme für drei Haltestellen geben, sodass die Erschließung u.U. schlechter ausfallen muss. Dann muss auch weiterhin ein Teil als Parallelverkehr fahren (u.a. 625 und 635).
Ich gebe zu, das ist meine bei weitem längste Beschreibung. Daher die Frage: Kann sich dieser Roman als ganze Beschreibung sehen lassen? Denkt ihr, dass so ein Projekt in Wuppertal eine Chance hätte?
EDIT:
- Streckenverlauf an der Uni wurde begradigt.
- Beschreibung wurde minimal abgeändert.
Die H-Bahn soll 5-6% Steigung schaffen, wenn das nicht überschritten wird, könnte man so eine Strecke durchaus bauen.
Allerdings frage ich mich wieso du die japanischen Bahnen als Vorbild nehmen willst, die sind ja eben nicht vollautomatisch.
Dortmund plant gerade eine moderneres Automatisierungssystem und eine neue Fahrzeuggeneration zu entwickeln, wenn das erfolgreich ist kann man diese Technik sicher auch in anderen Städten einsetzen: https://www.bus-und-bahn.de/news-details/vorentscheid-fuer-h-bahn-ausbau
Die H-Bahn soll 5-6% Steigung schaffen, wenn das nicht überschritten wird, könnte man so eine Strecke durchaus bauen.
Die Strecke dürfte außerdem steigungsarm genug sein: Die Stücke Raukamp Schleife – Stadthalle und Campus Freudenberg – Schulzentrum Süd sind für Wuppertaler Verhältnisse Flachland. Die größten Steigungen liegen zwischen dem Kleeblatt und der Max-Horkheimer-Straße, aber auch diese sind nicht so extrem, dass der Bau unmöglich isr.
Allerdings frage ich mich wieso du die japanischen Bahnen als Vorbild nehmen willst, die sind ja eben nicht vollautomatisch.
Diese bieten deutlich höhere Kapazitäten als der SkyTrain oder die H-Bahn. Aber den Aspekt, dass die japanischen Bahnen Fahrer benötigen, habe ich anhand der Bilder nicht erahnen können. Wird umgehend korrigiert.
Dortmund plant gerade eine moderneres Automatisierungssystem und eine neue Fahrzeuggeneration zu entwickeln, wenn das erfolgreich ist kann man diese Technik sicher auch in anderen Städten einsetzen: https://www.bus-und-bahn.de/news-details/vorentscheid-fuer-h-bahn-ausbau
Diese Automatisierung würde ich begrüßen. Dann kann einerseits auch endlich der Personalmangel zumindest im Bahnverkehr beseitigt werden, andererseits werden neue Potenziale (höhere Taktungen, Nachtverkehr usw.) möglich.
Die deutlich höhere Kapazität könnte man auch bei der H-Bahn bekommen indem man längere Züge einsetzt, aber dann braucht man auch längere Haltestellen und das macht das ganze System teurer. Die Züge die Dortmund aktuell plant entsprechen dem was heute eine Doppeltraktion ist, also im Bereich von 20m Länge nur halt durchgängig und damit mit zusätzlichen Plätzen im Gelenk. Damit reden wir von knapp weniger Kapazität als eine Schwebebahn, welche bei 24m Länge 141 Plätze bietet.
Die H-Bahn fährt von Anfang an vollautomatisch, sie soll aber ein neues Automatisierungssystem bekommen, da das vorhandene schon etwas älter ist. Damit sollte hoffentlich auch der abschreckende Effekt für andere Städte verschwinden, dass man in veraltete Technik investieren müsste.
Schneller und kostengünstiger wäre ein Verlauf direkt östlich der Uni, entlang des Hangs oberhalb der Straße „Oberer Grifflenberg“, mit Haltestelle an der Gaußstraße
Den Verlauf entlang des Oberen Grifflenbergs hatte ich auch ursprünglich auch vorgesehen, jedoch weiß ich nicht, inwiefern die Steigung Probleme machen könnte. Vor allem im Bereich (H) Max-Horkheimer-Straße ist die Steigung sehr groß.
Außerdem würde die Uni erheblich schlechter erschlossen (nur an der Ostseite). Da große Teile der Uni (v.a. Mensa) jedoch vom Westen besser erschlossen werden (mit den (H) Mensa und (H) Im Ostersiepen), entschied ich mich für den Verlauf an der Max-Horkheimer-Straße.
Aber klar, über den Oberen Grifflenberg werden deutlich mehr Wohngebiete abgegriffen als in der vorgeschlagenen Führung.
Nichte entlang, sondern oberhalb des Oberen Grifflenberg, also am Hang südlich der Häuser vorbei. Vielleicht meinst du das aber auch, das ist wörtlich bissl schwer auszudrücken.
Die Uni wäre sehr gut erschlossen, der Halt wäre direkt am Haupteingang, was vor allem für Neulinge und Besucher gut ist, während deine Haltestelle eher abgelegen hinter einem Parkhaus liegt. Für junge Studenten dürfte es auch kaum ein Problem sein, von der Mensa 5 Minuten zur Schwebebahn zu laufen anstatt 2.
Da ich davon ausgehe, dass man nicht das gleiche (veraltete) System wie die bestehende Schwebebahn nutzen würde, kann man sicherlich extra auf die Steigung ausgelegte Fahrzeuge verwenden, was in Nord-Süd-Richtung ohnehin notwendig ist. Aber sowieso stelle ich mir das nicht so steil vor, da man ja am Hang entlangfährt, und nicht direkt hoch zur Uni.
Vor allem müsste man nicht durch die Fuhlrottstraße, welche einen großen Umweg für durchfahrende Fahrgäste darstellt.
Mittlerweile ist der Vorschlag 5 Monate alt, dennoch bin ich offen für Verbesserungsvorschläge:
– Der durchschnittliche Haltestellenabstand beträgt gerade mal 370m (27 Haltestellen auf 9,7km).
Zum Vergleich: Die heutige Schwebebahn hat auf 13,3km nur 20 Haltestellen, was einen durchschnittlichen Haltestellenabstand von 700m ergibt.
– Diesen Vorschlag sehe ich außerdem mehr als Kernprojekt an, eine Erweiterung um weitere Streckenäste (z.B. nach Eckbusch und Cronenberg) wäre durchaus möglich und angesichts der Nachfrage (T5 zum Eckbusch) gut zu rechtfertigen.
Daher ein paar Fragen an euch:
– Gibt es aus eurer Sicht Haltestellen, die man weglassen oder „fusionieren“ könnte? Zumal vor allem auf der Uellendahler Straße ungleichmäßige Abstände vorherrschen, was zu einer Schnellbahn eher nicht passt.
– Welche Streckenäste könntet ihr euch vorstellen? Also, welche Relationen sollte man noch abdecken?