Beschreibung des Vorschlags
Seit den Fahrplanänderungen im November 2022 fahren viele Buslinien in Wuppertal nur noch alle 30 Minuten. Betroffen sind u.a. die Linien 613, 625 und 635. Begründet werden diese mit dem anhaltenden Personalmangel und wachsenden Krankenständen.
Verwunderlich hierbei ist, dass der gemeinsame T10 zwischen Hauptbahnhof und Raukamp Schleife durch Verstärkerbusse (im Fahrplan der 625 enthalten) beibehalten wurde, während auf dem südlichen Abschnitt (Hbf – Klever Platz) Taktlücken von bis zu 20 Minuten an der Tagesordnung sind.
Außerdem war die 635 aus meiner Erfahrung bereits beim T20 zu Stoßzeiten überfüllt, sodass beim T30 erst recht nicht mehr jeder mitgenommen werden kann.
Wenn man also bedenkt, dass auch auf dem südlichen Abschnitt eine hohe Nachfrage besteht, dann kann man sich denken, dass das Angebot stark an Attraktivität verloren hat und somit mehr Leute auf das Auto zugreifen müssen. Das darf nicht das Ziel sein.
Um die Taktlücken im Süden wieder zu schließen und die 635 im Süden zu entlasten, schlage ich vor, die 625-Verstärker (über den Linienweg der 635) bis Schulzentrum Süd zu verlängern.
Fahrplan und Betriebstage:
Es sollen alle Haltestellen bedient werden, an denen bereits die 625 (Norden) bzw. 635 (Süden) hält.
Die Verstärkerbusse enden heute am Hauptbahnhof und sind im Fahrplan der 625 eingetragen. Bei der Verlängerung sollte die Liniennummer von „625/E625“ auf „635/E635“ geändert werden, sodass der Endpunkt „Hauptbahnhof“ nur noch auf dem Fahrtzielanzeiger existiert. Die Verstärker würden zwischen Hauptbahnhof und Hahnerberg bzw. Schulzentrum Süd in den Fahrplan der 635 integriert werden.
Da die 625-Verstärker montags bis freitags im T30 verkehren und bereits zwischen Hauptbahnhof und Raukamp Schleife den T10 sicherstellen und am Hauptbahnhof keinen kürzeren Anschluss zur 613 haben (10 Minuten Wartezeit), ergibt sich in Kombination mit der 613 und 635 ein T10 bis zum Klever Platz.
Am Klever Platz müsste der Bus ca. 5 Minuten warten, um bis zum Hahnerberg keinen Holpertakt (d.h. T10/20) anzubieten. Somit ergibt sich südlich vom Klever Platz mit der 635 ein gemeinsamer T15.
An Wochenenden und Feiertagen sollen die Verstärker nicht verkehren, da die 613 und 635 schon heute gemeinsam im T15 fahren.
Vor- und Nachteile:
Diese Verlängerung hat mehrere Vorteile:
- Entlastung der 613 (bis Schulzentrum Süd) und 635 (bis Hahnerberg)
- T10 zwischen Klever Platz, Hauptbahnhof und Raukamp Schleife
- 4 statt 2 Direktverbindungen (Klever Platz – Raukamp Schleife)
- T15 zwischen Klever Platz und Hahnerberg
- Es werden vier Umsteigeknoten (Hbf, Raukamp Schleife, Hahnerberg und Schulzentrum Süd) bedient
- mehrere Schulen/Berufskollege (Grundschule Küllenhahn, Bergische, Volkshochschule, Schulzentrum Süd, Abendgymnasium Bergisches Kolleg, Angelo-Roncalli-Schule, GGS Reichsgrafenstraße, Wilhelm-Dörpfeld-Gymnasium und Berufskolleg Kohlstraße) und Unternehmen (v.a. entlang der Uellendahler Straße) liegen im Einzugsgebiet der Verstärkerbusse
- somit eine sehr breite Zielgruppe
Es gibt nur wenige Nachteile:
- Personal muss etwas länger fahren
- höhere Verspätungsanfälligkeit durch Verlängerung nach Süden
- Etwas längere Fahrzeit durch Standzeit am Klever Platz
Also du willst eine Angebotsverbesserung einführen, weil das Angebot davor verschlechtert wurde? Es ist offensichtlich, dass es Gründe dafür gibt. Sollte irgendwann genügend wieder genug Personal bereitstehen, kann man auch einfach die bestehenden Linien wie bisher verdichten.
Ich sehe es genauso wie Eurozug:
Man hat den Fahrplan ausgedünnt, weil es eben nicht genügend Personal gibt. Eine solch kurzfristige Angebotsausweitung ist schlichtweg unmöglich, da es die Fahrer dafür nicht gibt.
Und beim Punkt „Personal muss etwas länger fahren“ wird der Betriebsrat ein Veto einlegen.
Deine Vorteile mögen alle stimmen, wenn es dafür aber keine Ressourcen gibt, geht es halt einfach nicht.
Des Weiteren ist LiniePlus für solch kurzfristigen Projekte nicht der richtige Ort, da eine Umsetzung nicht möglich ist. Wende dich mit solchen Ideen am besten direkt an die WSW, die können dir möglicherweise auch detailliertere Informationen zu den Hintergründen geben.
Ich selbst stehe mit der Stadt Aachen, der Aseag und dem AVV in regelmäßigem Kontakt und hab auch schon zwei Ideen eingebracht. Bei einer davon hab ich auch schon die Rückmeldung bekommen, dass der AVV (in Absprache mit dem NVR) meine Idee gut findet und künftig versucht, meine Anregung in der Fahrplangestaltung zu berücksichtigen. Möglicherweise erzähle ich dazu auf der morgigen öffentlichen Konferenz noch etwas.
Die Fahrpläne sollen laut der verlinkten Pressemeldung bis „Frühjahr 2023“ gelten. Außerdem steht auf der Website der WSW, dass sie Busfahrer suchen. Wenn dann wieder mehr Personal zur Verfügung steht, dann dürften die Kürzungen zurückgenommen werden.
Die verlängerten 625-Verstärker wären dann so gut wie sinnfrei, aber es gibt dennoch wieder einen T10 zwischen Klever Platz und Hauptbahnhof.