Wiedelaher Kurve: Direktverbindung Braunschweig – Halberstadt/Wernigerode

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Beschreibung des Vorschlags

Ich schlage den Bau einer Verbindungskurve zwischen den Bahnstrecken Braunschweig – Bad Harzburg und Vienenburg – Halle vor.

Begründung

Zwischen Braunschweig (248.000 EW) und Wernigerode (32.000 EW)/Halberstadt (39.000 EW) besteht keine direkte Schienenverbindung. In Vienenburg besteht aktuell eine Umsteigebeziehung zwischen dem RE 4/21 aus Halberstadt/Wernigerode und RB 42/43 in Richtung Braunschweig, die allerdings teilweise mit über 20 Minuten Umsteigezeit verbunden ist. Eine Verbesserung der Umsteigezeiten durch Annäherung dieser ist aktuell nicht möglich, da die RB 42/43 zur Symmetrieminute 0 sowohl in Richtung Goslar als auch in Richtung Braunschweig verkehrt, aber durch den eingleisigen Abschnitt zwischen Oker und Vienenburg die Weiterfahrt für den RE 4/21 in Richtung Goslar blockiert. 

Eine sinnvolle Argumentation ist es, den Abschnitt Oker – Vienenburg zweigleisig auszubauen. Das 2. Gleis wurde im späten 20. Jahrhundert entfernt, da die Verbindung nach Osten in Vienenburg durch die deutsche Teilung gekappt wurde und hierüber nur noch Durchgangsverkehr in Richtung Braunschweig verläuft. Da dieses Gleis nun aber zusätzlich sowohl den Verkehr der alten Bahnstrecke Halle – Vienenburg (von Vienenburg direkt nach Halberstadt) als auch der von Bad Harzburg nach Wennerode verlagerten Bahnstrecke Heudeber-Danstedt – Oker abwickelt, ist es nachweislich überlastet. Betriebliche Unzuverlässigkeit ist die Folge.

Selbst im Fall eines gut getakteten Umstiegs in Vienenburg bleibt aber eine zeitliche Verzögerung von mindestens fünf, eher zehn Minuten inkl. Umstieg, der insbesondere in Anbetracht der parallel nach Braunschweig verlaufenden A 36 relevant ist. 

Deshalb denke ich, dass – analog zur Ringelheimer Kurve in Salzgitter – der Bau einer Wiedelaher Kurve zur schnellen Anbindung von Halberstadt und Wernigerode an Braunschweig die beste Option ist.  Es gibt auch andere Optionen. Die Reaktivierung Börßum – Osterwieck – Wasserleben ist fahrplantechnisch sinnvoller und erschließt mit Hornburg und Osterwieck zwei relevante Orte, die über keinen Bahnanschluss verfügen. Die Reaktivierung dieser Bahnlinie dürfte aber nur mit deutlichem politischen Willen und planerischer Sicherheit realistisch sein, insbesondere, da die Bahnlinie grenzübergreifend ist. Die Reaktivierung der Bahnstrecke Schöppenstedt – Jerxheim – Nienhagen  sehe ich hingegen als nicht sinnvoll für diesen Zweck, da hier eine deutlich längere Gleisstrecke durch fast unbesiedeltes Land mit voraussichtlich längerer Reisezeit reaktiviert werden muss und dies deshalb nicht realistisch ist. 

Fraglich ist, wie bei Umsetzung dieser Kurve ein vernünftiges Fahrplankonzept umgesetzt werden kann. Denkbar ist, einen RB Braunschweig – Halberstadt versetzt zum RB Braunschweig – Bad Harzburg/Goslar zu führen mit dem Laufweg Braunschweig – BS-Leiferde – Wolfenbüttel – Börßum – Schladen (Harz) – Wasserleben – Heudeber-Danstedt – Halberstadt, mit Umsteigerelation in Heudeber-Danstedt nach Wernigerode, möglicherweise auch mit Flügelung hier. Zwischen Wernigerode und Heudeber-Danstedt bestehen zumeinst 160 km/h vMax. Dies setzt die Reaktivierung der Bahnstrecke zwischen Vienenburg über Wasserleben nach Heudeber-Danstedt voraus, dies ist aber realistisch, da der Gleisdamm bis auf Wasserleben nicht signifikant überbaut ist.

Alternativ ist eine Führung über Wernigerode denkbar, ohne Flügelung: Braunschweig – BS-Leiferde – Wolfenbüttel – Börßum – Schladen (Harz) – Stapelburg – Ilsenburg – Darlingerode – WR-Elmowerk – WR Hauptbahnhof – Heudeber-Danstedt – Halberstadt. Vorteil ist die entfallende Flügelung/Umsteig aus Wernigerode und die nicht notwendige Reaktivierung über Wasserleben, Nachteil ist die Konkurrenzsituation zum RE 4/21 nach Goslar und die voraussichtlich längere Reisezeit durch mehr Unterwegshalte und geringere vMax.

 

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2 Kommentare zu “Wiedelaher Kurve: Direktverbindung Braunschweig – Halberstadt/Wernigerode

  1. Du adressierst auf jeden Fall ein vorhandenes Problem. Seit der erzwungenen Brechung der Linie Hannover – Halle in Goslar weil sich die beiden Aufgabenträger nicht einig werden konnten, fehlt eine umstiegefreie Direktverbidnung von Wernigerode und Halberstadt nach Westen. Noch wichtiger als Braunschweig fände ich daher eine stündliche und schnelle Direktverbinung nach Hannover, da dieses der relevante Fernverkehrsknoten nach Norden und Westen ist. Bei guten Anschlüssennach Süden wäre auch noch Hildesheim wichtig, um den ICE nach Frankfurt zu treffen.
    An dritter Stelle sähe ich dann deine vorgeschlagene Kurve nach Braunschweig.

    Aber muss das eine ja nicht lassen ohne das zweite zu tun.

    1. Langfristig sehe ich, dass die Bahnstrecke Oker – Vienenburg zweigleisig ausgebaut werden muss, möchte man den Verkehr auf der Schiene ernsthaft ausbauen. Die Parallelführung von RB 43 und RE 4/21 in beide Richtungen sorgt regelmäßig für Unzuverlässigkeiten im Betrieb.

      Was den Verkehr in Richtung Hannover angeht: Die Schwierigkeit hier ist, sowohl Wernigerode/Ilsenburg als auch Halberstadt vernünftig zu bedienen. Zwar ist das Gleis zwischen Wernigerode und Heudeber-Danstedt in Sachen vMax fernverkehrstauglich ausgebaut, dafür ist die Trassierung in Ilsenburg eher nebenbahnig. Ich überlege tatsächlich, ob hier die Reaktivierung der Alttrasse zwischen Bad Harzburg und Stapelburg sinnig ist, um diesem Problem Abhilfe zu schaffen. Ich hatte diese Debatte zwar schon, aber in der Diskussion ist die überregionale Verbindungsfunktion untergegangen.

      Die Idee ist folgende, ich nenne das hier nur mal als grobe Skizze:

      RE 10 Hannover – Hildesheim – Goslar – Bad Harzburg – Wernigerode
      RE 4 Hannover – Hildesheim – Goslar – Vienenburg – Halberstadt – Halle
      RE 21 Magdeburg – Halberstadt – Wernigerode – Bad Harzburg – Goslar (- Göttingen?)
      RB 44 Ilsenburg – Wernigerode – Halberstadt – Halle
      RB ?? Braunschweig – Schladen – Wernigerode/- Halberstadt

      Die Trassensituation ist im Nordharz leider ziemlich verworren. Im Moment sperrt sich die Bundespolitik aber sogar daran, den Teil zwischen Hildesheim und Bad Harzburg als ersten Schritt eines nordharzweiten Eisenbahninfrastrukturprojekts zu elektrifizieren. Hier muss viel passieren, auch weil ziemlich viel Potenzial in der Gegend ungenutzt ist.

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