Beschreibung des Vorschlags
Vielfach (hier etwa) wird eine Umnutzung der Hamburger Güterumgehungsbahn für den städtischen Personenverkehr vorgeschlagen, entweder als S-Bahn oder Regionalbahn. Dazu ist auch von städtischer Seite bereits eine Machbarkeitsstudie beauftragt worden.
Im Westen Hamburgs ist im Vergleich zum Osten und Norden vergleichsweise wenig Infrastruktur mit dem Potenzial, auf ihr eine Schnellbahn-Tangentiale zu fahren, vorhanden. Dieser Vorschlag stellt eine mögliche Bauweise bzw. Führung einer solchen Strecke dar. Wesentlicher Vorteil dabei ist, dass die bestehende S-Bahn-Strecke über Stellingen und Diebsteich nicht durch eine weitere Linie belegt werden müsste. Wie so eine Linie in das übergeordnete Hamburger Schnellbahnnetz eingebunden werden könnte, ist z.B. meinem älteren Vorschlag zu einer Nutzung der GUB für eine „Halbring“-S-Bahnstrecke von Pinneberg nach Harburg (hier) zu entnehmen, ich habe ihn entsprechend aktualisiert.
Ich bitte darum, diesen Infrastrukturvorschlag einfach als Gedankenspiel zu verstehen, ich denke durchaus, dass im Hamburger ÖPNV andere Projekte Vorrang genießen sollten und bin auch nicht überzeugt, dass man eine potenzielle S-Bahn-Tangentiallinie nicht doch über die Bestandstrecke führen und z.B. in Altona enden lassen sollte, wie hier angerissen (wobei dort der City-Tunnel mitbenutzt wird).
Reizvoll finde ich aber, dass die hier skizzierte Linienführung angesichts der breiten Straßen bzw. der Führung durch Gewerbegebiete und den Volkspark in großen Teilen ohne Tunnel (26% Tunnelanteil) verwirklichen ließe und der zukünftig noch einmal gestärkte Wissenschaftsstandort um das DESY angebunden wird. Und 100% von einer Lösung müssen wir hier ja auch nicht sein, um sie einfach mal in den Raum zu stellen und zu diskutieren. 🙂
Überzeugt mich nicht. Ich sehe nu wenige Vorteile ggü. einer Führung über die Bestandsstrecke, welche grundsätzlich mehr Anwohnerpotential und zudem den Fern- und Regionalbahnhof Diebsteich, ggf. sogar Altona Zentrum erreicht. Eine Verbindung …- Othmarschen – Altona Nord -… wäre m.E. sogar eine Relation, welche so oder so anzustreben wäre.
Außerdem sehe ich sehr hohe Widerstände gegen eine Trasse mitten durch den Altonaer Volkspark, denn die dort angedachte Viaduktausführung macht die Strecke optisch noch auffälliger und die Bündelung mit der Straße sorgt für eine zusätzliche Trennwirkung. Denkbar wäre m.E. eher noch eine Führung parallel zur A7 (wenn man eine solche Strecke überhaupt braucht, s.o.), dies würde voraussichtlich auch eine einfache Verbindung Richtung Stellingen ermöglichen.
Woher sollen die Fahrgäste kommen? Das Stadion wird durch die U5 (Wenn sie nicht gestopt wird) angeschlossen . Die Trabrennbahn anzuschließen ist nur dann notwendig, wenn ein Rennen stadtfindet. Hierfür gibt es Verstärkerbusse. Außerdem könnte hier sie S-Bahn zum Osdorfer Born gebaut werden. Und die Ebertalle? Hier könnte es Fahrgastpotential geben, aber eine Haltestelle ist zu wengig. Deshalb ist dies nicht sinnvoll.
Die Trabrennbahn wird in Zukunft keine Pferde mehr beherbergen, sondern einige riesige Zahl an Studierenden und die naturwissenschaftlichen Institute der Uni Hamburg, sowie eine Anzahl Unternehmen und neue Einwohner. Die Trabrennbahn Bahrenfeld ist also ein absolut schnellbahnwürdiges Ziel, nur ist die Frage ob sie die hier beschriebene Tangente zusätzlich zur radialen Anbindung an die Innenstadt rechtfertigt.
Ja, da gehe ich tatsächlich d’accord. Wollte es wie gesagt dennoch einmal veröffentlicht und als Möglichkeit im Raum stehen haben. Das einzige stärkere Argument wäre eben die sehr starke Belegung der Bestandstrecke mit zukünftig S3, S5, S6 und vielleicht S4.
Auch hier stimme ich zu, das wird ein Politikum werden. Allerdings soll die Strecke nur im Norden des Parks in den Viadukt übergehen, ansonsten im Einschnitt verlaufen. Und durch die Bündelung mit der Straße habe ich mir eigentlich erhofft, die Zerschneidungswirkung zu begrenzen (zumal ein Stelzen-Viadukt zwar sichtbar, aber fast so permeabel wie ein Tunnel ist). Dennoch pflichte ich hier bei, dass die öffentliche Wahrnehmung ein Problem wäre.
Danke jedenfalls für den Kommentar.