Beschreibung des Vorschlags
Hier mal ein Vorschlag für eine Westverlängerung der Regiobahn S28 nach Viersen. Die Verlängerung ist etwa 21 km lang und verläuft nördlich der A52 und unterquert das Kreuz Neersen in einem kurzen Tunnel.
Westlich des Kaarster Sees verlasse ich dabei bewusst die alte Strecke Neuss-Viersen, welche südlich der A52 verlief, damit die S-Bahn direkt an Schiefbahn und Neersen herangeführt werden kann. Würde sie entlang der alten Trasse verlaufen, so befänden sich die Bahnhöfe Schiefbahn und Neersen im Schiefbahner Industriegebiet bzw. am Cloerbruch in Nachbarschaft zum Neersener Autobahnkreuz und wären zusätzlich noch von den Orten Schiefbahn und Neersen, die sie erschließen sollen, durch die Autobahn A52 abgetrennt. Zum Ortseingang sind es in Schiefbahn mindestens 500 m und in Neersen mindesten 700 m. Mit anderen Worten: An der alten Eisenbahnstrecke Neuss-Viersen lägen die beiden Bahnhöfe Schiefbahn und Neersen so wirklich richtig schön JWD („Janz weit draußen“), sodass ihr Nutzen für Schiefbahn und Neersen entsprechend gering ist. Meine Neubautrasse durch Schiefbahn und Neersen erlaubt außerdem im Gegensatz zur alten Trasse auch einen weiteren Halt in Knickelsdorf.
Ich sehe vor, dass die Trasse die die Autobahnausfahrt Schiefbahn der Nordfahrbahn der A52 umfährt. Falls dies hinter der Ausfahrt aufgrund der Radien nicht ganz funktionier, so muss die Ausfahrt dann umgebaut werden. Sowohl die Auffahrt nach Roermond als auch die Ausfahrt nach Schiefbahn sollen zwischen Nordfahrbahn A52 und S-Bahn-Trasse liegen, wobei Auf- und Abfahrt als Holländer-Rampen durchgeführt werden. Alternativ kann Schiefbahn aber auch untertunnelt werden (gestrichelt dargestellt).
Bahnhof Knickelsdorf:
Darüber hinaus schlage ich vor, dass der Bahnhof Knickelsdorf über die Infrastruktur eines Flügelungsbahnhofs verfügt und die S28 von Wuppertal (Verlängerung von Mettmann nach Wuppertal befindet sich im Bau) bis Knickelsdorf in Doppeltraktion verkehrt und diese dann in Knickelsdorf geflügelt werden, wobei ein Zugteil Viersen und der andere Zugteil Mönchengladbach ansteuert. Nach Mönchengladbach soll der alten Strecke Krefeld-Willich-Mönchengladbach gefolgt werden, und dann im Bereich des Dünner Feldwegs in einem Tunnel auf die Eisenbahnstrecke Krefeld-Viersen-Mönchengladbach eingefädelt werden. Alternativ lassen sich Schiefbahn und Knickelsdorf aber auch mit einer Überlandstraßenbahn verbinden.
Zwischen Autobahnkreuz und Bahnhof Neersen:
Zwischen AK Neersen und Bahnhof Neersen verläuft die Trasse auf Höhenlinie 45 m, damit das AK Neersen mit 5 m Höhe über der Fahrbahn überquert werden kann. Die Waldkuppe zwischen AK Neersen und der Hauptstraße wird entsprechend entlang der Trasse mit einem Bahndamm aufgeschüttet, der eine Trassenbreite von 12 m (bei S-Bahn für zweigleisigkeit notwendig, eingleisig wären 7 m notwendig) aufweist. Die Hauptstraße wird noch mit einer Brücke überquert, ehe die S-Bahn dann eine Rampe herunter fährt und den Schlossweg erreicht.
Bahnhof Neersen:
Die Station Neersen soll zwischen Schlossweg und Niersplank parallel zum Niersweg eingerichtet werden und zwei Ausgänge besitzen, wobei der Ostausgang direkt auf den Schlossweg führt. Unmittelbar nördlich des Bahnhofs wird ein Mini-ZOB mit P+R angelegt. wobei es einen Kombibahnsteig zwischen der Busbucht und dem Richtungsgleis nach Viersen geben soll. Das Richtungsgleis nach Neuss und Düsseldorf wird mittels Treppe, Aufzug und Unterführung mit dem Mini-ZOB und P+R auf der anderen Seite verbunden. Da sich die Trasse dort noch immer in Hochlage befindet, wird ein Mittelbahnsteig angelegt. Jener wird mittels Treppe, Aufzug und Unterführung mit dem Mini-ZOB und P+R verbunden. Der Westausgang des Bahnsteigs Richtung Neuss/Düsseldorf unterquert ebenfalls die Eisenbahnstrecke und mündet dann auf den Niersweg. Die derzeitig am Neersener Schloss, das übrigens auch gleichzeitig das Rathaus Willich ist, endenden Buslinien 038 und 056 werden von Schloss Neersen bis Neersen S-Bf verlängert. Die Buslinie 036 fährt eine Stichfahrt über Neersen S-Bf.
Nebenbei bemerkt: Die Haltestelle Neersen Bf (am alten Bahnhof Neersen) der Buslinie 036 wird in Cloerbruch umbenannt bzw. in Cloerbruch S-Bf nach Herstellung des S28-Ast nach Mönchengladbach.
Von Viersen kann die S28 nach Venlo weitergeführt werden.
Ast nach Mönchengladbach:
Der Ast nach Mönchengladbach folgt westlich von Knickelsdorf im Wesentlichen der alten Strecke Krefeld-Willich-Mönchengladbach. Dort wird der alte Bahnhof Neersen unter dem neuen Namen Willich-Cloerbruch reaktiviert, sowie der alte Bahnhof Mönchengladbach-Neuwerk, der sich früher an derselben Stelle befand, wie der von mir vorgeschlagene gleichnamige Halt. Zu guter Letzt fädelt sich die reaktivierte S-Bahn-Strecke nahe der Kreuzung mit der Bahnstrecke Krefeld-Viersen-Mönchengladbach in jene ein. Weil sich dort Häuser befinden, müssen die entweder untertunnelt oder umgesiedelt werden, falls keine eingleisige oberirdische Möglichkeit innerhalb der vorhandenen Bebauung besteht. Zu guter Letzt entsteht auf der Bahnstrecke Krefeld-Willich-Mönchengladbach noch als weitere Station die neue S-Bahn-Station Mönchengladbach Nord.
Eine Verlängerung von Kaarst nach Viersen scheint mir sinnvoll. Ob die Strecke nach Mönchengladbach auch sinnvoll ist, bezweifle ich jedoch, denn zum einen kommt man bereits mit der S8 von Düsseldorf nach Mönchengladbach, zum anderen wird sie mit dem Tunnel extrem teuer. Da hier Gebäude im Weg sind, wäre ein tiefer Tunnel im Schildvortrieb zu erstellen, mit entsprechenden Rampen.
Die näher an Schiefbahn herangerückte Trasse erhöht die Kosten auch gewaltig, allerdings auch den Nutzen. Das kann daher vielleicht sinnvoll sein, aber du müsstest die Radien überprüfen. S-Bahnen sollten Hauptbahnen sein, und für die gilt ein Mindestradius von 300 m.
Vielleicht könntest du statt des Abzweigs nach Mönchengladbach, einfach ein Streckendreieck an der Einmündung in die Strecke nach Viersen vorschlagen. So wäre ohne Tunnel eine wesentlich billigere Verbindung nach Mönchengladbach möglich, die zudem auch einen Anschluss von dort nach Neersen bieten könnte.
Ja, die Trasse näher an Schiefbahn heran erhöht schon die Kosten, insbesondere, weil die Autobahnanschlussstelle Willich-Schiefbahn der A52 von Düsseldorf nach Roermond umgebaut werden muss, aber der Nutzen ist in der Hinsicht höher, da die S28 auf diese Weise wenigstens so nah wie es geht an Schiefbahn und Neersen halten kann.
Der Kreis Viersen möchte ja die alte Strecke Neuss-Viersen entlang des Nordkanals wiederherstellen. Wenn man das so löst, läge allerdings der Bahnhof Schiefbahn im Schiefbahner Industriegebiet und der Bahnhof Neersen am Autobahnkreuz Neersen nahe der Ortslage Cloerbruch. Also alle beide JWD („Janz weit draußen“)
Zur Streckenführung nach Mönchengladbach: Da teile ich die Meinung von Ulrich Conrad, dass das so schwierig sein dürfte. Ohne Durchbindung zum Hbf und Anbindung des „Flughafens“ dürfte die Stadt allerdings auch kein Interesse an diesem Anschluss haben. Da hilft auch ein Dreieck nichts, welches die Fahrt über Neersen nach Viersen ermöglichen würde. Nach VIE kommt man von Mönchengladbach ja bereits auf schnellerem Weg mit der Bahn und der Bedarf nach Neersen ist zu gering. Übrigens gehört die Siedlung Cloerbruch nicht zu Mönchengladbach, sondern zu Neersen. Daher passt der Name des Hp dort nicht. Den Halt MG-Dünn würde man auch eher MG-Neuwerk oder MG-Neuwerk/Bettrath nennen. Dünn ist in der Stadt recht unbekannt und bezeichnet wirklich nur ein kleines Gebiet östlich der Strecke.
In Neersen reicht meiner Meinung nach ein Halt, die beiden von dir markierten liegen in viel zu geringem Abstand zueinander.
Ich habe die Halte MG-Cloerbruch und MG-Dünn entsprechend umbenannt.
(bitte zur Musik von „Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett„) „Ohne Tunnel geht der Tramfreund nie ins Netz“ 😉
Ich versuche mit meinem Vorschlag für eine S-Bahn-Linie S 28 eine etwas kostengünstigere Trasse zu finden 🙂
Entschuldige axp, aber bei Voll-Bahnen bieten Tunnel nun einmal den Vorteil, dass man die Trasse durch bebautes Gebiet direkt in die Zentren führen kann. Deswegen habe ich für die S9 bei Bottrop auch einen S-Bahn-Tunnel vorgeschlagen, immerhin ist Bottrop eine 116.000-Einwohnerreiche Stadt mit sehr abseitsliegendem Hauptbahnhof. Außerdem habe ich für die S28 bei Schiefbahn auch eine oberirdische Trasse am Siedlungsrand eingezeichnet.
Ach Tramfreund, Du weist doch, das war lustig gemeint 😉
Klar sind Tunnel toll, um dicht besiedeltes Gebiet sinnvoll zu erschließen, und werden ja in London, Paris und New York auch extremst genutzt. Ob sich das aber bei eine 116T-Einwohner-Stadt lohnt, geschweide denn bei einer gerade mal 13T Einwohnern?
Die ebenerdige Trasse habe ich durchaus wahrgenommen, musste aber schmunzeln, dass Du nur ein Halt gerade einmal 400 Meter nördlich einen Tunnel vorschlägst. Dann gleich in die Vollen gehen und die Station mitten unter den Hubertusplatz legen 😛
Hallo, ich finde die Idee gut die alte Trasse zu verlassen. Hier denke ich aber, dass entland der A52 nicht ausreichend Platz ist und auch Tunnel, etc. ausgeschlossen werden sollten. Die Verbindung nach MG sehe ich nicht als notwendig an, da mit Umstieg in Viersen möglich. Bahnhof Knickelsdorf hat sicher auch keine ausreichende Nachfrage.
Schau dir doch mal meinen Vorschlag an, der auch wesentlich näher an Willich liegt und über freies Feld geht:
https://extern.linieplus.de/proposal/s28-von-kaarst-ueber-willich-nach-viersen/
Hallo, mir gefällt die Idee sehr gut! Wie wäre es, wenn der Abschnitt Richtung Mönchengladbach nicht am HBF endet, sondern stündlich auf der Strecke der RB34 bis nach Dalheim und ansonsten im 20-Minuten-Takt bis nach Rheydt HBF verlängert wird? Der reguläre 20-Minuten-Takt würde bis Dalheim eher nicht funktionieren wegen der Eingleisigkeit…
Die Idee einer S-Bahn nach Dalheim hatte ich auch schon, jedoch bezüglich der Reisezeiten nach Düsseldorf, wollte ich diese als Verlängerung der S-Bahn-Linie 8 durchführen.