Beschreibung des Vorschlags
Beim Betrachten der grenzüberschreitenden Strecken nahe Aachen ist mir aufgefallen, dass diese alle von Aachen aus ausgehen, sodass keine Direktverbindungen wie Düsseldorf-Neuss-Mönchengladbach – Heerlen existieren können (wobei für die Direktverbindung bis nach Düsseldorf auch dort noch massiv ausgebaut werden muss). Diese Verbindungskurve soll dieses Problem lösen und eine Direktverbindung, ohne Umstieg in Aachen, zwischen den beiden Regionen ermöglichen. Vorstellbar wäre hier ein RE+RB Paar welches bereits existierende Angebote ergänzt sowie einzelne ICs, und auch Güterverkehr soll auf der Strecke möglich sein. Die ganze eingezeichnete Strecke soll dafür zweigleisig ausgebaut werden, optimal wäre noch ein Überwerfungsbauwerk in Landgraaf welches aber absolut nicht notwendig ist, da die Strecken bisher nicht stark genutzt sind (Eingleisigkeit).
Man muss gar nicht bis Aachen fahren, ein Umstieg ist auch bereits in Herzogenrath möglich. Es gibt derzeit auch keine Züge, die in Herzogenrath durchfahren, selbst alle ICE halten dort.
Generell sehe ich auf dieser Relation kein signifikantes Potential. Insbesondere eine Direktverbindung von Düsseldorf nach Heerlen dürfte wohl eine Verschwendung der knappen Trassen östlich von Mönchengladbach sein.
Ein Umstieg ist trotzdem ein Umstieg. Soll Herzogenrath denn wenigstens einen akzeptablen ITF Knoten kriegen?
Dass die Schieneninfrastruktur in ganz NRW ausgebaut werden muss sollte klar sein. Jetzt findest du die Trassen da eher nicht, das stimmt schon.
Es kann aber auch nicht jede Stadt inner- und außerhalb von NRW eine Direktverbindung in die Landeshauptstadt bekommen.
Zudem sind grenzüberschreitende Verbindungen immer deutlich schwächer nachgefragt:
Den RE18 gibt es überhaupt erst seit 2015, zuerst zweiteilige Talente, mittlerweile fahren dort dank Elektrifizierung dreiteilige FLIRTS.
Zwischen Aachen und Kerkrade gibt es nur in der HVZ Busverbindungen, zwischen Herzogenrath und Kerkrade (grenzen ja direkt aneinander, zusammen über 90.000 Einwohner) fahren Kleinbusse (8 Sitzplätze) im T60.
Ich gehe daher davon aus, dass die Nachfrage zwischen Heerlen und Geilenkirchen/Erkelenz/Mönchengladbach/Neuss höchstens genauso niedrig ist, wahrscheinlich sogar noch niedriger.
Klar ist ein Umstieg unattraktiv, für eine Direktverbindung sehe ich hier allerdings kein Potential.
In beide Richtungen gibt es 10 Minuten Umsteigezeit, ab dem Fahrplanwechsel noch 8, dafür in Richtung Heerlen mit bahnsteiggleichem Umstieg.
Laut Zielnetz 2040 sollen es wieder 10 Minuten in beide Richtungen sein.
Jetzt würde man dort tatsächlich noch Trassen finden, im Zielnetz 2040 sind diese dann aber schon alle wieder vergeben.
Meines Wissens nach gibt es auf der Strecke Mönchengladbach-Neuss-Düsseldorf keinerlei Planungen für einen Ausbau.
Die Parkstad Limburg hat 250k Einwohner, alle größeren Städte in NRW haben eine Direktverbindung im Regionalverkehr, die meisten halbstündlich (oder noch häufiger).
Natürlich haben grenzüberschreitende Verbindung keine große Nachfrage wenn es zwischen Deutschland und den Nachbarländern nur so schlechte Verbindungen gibt. Ein bisschen ist Nahverkehr ja immer eine selbsterfüllende Prophezeiung, und ich denke dass besonders im intereuropäischen Verkehr noch einiges getan werden muss um potentielle Routen umzusetzen.
10 bis 12 Minuten Zeitersparnis mit 5km Streckenneubau.
Du zeigst hier genau das Problem in Deutschland auf. Wenn eine Autobahn voll ist wird sofort geschaut wie man sie erweitern kann, wenn eine Zugstrecke voll ist wird erstmal nichts gemacht. Wie bereits gesagt ist der Ausbau der weiterführenden Korridore natürlich auch zentral (und zwar auch egal wo man was neubaut).
Die Parkstad Limburg ist aber nicht in NRW sondern in den Niederlanden, folglich gibt es dort völlig andere Verkehrsströme, die eben nicht nach Düsseldorf orientiert sind.
Stimmt, der RE18 im T30 ist ja ein völlig schlechtes Angebot…
Nein. Wo keine oder nur eine sehr geringe Nachfrage herrscht, ändert selbst das beste Angebot nichts an der mangelnden Nachfrage.
Und man baut sicherlich keine Neubaustrecke, nur damit man hofft, dass diese in ein paar Jahrzehnten mal den nötigen Verkehr induziert.
Da stimmt nicht, es werden erstmal längere Fahrzeuge eingesetzt, die zusätzliche Kapazität bieten.
Die HVZ-Verstärker des RE4 fahren nur mit Einzeltraktionen Desiro HC, während auf den regulären Verbindungen Doppeltraktionen zum Einsatz kommen.
Auch der RE13 (Doppeltraktion fünfteiliger FLIRTs) bietet noch Kapazitätsreserven.
Apropos Fahrzeugkapazität: Welche Fahrzeuge sollen eigentlich auf dieser Linie zum Einsatz kommen?
Entweder herrscht südlich von Erkelenz gähnende Leere, oder zwischen Mönchengladbach und Düsseldorf ist der Zug ständig überfüllt.
Und bietet auch total eine Direktverbindung in die generelle Richtung Düsseldorf? Wie gesagt gehen mit Umstieg mindestens 10min drauf, plus den Nachteilen die Umsteigen immer hat (schlechtere Züverlässigkeit usw).
Und wenn man dann mit den längeren Zügen wieder Probleme kriegt muss man mindestens weitere 10 Jahre warten bis der Ausbau fertig ist und man keine mehr hat. In der Zeit zwischen erstem Auftreten des Problems und Ausbau kann man auf längere Züge setzen, einfach immer längere Züge einzusetzen ist jedoch keine nachhaltige Problemlösung, da die Zuglänge im RV halt auf 210m beschränkt ist.
Und der RE4 soll südlich von Erkelenz gut gefüllt sein? Und zwischen Mönchengladbach und Düsseldorf fährt auch nicht nur diese Linie, anders als in die Parkstad Limburg.
Du nennst das Problem der deutschen Verkehrspolitik, worüber ich allerdings nicht super groß diskutieren möchte, da es tatsächlich dringendere Probleme gibt. Und es gibt definitiv auch dringendere Vorschläge als diesen hier (über den nötigen Ausbau habe ich ja auch schon ein paar Aussagen getroffen).
Nein, aber Richtung Aachen. Und ich nehme an, dass die Verbindung nach Aachen deutlich wichtiger als die nach Düsseldorf ist, einfach da sie deutlich kürzer ist.
Momentan verbindet der RE18 Aachen mit Heerlen und Maastricht, geplant war noch eine Verlängerung nach Lüttich, da gibt es meines Wissens aber noch Probleme mit dem Zugsicherungssystem und der Zulassung des Mehrsystem-FLIRTs.
Ja, da er sich im Zulauf auf Aachen wieder füllt.
Momentan fährt die S8 mit einer Doppeltraktion dreiteiliger 1440 (zusammen 110m) im T20, der RE4 mit einer Doppeltraktion 462 (zus. 210m), die HVZ-Verstärker des RE4 mit dementsprechend 105m und der RE13 mit einer Doppeltraktion fünfteiliger FLIRTs (zus. 180m).
Im Zielnetz 2040 ist eine Verdichtung der S8 auf einen T15, ein ganztägiger Betrieb des HVZ-RE4 und ein neuer IC aus Richtung Venlo (innerhalb Deutschlands vermutlich mit NV-Freigabe) geplant.
Wenn man nun die S8 auf 140m sowie die 4 Regios auf 210m verlängert, hat man schon deutliche Kapazitätsausweitungen im Vergleich zu heute.
Kleine Ergänzung: Der Vorschlag müsste „Verbindungskurve Übach-Palenberg – Landgraaf“ heißen, da beides eigenständige Städte sind.