Beschreibung des Vorschlags
Grundidee/Anlass:
Inspiriert durch den Vorschlag von DerGalaktische sind mir ein paar Ideen gekommen, wie man Offenbach besser an den schienengebundenen Nahverkehr anschließen kann.Ziel ist zum einen eine bessere Erschließung der Stadt Offenbach in Nord-Süd-Richtung mit einer Nordmainischen Verbindung um ohne Umweg in schneller und umsteigefrei in Frankfurts Norden und Osten zu gelangen. Weiterhin ist eine Verbindung des Offenbacher Hauptbahnhofs mit dem S-Bahn und dem innerstädtischen Verkehr vorgesehen. Es gibt dazu mehrere Lösungsansätze, wobei die Straßen-/U-Bahn-Vorschläge untereinander alternativ zu sehen sind, sich aber gut mit dem S-Bahn- bzw. RegioTram-Vorschlag kombinieren lassen.
- Verknüpfung der Verkehrsträger mit Nord-Süd-Verbindung Offenbachs
- Verlängerung der STR12/15/16 (dieser Vorschlag)
- Verlängerung der STR11/15/16 (deckungsgleich mit Vorschlag STR 12/15/16 zwischen OF-Stadtgrenze und OF-Schlossstraße)
- Verlängerung der U4
- Anbindung des Offenbacher Hauptbahnhofs mit der S-Bahn (zusätzlich zu einer der drei oberen Vorschläge):
Aktuelle Situation:
Aktuell verlaufen die Strecken zur Anbindung Offenbachs beide südmainisch nach Frankfurt, zum einen die S-Bahn (S1, S2, S8, S9) vom Innenstadttunnel in Offenbach in das Frankfurter Zentrum und Hbf und zum anderen die Straßenbahn (STR 15, STR 16) von Offenbach Stadtgrenze am westlichen Ortsrand via F-Oberrad zum F-Südbahnhof. Weiterhin halten am Offenbacher Hbf Regionalzüge Richtung Frankfurt Süd- und Hauptbahnhof. Alle drei Verkehrsmittel sind in Offenbach jedoch nicht miteinaner verbunden, worunter insbesondere der Hbf leidet.
Die Straßenbahn in Offenbach wurde nach und nach stillgelegt, das letzte Teilstück in den 90er(!) Jahren mit Eröffnung des City-Tunnels der S-Bahn, als weiteren Grund nennt Wikipedia „[…] seit 1989 erhobene Forderungen der Einzelhändler […], die die Straßenbahn in ihrer Fußgängerzone als Umsatz- und Verkehrshindernis ansahen[…]“. Das ist in sofern paradox, als dass in dem Absatz darunter für eine diskutierte Wiedereinführung steht: „Nach der Schließung kamen wiederholt Stimmen auf, die eine Wiedereinführung der Straßenbahn in Offenbach befürworteten. Dazu gehörten vor allem Offenbacher Einzelhändler, die nach der Stilllegung 1996 teilweise Umsatzrückgänge verzeichneten.“ Da kann man nur den Kopf schütteln und denken „Selber Schuld.“ Quelle
Dieser Vorschlag:
Nichtsdestotrotz plane ich hiermit eine Wiedereinführung einer Straßenbahn in Offenbach. Da ich weder weiß inwieweit hier noch Restbestände der alten Strecke genutzt werden können, noch inwiefern diese überbaut worden sind, plane ich eine komplett neue Trassenführung, die neue Ziele erschließt. Nicht zuletzt weil die Straßenbahn ja auch wegen des Parallelverkehrs zur S-Bahn eingestellt wurde.
Als wichtigste Änderung ist eine Anbindung Richtung Norden direkt in den Frankfurt Osten geplant, sodass hier keine großen Umwege über Frankfurts Süden gefahren werden müssen. Ich plane hier zunächst eine Verlängerung der Straßenbahn-Linie 12, die ab der Ratswegbrücke und Querung des Güterbahnhofs in Frankfurt Ost weiter Richtung Süden verkehrt. Perspektivisch ist auch an eine neue Linie zu denken, die in Frankfurt in der Rohrbachstraße (aktuell weitestgehend ungenutzte Betriebsstrecke) weiter nach Westen verkehrt. Anschließend wäre nur noch ein kleines Stück weiter nach Westen neu zu errichten, um zur Goethe-Universität zu gelangen, was Ziel vieler in Offenbach wohnender Studenten ist, die sich die Mieten in Frankfurt City weniger leisten können. Habe diese Linie mal gestrichelt eingezeichnet, da sie nicht zwingender Bestandteil dieses Vorschlags , sondern als eigene Idee zu sehen ist.
Also zurück nach Offenbach: Die Straßenbahnstrecke erreicht die Stadt mit einer Brücke über den Main parallel zur Autobahn und unterquert diese, um über die Kaiserleistraße auf den Goethe-Ring zu führen. Hier ist interessanterweise genauso wie am folgenden August-Bebel-Ring noch sehr viel Platz, sodass die Straßenbahn hier bis auf die Kreuzungen komplett straßenunabhängig geführt werden kann. Leider müssen am August-Bebel-Ring und im weiteren Verlauf daher ein paar Parkanlagen weichen, aber wenn die Tram auf einem Rasengleis geführt wird, ist dies für die Anwohner hoffentlich akzeptabel. An der Haltestelle August-Bebel-Ring/Offenbacher Stadtgrenze trifft die neue Strecke auf die Bestandsstrecke aus Oberrad. Hier werden dann neue Linienführungen ermöglicht. Vorschlagen würde ich eine Verlängerung der Linie 15 in Richtung Norden über die neu errichtete Strecke und der nicht im Passagierbetrieb befahrenen Betriebsstrecke bis zum Johanna-Tesch-Platz/Schäfflerstraße (Anschluss U4/U7).
Ab der Offenbacher Stadtgrenze weiter Richtung Süden sollte dann neben der Linie 12 die verlängerte Linie 16 fahren. Die neu zu errichtende Strecke führt über die Leibniz-Schule zum Sana-Klinikum, welches beides einiges an Potential birgt. Über die Hohe Straße geht es an der Südseite des Hauptbahnhofs vorbei bis zur Waldstraße. Hier verläuft die Trasse weitestgehend auf der Straße, allerdings dürfte der Verkehr eher mäßig sein und dies nicht zu Problemen führen. Ab der Waldstraße führt die Strecke Richtung Norden, hier sollte auf jeden Fall genug Platz sein, da hier früher schon mal eine Straßenbahn exisitierte (vielleicht liegt ja sogar noch das ein oder andere wiederverwendbare Gleis unterm Teer ? ). Als Anschluss zur S-Bahn und als zentrale Haltestelle der Innenstadt dient die Haltestelle Marktplatz, es folgen noch ein paar Meter bis zur Endhaltestelle am Schloss kurz vor dem Main.
Vor- und Nachteile gegenüber anderen Varianten:
+ Anbindung und Verbindung von Klinikum, Hbf und S-Bahn
+ keine Tunnel notwendig (günstig)
+ Nord-Süd-Verbindung Offenbachs
+ Anbindung des Nordwestens von Offenbach
+ Beschleunigung zur Fahrt in den Frankfurter Osten, insbesondere bei einer Fortführung zur Goethe-Uni attraktiv für Studenten
+ Verlängerung der Linie Richtung Nord-Osten ermöglicht neue Direktverbindungen von/nach Oberrad und Riederwald
+ Umstiegsmöglichkeit von der Linie 12/15 zu den STR 12/14 und U4/U7 in Frankfurt Ost
– Keine Anbindung des Südens von Offenbach
– Keine verbesserte Anbindung ins Frankfurter Zentrum
Super idee.
Bin auf deine anderen 2 gespannt.
Bei all den Gedanken zur besseren Anbindung Offenbachs mir auf, dass Offenbach tatsächlich näher am Frankfurter Stadtzentrum liegt, als z. B. Höchst. Im Grunde wäre eine Eingemeindung vielleicht tatsächlich irgendwann zu erwarten, wobei ich vermute, dass das in Offenbach auf wenig Gegenliebe stoßen wird. Eine bessere Anbindung, insbesondere in Nord-Süd-Richtung scheint mir aber tatsächlich sinnvoll.
Was nun den vorliegenden Vorschlag betrifft, möchte ich vor allem mit Blick auf die angedeutete Verlängerung im Westen auf einen Vorschlag zu einer Tangentiallinie aufmerksam machen, die man durchaus auch über die Kaiserleibrücke nach Offenbach führen könnte.
Die Führung in Offenbach halte ich jedoch für wenig glücklich, da zwar die wichtigen Punkte erreicht werden, aber sie werden nur untereinander, jedoch kaum mit den Offenbacher Wohngebieten verbunden. Insbesondere den Sinn der letzten Station, hinter dem Markt, verstehe ich nicht so ganz. Wenn die Linie wenigstens nach Bürgel und Rumpenheim weiter führen würde, aber so?
„Im Grunde wäre eine Eingemeindung vielleicht tatsächlich irgendwann zu erwarten, wobei ich vermute, dass das in Offenbach auf wenig Gegenliebe stoßen wird“
Das denke ich auch. Vor allem weil Offenbach ja mit über 120.000 Einwohnern nochmal ein deutlich größerer Brocken ist als z.B. Höchst. Ist insofern ganz interessant, als das Höchst damals eine Anbindung an das Straßenbahnnetz zur Bedingung gemacht hat, um sich eingemeinden zu lassen.
Dein Vorschlag zur Tangentiallinie finde ich durchaus interessant und deckt sich ja auch weitestgehend mit meinen Gedanken, auch die Weiterführung bis zur Heilbronner Straße finde ich nicht schlecht, nur muss man wohl erstmal in kleinen Schritten gehen. Eine Verlängerung zur Goethe-Uni wäre aber tatsächlich sehr sinnvoll, auch weil die Linie 12 sonst sehr lang würde.
Naja also die quasi entstandene U-Form ermöglicht möglichst viel Nord-Süd-Betrieb ohne eine Doppelung mit der S-Bahn zu erzeugen. Dadurch kann man, wie angedeutet, die Linie 15 Richtung Nordosten verlängern. Die letzte Station hinterm Markt kann man auch weglassen, war nur so eine Idee, dass man da vielleicht besser wenden kann.