Beschreibung des Vorschlags
Im Rahmen des Fernbahntunnels Frankfurt ist eine nordmainische Führung der Fernzüge in Diskussion. Dagegen spricht, das sich aus dem nördlichen Teil des Bahnhofs Hanau keine Züge aus Richtung Aschaffenburg/Würzburg einbinden lassen.
Mit der eingezeichneten eingleisigen Tunnelstrecke ließe sich dies lösen. Der Bahnhof könnte danach im Richtungsbetrieb (Züge nach Westen verkehren im nördlichen Bahnhofsteil, Züge nach Osten verkehren im südlichen Bahnhofsteil) betrieben werden, der leistungsfähigsten und flexibelsten Form eines Knotenbahnhofs.
Im Rahmen des Fernbahntunnels Frankfurt ist eine nordmainische Führung der Fernzüge in Diskussion.
Wirklich? Das zuständige Ministerium sagt etwas anderes (Seite 16):
Da steht:
„Neubau 2 -gleisiger Fernbahntunnel Frankfurt mit 4 -gleisigen Tiefbahnhof Frankfurt Hbf, höhenfreie Ein – und Ausbindung in Strecke 3600“
3600 -> Das ist die Südmainische Strecke.
Hier der (hoffentlich) korrekte Link.
Dies ist meines Wissens nach nicht so ganz korrekt, die DB untersucht laut diesem Dokument neben der süd- bewusst auch die nordmainische Anbindung.
Ich glaube nicht, dass ein eingleisiger Tunnel auch nur ansatzweise ausreicht.
Erstmal steht ja noch gar nicht fest, wie genau der Fernverkehr Frankfurt-Hanau genau abgewickelt werden kann – ob nordmainisch, südmainisch, weiterhin über beide, oder (längerfristig wohl unvermeidbar) besser gleich auf zwei komplett neuen dezidierten Fernverkehrsgleisen. Antworten dazu soll ja eigentlich die Machbarkeitsstudie für den FV-Tunnel liefern. Vorher ist alles wilde Spekulation.
Ganz egal welche Strecke(n) der Fernverkehr zukünftig nehmen wird, es sollte selbstverständlich sein, dass dann alle FV-Relationen in Hanau vollständig kreuzungsfrei und ohne weitere Geschwindigkeitseinbrüche auf unter 120km/h abgewickelt werden können. Dazu wird man aber einen deutlich weitergehenden Knotenumbau brauchen. Man muss die entsprechend zu nutzenden Hanauer Bahnhofsgleise ja auch irgendwie (wie gesagt kreuzungsfrei) an die Schnellfahrstrecken und die zu nutzenden Strecken nach Ffm anbinden.
Hinzu kommt dann auch noch das Thema, dass sinnvollerweise der viergleisige Ausbau in Sachsenhausen und der Umbau des Gleisvorfelds in Ffm Hbf (wahrscheinlich aber in abgespeckter Form) weiterhin nötig und zur Umsetzung vorgesehen ist und etliche Jahre vor dem Tunnel fertig sein wird. Und auch diese Strecke muss dann ja mit den für den Fernverkehr vorgesehenen Gleisen halbwegs leistungsfähig an die entsprechenden Zuläufe aus Hanau angebunden werden – was natürlich auch Auswirkungen darauf hat, welche Strecke zumindest bis zur Tunnelfertigstellung überhaupt in größerem Umfang für den Fernverkehr genutzt werden kann. Da sieht es, je nachdem wie weitreichend noch der Umbau des Ostkopfs von Frankfurt-Süd vorgesehen ist, für eine nordmainische Führung des Fernverkehrs wahrscheinlich sogar eher schlecht aus.