Beschreibung des Vorschlags
Hallo,
hiermit möchte ich eine mögliche Lösung für Kapazitäts-Engpässe zwischen Göttingen und Kreiensen und ggf. weiter bis Uelzen vorschlagen, sofern DIESER Vorschlag weiter verfolgt wird.
Auf den Strecken wird viel Güterverkehr abgewickelt. Ein Teil davon soll ab Northeim über eine zweigleisige elektrifizierte für mindestens 120km/h ausgebaute Neubaustrecke entlang der A7 nach Seesen geführt werden. Selbstverständlich funktioniert das nur mit einem Ausbau und Elektrifizierung der Strecke nach Braunschweig, wie HIER vorgeschlagen. Auch zwischen Salzgitter-Ringelheim und Seesen sollte ein zweites Gleis entstehen, dies ist in diesem Vorschlag noch nicht vorgesehen.
Eine solche Strecke zusammen mit dem verlinkten Ausbau ermöglicht gleichzeitig einen sinnvollen Regionalexpress Göttingen-Northeim-Seesen-Salzgitter-Braunschweig zwischen 3 Großstädten und neue Umleitungsmöglichkeiten für ICE von Süden in Richtung Berlin.
Größter Kritikpunkt neben den Kosten wird vermutlich die Umgehung von dem wichtigen Knoten Kreiensen sein. Dies ist für Güterzüge jedoch irrelevant und für einen Regionalexpress ein zu langer Umweg. Eine Alternative wäre eine Verbindungskurve in Bad Gandersheim von der Schnellfahrstrecke in Richtung Seesen, wie etwa HIER zu sehen.
Hier endet die Beschreibung des Vorschlags schon, da er eigentlich ein Entwurf bleiben soll, zu dem ich gerne eure Meinung hören würde. Hierfür muss ich ihn aber wohl veröffentlichen. Außerdem schätze ich, die Experten hier werden ihn mir sowieso um die Ohren hauen und auf die Löschliste setzen. Dafür lohnt sich keine bessere Ausarbeitung.
Schöne Grüße ins Forum!
Ein interessanter Vorschlag, ich fürchte aber, dass er nicht wirtschaftlich ist, bzw, Alternativen den gleichen Nutzen für weniger Investitionen bieten.
Eine solche Strecke zusammen mit dem verlinkten Ausbau ermöglicht gleichzeitig einen sinnvollen Regionalexpress Göttingen-Northeim-Seesen-Salzgitter-Braunschweig zwischen 3 Großstädten […]
Na ja, die Diskussion hatten wir hier ja schon mal an anderer Stelle. Göttingen – Braunschweig geht deutlich schneller mit dem ICE, das Potential über die Gesamtstrecke dürfte also gering sein. Stand jetzt sind es ohne den Umstieg in Seesen 35 Minuten Umweg. Mit der von dir vorgeschlagenen NBS lassen sich vielleicht 15 Minuten einsparen, dann bleiben aber immer noch 20 Minuten Umweg. Der reine Fahrzeitgewinn ist somit auch für Northeim und Salzgitter (das auch nur in Teilen erschlossen wird, als Großstadt also nicht wirklich zählen kann) nur gering. Hauptvorteil für diese Orte ist also der entfallende Umstieg. Mit der NBS geht aber das Potential in Bad Gandersheim und Kreiensen (das ein wichtiger Umsteigepunkt ist) verloren. Insofern schätze ich, dass eine solche RE-Linie sogar weniger Chancen hat als über die Altstrecke.
[…] neue Umleitungsmöglichkeiten für ICE von Süden in Richtung Berlin.
Die ICE werden normalerweise über Hannover umgeleitet. Die Wahrscheinlichkeit, dass wie aktuell beide Strecken nicht nutzbar sind, ist so gering, dass der Nutzen einer zusätzlichen Umleitungsmöglichkeit zu vernachlässigen ist.
Für den Güterverkehr kann auch die Südbahnstrecke weiter ausgebaut werden (drei- oder sogar viergleisig), das ist günstiger und bringt auch Vorteile für den dort stattfindenden Güter- und Regionalverkehr mit sich. unabhängig davon muss auch bei deinem Vorschlag die Strecke Northeim – Göttingen weiter ausgebaut werden, da sie eine erhebliche Mehrbeanspruchung erfährt.
Erstmal danke für das faire Feedback. Dass es sich bei dem Vorschlag nicht um die günstigste Alternative handelt ist mir klar. Ich halte aber neue Strecken, immer für sinnvoller als Ausbauten des Bestandes, sofern die gleichen Verkehre profitieren, natürlich.
Die RE-Diskussion habe ich hier angeschnitten, weil, das gebe ich gerne zu, ein RE über die Altstrecke wirklich keinen Sinn macht aufgrund des Fahrzeit- und Komfort-Vorteils des ICEs. Mit dieser neuen Strecke gäbe es aber eine neue, schnellere, wegen Nahverkehr auch günstigere Verbindung, die mehr Leute anbindet, als der ICE. Nachteil, da hast du recht, ist die längere Fahrzeit. Aber Pendler nehmen, das garantiere ich dir, 20 Minuten längere Fahrzeiten in Kauf, wenn sie dafür nicht der Unzuverlässigkeit von Zügen ausgeliefert sind, die vorher schon 600km gefahren sind. Es gibt zig REs, die Städte verbinden, welche auch durch ICEs verbunden sind, warum man die Sinnhaftigkeit eines RE an sich in Frage stellt, kann ich deshalb nicht nachvollziehen. Ich würde als zusätzliches Argument noch sagen: hier wird der ICE entlastet. Ein Regionalexpress auf dieser Relation rechtfertigt natürlich die neue Strecke nicht sondern ist mehr als Nebenprodukt gedacht.
Die ICE werden normalerweise über Hannover umgeleitet. Die Wahrscheinlichkeit, dass wie aktuell beide Strecken nicht nutzbar sind, ist so gering, dass der Nutzen einer zusätzlichen Umleitungsmöglichkeit zu vernachlässigen ist.
Das will ich gar nicht in Abrede stellen. Aber fällt in solchen Fällen nicht der Halt Braunschweig gerne aus? Das ließe sich hiermit abwenden. Und vielleicht ist auch mal die SFS zwischen Göttingen und Hannover gesperrt 🙂 .
Für den Güterverkehr kann auch die Südbahnstrecke weiter ausgebaut werden (drei- oder sogar viergleisig), das ist günstiger und bringt auch Vorteile für den dort stattfindenden Güter- und Regionalverkehr mit sich
Stimmt. Das bringt gleichzeitig aber eben auch neue Nadelöhre mit sich. Wenn die viergleisige Strecke beschädigt ist, sind erstmal alle Gleise dicht. Ich halte mehr Strecken fast immer für die bessere Variante.
Meine Unsicherheit ist hauptsächlich, ob tatsächlich genug Güterzüge von der neuen Strecke profitieren und überhaupt in diese Richtung wollen. Das kann ich nicht einschätzen und da wäre ich für Expertise dankbar.
Erstmal danke für das faire Feedback.
Gerne!
Die RE-Diskussion habe ich hier angeschnitten, weil, das gebe ich gerne zu, ein RE über die Altstrecke wirklich keinen Sinn macht aufgrund des Fahrzeit- und Komfort-Vorteils des ICEs.
Ok, was hältst du alternativ von einem RE ab Edesheim über die NBS mit Halten in Northeim und Hildesheim? Weitere Zwischenhalte könnte man in Orxhausen und Lamspringe spendieren. Die dafür erforderlichen Fahrplanlücken gibt es, ein solcher Zug wäre noch einmal deutlich schneller und mit Hildesheim wird eine dritte richtige Großstadt angebunden.
Stimmt. Das bringt gleichzeitig aber eben auch neue Nadelöhre mit sich. Wenn die viergleisige Strecke beschädigt ist, sind erstmal alle Gleise dicht. Ich halte mehr Strecken fast immer für die bessere Variante.
Das Gustav Richard-Argument 😉
Grundsätzlich ja nachvollziehbar, ich halte es nur in diesem Fall nicht unbedingt für passend, da es mit der NBS schon zwei Strecken auf der Relation gibt. Eine Beschädigung trifft außerdem nur mit geringer Wahrscheinlichkeit alle vier Gleise gleichzeitig.
Meine Unsicherheit ist hauptsächlich, ob tatsächlich genug Güterzüge von der neuen Strecke profitieren und überhaupt in diese Richtung wollen. Das kann ich nicht einschätzen und da wäre ich für Expertise dankbar.
Also Bedarf für eine Entlastung sehe ich ganz eindeutig, da sich der dortige Personennahverkehr sonst nicht richtig entwickeln kann. Die aktuellen Kompromisse (Nord- und Südharz nur jeweils zweistündlich direkt nach Göttingen angebunden, kein schneller Verkehr für wichtige Halte, Stilllegung kleinerer Halte, keine Direktverbindung für Orte südlich von Elze nach Hildesheim) sollten langfristig gelöst werden. Gleichzeitig steigt das Verkehrsaufkommen im Güterverkehr immer weiter an. Die Frage ist eher, ob die deinem Vorschlag zugrundeliegende Lösung von Intertrain so realistisch bzw geeignet ist, da der Mega-Hub Lehrte als wichtiger Kreuzungspunkt im interzonalen Frachtverkehr ausgelassen wird. Oder anders gefragt, wie viel Verkehr kann tatsächlich über Braunschweig und Seelen geführt werden und wie viel Verkehr muss trotzdem über die Südbahn fahren? Hier halte ich eine möglichst flexible Lösung für erstrebenswert und das ist beim viergleisigen Ausbau tatsächlich eher gegeben als bei einer Parallelstrecke, da Züge von Hannover kommend die Parallelstrecke nicht erreichen können (es sei denn, sie machen in Hildesheim Kopf und fahren von dort aus über die Ringelheimer Kurve nach Seesen. Das ist aber unrealistisch, weil das Kopfmachen viel Zeit kostet und der Umweg nochmals größer ist.
„Ich halte aber neue Strecken, immer für sinnvoller als Ausbauten des Bestandes, sofern die gleichen Verkehre profitieren, natürlich.“
Wieso denn das? Neue Strecken bedeuten immer erhebliche Eingriffe in die Natur, sowie einen erheblichen Einsatz von Beton mit der entsprechenden CO2-Belastung. Von höheren Kosten ganz abgesehen. Von daher halte ich den Ausbau vorhandener Strecken, wo er möglich und sinnvoll ist, für besser.