Beschreibung des Vorschlags
Seit der Stilllegung der Stadtstrecke vom Wasserburger Stadtbahnhof nach Reitmehring ist der einzige Bahnhof Wasserburgs sehr abglegen von der Stadt. Wer von Mühldorf, München oder Rosenheim am Umsteigerbahnhof ankommt und in die Stadt will, muss vom Vorort Reitmehring den Bus nehmen. Und jetzt, wo die wichtge Strecke von München bald elektrifiziert werden soll und sogar eine S-Bahn nach München im Raum steht, ist eine Reaktivierung der Stadtstrecke wichtiger denn je. Und ja, die Idee ist nicht neu, aber hier kommt nun MEIN Teil des Vorschlags.
Der Vorschlag der S-Bahn-Verlängerung von München (https://extern.linieplus.de/proposal/neuauflage-linie-a-s-bahn-muenchen-ex-rb48-aka-filzenexpress/) hat mich inspiriert, hat aber ein klares Problem. Am jetztigen Bhf. Wasserburg muss die Fahrtrichtung gewechselt werden. Auf kurze Zeit nicht schlimm, auf lange Zeit aber unpraktisch. Vor allem für die Fahrtzeiten. Deswegen schlage ich ähnlich dem Vorschlag von Ulrich Conrad (https://extern.linieplus.de/proposal/wasserburg-am-inn-verbesserte-stadtstrecke/) auch einen Neubau bzw. Umbau dieses Bahnhofs vor. Allerdings wird in meinem Vorschlag das Wohngebiet so gut wie gar nicht berührt und die zukünftige S-Bahnstrecke kann direkt auf die alte Bahntrasse in die Stadt einfädeln. Der Bahnhof selbst ist eine Mischung aus Trennungs- und Turmbahnhof. Die Strecke Rosenheim – Mühldorf hat auf „Ebene 0“ zwei Gleise und Bahnsteige, damit die Ausweichstelle nicht entfällt. Ein weiterer Bahnsteig entsteht am bisherigen Gleis von München, welches immer noch den Zügen Richtung Mühldorf dienen kann. Das S-Bahngleis mitsamt Bahnsteig wird auf einer Brückenkonstruktion über den bestehenden Strecken errichtet. Mit Liften und Rampen wird der Umstieg leicht und schnell.
Auf dem freien Areal neben dem Meggle-Gelände werden ein Bahnhofsgebäude, Bushaltestellen, der Anschluss an die Münchner Straße und auch ein Park and Ride Platz errichtet, womit die Straße in die Stadt entlastet wird. Alle Bahnsteige werden logischerweise barrierefrei mit Unter- und Überführungen erreicht. Die S-Bahnstrecke in die Stadt verläuft dann wie in den guten alten Zeiten über die bestehende Trasse und erreicht den neuen zweigleisigen Endbahnhof in der Altstadt. Hier gibt es direkten Anschluss an den ZOB und nochmals ein Areal für Bahnhofsgebäude und einen kleinen Parkplatz.
Das Problem ist nur, dass die Strecke rein nach Wasserburg garnicht mehr reaktivierbar ist!
Denn von nordöstlich von Gern bis nahezug vollständig rein zum ehem. Bahnhof existieren heute ein FFH-Gebiet und ein Biotop. Und auf dem letzten Teil existiert auch garkein Gleis mehr, also gäbe es hier auch keinen Bestandsschutz in den Schutzgebieten, auf den man sich berufen könnte. Dafür muss die abgebaute Strecke noch nichtmal entwidmet sein.
Zudem ein weiteres Problem:
Das Areal nördwestlich des Parkplatzes, wo du den Endbahnhof hinbauen willst, steht für den Bau eines Bahnhofsgebäudes garnicht zur Verfügung. Denn genau dort ist der Neubau des neuen Feuerwehrhauses für die Altstadt geplant (Info). War dir diese Tatsache bekannt?
Also so gerne man diese Reaktivierung hätte – sie ist leider rechtlich auf Grund der Schutzgebiete und des Naubaus des Feuerwehrhauses nicht machbar.
Ein Bahnhofsgebäude am Endpunkt Wasserburg-Stadt ist nicht zwingend erforderlich. Bahnsteige alleine sind ausreichend. Auch wäre es dann auch sinnvoll den ZOB neben das Stumpfgleis der Bahnstrecke zu legen.
In Reitmehring gibt es aber ein schönes Problem mit Meggle, dem wichtigsten Gewerbesteuerzahler der Stadt Wasserburg und zugleich größtem Gegner der Bahnstrecke. Die wollen nämlich, dass das Gleis, was ihr Gelände teilt entwidmet wird, damit sie besser expandieren können. Dafür brauchen die auch die Flächen, die du mit den Bahn-Extras überbauen willst. Ich würde hier einen Turmbahnhof vorsehen, bei dem die S-Bahn nach Wasserburg Stadt die für Meggle interessanten Flächen untertunnelt statt wie du es vorschlägst, mit einer Brücke überspannt. So kann Meggle sich oberirdisch optimal entfalten und hätte sicherlich weniger Probleme mit dem für sie störenden Bahngleis, was im Moment ihre Produktionsstätte teilt. Ein oberirdisches Gleis zerschneidet eben, während ein aufgeständertes Gleis nicht mehr so ganz zerschneidet und ein unterirdisches Gleis gar nicht mehr zerschneidet. P+R und Busansteuerung müssen dann auf die nordwestliche Seite des Turmbahnhofs gelegt werden.
Übrigens: unabhängig, ob das Gleis bei Meggle aufgeständert oder im Tunnel verläuft. Weder Tunnel noch Brückenbauwerk können an der Weiherstraße enden. Schließlich muss die Bahn am Ende einer Brücke oder eines Tunnels eine Rampe bergab bzw. bergauf fahren und bei den Vorgaben bzgl. der Steigungen (max. 12,5 %o bei Haupt- und max. 40 %o bei Nebenbahnen) würde jede Rampe quer zur Megglestraße verlaufen. Mit anderen Worten: Die Brücke oder der Tunnel, den du vorschlägst, müssen noch die Megglestraße über- bzw. unterführen, ehe sie mit einer Rampe auf die Bestandsebene der Bahnstrecke überführt werden.
Im Falle einer S-Bahn nach Wasserburg Inn-Stadt kann auf den 4,4 km zwischen Wasserburg Inn Bf (Reitmehring) und Wasserburg Inn-Stadtbahnhof ruhig noch ein weiterer Halt in Burgau-Süd entstehen.