Beschreibung des Vorschlags
Der Düsseldorfer NVP 2017 sieht die Prüfung einer Verlängerung der Linie 701 bis nach Ratingen-West vor. Dies wäre dann kaum eine schnelle Verbindung, welche den Bedarf an Buslinien in die Düsseldorfer Innenstadt reduzieren wird. Eine U81 vom Düsseldorf Flughafen bis Ratingen-West, ist nur schwierige auf Düsseldorfer Stadtgebiet am Flughafen zu verwirklichen. Von der U81 wird nun schon seit gut 20 Jahren immer wieder von geträumt.
Eine schnelle Alternative kann aber auch mit einer U71 angeboten werden. Dabei kann deren Ausbau etappenweise erfolgen. Erst folgt die U71 einfach ihrer heutigen Strecke und wird mit der Linie 701 bis Ratingen-West verlängert. Dabei muss die Verlängerung bis Ratingen-West weitgehend auf eigener Gleistrasse erfolgen. Die U71 folgt aber dann nicht der Straßenbahntrasse der 701 durch Ratingen-West, sondern erhält eine P+R Endstelle an der A52 an der Kaiserswerther Straße südlich von Tiefenbroich. Hier enden dann auch alle lokalen Buslinien.
Nach und nach kann die U71 beschleunigt werden. Die hier gezeigte U71 wäre dann der Endzustand mit allen Maßnahmen:
– Der Abschnitt Uhlandstraße – Brehmplatz wird über die Lindemannstrasse bedient. Die Lindemannstrasse hat teilweise einen eigenen Bahnkörper. Die Haltestelle Lindemannstrasse der Wehrhahnlinie wird als Mittelbahnsteig in der westlichen Grafenberger Allee gebaut. Damit wird der Takt der Wehrhahnlinie bis Lindemannstrasse durchgebunden. Das heutige Taktloch der U71 entfällt. Die 708 bedient weiterhin den Abschnitt über Schillerplatz. Um die Kreuzung an der Lindemannstrasse zu entlasten, wird der Durchgangsverkehr der B8 tiefer gelegt. Im Prinzip kann hier ein doppelspuriger unterirdischer Kreisverkehr den Großteil des Verkehrs aufnehmen. Ein kleiner Rest Anliegerverkehr bleibt. Der Stadt- und Straßenbahnverkehr kann dann recht zügig erfolgen. Der Bedarf für einen Weiterbau des Wehrhahnlinientunnels ist dann kostengünstig und wohnumfeldverbessernd vom Tisch.
– Am Brehmplatz bietet sich eine kurzer Straßentunnel für den Durchgangsverkehr der B8 an, damit die U71/708 eine eigene Trasse in der Brehmstraße erhalten können.
– Die Kreuzung Heinrichstr./Brehmstr./Sankt-Franzikus-Straße ist eine erhebliche Herausforderung. Tieferlegung von B7/B8 oder U71 sind hier wegen dem im Kanal unter den Straßen fließenden Kittelbach komplizierter/teurer . Vom Platz her kann die U71 aber auf eigenem Gleiskörper aus beiden Richtungen bis an die Kreuzung herangeführt werden. Es bietet sich also eine absolute Ampelvorrangschaltung an, da die U71 kaum häufiger als im 10′-Takt hier fahren wird. Linksabbieger verbleiben ein Problem. Die Linie 708 ersetz die von Heinrichstr. bis Rath S entfallenden Fahrten der U71, alternativ kann die 701 wieder im 10′-Takt angeboten werden.
– Ab Rather Broich erhält die U71 dann einen Tunnel bis zum ISS-Dome. Der Tunnel wird ohne U-Bahnhof bergmännisch aufgefahren.
Der Vorteil dieser U71: Es gibt eine relative gradlinige und schnell Verbindung aus dicht besiedelten Randgebieten, überdichtbesiedelte Düsseldorfer Stadtteil bis in die Düsseldorfer Innenstadt. Dabei handelt es sich um eine Trasse nicht in Konkurrenz zur S6, da die U71 nicht über den Hauptbahnhof fährt. Mit der P+R Anlage an der A52 wird die U71 auch viele Pendler zum umsteigen auf die Stadtbahn bewegen können. Der Kostenaufwand ist relativ gering. Der Abschnitt Heinrichstrasse bis Ratingen-Tiefenbroch kann auch noch durch andere Linien verstärkt werden. Denkbar wäre eine neue Linie entlang der 706 bis zur Universität. Auch jede zweite Fahrt der 701 könnte durch den Stadtbahntunnel Rath geführt werden. Auch eine U71 mit Expressfahrten ist eine Möglichkeit. Ob sich eine Hochbahnhaltestelle für Lichtenbroich/Sermer Weg realisieren lässt, wäre zu untersuchen. Der Bedarf einer weiteren Haltestelle Am Hülserhof wäre abhängig von der weiteren Entwicklung des Gebietes. Ein kleineres Flughafenhotel und ein Pflanzencenter sind nicht gerede ausreichend, um eine Haltestelle zu befürworten.
Die Idee einer schnellen Verbindung nach Ratingen-West ist gut, aber der Düsseldorfer Teil der Linie sieht nicht optimal aus. Zuerst kilometerlange Parallelführung in wenigen Hundert Metern Abstand zur Bestandsstrecke und dann ein kilometerlanger Tunnel ohne Zwischenstation, der das Rather Zentrum und die beiden Rather S-Bahn-Stationen ohne Halt passiert – da wird unnötigerweise sehr viel Fahrgastpotenzial verschenkt.
Ob man die gewünschte Beschleunigung nicht einfacher mit einer oberirdischen Führung durch die Bochumer Straße erreichen könnte?
Die Trassierung über die Sankt-Franziskus-Strasse mit einem Tunnel ohne Halt in Rath sorgt dafür, dass eine wirkliche Verbindung geschaffen wird. Das lässt sich über die Trasse in Strassenlage in Münster- und Westfalenstrasse nicht realisieren. Auch der Umweg über Rath S kostet viel Zeit. Es ist eine langsamme, kurvenreiche Strecke. Auch der Bahnübergang ist dann keine Zeitfalle mehr, auch wenn die Anzahl der Züge sich in Grenzen hält. Über die Bochumer Strasse wird es zwar kürzer, das Problem Gleise im Strassenraum bleibt. Neue Fahrgäste entlang der Bochumer Strasse sehe ich auch nicht viele. Alle die Fahrgäste, die aus Ratingen nach Rath wollen, die nehmen die 701.
Die Nähe der beiden Strecken zu einander ist weniger problematisch. Da mag vielleicht der ein oder andre Fahrgast von der 701 zur U71 abwandern, aber die dicht bebauten Gebiet östlich der Sankt-Franzikus-Strasse erhalten endlichen einen ordentlichen Anschluss. Da wäre aber auch eine Streckenabschnitt, wo Expressfahrten nicht halten. Am Rather Broich könnten dann auch noch eine Endstelle für eine innstädtische Linie enstehen, zum Beispiel eine 711, die ab Heinrichstrasse sich mit der 701 einen 10 Minutentakt in die Innenstadt bildet.
Wäre es nicht, so wie bei mir denkbar, die U71 entlang der A52 nach Ratingen-West zu führen?
Im Übrigen fährt deine U71 nicht bis Tiefenbroich und endet im Norden von Ratingen-West.
Des Weiteren würde ich eine Gegenüberstellung mit meinem Vorschlag für die U71 via Unterrath (S) und Lichtenbroich nach Ratingen-West freuen. Immerhin umfährst du über die Broichhofstraße Lichtenbroich, obgleich der Stadtteil 6000 Einwohner hat. So lässt man beträchtliches Fahrgastpotential links liegen. Auch habe ich meine Straßenbahn in Ratingen-West so gewählt, dass sie über die Grünflächen zwischen den Hochhauskomplexen verläuft und so möglichst viele Hochhäuser erschließt. Deine Straßenbahn fährt dagegen nur am Rand von Ratingen-West.