Ein Kommentar zu “U-Bahn Ring München (Variante 2)

  1. Im Münchener U-Bahnnetz gibt es die Besonderheit, dass es auf jeder Strecke einen Nord- und einen Südpol gibt, gleiches muss auch für die Fahrzeuge gelten. Damit es nicht möglich ist, dass ein Nordpol einem anderen gegenübersteht, gibt es im gesamten Netz keine Möglichkeit für Wende- oder Dreiecksfahrten.
    Mit diesem Ring gäbe es diese Möglichkeit an diversen Stellen, sodass auch an diversen anderen Stellen technische Umbauten nötig wären.

     

    Dazu kommt noch, dass der nachträgliche Einbau von Ein- und Ausfädelungen in bestehende Tunnel äußerst aufwendig ist und nur unter einer monatelangen Vollsperrung möglich ist. Es gäbe also zwei Möglichkeiten, wie man diese Strecke bauen kann:

    1. Damit der Bau schnell vollendet werden kann, wird an möglichst vielen Abschnitten gleichzeitig gebaut. Dies hat jedoch den Nachteil, dass das komplette U-Bahnnetz monatelang stillgelegt werden müsste. Diese Option scheidet also aus.
    2. Es wird sukzessive eine Verbindungsstrecke nach der anderen gebaut. Dies hat jedoch den Nachteil, dass der Bau sehr lange dauern wird, wodurch der Vorteil durch die kürzere Streckenlänge wiederum dahin ist. Zudem werden über mehrere Jahre durchgehend sehr aufwändige Schienenersatzverkehre benötigt, was einerseits aufgrund der dünnen Personaldecke ein Problem darstellt, andererseits während der gesamten Bauphase jegliche anderen Bauprojekte mit Schienenersatzverkehr verhindert. Diese Option scheidet also auch aus.

     

    Dazu finde ich die Streckenführung an sich ungünstig: Gerade im südwestlichen Bereich verläuft die Strecke so zentrumsnah, dass durch die Nutzung der Ringbahn kaum ein oder gar kein Zeitvorteil gegenüber dem Umstieg im Zentrum entsteht.
    Im nordwestlichen Bereich hingegen ist die Strecke so stark ausgewölbt, dass sich der Umweg über den Ring in vielen Fällen auch nicht lohnt, da es deutlich direktere Strecken gibt.

    Die Stadt München besitzt derzeit egal ob bei S-Bahn ,Straßenbahn oder U-Bahn ein sternförmiges Netz, das vom Hauptbahnhof, dem Sendlinger Tor, dem Odeonsplatz und dem Ostbahnhof in alle Himmelsrichtungen verläuft.

    Da dieser Punkt von offizieller Stelle als Problem erkannt wird, werden im Straßenbahnnetz mehrere Tangentiallinien gebaut oder geplant, wie zum Beispiel die Westtangente, die Nordtangente, der Tram Münchener Norden oder der Südtangente.

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