U-Bahn Ring München

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Beschreibung des Vorschlags

C-C-C-COMBOBREAKER! 😉

München wächst. Ziemlich schnell. 2015 knackte man die 1,5-Millionen Marke, bis 2018 soll die 1,6 Millionen-Marke fallen. Klingt schön, strapaziert aber die eh schon sehr angespannten Situationen im Wohnungsmarkt wie Nahverkehr nur noch weiter. Was für andere Städte wie ein Luxusproblem klingt, muss in München an einem baldigen Punkt zur Einsicht führen, dass sich die U-Bahn der Leistungsgrenze nähert, die S-Bahn-Stammstrecke ist schon seit längerem dort angekommen. Der 10-Minuten-Takt in der HVZ könnte zwar zumindest bei U3/U6 und U4/U5 noch weiter verdichtet werden, das ändert aber nichts daran, dass es an den Umsteigeknoten in der Innenstadt inzwischen recht ungemütlich wirkt.

Jetzt rächen sich diverse Fehlplanungen aus der Geschichte, wie der Verzicht auf eine vierte Innenstadtquerung, die nur zweigleisig gebaute Stammstrecke der S-Bahn, und die ursprünglich nicht als Umsteigebahnhöfe gedachten, damit entsprechend unterdimensionerten Drehkreuze Sendlinger Tor und Odeonsplatz. Diverse Projekte wie die U9-Cityspange, der Ausbau des Sendlinger Tors und der Bau von Tram-Tangenten durch Fürstenrieder Straße und Englischer Garten sind hier gut gemeint, am Ende hilft aber nur eins: wer nicht ins Zentrum muss, soll nicht mehr durchs Zentrum fahren müssen. Traditionell war es immer Standpunkt der MVG, dass die tangentialen Verkehrsströme in die Tram gehören, ab einem bestimmten Punkt ist die gerade in der Innenstadt nur partziell auf besonderem Gleiskörper fahrende Straßenbahn zeitlich wie auch kapazitätstechnisch zu einem geschlossen System aber auch keine Alternative mehr.

Deswegen: eine Ringlinie für München mit der U-Bahn. Ja, die S-Bahn mag durch Südring und Güter-Nordring naheliegender wirken – ich bin von einem Gesamtring-Betriebt allerdings nicht überzeugt. Nord- und Südring sind in einem sehr unterschiedlichen Abstand zum Stadtzentrum, die U-Bahn-Vernetzung im Norden ist durch nahe Bestandshalte und fehlende Vorleisungen nur sehr aufwendig umzusetzen. Zudem werden im Norden nur Gewerbegebiete angebunden und die Bahn hat sich durch die hohe Belastung im Güterverkehr (BMW, Krauss-Maffei, Knorr etc.) immer gegen eine Öffnung für den PV ausgesprochen. Ein isoliert betriebener Südring ist zwar gut vorstellbar, wäre aber im Grunde auch nur eine Ost-West-Querung. Ergo: Einen brauchbaren Ring im Schnellbahnnetz kann nur die U-Bahn herstellen.

 

Streckenverlauf

Die in entsprechender Tiefenlage zu bauende Linie verbindet Münchner Freiheit und Hohenzollernplatz, folgt dann grob dem Verlauf der Tramlinie 12 bis zum Rotkreuzplatz. Die Linie 12 soll dabei nicht ersetzt werden, sie wird noch für die bereits genannten Ausbauten im Tramnetz gebraucht. In der Leonrodstraße sollte deswegen auch entsprechend im Schildvortrieb gebaut werden, dies wird auch für die Querung der Landshuter Allee notwendig. Ein Halt in Nymphenburg ist optional. Das Linienkreuz mit der S-Bahn in Laim habe ich einer direkteren Verbindung am Hirschgarten vorgezogen, da so auch im Falle des Ausbaues Linien auf dem Südring oder der 2. Stammstrecke miteinander verknüpft werden können. Der Bahnhof entsteht parallel zur Straßenunterführung der Gleisanlagen. Mit dem Bahnhof Seldmayerhalle wird der bisher schlecht angebundene Audi Dome erreicht. An der Brudermühlstraße ist der Brudermühltunnel zu vermeiden.

Nach der Isarquerung zum Candidplatz folgt der zunächst etwas widersinnig wirkende Halt Rottacher Straße. Damit soll eine betrieblich schwierige Einfädelung in die U2 zwischen den beiden recht nahen Halten Untersbergstraße und Silberhornstraße vermieden werden – zudem wäre der in einen engen Straßenverlauf gepferchte Bahnhof Untersbergstraße kaum ausbaubar. Dies geschieht dann in Giesing, wo analog wie bei der Ausfädelung Karl-Preis-Platz  dreigleisig auszubauen wäre. Die Ringlinie müsste dann synchron zur Linie U1 getaktet sein, damit man zwischen U2 und U7 passt.

Die Ausfädelung im Osten geschieht aus gutem Grund nicht erst am Innsbrucker Ring: der Drei-Linien-Abschnitt auf der U2 soll möglichst kurz gehalten werden, außerdem kann so besser der S-Bahnhof Leuchtenbergring erreicht werden – im Gegensatz zu Berg am Laim hält hier die Flughafenlinie S8. Eine Einfädelung in die U4 ist nicht angedacht, da die Bahnhöfe Böhmerwaldplatz und Richard-Strauß-Straße  zwischen diversen Kellergeschossen und dem Tunnel des Mittleren Rings eingekeilt und nur nach unten vernünftig zu erweitern sind. Trotzdem sollte zum Ein/Aussetzen hier eine Gleisverbindung Richtung Arabellapark errichtet werden. Die Station Osterwald ist ebenfalls optional, der nur 60cm tiefe Kleinhesseloher See ist planerisch unproblematisch. Danach wird an der Münchner Freiheit wieder der Ring geschlossen.

 

Betrieb 

Der Takt wäre vergleichbar zu den Münchner Gepflogenheiten 10min. Ein/Aussetzen kann über die U2 oder wie angesprochen zum Arabellapark (U4) erfolgen. Sind Haltestellensymbole nicht genau über einer zu kreuzenden Linie, ist dies Absicht – damit soll verdeutlicht werden, auf welcher Seite der Bestandshaltestelle der neue Tunnel gegraben wird.  Ach ja: mir ist natürlich bewusst, dass das bestenfalls ein Projekt für Jahrzehnte ist. 🙂

 

Update: Neue Linienführung über Herkomerplatz statt Richard-Strauss-Straße. Eine Gleisverbindung Richtung Arabellapark ist allerdings weiterhin vorgesehen.

 

Linienumlauf

U10/U11: Münchner Freiheit (U3/U6, U9?, 23) – Hohenzollernplatz (U2, 27) – Schwere Reiter (12) – Leonrodplatz (12, 20, 21, 22) – Rotkreuzplatz (U1/U7, 12) – Rondell (12) – Romanplatz (12, 16, 17) – Nymphenburg – Laim Bahnhof (S, MAEX, 12?) – Laimer Platz (U5) – Säulingstraße (18) – Sedlmayerhalle – Harras (S, BOB, U6, U9?, X30) – Brudermühlstraße (U3) – Candidplatz (U1) – Rottacher Straße – Giesing Bahnhof (S, U2/U7, 17) – Karl Preis Platz (U2/U7) – Innsbrucker Ring (U2/U5/U7) – Echarding – Leuchtenbergring (S, MAEX) – Böhmerwaldplatz (U4) – Herkomerplatz (16/18) –  Osterwald – Münchner Freiheit

 

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6 Kommentare zu “U-Bahn Ring München

  1. Mich fasziniert diese Ringlinie, weil deren Form sehr stark der Form, des Berliner S-Bahnrings gleicht. Das wäre allerdings kein Qualitätsmerkmal für einen Münchner U-Bahnring, dennoch ist dieser Ring, wenn es schon einen U-Bahnring für München geben soll, in einer relativ günstigen Lage. Dem Abstand zum Stadtzentrum könnte zwar etwas größer sein, aber so ein Ring darf auch nicht zu weit außerhalb liegen. Da München flächenmäßig nicht dehr groß ist, wäre das schwierig zu justieren.

    Ich würde jedoch empfehlen diesen Ring statt über Steubenplatz über Rondell und Romanplatz zu führen, dann könnte man dort auf die SL 12 und auf die geplante Westtangente verzichten. Ein Parallelverkehr von U-Bahn und Straßenbahn in einer tangentialen Funktion müsste jedenfalls selbst in München übertrieben erscheinen.

    Im Süden würde ich eine Führung über den Wettersteinplatz bevorzugen, um auch einen Anschluss zur SL 15 und 25 zu ermöglichen. Ob es möglich wäre, dort den Bahnhof der U1 so umzubauen, dass ein bahnsteiggleiches Umsteigen mögklich wäre, möchte ich nicht beurteilen.

    Im Osten würde ich die Strecke, wenn überhaupt, dann doch etwas weiter außerhalb führen: Ab Herzogpark müsste in dieDenninger Straße eingeschwenkt werden, mit einem Turmbahnhof an der Richard-Strauss-Straße. Weiter ginge es dann über Steinhausen – Berg am Laim – Josephsburg – Michaelibad – Ramersdorf nach Giesing. In Giesing müsste ein separater Bahnsteig entstehen, wobei ich nicht weiß, ob man diesen so einrichten kann, dass er zwecks bahnsteiggleichem Umsteigen auch von der U2 mitgenutzt werden könnte. Das hätte den Vorteil, dass die Strecke unabhängig von anderen Linien verlaufen könnte, ein Anschluss zur SL 19 erfolgen würde und auch die Anschlüsse zur U2 und U5 an Stellen erfolgen, wo sich beim Umsteigen von außerhaln nach Norden keine großen Umwege ergeben. Die S8 sollte man so umbauen, dass sie auch in Berg am Laim hält. Die SL 19 sollte auch an der Josephsburg halten.

    Im Nordosten wäre noch ein Halt am Effnerplatz wichtig, um dort einen Anschluss zur Straßenbahn zu ermöglichen.

    Im Norden sollte die Linie wohl besser über Dietlindestraße und Scheidplatz fahren, wobei an den Kreuzungspunkten zu Straßenbahnstrecken ebenfalls Umsteigemöglichkeiten entstehen sollten.

    Mit diesen Änderungen wäre diese Linie vermutlich wirkungsvoller, doch im Grunde halte ich dennoch nicht viel von einer solchen Ringlinie.

    1. Da du ja prinzipielle Probleme mit der Idee einer Ringline zu haben scheinst, würde mich hierzu doch eine etwas ausführlichere Meinung interessieren. 🙂

      Die Idee im Westen ist gut, trotz einer dann etwas krummen Linienführung (zwischen Rotkreuzplatz und Gern hält die U1 nirgendwo). Die SL 12 sollte auch keines Falls verschwinden, da sie die einzige Tramquerung im Münchner Norden ist. Die Tangenten durch Englischen Garten und Fürstenrieder Straße verlieren natürlich einiges an Relevanz, die Option sollte aber zumindest offen bleiben, da die 12 in dem Bereich gut ausgebaut ist und nun mal feiner als eine U-Bahn verteilen kann.

      Im Süden wirds am Wettersteinplatz schwierig – durch die Geländestufe am Giesinger Berg liegt dieser mit 18,5 Metern schon relativ tief. Ein Ausbau wäre also selbst als Kreuzungsbahnhof relativ aufwendig.

      Die Ideen im Osten sind interessant, da die Verknüpfungen mit U2/u7 und U4 ja auch nicht ideal sind. Giesing ließe sich am besten wohl nach unten erweitern, man könnte die Gleise dann so legen, dass in den Stockwerken jeweils Richtungsbahnsteige entstehen (ähnliches gibts z.b. am Marienplatz bei der S-Bahn). Mit der Führung über Berg am Laim habe ich aber meine Probleme. Die S8 würde so nur weiter ausgebremst werden, die Flughafenlinien S1/S8 brauchen mit über 45 Minuten aus der Innenstadt eh schon viel zu lange. Beschleunigen könnte man zwar, dies ist aber sehr aufwendig und nun mal umstritten (2. Stammstrecke, unteririscher viergleisiger Ausbau der Strecke nach Ismaning). Zudem ist die Bebauung in Zamdorf und Steinkirchen deutlich dünner als in Bogenhausen – Steinkirchen wird zudem ab Jahresende durch eine neue Tram angebunden.

      Der Effnerplatz ins unglücklich, aber für Münchner Verhältnisse zu eng zwischen Herzogpark und Richard Strauss Strasse für Münchner Verhältnisse.

      Den größere Bogen im Norden kann man machen. Aber: am Verkehrknoten Münchner Freiheit wollte ich nicht vorbei fahren. Die Linien 12 und 28 können auch mit einer Station am Pündterplatz erreicht werden (habe ich selber lange mit gespielt, aber auch hier wirds dann schon recht knapp, im Bezug auf den Abstand Münchner Freiheit – Hohenzollenplatz), für die SL 27 war gedacht, dass die U10-Station am Hohenzollernplatz weit in die Herzogstraße hinein gebaut wird, sodass man am westlichen Ausgang schon recht nahe an der Tramstation ist.

      1. Hallo Zeruplal,

        Ich bin nicht prinzipiell gegen Ringlinien. Der Berliner S-Bahnring ist ausgesprochen sinnvoll, ebenso wie der Hamburger Hochbahnring oder die Circle-Line in London. Auch in Straßenbahnnetzen sind sinnvolle Ringlinien denkbar, wie einst die 706 in Düsseldorf. Voraussetzung ist aber, dass sich durch den Ring für ausreichend Fahrgäste eine zeitliche Ersparniss ergibt gegenüber einer Fahrt durch die Innenstadt. Die zeitliche Ersparnis setzt voraus, dass die Strecke weit genug außerhalb liegt, um ein zweimaliges Umsteigen zu rechtfertigen. Dazu ist ein dichter Takt wichtig. Das setzt aber wieder ausreichend Fahrgäste voraus, was nur gegeben ist, wenn die Ringstrecke nicht zu weit außerhalb liegt, da eine Ringlinie nur für Nutzer von Interesse ist, bei denen weder Start noch Ziel innerhalb des Ringes liegt. Diese beiden Voraussetzungen (nicht zu zentral und nicht zu weit außerhalb) sind nur in Städten zu erfüllen, die flächenmäßig von ausreichender Größe sind. München ist zwar als Millionenstadt eine kaum zu unterschätzende Metropole, aber flächenmäßig ist München mit 311 km² , gegenüber Berlin mit 892 km² oder Hamburg mit 755 km² weitaus kleiner. Es wäre daher sehr schwierig für München eine geeignete Trasse zu finden.

        Falls du weiteren Fragen hast, dann stelle sie. Zu deiner Trasse habe ich einiges geschrieben, vieles davon gefällt dir nicht, aber ich akzeptiere deine andere Meinung und sehe keinen Grund deshalb zu streiten.

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