Beschreibung des Vorschlags
Wie in meinem vorherigen Infrastrukturvorschlag beschrieben, wird die Bahnstrecke Homburg(Saar)–Zweibrücken für die S-Bahn RheinNeckar bald reaktiviert und elektrifiziert. Durch die Reaktivierung der Strecke ergibt sich die Möglichkeit mit wenig Aufwand das Zentrum der Barockstadt Blieskastel wieder ans Schienennetz anzubinden: Nötig wäre eine etwa 1,5 km lange Reaktivierung der Bliestalbahn vom Stadtteil Lautzkirchen bis zum Zentrum, sowie eine Verbindungskurve der Bliestalbahn zur neuen Strecke der S-Bahn.
Seit Anfang 2021 hat das Saarland diese Verbindung in seine Planungen für seinen neuen Verkehrsentwicklungsplan und sein eigenes S-Bahnkonzept aufgenommen. Der Kosten-Nutzen-Faktor für Homburg bis Blieskastell-Mitte wird mit 1,3 angeben und mit 1,5 für eine Verbindung von Homburg zum bestehenden Haltepunkt in Lautzkirchen.
Das Zielnetz für die S-Bahn Saarland sieht die Linie S14 Niedaltdorf über Lebach und Neunkirchen nach Homburg und Blieskastel vor. Dieses Konzept hätte aber den Nachteil, dass die Züge in Homburg Kopf machen müssten. Gleichzeitig macht die momentan im baubefindliche Verlegung der L113 als Umgehungsstraße die Reaktivierung der Bliestalbahn von Bierbach aus weiter als bis zu den Blieskastler Stadtwerken unmöglich.
Mein Vorschlag ist daher die Strecke als TramTrain zu betreiben, die S14 in Homburg enden zu lassen und dort einen Umstieg zu ermöglichen. Des Weiteren würde die TramTrain-Lösung es ermöglichen die Strecke mit dem neuen Busbahnhof in Blieskastel zu verbinden, wo man in Buslinien ins restliche Bliesgau umsteigen könnte.
Man sollte ein TramTrain-System nicht zu sehr als Zauberlösung sehen, womit man plötzlich mit dem Zug auf die Straße fahren kann. Es muss sich schon ein großer Mehrwert für eine solche Lösung ergeben, der die Zusatzkosten für einen solchen Betrieb mit speziellen Fahrzeugen rechtfertigt.
In diesem Fall wäre ein komplett eigenständiges System für diese Strecke nicht wirtschaftlich – allerdings gibt es ja bereits etwas ähnliches in Saarbrücken, sodass eine Erweiterung der Saarbrücker Systems mit Nutzung der dortigen Werkstätten etc. sinnvoll wäre. Wenn also ein ein TT-System, dann integriert in die Saarbahn. Und dann wäre zu überlegen, ob nicht auch eine entsprechende Linie nach Saarbrücken sinnvoller wäre…
Ja genau, so habe ich mir das auch gedacht. Ohne die Benutzung des Saarbahnfuhrparks und der Werkstatt wäre es nicht realisierbar.
Der Betriebshof der Saarbahn in Brebach wäre über die DB-Gleise prinzipiell erreichbar, jedoch nur umständlich, da es keine Verbindungskurve nach Brebach aus Richtung St. Ingbert (Homburg / Blieskastel) mehr gibt. Es gibt aber Pläne der Saarbahn diese Verbindungskurve unter BOStrab für eine neue Haltestelle am Saarbasar zu reaktivieren.
Ein weiteres Problem wären die unterschiedlichen Bahnsteighöhen der Saarbahn und der S-Bahn RheinNeckar. In Homburg wäre noch genügend Platz den Bahnsteig an Gleis mit einem niedrigeren Abschnitt zu verlängern. In Beeden, Schwarzenbach, Schwarzenacker und Bierbach könnte es schwierig werden.
Züge aus Saarbrücken in Blieskastel statt in Zweibrücken enden zu lassen halte ich nicht für sinnvoll.