Neuen Namen setzen
Beschreibung des Vorschlags
Mit der Verlängerung der Taurachbahn (Österreich) sollen wichtige Orte, wie Sankt Michael (3.500 Einwohner) und Sankt Margarethen (750 Einwohner) ans Schienennetz angeschlossen werden. Im Winter würde die Taurachbahn zur Anreise und Abreise der zahlreichen Wintersportler genutzt werden und somit sicherlich einige Autofahrten einsparen.
Sankt Michael wäre eine Überlegung wert, wenn die lokale Politik dahintersteht und das stark unterstützt. Aber St. Margarethen (750 Ew.) mit extra Stichstrecke anbinden? Dann muss man ja die Linien verzweigen lassen und da lohnt sich auch nur maximal im Winter etwas. Das wirkt sehr unüberlegt. Auch die Beschreibung zeugt von nur wenig konkreten Gedanken…
Abgesehen davon, daß Mauterndorf eh keinen relevanten Schienenverkehr mehr hat macht halt der Wintersportler, und auch der Sommersportler, überhaupt jeder Urlauber nicht das was er soll. Zu bestaunen etwa an der Außerfernbahn. Dort steht die neue Station Alpkopf etwas verloren in der Gegend rum, während sich nebenan die Autos vor der Seilbahn stapeln.
Daher taugen solche Ideen allenfalls dort, wo bereits Schienenverkehr besteht und dringend auf eine Aufwertung wartet. Neue Strecken sind auf diese Weise nicht durchsetzbar.
Ich finde solche Vorschläge einfach nicht gut. Dieser ist nicht halbwegs realistisch und wertet dadurch andere Vorschläge ab!
Ich sehe das Portal als eine Möglichkeit den politisch Verantwortlichen Ideen aufzuzeigen, den ÖPNV zu verbessern. Je mehr Beiträge dieser Art hier zu finden sind, je unwahrscheinlicher wird es, dass überhaupt noch jemand sich diese Vorschläge ansieht.
Begründung:
In Deutschland – und man kann davon ausgehen, dass es in Österreich nicht oder nicht wesentlich anders sein wird – wird i. d. R. für eine Streckenreaktivierung eine Fahrgastzahl von 1000 pro Tag verlangt. Hier geht es meist um eine Reaktivierung einer vorhandenen Strecke die oft „nur“ sanierungsbedürftig ist!
Bei einer Reaktivierung ist aber ein Bahndamm und i. d. R. auch das Gleis vorhanden. Und selbst hier gibt es erhebliche Hürden! Strecken mit offiziell geschätzten täglich über 2.000 Fahrgäste und ohne Bauwerke wie Brücken und Tunnels einem vorhandenen Bahndamm schaffen nicht die NKU (Nutzen-Kosten-Untersuchung)! Dabei müssen hier „nur“ die Signalisierung, die Schienen in Teilen ausgetauscht und die Bahnsteige erneuert werden.
Hier wird die Strecke bis von Sankt Andrä bis Mauterndorf nur noch im Museumsbetrieb genutzt. Und der Streckenteil davor (bis Unzmarkt), welche „nur“ im 2 Stundentakt gefahren wird, war 2021 von der Stilllegung bedroht! Man kann davon ausgehen, dass es nicht an der hohen Menge an Fahrgästen lag!
Natürlich ist ein 2-Stundentakt nicht gerade attraktiv und auch nicht zeitgemäß. Trotzdem sagt das schon etwas über das Potential aus. Wirklich dicht besiedelt ist das Gebiet nicht.
Erschwerend kommt hinzu, dass sich hierbei auch noch um eine Schmalspurbahn handelt. Deren Höchstgeschwindigkeit mit gerade einmal 70km/h pro Stunde angegeben ist. Schon die Fahrt für 65km dauert heute rund 1,5 Stunden – meist sogar länger!
Eine Verlängerung von Unzmarkt in die nächst größere Stadt an der Rudolfsbahn oder zumindest zu einem wichtigen Knotenpunkt (St. Veit, Zeltweg sogar St. Leoben), ist, durch die andere Spurweite, somit aktuell ausgeschlossen.
Ich kann auch die Wortwahl wie “wichtige Orte wie Sankt Michael und Sankt Margarethen“ nicht nachvollziehen. Ein Ort mit 750 Einwohnern gehört insgesamt betrachtet sicherlich nicht zu den wichtigsten Orten vom Land Salzburg und vermutlich auch nicht vom Bezirk Tamsweg.
Aber kommen wir nun einmal zurück zur Taurachbahn. An dem Streckenabschnitt bis Mauterndorf wohnen nicht einmal 5.000 Einwohner und diese wohl auch nicht alle im direkten Umfeld der Strecke. Das ist schon ein großes Problem für eine Reaktivierung von diesem Abschnitt, weil schon hier vermutlich nicht einmal 500 Fahrgäste täglich erreicht werden. Selbst mit einem Stundentakt dürfte das nicht der Fall sein.
Und hier haben wir eine Strecke, die sich aktuell im Betrieb befindet – wenn auch im Museumsbetrieb! Bei einer Strecke die sich im Betrieb befindet, sind die Kosten für eine Reaktivierung meist deutlich geringer.
Bei einem Ort wie St. Margarethen mit 750 Einwohner würden vermutlich die Strecke täglich nicht einmal 100 Fahrgäste benutzen. Der Bahnhof würde noch nicht einmal „zentral“ liegen.
Selbst wenn täglich jeden Tag noch einmal 200 Touristen von der Seilbahn (was ich über das komplette Jahr verteilt – durchschnittlich – für nicht sehr realistisch halte) dazu kommen würden – das rechnet sich überhaupt nicht.
Der Haltpunkt Staig scheint mir auch absolut unnötig. Wer soll da ein- und aussteigen? Da sind vielleicht 20 Häuser drum herum. Gleiches gilt für Neuseß. Vielleicht sind es hier 10 Häuser mehr?
Solche Bauprojekte werden nie umgesetzt!
Selbst nach St. Michael ist die Wahrscheinlichkeit bei 0% oder nahezu 0%. Schon die vielen Brücken bzw. die Überquerungen der Bundesstraße sorgen für erhebliche Kosten! Das vorhandene Potential ist sehr gering. Auch hier ist nicht mit täglich 1.000 Fahrgästen und mehr zu rechnen. Im besten Falle vielleicht die Hälfte – wenn die komplette Strecke (einschl. der Murtalbahn) mindestens im Stundentakt bedient wird und die Geschwindigkeit erhöht wird.
Ein weitere Knackpunkt ist, dass die Bahn in Mauterndorf auch noch „Kopf machen“ muss. Das kostet Zeit und auf einer Strecke, mit einer maximalen Höchstgeschwindigkeit von 70km/h ist dies noch einmal sehr unattraktiv. Den Bahnhof kann man aber auch nicht an den Ortsrand versetzen, weil dann die Wege für die allermeisten Fahrgäste noch weiter sind.
Hier fehlt auch ein Konzept! Sorry, wenn ich das so deutlich sage – hier fehlt alles.
Um am Ende noch etwas Positives zu sagen, immerhin es wurde wenigstens auf einen teuren Tunnel verzichtet!