Beschreibung des Vorschlags
Um den Regionalverkehr Richtung Magdeburg schneller und attraktiver zu gestalten und neue sowie lange direkte Ost-West-Verbindungen mit vielen Anschlussmöglichkeiten zu schaffen, schlage ich die Einrichtung eines Regionalexpresses zwischen Bünde (neu nach diversen Anregungen in den Kommentaren: Löhne) und Magdeburg vor, der im Zweistundentakt verkehrt. Das soll realisiert werden, indem die RB77 alle 2 Stunden über Hildesheim hinaus als RE77 über Braunschweig nach Magdeburg verlängert wird. Zwischen Braunschweig und Magdeburg werden zur Beschleunigung nicht alle Halte bedient, RB40 soll erhalten bleiben. Mit der tangentialen Linienführung südlich von Hannover könnte der Knoten Hannover Hbf entlastet werden.
Im Deutschlandtakt ist diese Linie schon so ungefähr vorgesehen, nur dass sie dort über Wolfsburg fahren würde, mit der Einschränkung allerdings, dass sie in Wolfsburg und Elze gebrochen wäre. Diese Umsteigezwänge wären natürlich unschön, hätten aber Vorteile bei der Pünktlichkeit. Andererseits würde ein großer Wert auf die Pünktlichkeit zu verpassten Anschlüssen führen. Bei einer durchgehenden Linie mit 7 min Wartezeit in Wolfsbrug und 10 min in Elze könnte man genau den Fahrplan des Deutschlandtaktes übernehmen. Ausgleichszeiten für Verspätungen wären dann auch vorhanden.
Dann stellt sich allerdings noch die Frage, ob wirklich Bünde das bessere Ziel wäre oder vielleicht doch Herford, wie im Deutschlandtakt vorgsehen. Ich möchte das gar nicht entscheiden, wüsste aber gerne, warum du dich gegen den Deutschlandtakt für den Endpunkt Bünde entschieden hast. Sollte diese Linie nur alle zwei Stunden fahren, könnten natürlich die anderen Züge, die den Verkehr auf den Stundentakt verdichten, nach Herford fahren. Das wäre dort aber auch noch eine Verschlechterung gegenüber dem Deutschlandtakt.
Übrigens würde man bei einer Führung nach Bünde in Schwierigkeiten mit den Planungen des Fernverkehrs geraten, der dort nahezu gleichzeitig fahren soll. Das ließe sich aber eventuell beheben, wenn man den Fernverkehrshalt von Bünde nach Löhne verlegen würde.
Ich sehe ehrlich gesagt nicht, warum es sinnvoll sein sollte, die bestehenden Linien RB77, RE50 und RB40 zu verbinden. Laut Pendleratlas gibt es kein nennenswertes Potential, dass über das Ende von einer dieser Linien hinausführen würde, sprich die Anzahl an Menschen, die regelmäßig von dieser Verbindung profitieren, ist verschwindend gering.
Hinzukommt, dass die Strecke zwischen Löhne und Elze nicht elektrifiziert ist, folglich bräuchtest du auf der gesamten Strecke Fahrzeuge, die auch dort verkehren können. Das ist teuer und ineffizient. Die Umstiege halte ich nicht für ein Ausschlusskriterium. Im Übrigen ist eine Linie, die diese lange Strecke auf RB-Niveau mit andauernden Halten bedient, unattraktiv langsam.
im pendleratlas sind doch nur berufspendler hinterlegt oder? diese machen aber nur ein drittel des fahrgastpotentials aus. dazu kommt, dass ich von berlin mit dem regionalverkehr mit zwei umstiegen (magdeburg, löhne) dann regional übers ruhrgebiet bis koblenz komme.
ich finde die idee, ’niemandsland‘ besser einzubinden sehr gut, auch wenn dort als grundprodukt dann jede station bedient wird. an beiden enden wird ja dann deutlich beschleunigt und das modell stadtexpress lebt wieder auf. und aus unattraktiv langsam kann man auch attraktiv schnell machen, indem die züge in einen itf eingepasst werden. die 82 km strecke ohne fahrdraht können übrigens mit akkuzügen problemlos überwunden werden.
dazu kommt, dass ich von berlin mit dem regionalverkehr mit zwei umstiegen (magdeburg, löhne) dann regional übers ruhrgebiet bis koblenz komme.
Dies wäre aber deutlich einfacher umzusetzen, wenn man den RE60/RE70 über Braunschweig hinaus bis Magdeburg verlängert.
dazu kommt, dass ich von berlin mit dem regionalverkehr mit zwei umstiegen (magdeburg, löhne) dann regional übers ruhrgebiet bis koblenz komme.
Das ist eine klassische Fernverkehrsstrecke. Dass einige zum Geldsparen gerne Fernstrecken mit dem Regionalverkehr zurücklegen ist ja okay, aber deshalb Pendlerstrecken durch ein signifikant erhöhtes Verspätungsrisiko unattraktiver zu machen unterstütze ich nicht.
die 82 km strecke ohne fahrdraht können übrigens mit akkuzügen problemlos überwunden werden.
Schon klar. Aber auf der sehr langen Strecke unter Fahrdraht werden dann unnötigerweise sehr schwere Akkus mitgeschleppt und diese knappen Akkus können nicht sinnvoll genutzt werden.
Dazu kommt, dass ich von Berlin mit dem Regionalverkehr mit zwei Umstiegen … dann regional übers Ruhrgebiet bis Koblenz komme.
Das wäre aber keine regionale Fahrt, sondern eine Fernfahrt. Dafür gibt es ICEs und andere Fernzüge. Die Unsitte für solche Fahrten den Regionalverkehr zu belasten (an der ich mich zugegebenermaßen auch schon öfters beteiligt habe) konnte sich nur wegen der unglücklichen Preispolitik der Bahn verbreiten. Es wäre daher viel sinnvoller günstigere Fernverkehrspreise zu fordern als solche „Regionallinien“ einzuführen, die eigentlich keine mehr sind.
Ansonsten könnte man sich noch überlegen, wie man Regionalverkehr definiert. Zufällig weiß ich, das z. B. im Taxigewerbe alle Fahrten, die weiter als 50 km über das Pflichtfahrgebiet hinausführen als Fernfahrten gelten. Man könnte aber auch in Anlehnung an den Flugverkehr, wo gerne nach Inlands- und Auslandsflügen unterschieden wird sagen, dass alles was im Inland bleibt Regionalverkehr ist. Dann sollten Regionalverkehrsfahrscheine aber auch im ICE gelten sofern man in Deutschland bleibt.
Ich hatte die Linie nicht als Fernverkehrskonkurrenz vorgesehen, weder explizit noch implizit. Die 236 sind zugegebenermaßen eher lang bis sehr lang für Regionalverkehr. Die Linie zu brechen fände ich schade, denn ich denken, dass sie zum einen interessante Direktverbindungen bietet, zum Beispiel:
Braunschweig <> Hameln
Braunschweig <> Ostwestfalen
Hildesheim <> Magdeburg
und alles dazwischen. Insbesondere Salzgitter wäre über den Halt in Lengede-Broistedt besser überregional angebunden. Zum anderen gibt es auch gute Umsteigemöglichkeiten außerhalb von Hannover (die zugegebenermaßen bei einer Brechung z.B. in Elze genauso oder pünktlicher funktionieren würden), zum Beispiel:
Paderborn <> Braunschweig/Magdeburg mit Umstieg in Hameln
Göttingen <> Magdeburg mit Umstieg in Elze
Übrigens lasse ich mich gerne darauf ein, die vorgeschlagene Linie bis Löhne zu verkürzen. Die RB77 fährt ja auch nicht immer bis Bünde.
Braunschweig <> Hameln
Finde ich grundsätzlich gut, sehe ich aber eher im zweistündlichen Wechsel zwischen den Verbindungen Löhne <-> Hildesheim und Hildesheim <-> Braunschweig in der einen und Löhne <-> Hameln und Hameln <-> Braunschweig in der anderen Stunde.
Braunschweig <> Ostwestfalen
Gibt es bereits, stündlich mit der WFB und zweistündlich mit dem IC. Und das ist beides schneller als über Hameln.
Hildesheim <> Magdeburg
Da schätze ich das Potential tatsächlich als am niedrigsten ein, weil eben Braunschweig, Wolfsburg, Helmstedt und auch die Landesgrenze dazwischenliegen.
Insbesondere Salzgitter wäre über den Halt in Lengede-Broistedt besser überregional angebunden.
Ich mag mich täuschen, aber dieser Halt liegt ja doch sehr dezentral. Sowohl von der Wohnbebauung rund um Lebenstedt als auch von der Industrie östlich davon. Aus Richtung Magdeburg kommend würde sich also immer noch der Umstieg in Braunschweig in die RB nach Salzgitter anbieten. Und für Hildesheim verbessert sich ja sowieso nicht, die Direktverbindung nach Lengede Broistedt besteht ja bereits.
Paderborn <> Braunschweig/Magdeburg mit Umstieg in Hameln
Göttingen <> Magdeburg mit Umstieg in Elze
Gerade die zweite Verbindung geht ja mal viel besser mit FV und Umstieg in Braunschweig. Paderborn <-> Braunschweig ist umständlich und langsam, wirklich schneller wird es durch diesen Vorschlag aber auch nicht.
Sicher? Der RV Braunschweig wird in Kürze wahrscheinlich eine Machbarkeitsstudie für Oberleitungen in den Bhf Goslar und Bad Harzburg absegnen als Ladestation für BEMU, eben mit der Begründung dass das vorerst die wirtschaftlichste Lösung sei. Angegeben ist als geplante Maximalreichweite 100 km. Sollte zwischen Elze und Löhne, vor allem mit Hameln als elektrifizierter Bahnhof, schaffbar sein.
Stimme dir aber ansonsten zu. Vor allem verkehrt mit dem RE 70 parallel höherwertiger Regionalverkehr. Maximal sehe ich für eine RB Braunschweig – HI – Hameln – Herford – Bielefeld eine Chance, falls der RE 70 wirklich komplett nach Nienburg/Bremen umgelegt werden sollte und nicht nur beide Verstärkerfahrten des RE 60/70.
Sicher? Der RV Braunschweig wird in Kürze wahrscheinlich eine Machbarkeitsstudie für Oberleitungen in den Bhf Goslar und Bad Harzburg absegnen als Ladestation für BEMU, eben mit der Begründung dass das vorerst die wirtschaftlichste Lösung sei. Angegeben ist als geplante Maximalreichweite 100 km. Sollte zwischen Elze und Löhne, vor allem mit Hameln als elektrifizierter Bahnhof, schaffbar sein.
Schaffbar ist das, keine Frage, ob mit reinen Akku-Fahrzeugen oder mit hybriden Fahrzeugen, aber eben ineffizient. Denn, diese teuren und ressourcenbindenden (Akku aus Lithium!) Fahrzeuge werden vor allem auf einer durchgängig elektrifizierten Strecke eingesetzt. Die teure und ressourcenbindende Technik kann also nicht genutzt werden.
Sinnvoll sind diese Fahrzeuge auf Strecken, die überwiegend nicht elektrifiziert sind und daher auf dem Hauptteil der Strecke auf die innovative Technik zurückgreifen müssen.
Im Gegensatz zu Bad Harzburg und Goslar ist Hameln im Übrigen auch kein Endbahnhof, sondern Zwischenhalt. Da wird also nur sehr kurz gehalten.
Ich frag mich, ob es nicht sinnvoller wäre, lieber die Umsteigeverbindungen über Hannover zu stärken:
Der von dir geplante Zweistundentakt ist nicht sonderlich attraktiv. Würde man jedoch sämtliche REs im Zulauf auf Hannover im T30 fahren lassen, würden deutlich mehr Verkehrsströme im dichten Takt abgedeckt werden.
Den Halt in MD-Sudenburg kannst du wirklich auslassen, da steigt schon kaum wer in den RB.
Diese Linie geht im D-Takt vorne bis hinten nicht auf. Insbesondere deshalb bemerkenswert weil die Anschlüsse in Elze ein jetzt schon mehr als neuralgischer Punkt sind.