6 Kommentare zu “Stuttgart: Sillenbuch – Plieningen

  1. Die Planungen verzögern sich nur, weil die SSB bereits mit den Verlängerungen der U5 und U13, dem Ausbau der U1 auf Doppeltraktionen und dem vierten Betriebshof in Weilimdorf beschäftigt sind, welche wichtigere Projekte sind und dementsprechend Priorität haben.

    Von Birkach nach Degerloch erreicht man etwa das doppelte Potential wie nach Sillenbuch, bei nur wenig längerer Strecke. Die Verkehrsströme gehen ganz klar in Richtung Degerloch. Sieht man ja an den Buslinien: Zwischen Hoffeld/Birkach/Schönberg/Plieningen und Degerloch verkehren 71 (15’/30′), 73 (20′), 74 (30′) und 76 (30′), nach Sillenbuch jedoch nur die 65 (20′)

    Und gerade wenn auf einer Achse viel Busverkehr stattfindet, ist das ja eben gut für eine Stadtbahn, da sie die Kapazitäten hat, all diese Leistungen zu ersetzen und somit den Nutzen und die Auslastung zusätzlich erhöht.

    Das zweite Problem das ich sehe ist die Streckenführung. Über weite Teile verläuft die Strecke durch enge Straßen, es müssten vielfach Parkplätze entfallen, was zu Protesten führen und den Bau verzögern wird. In Riedenberg sehe außerdem schlicht keinen Platz für die Gleise. Es hat schon seinen Grund warum es dort eine Einbahnstraßenregelung gibt. Die straßenbündige Trasse führt auch dazu, dass diese Strecke deutlich geringer vom Bund gefördert wird, sodass letztlich vielleicht die Strecke über Degerloch trotz kurzen Tunnel sogar wirtschaftlicher ist.

    Außerdem brauchst du eine Brücke über die Mittlere Filderstraße, da die Stadtbahn mit ihrer Maximalsteigung von 8,5% es von Birkach (Höhe ca. 400m) auf 400 Meter Streckenlänge nur auf ca. 366m Höhe schafft, die Mittlere Filderstraße liegt aber tiefer!

    Dem Argument, die Kosten rechtfertigen rechtfertigen keinen 20-Minuten-Takt, möchte ich klar widersprechen. Vor einigen Jahren wurde die Trasse der U5 zwischen Unteraichen und Leinfelden näher an die S-Bahn gerückt, zur Zeit wird sie bis zum Neuen Markt verlängert und auch eine Verlängerung bis Echterdingen gilt als wahrscheinlich. Die U5 fährt hier nur im 20-Minuten-Takt, wohlgemerkt. Langfristig wird es im Netz mE ohnehin keine 20‘-Takte mehr geben, die U8 wird bereits heute morgens verstärkt, und auch die U5 erhält bald durch die U25 Verstärkung.

    Das Argument, der Innenstadttunnel verkraftet nicht mehr, halte ich ebenfalls für vorgeschoben. Wenn man es schafft, in der HVZ durch die U16-Ausrücker aus dem SSB-Zentrum auf der U6 faktisch einen 5-Minuten-Takt herzustellen und die U11 im 7,5-Minuten-Takt an Veranstaltungen fahren zu lassen, ohne andere Bahnen zu kürzen, muss da noch zumindest etwas Luft sein für einen 10-Minuten-Takt zumindest zur HVZ. Ansonsten könnte man auch sowas hier verwirklichen.

    Deine Variante hätte übrigens den Vorteil, dass man einfach die U15 verlängern könnte 😉

  2. Danke für die Anmerkung mit der Steigung, ich hatte gehofft, dass es passen würde, aber beim nachrechnen der rund 500 Meter von der Mittleren Filderstraße nach Birkach bin ich auch auf zu viel und zwar 9,4 % Steigung gekommen, weshalb ich hier in jedem Fall nachbessern werde, was natürlich zusätzlich die Betriebsqualität und auch die Mittlere Filderstraße nicht zusätzlich belastet durch die kreuzende Stadtbahn.

    Bezüglich der Verlängerung der U15, sollte dieser Vorschlag genau das am Anfang sein, nur habe ich mich schlussendlich dagegen und für die U25 entschieden, da ich für die U15 in Zukunft eine Verlängerung nach Kemnat sehe.

    Was das Problem der straßengebundenen Führung in Riedberg betrifft, ist diese ja nur auf dem letzten Stück der Schemppstraße kurz vor dem Übergang in die Birkacher Straße eine Einbahnstraße, womit man wahrscheinlich nur hier Parkplätze opfern müsste, oder hier für die rund 250 Meter die Strecke nur eingleisig ausbaut.

    Die andere von mir in Betracht gezogene Variante verlief durch die Kemnater Straße direkt vorbei an den Schulen um dann im großen Bogen und neben dem Auener Bach an Riedenberg vorbei zu verlaufen. Hier sah ich dann aber das Problem, dass die Strecke wie auch bei der neuen U6 Haltestelle in Echterdingen deutlich mühsamer zu erreichen ist und somit wahrscheinlich weniger Fahrgäste anzieht. Dasselbe Problem sehe ich auch bei der Strecke über Degerloch, da auch diese zwangsläufig nur an dem Stadtteil vorbeiführe und nicht durch ihn hindurch. Diese andere Strecke wäre aber natürlich deutlich simpler umzusetzen.

    Natürlich würde man einen engeren Takt als den dann konstanten 2´T zwischen dem Hauptbahnhof und dem Olgaeck irgendwie bewerkstelligt bekommen. Du führst ja auch richtig die zweite Stammstrecke mit der U11 an, nur ist diese ja damit erheblich überfrachtet, was ich dieser ersten nicht auch und zwar hier im Dauerbetrieb zumuten möchte.

    1. Eine kostengünstige Möglichkeit wäre noch, in Serpentinen runterzufahren und somit die Strecke künstlich zu verlängern.

      Puh Kemnat ist so ne Sache, angeblich hat Ostfildern da kein Interesse… Wurde das nicht schonmal untersucht?

      Die Bahnen haben ein höheres Lichtraumprofil als Autos, sprich auch die parkenden Autos werden zumindest teilweise der Bahn im Weg stehen. Ähnliches gilt auch für Birkach (warum eigentlich nicht die freigehaltene Trasse nutzen?)

      Ich fände die 2. Variante nicht mal schlecht. Bedenke dass ein nicht unerheblicher Teil Riedenbergs bereits durch die Halte Sillenbuch und Schemppstraße der U7 angebunden werden, lediglich der Südteil bräuchte also eine Anbindung, die wäre bei einer Fahrt um den Ort herum aber schon gegeben.

      Ich gebe dir insofern recht, dass die U11 auf den Tallängslinien einiges an Verspätungen produziert (unter anderem dem Berliner Platz sei Dank). Aber auch die U16, welche aus dem SSB-Zentrum als „U6 Giebel“ ausrückt, sorgt im Talquertunnel für Chaos (weil die ja logischerweise in Einfachtraktion fährt steht sie teilweise deutlich länger an den Haltestellen).

      Man könnte überlegen, die U15 von Stammheim kommend statt zur Ruhbank über Degerloch (oder Sillenbuch 😉 )nach Plieningen zu leiten. Eine neue Linie würde dann ab Olgaeck über eine neuzubauende Verbindungskurve am Charlottenplatz entweder zum Vogelsang oder zum Hauptbahnhof fahren und enden. Voraussetzung wäre der bereits diskutierte Tunnel Charlottenplatz – Bopser, damit diese „U18“ die Talquerlinien nicht kreuzt.

Einen Kommentar zu diesem Beitrag verfassen

E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren. Du kannst Benachrichtigungen auch aktivieren, ohne einen Kommentar zu verfassen. Klicke auf den Link und du erhältst eine E-Mail, um das Abonnement zu bestätigen: Abo ohne Kommentar.