3 Kommentare zu “Stuttgart: Seilbahn als Querverbindung Ditzingen – Giebel – Gerlingen-Schillerhöhe

  1. Wie kommst du eigentlich drauf das Kleinbusse unwirtschaftlich sind? Klar, ist sicher kein Massenverkehrsmittel, braucht man auf dieser Relation aber gar nicht so dringend. In Stammheim gibt es auch einen Testversuch mit Kleinbusse, mW werden auch weitere Linien geprüft. So schlecht ist das also gar nicht.

    Eine Seilbahn fände ich aber charmant, hier wäre sie auf jeden Fall sinnvoller anwendbar als die geplante in Vaihingen. Dennoch sehe ich ein paar Probleme, die du teils auch selber genannt hast:

    – Die U13-Verlängerung wäre dadurch höchstwahrscheinlich unwirtschaftlich. Das fände ich nicht so gut, weil es aus Weilimdorf etwas umständlich ist zur S6 zu kommen, die Buslinie 90 hat eine eher suboptimale Anschlusssituation. Zudem wäre für das Gewerbegebiet die Stadtbahn vsl. auch besser als eine ziemlich periphere Seilbahn

    – Der verkürzte Umstieg zur S6 ist ja schön und gut, bringt aber nur mittelviel wenn man dafür ein zusätzliches Mal umsteigen muss und zwei Zonen (Gerlingen) zahlen muss, wobei sich das noch lösen ließe

    – Die Linie gibt es grob schon als Bus durch Gerlingen, die 638 müsste das sein. Früher hat die Richtung Leonberg gar nicht bei der U6 gehalten, sondern nur an der Bushaltestelle Gerlingen Rathaus, mittlerweile nimmt sie den Schlenker zur Stadtbahn mit. Vielleicht ein kleines Indiz, dass eine durchgängige Verbindung nicht unbedingt nötig ist

    – Daraus folgend: Aus Weilimdorf gibt’s dann immer noch das Problem, dass man 2 Mal umsteigen muss um Richtung Süden zu gelangen, wenn man keinen Umweg fahren will. In Anbetracht des bereits vorhandenen 638ers habe ich stattdessen für Weilimdorf versucht einen Umstieg abzukürzen.

    Andererseits dürfte eine Seilbahn nicht nur für Ausflügler zum Schloss attraktiv sein, auch Wanderungen im Rotwildpark sind durchaus beliebt. Dazu eine Alternative um von Weilimdorf nach Leonberg zu gelangen (die Taktung des Busses ab Gerlingen lässt zu wünschen übrig). Nur das Neubaugebiet – als jemand, der früher in Hausen gewohnt hat 😉 – sehe ich nicht so ganz.

    1. Wie kommst du eigentlich drauf das Kleinbusse unwirtschaftlich sind

      Ganz generell werden die Kosten eines Busses zum allergrößten Fall durch den Fahrer bestimmt. Die Nutzung von Kleinbussen limitiert also die mögliche Kapazität, ohne große Einsparungen. Gleichzeitig sind dadurch auch kaum Kleinbusse vorhanden, so muss also bei nahezu allen Busunternehmen eine neue Splittergattung an Bussen aufgenommen werden, was die Flexibilität und Wirtschaftlichkeit senkt. Mit autonom fahrenden Bussen kann sich das ändern, da sind wir aber noch von entfernt.

      Wie natürlich die Seilbahn von den Kosten und von der Nachfrage her aussieht kann ich schlecht beantworten, unter anderem weil es kaum Nahverkehrs 3S-Seilbahnen (oder ähnlihes) in Deutschland und Umgebung gibt.

      Die U13-Verlängerung wäre dadurch höchstwahrscheinlich unwirtschaftlich

      Das ist tatsächlich eines der größeren Nachteile, ich gehe davon aus das selbst mit einer Verlängerung zum Ditzinger Bahnhof aber auch viele durch die sehr umwegige Routenführung eher am Weilimdorfer Bahnhof umsteigen würden.

      Zudem wäre für das Gewerbegebiet die Stadtbahn vsl. auch besser als eine ziemlich periphere Seilbahn

      Die Verlängerung zum Gewerbegebiet ist meines Wissens nach gesetzt (geht in Planfeststellung) und von dieser gehe ich in diesem Vorschlag auch aus.

      Die Linie gibt es grob schon als Bus durch Gerlingen, die 638 müsste das sein.

      Das stimmt, allerdings ist der Bus durch das umwegige Straßennetz nicht gerade schnell. Auch sind die Anschlüsse in Richtung Uni/Stadtmitte nicht gut. Durch die hohe Frequenz der Seilbahn ist dieses Problem gelöst.

      Aus Weilimdorf gibt’s dann immer noch das Problem, dass man 2 Mal umsteigen muss um Richtung Süden zu gelangen, wenn man keinen Umweg fahren will.

      Hier muss man natürlich immer einen Tod sterben. Zumindest von der Zeit her sollte sich beides aus Richtung Löwen-Markt ähneln, und hier wird damit dann Giebel/Bergheim/Gehenbühl in diese Richtung besser angebunden. Meine Hoffnung ist das durch die hohe (und gleichmäßige) Taktung der Umstieg weniger schlimm ist.

      Nur das Neubaugebiet – als jemand, der früher in Hausen gewohnt hat – sehe ich nicht so ganz.

      Da hast du vermutlich recht.

      1. Relevant für die Wirtschaftlichkeit ist aber nicht die Anzahl der vorhandenen Fahrgastplätze, sondern die Anzahl der tatsächlich mitfahrenden Fahrgäste. Wenn ohnehin nicht mehr als 10 bis 15 Fahrgäste pro Fahrt mitfahren, ist es nicht notwendig, mehr Plätze anzubieten.

        Der bedeutendste Unterschied zwischen Standardbussen und Kleinbussen ist neben der Fahrzeuggröße der Kraftstoffverbrauch. In der Regel verbrauchen Standardbusse nämlich etwa 3 Mal so viel Diesel wie Kleinbusse. Ein handelsüblicher, 12 Meter langer Stadtbus verbraucht etwa 40 Liter pro 100 Kilometer, ein Kleinbus liegt bei 12 bis 15 Litern pro 100 Kilometer.

        Darüber hinaus sind Kleinbusse sowohl in der Anschaffung als auch in der Wartung deutlich günstiger als Standardbusse oder Gelenkbusse und belasten die Straßen weniger stark aufgrund des niedrigen Gewichts, was langfristig Kosten spart, weil die Straßen seltener erneuert werden müssen.

        Deine Aussagen bezüglich der Flexiblität sind ebenso falsch. Bei Betrachtung des gesamten Betriebs nimmt diese deutlich zu. Zum einen weil mehr Fahrzeuggattungen in Betrieb sind,was bedeutet dass der Ausfall einer Baureihe geringere Auswirkungen hat, zum anderen weil damit auch im Umleitungs- und Baustellenfall deutlich mehr Optionen zur Verfügung stehen, da die meisten Straßen problemlos mit Kleinbussen befahren werden können.

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