Beschreibung des Vorschlags
Horb am Neckar ist eine große Flächenstadt mit über 25.000 Einwohnern und S-Bahn-Verbindung in die Doppelstadt Sindelfingen/Böblingen, nach Stuttgart sowie in die Kreisstadt Freudenstadt und darüber hinaus nach Rastatt und Karlsruhe. Dennoch weist die S-Bahn-Anschluss einige Defizite auf.
Per Definition des VDV soll der Haltestellenabstand einer S-Bahn (S8) zwischen 0,8 bis 2 km liegen, bei einer Stadtbahn (S31 und S81) sogar noch geringer. Dieser wird jedoch im Bereich Horb stark überschritten. So liegen zwischen Hochdorf bei Horb und Bittelbrunn auf einer Strecke von 11,658 km nur drei Haltepunkte.
Die Anbindung im Bereich Altheim, Grünmettstetten und Rexingen ist schlecht. Zwar gibt es einen Haltepunkt in Horb-Heiligenfeld, aber dieser befindet sich fernab von jeglicher Wohnbebauung in einem Gewerbegebiet und unzureichender Busanbindung. Der Haltepunkt in Bittelbronn befindet sich in einem Wohngebiet, hat aber auch kaum Parkmöglichkeiten. Ich schlage vor, den Bahnhof Altheim-Rexingen zu reaktivieren. Zur Unterscheidung vom Bahnhof Altheim(Hess) in der Gemeinde Münster (Hessen, nicht das Münster in NRW oder das Munster in Niedersachsen) erhält der Bahnhof den Namen Altheim(Horb). Dort sollen auch Zugüberholungen ermöglicht werden. Im Bereich Dettlingen sehe ich einen neuen Haltepunkt vor, der fußläufig erreichbar ist. Damit wird Bittelbronn von beiden Seiten entlastet.
Auf den Vorschlag von Eurozug sollten die beiden neuen Haltepunkte aufgrund des knappen Anschlusses in Bondorf nicht von der S8, sondern nur von der Linie RB14 bedient werden und der Streckenabschnitt zwischen Schopfloch und Dornstetten zweigleisig ausgebaut werden, damit die Züge auf dieser Strecke sich nicht gegenseitig behindern (Trassenkonflikt mit S8 in Gegenfahrtrichtung). Dadurch erhöht sich auch die Betriebsqualität.
Warum hast du die bestehenden Halte eingezeichnet?
In dem Bereich gibt es nur eine regelmäßig verkehrende Stadtbahnlinie, nämlich die S8, die zusammen mit der RB14 einen mehr oder weniger exakten Stundentakt Stuttgart – Freudenstadt bildet. Zweistündlich direkt (RB14), zweistündlich mit Umstieg (S8+IC).
Die Realisierung wird schwierig, da der Anschluss in Bondorf nur 6 Minuten beträgt. Wenn überhaupt, sollten daher die Züge der RB14 die Halte bedienen. Das würde zwar für ein Kuriosum auf der Strecke sorgen (RB hält öfter als die S-Bahn), wäre aber die einzige (einfache) Möglichkeit. Da man die Trassen nach Stuttgart nur mit großem Aufwand verschieben kann, muss jene nach Freudenstadt verschoben werden. Dann müssen aber entweder die Züge der S8 Richtung Bondorf 3 Minuten an der einzigen Ausweiche Schopfloch warten (was wiederum tödlich für den IC-Anschluss ist), oder aber es muss eine neue Ausweiche westlich von Schopfloch her.
Da der nächste Halt in Dornstetten zu weit weg ist, müsste zwischen Schopfloch und Dornstetten der Abschnitt zweigleisig ausgebaut werden (und zwar komplett, bitte bitte keine Begegnungsabschnitte wie auf der Gäubahn), was aufgrund der Hanglage relativ teuer wird.
Fazit: Eigentlich eine nette Idee, welche allerdings dank einer kaputtgesparten Infrastruktur durch fragwürdige Politik aus den 90ern leider unrealistisch ist. Aber naja, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Ach und 3 Punkte noch:
Die Definition des VDV ist im städtischem Raum gedacht, nicht für solche (wie ich finde innovative) ländliche Stadtbahnen. Ein Haltestellenabstand von 2km mitten auf Feldern wäre auch ein Witz
Unter der Gäubahn verstehe zumindest ich eher die Strecke nach Rottweil (auch wenn laut Wikipedia beide Strecken Gäubahn genannt werden). Von daher ist der Titel (v. a. weil der Haltepunkt Horb (N) auch noch auf besagter Strecke liegt) etwas verwirrend. Statt Gäubahn würde ich einfach die S8 bzw. RB14 im Titel wählen.
Das mit der RB14 hört sich nicht so schlecht an. Paradox wäre das auch nicht, da eine S-Bahn andere Funktionen als eine Regionalbahn hat. S-Bahnen sollen besonders die Vororte mit einer Stadt verbinden, während Regionalbahnen der Feinerschließung dienen. Ich habe die bestehenden Haltestellen eingezeichnet, damit man sie besser erkennen kann. Nur die neuen Haltestellen haben eine Bezeichnung.
So sieht das doch gleich viel besser aus. Altheim würde aber auch eingleisig reichen. Das Ausweichgleis hat eh zu enge Radien.
Wird das Kombi-Terminal eigentlich auch eine Gleisverbindung in Richtung Freudenstadt bekommen oder müssen die Güterzüge in Hochheim-Heiligenfeld Kopf machen? Im letzteren Fall macht es ja Sinn, dass man Altheim(Horb) auf jeden Fall als Vorbahnhof zum Puffern ausbaut.
Nein, aber das ist auch nicht nötig, da die Güterzugachse Richtung Karlsruhe über Bietigheim-Bissingen und Pforzheim verläuft. Die Murgtalbahn ist mit bis zu 5% auch viel zu steil.