Beschreibung des Vorschlags
Der Streckenabschnitt der Wieslauftalbahn zwischen Rudersberg-Oberndorf und Welzheim wird derzeit an Sams-, Sonn- und Feiertagen von Museumszügen sowie von der Buslinie 265 befahren. Der Museumszug ist vergleichsweise teuer und der Bus weist durch die große und umwegige Schleifenfahrt eine lange Fahrtzeit auf. Ich schlage vor, diese Fahrten direkt in die RB61 zu integrieren und zwar vorerst am Wochenende und an Feiertagen. Die RB61 sollte dafür auch Sonn- und Feiertagen nach dem Samstagsfahrplan verkehren. Dann kann die als Schienenersatzverkehr dienende, parallel verkehrende Buslinie 228 an diesen Tagen zugunsten der Bahn komplett entfallen. Falls sich die Fahrten bewähren sollten, kann man darüber nachdenken, auch unter der Woche den Bus vollständig durch die Bahn zu ersetzen. Der neue Bedarfshaltepunkt in Steinbach ist trotz der geringen Nachfrage sinnvoll, weil der Fußweg bis zum Heuweg aufgrund der topologischen Lage für ältere Menschen unzumutbar wäre, wenn der Bus hier nicht mehr hält. Dieser Haltepunkt dient nicht nur Anwohnern, sondern auch Ausflüglern, insbesondere eben am Wochenende. Am Grauhaldenhof sehe ich jedoch kein Potential und eher nur Nachteile (Fahrtzeit etc.) für einen Haltepunkt, würde dort dann keinen errichten, stattdessen sehe ich eine bedarfsgerechte Anrufersammeltaxilinie vor, die von Rudersberg-Oberndorf aus je nach Bedarf die umliegenden Höfe, die Burg Waldenstein, die Ortschaft Zumhof und ggf. den Edelmannshof anfährt. Die Buslinie 265 erhält den neuen Linienweg Rudersberg Bf (Ort) – Lutzenberg – Kaisersbach – Alfdorf – Welzheim Bushof – Welzheim Amselweg. In Rudersberg Bf besteht die Umsteigemöglichkeit zur RB61 (zwar ist ein kurzer Streckenabschnitt zwischen Bus und Bahn parallel, allerdings bedient der Bus zusätzlich den Marktplatz und hat am Bf eine geeignete Wendemöglichkeit. Für die Fahrgäste, die im Bereich der Haltestelle Amselweg wohnen, ergibt sich gegenüber der 228 leider ein Nachteil, da sich die Fahrtzeit auch mit Umstieg am Busbahnhof in die RB61 leider um einige Minuten verlängert. Das ließe sich aber durch einen Ausbau der Strecke auf eine höhere Geschwindigkeit ggf. nachbessern.
Wurde bereits untersucht, Ergebnis: Negativ, angesichts des großen Umwegs nicht verwunderlich. Eine Expressbuslinie nach Schorndorf wäre wohl sinnvoller.
Gibt’s mit der Linie 263 bereits. Wurde in meiner Kindheit noch von der Post betrieben. War sicherlich bereits eine Linie, als es noch Postkutschen gab.
Die Bahnstrecke Oberndorf-Welzheim eignet sich nur für Ausflugsverkehre, aber nicht für regulären ÖPNV. Der Vorschlag geht von falschen Voraussetzungen aus:
1. „Verlängerung“ ist von vornherein das falsche Wort. An Sonn- und Feiertagen fährt die Buslinie 228 auf dieser Strecke und nicht die RB61.
2. Die Buslinie 265, der „Waldbus“ ist eine spezielle Ausflugslinie, die im Sommerhalbjahr gezielt Wander- und Ausflugsziele im Welzheimer Wald anfährt und dafür z.T. einen Fahrrad-Anhänger mitführt. Eine reguläre ÖPNV-Anbindung des oberen Wieslauftals und Welzheims war nie Ziel dieser Linie.
3. Die ÖPNV-Anbindung für Welzheim und das obere Wieslauftal ist die Buslinie 228. Daher muss diese und nicht die Linie 265 mit der Bahn verglichen werden.
Als im Jahr 2016 die Straße zwischen Rudersberg und Welzheim für mehrere Wochen gesperrt war, finanzierte die Stadt Welzheim für vier Wochen einen Probebetrieb zwischen Oberndorf und Welzheim mit Fahrzeugen der RB61 im Stundentakt. Unter anderem anhand dieses Probebetriebs erkennt man schnell, dass die Bahn hier gegenüber dem Bus keine Vorteile hat:
1. Der Bus ist schneller. Die Linie 228 fährt die Strecke Oberndorf – Welzheim in 15 Minuten, die Bahn in 24. Selbst wenn man durch verschiedene Maßnahmen die Geschwindigkeit auf der Strecke etwas erhöhen könnte, wird man sicherlich keinen Zeitvorteil zugunsten der Bahn erreichen.
2. In Klaffenbach verläuft die Bahnlinie außerhalb des Orts und liegt dort ca. 30 Meter höher. Dagegen befindet sich die Bushaltestelle mitten im Ort.
3. Die Buslinie 228 kann in Welzheim direkt das Schulzentrum anfahren, die Bahn eben nur zum Bahnhof. Von dort sind es 8 Min. Fußweg zum Schulzentrum.
4. Aus Richtung Schorndorf – Stuttgart erreicht man Welzheim ohnehin sehr viel schneller mit der direkten Buslinie 263. Zeitersparnis gegenüber RB61 bis Oberndorf und weiter mit Bus 228 nach Welzheim: 10 (reine Fahrzeit). Zeitersparnis gegenüber RB61 Schorndorf-Rudersberg-Welzheim (reine Fahrzeit auf Basis des Probebetriebs-Fahrplans 2016): 20 Min.
5. Die RB61 ist in der morgentlichen HVZ zwischen Miedelsbach und Schorndorf voll ausgelastet. Für zusätzliche Fahrgäste aus dem oberen Wieslauftal sind hier keine Kapazitäten vorhanden. Bringt die Verlängerung diese zusätzlichen Fahrgäste nicht (was aus den genannten Gründen zu erwarten ist), lohnt sich eine Verlängerung nicht.
6. Die Verlängerung der RB61 erfordert Investitionen von 50 Mio. EUR (Stand 2018) – Ich sehe keine Vorteile, die diese Ausgaben rechtfertigen würden.
Diese Argumente sind so offensichtlich, dass der Welzheimer Gemeinderat nach dem Probebetrieb darauf verzichtet hat, ein Gutachten über Machbarkeit/Wirtschaftlichkeit in Auftrag zu geben.