Beschreibung des Vorschlags
Eine Straßenbahn für eine Stadt mit nicht mal 50.000 Einwohnern klingt erstmal ziemlich absurd. Aber in Stade könnte das durchaus eine gute Idee sein, wenn man sich besonders im Westen die verdichtete und wie an einer Schnur gelegene Bebauung anschaut.
Am östlichen Ende kann der mit 1300 Angestellten (laut eig. Angaben) wohl größte Arbeitgeber der Stadt und viele weitere Industriebetriebe erreicht werden.
In der Innenstadt schlage ich eine direkte Verbindung zum Bahnhof vor, dafür sollte in der Holzstraße eingleisig gefahren werden.
Die Straßenbahn könnte zusammen mit nur einer weiteren neuen Buslinie die 7 bestehenden Stadtbus-Linien ersetzen. Es müssten außer ein paar kleinen Straßenverlaufsänderungen und zwei Brücken keine größeren Investitionen geleistet werden. Ich behaupte, dass von dieser Straßenbahn drei Viertel aller Stader direkt profitieren, sodass man insgesamt ca. 35.000 potenzielle Fahrgäste erreicht. Ich würde mindestens einen 15-Minutentakt empfehlen, wobei ein 10-Minutentakt sogar auch noch wirtschaftlich sein könnte.
Weitere Vorteile:
– man hätte eine direkte Verbindung von der Innenstadt zum Bahnhof, es würden anders als zur Zeit alle Stadtteile direkt an den Pferdemarkt UND an den Bahnhof angebunden werden (nicht so wie jetzt, wo einige Busse nur am Salztorswall halten und manche nicht mal den kleinen Schlenker zum Pferdemarkt machen)
– bei Haddorf könnte man durch eine Brücke lange Wartezeiten durch die Querung der viel befahrenen B73 vermeiden
– für die Fahrgäste ist diese eine Linie (mit Ergänzung von einer Buslinie) viel einfacher und transparenter als die bisherigen 7, welche meist am Bahnhof enden.
– es werden 3 große weiterführende Schule im Süden Stades direkt erreicht.
– bei der Endstation Airbus könnte leicht ein Betriebshof errichtet werden
Die Idee gefällt mir sehr gut. Die Regel, nach der eine Stadt mindestens 100.000 Einwohner haben sollte, ist ja nur als Faustregel zu verstehen, zumal der Wert ziemlich wilkürlich ist. In einer Stadt, bei der ein Großteil der Besiedlung wie an einer Perlschnur aufgereiht ist, kann schon bei deutlich weniger Einwohnern eine Straßenbahn sinnvoll sein. Zudem belegen eine ganze Reihe von Städten, die um die 50.000 Einwohner haben, dass ein Straßenbahnbetrieb sinnvoll sein kann.
Ich würde allerdings empfehlen, den Bahnhof besser anzuschließen. Eine Führung über die Hansebrücke würde die Fußwege deutlich verkürzen. Ob es nötig ist, in der Holzstraße eingleisig zu fahren, möchte ich bezweifeln. Die Straße ist doch mindestens 10 m breit.
Im übrigen könnte man mit kurzen Abzweigen eine zweite Linie herstellen, die dann nahezu das ganze restliche Stadtgebiet bedient. Dazu wäre ein Abzweig über Teich-, Dankers- und Thuner Straße bis zur Ecke Am Mühlenkamp, sowie ein Abzweig vom Drosselstieg nach Haddorf erforderlich. Das wäre mit wenig zusätzlicher Strecke machbar.
Danke für dein Feedback!
In der Holzstraße wäre es wahrscheinlich sogar möglich zweigleisig zu fahren, ich wollte mit der eingleisigen Variante noch genug Platz für Geschäfte, breite Gehwege etc. lassen.
Die Führung über die Hansabrücke wäre natürlich die eleganteste Lösung, ich betrachtete sie aber als etwas umwegig und teuer, da man ja zwei neue Aufzüge / Treppen zu den Gleisen bräuchte und das alles müsste man quasi noch an die bestehende Brücke dran bauen. Es gibt allerdings auch noch quasi eine Fußgängerbrücke unter der Autobrücke, bin ich erst vor ein paar Wochen lang gegangen. Diese endet aber am Bahnhof, ich wäre mir unsicher, wie man dann weiter nach Süden kommt…
Mit der Variante über die bisher als Fußweg genutzte Unterführung müsste man zwar etwas weiter laufen, aber der Fahrweg wäre direkter und man könnte bestehende Bahnhofsinfrastruktur nutzen.
Ein zusätzlicher Ast nach Thun wäre sicher sinnvoll, würde aber dazu führen, dass der Ast nach Airbus nur noch zB alle 20 Minuten bedient werden kann. Oder diese Linie aus Thun müsste am Pferdemarkt enden. Eine Verlängerung nach Haddorf halte ich nicht für sinnvoll, diese dünn besiedelte Neubausiedlung hat bereits eine zugegeben etwas weit weg gelegene Station am Drosselstieg. Zudem fährt zur Zeit bereits eine externe Buslinie durch Haddorf, mit der 2028 wären es zwei, was ich für ausreichend betrachte.
Ich weiß nicht, ob ein Endpunkt im Airbus-Werk Stade denkbar ist. Positioniere in doch besser auf dem Ottenbecker Damm. Außerdem denke ich mir, dass Ottenbeck gerade wegen des Airbus-Werks einen eigenen S-Bahnhof rechtfertigen würde. Aus Gründen des Netzschlusses würde ich den natürlich als Endpunkt vorsehen. Also in Ottenbeck die Straßenbahn bis zur S3, wo sie dann an einem neuen S-Bahnhof endet.