Beschreibung des Vorschlags
Da es auf Linieplus bereits mehrere Vorschläge zu einer Straßenbahn nach Freital gibt, möchte ich hier nun auch meinen Senf dazu geben. Im Gegensatz zu den anderen Vorschlägen will ich allerdings nicht die 3 verlängern, sondern eine komplett neue Linie schaffen.
Diese soll ähnlich dem Chemnitzer Modell die Bahnstrecke mitbenützen und südöstlich des Stadtzentrums nach Leubnitz durchgebunden werden. Das bietet sich an, weil hier am ehesten ein Viertelstundentakt vertretbar wäre und weil die Neubauabschnitte in einer Spurweite von 1442,5 mm ausgeführt werden könnten.
In Richtung Freital ergibt sich durch die Benützung der Bahnstrecke ein nicht zu vernachlässigender Fahrzeitvorteil. So bräuchte man dann nur noch 20 Minuten vom Postplatz nach Freital Zentrum. Heute braucht man für die gleiche Strecke 32 Minuten.
Nach Leubnitz ergäbe sich auch eine Zeitersparnis. Da wäre man nämlich nur mehr 11 statt 16 Minuten lang von der Prager Straße nach Altleubnitz unterwegs.
Notwendige Neubauten
Vor allem müsste die Strecke innerhalb Freitals neu gebaut werden. Außerdem wären zwischen Freital-Hainsberg und Freital-Coßmannsdorf ein Dreischienengleis, eine Oberleitung sowie ein zweigleisiger Ausbau von Nöten.
Beim Streckenast nach Leubnitz müssten die Brücke über den Georgplatz, die Strecke über die Bürgerwiese und der Abschnitt südlich der Hugo-Bürkner-Straße neu gebaut werden.
Anpassungen im Liniennetz
In Freital selbst würde sich allerdings nicht allzu viel ändern. Nur die Haltestelle Freital Zentrum würde neu errichtet und von den Buslinien 344, 348, 363, 367, A sowie C angefahren. In Dresden sollen die 1 und die 9 unverändert bleiben. Die 13 könnte allerdings nach Leubnitz statt Prohlis geführt werden. Dabei bekäme die Linie nach Freital die Nummer 17. Diese hätte die Besonderheit, dass sie nur im Viertelstundentakt verkehrt, dafür aber mit bis zu 60 Meter langen Fahrzeugen. Dafür müssten in Dresden einige Knotenpunkte umgestaltet und weniger wichtige Haltestellen ausgelassen werden.
Da die Spurweite der Bahn 1435mm beträgt und die der Straßenbahn Dresden 1450mm können die Fahrzeuge nicht auf beiden Gleisen verkehren. Die zu geringe Abweichung erlaubt auch kein Dreischienengleis – der Vorschlag ist daher hinfällig.
Früher fuhr die Straßenbahn über Plauen und Gittersee nach Freital, wurde aber eingestellt und durch eine Buslinie ersetzt.
Dieser geringfügige Unterschied ist unproblematisch (siehe hier), hierfür können auch die bestehenden Gleise weiterbenutzt werden. Ein Dreischienengleis ist daher nicht nötig.
Hey, das mag zwar in der Theorie funktionieren, aber in der Praxis ist davon dringendst abzuraten. Aufgrund sich verändernder Wetterbedingungen dehnt sich Stahl aus – Gleisabstände ändern sich. Selbst bei neuen Gleisen ist die Normalspur innerhalb kürzester Zeit keine Normalspur mehr! Es gibt spezielle Vermessungstechniker bei den Verkehrsbetrieben, welche jeden kleinsten Gleisabschnitt untersuchen und dokumentieren. Bei zu großen Abweichungen von mehr als 20 Millimetern muss nachgebessert werden.
Wenn allerdings die Unterschiede in der Spurweite bereits 15mm betragen, hat man keinen Toleranzbereich von 20mm mehr, sondern nur noch 5mm. Das führt zu 2 Problemen:
1. Es muss viel öfter überprüft werden ob die Gleise die vorgegebene Abstandsnorm noch einhalten
2. Schienen müssten statistisch gesehen viel häufiger repariert und angepasst werden.
Des weiteren führt so ein Abstand zum schnelleren Verschleiß von Radanlagen! Die Fahrzeuge müssten ständig nachgebessert werden.
Diese Idee sollte begraben werden!
Könnte man nicht umspurbare Züge verwenden?
Okay das stimmt, da hab ich mich bei nem Beispiel (Allegro Helsinki-St. Petersburg) vertan, indem ich fälschlicherweise für Finnland die europäische Standardspur angenommen habe (wohingegen der tatsächliche Spurweitenunterschied zwischen Russland und Finnland 4 mm beträgt was bei den Allegro gelöst wird, indem man jeweils 2mm Unterschied toleriert).
Allgemein würde es mich jedoch wundern wenn man da nicht etwas zugelassen bekommt. Fahrzeuge müssen da sowieso neue her, passt man die Lauffläche entsprechend an und setzt die Radsätze bei 1442,5 Millimeter an sollte das eigentlich auch passen.
Allgemein, einen Punkt den ich generell skeptisch sehe ist das ‚warum‘.
Allgemein wirkt mir eine Streckenführung von Coschütz auch relativ tramtauglich – ggf muss hier ne Steilstreckenzulassung her, so genau hab ich die Opentopomap jetzt nicht studiert – aber sonst sollte das auch passen.
Was natürlich immer geht ist ne Tramtrasse neben der Bahn, obs das aber bringt ist halt die andere Frage.
Bei der Linienführung über Coschütz bräuchte man viel länger. Da wäre man nämlich alleine schon vom Pirnaischen Platz bis Coschütz 18 Minuten lang unterwegs.
Ja stimmt, das habe ich zu erwähnen vergessen. Da brauchts natürlich umspurbare Fahrzeuge und eine entsprechende Anlage in Dresden-Plauen.
Ich habe den vorherigen Kommentar nicht mehr gesehen, bevor ich meinen abgeschickt habe. Aber in dem Fall ist die Spurweite tatsächlich kein Problem 🙂
Update: ich habe den zweiten Linienast geändert. Dieser führt jetzt nicht mehr zum Btf Trachenberge, sondern nach Lockwitz.
Noch ein Update: der andere Linienast geht jetzt nach Leubnitz. Mein Vorschlag zur Straßenbahnanbindung Leubnitz ist damit hinfällig, weil das Thema durch diesen hier bereits abgedeckt wird.