Beschreibung des Vorschlags
- Die Straßenbahn Dessau ist eines der kleineren Straßenbahnbetriebe Deutschlands und bildet den kommunalen Hauptverkehrsträger in Sachsen-Anhalts drittgrößter Stadt Dessau.
Nördlich von Dessau liegt Roßlau. Roßlau hatte 2006 13849 Einwohner. Ich bin mir nicht sicher, ob diese Einwohnerzahl heute noch zutrifft. Aber wenn sie es täte, wäre ein Straßenbahnanschluss gerechtfertigt. Dieser müsste zwar einige Kilometer Strecke parallel zur Eisenbahn gebaut werden, dürfte aber bei guter Taktung konkurrenzfähig zu dieser sein, zumindest, was innerstädtische Verkehre betrifft.
Anbieten würde sich eine Verlängerung der am Hauptbahnhof endenden Linie 1.
Die vorgeschlagene Verlängerung folgt der vierstreifigen Albrechtstraße und soll auf ihrem Mittelstreifen errichtet werden. Momentan kreuzt die Albrechtstraße höhengleich eine Eisenbahnstrecke, die DWE genannt wird. Da plangleiche Bahnübergänge bei Neubauten laut Eisenbahnkreuzungsgesetz nicht zulässig sind, muss hier entweder eine Straßenbrücke über die Eisenbahn oder eine Eisenbahnbrücke über die Straße entstehen. Damit die Straßenbahn nur 6 % Steigung beim Heranfahren an die Eisenbahnstrecke hat, die Eisenbahnstrecke aber mit 7 m Höhe gekreuzt werden muss, müssen die Rampen der Eisenbahnbrücke 117 m Länge besitzen.
Wie komme ich auf 7 m? Also die Oberleitung einer Eisenbahn hängt 5,50 m über der Schienenoberkante (5,50 m über SO würde der Eisenbahner schreiben). Aufgrund der hohen Spannung in solchen Oberleitungen gilt zusätzlich die Vorgabe, dass zu der Oberleitung stets ein Mindestabstand von 1,50 m einzuhalten ist. Entsprechend muss eine Brücke über eine elektrifizierte Eisenbahnstrecke mindestens 7 m über die SO verlaufen. Falls die DWE mal elektrifiziert werden sollte, muss eine Brücke sie ebenfalls in 7 m Höhe über SO überqueren.
Nebenbei bemerkt:
Die drittgrößte Stadt Sachsen-Anhalts heißt nicht Dessau, sondern Dessau-Roßlau und entstand durch Fusion der Städte Dessau und Roßlau. Dennoch heißt die Straßenbahn dort immer noch die Straßenbahn Dessau, da sie nur im Ortsteil Dessau verkehrt. Wenn man die Tram jedoch nach Roßlau verlängert, würde sie eine wirkliche Straßenbahn Dessau-Roßlau werden.
Genau, jetzt werden Bahnen schon verlängert, damit der Name passt…
Linieplus, dieser User ist euer Untergang! SPERRT IHN ENDLICH!
Dass der Name dann passt, ist ein Nebeneffekt. Tatsächlich spräche die Größe Roßlaus für einen Straßenbahnanschluss. Wenn ich mal frei habe und Stellen finde, wo man etwas ergänzen kann, dann mache ich das gerne und ich wollte mal nachdem ich zwei blödsinnige Sachen vorgeschlagen habe, nun mal was Sinniges ergänzen. Dessau-Roßlau ist eine Mittelstadt mit 82000 Einwohnern, wenn die sich eine Tram erlauben, dann sollte die schon eine gute Erschließung entlang einer hauptachse bilden. Und Roßlau würde dank dieser neuen Tram besser ans Stadtzentrum Dessau-Roßlaus (Dessau) angeschlossen werden, als ohne. Zumindest in Sachen Schienenverkehr
Ich habe die Beschreibung jetzt angepasst und das Argument, dass es dann eine echte Straßenbahn Dessau-Roßlau wird, zum Nebeneffekt erklärt. Außerdem habe ich die fehlende Haltestelle in Roßlau-West ergänzt.
„wenn die sich eine Tram erlaubt“ – nur mal eine kleine Anmerkung hierzu:
Die Straßenbahn Dessau wurde zur Zeit der Jahrhundertwende (um 1900) eröffnet. Damals waren Straßenbahnen Statussymbole und standen für Fortschritt, sprich, man hat auch welche gebaut, wenn es eigentlich nicht zwangsläufig notwendig gewesen wäre. Dass man vor über 100 Jahren dort eine Straßenbahn gebaut hat, heißt nicht, dass man es heute wieder tun würde.
Übrigens stand die Dessauer Straßenbahn stellenweise kurz vor der Stilllegung, was wohl durch die Ölkrise und damit verbundenen (Bus-) Treibstoffmangel verhindert wurde. Sie bestand lange Jahre aus nur noch einer Linie.
Aus dem fettgedruckten Satz oben lässt sich auch folgern, dass man Neubaustrecken nicht nur deshalb bauen muss, weil es die Strecken mal gab oder weil der Betrieb halt da ist. Auch 12 Jahre alte Einwohnerzahlen (zugegeben, aktuellere konnte ich auch nicht finden) sind keine gute Quelle. Eine Beleg, dass die Strecke notwendig ist, wären Zahlen über die Pendler zwischen beiden Städten. Insbesondere sind überfüllte Buslinien gute Kandidaten für Straßenbahnstrecken.
Die Strecke ist gar nicht zulassungsfähig, weil sie einen Bahnübergang beinhaltet. Damit erübrigt sich jede weitere Diskussion.
Achquatsch, die Bahn wird einfach untertunnelt! ;D
Mal Spaß beiseite, und mal abgesehen vom Sinn oder Unsinn dieser Straßenbahn…
hast du da ne Quelle für? Die DWE ist nicht elektrifiziert, da gibts technisch also keine Hürde.
§12 (1) EBO
Den BÜ habe ich tatsächlich übersehen, aber da das Eisenbahnkreuzungsgesetz auch für die B184 mitgilt, könnte ich über eine Brücke nachdenken. Diese müsste aber 7 m geteilt durch 0,06 = 117 m Mindestentwicklungslänge haben.
Ich habe jetzt mal in der Beschreibung erwähnt, dass die Albrechtstraße im Zuge einer Straßenbahnverlängerung nach Roßlau eine Brücke über die DWE bekommen soll.