Beschreibung des Vorschlags
Die Kleinstadt Vaihingen (Enz) hat knapp 30.000 Einwohner. Die einwohnerstärksten Stadtteile neben der Kernstadt (10.800 Ew) sind Kleinglattbach (4500 Ew) und Enzweihingen (3900 Ew) und grenzen beinahe nahtlos an die Kernstadt. Die Gemeinde Sersheim (5700 Ew) ist auch nicht fern. Der ÖPNV hier besteht nur aus Bussen, die auf Bahnhof und Zentrum ausgerichtet sind.
Natürlich wäre eine Straßenbahn in einer Kleinstadt übertrieben, andererseits hat Vaihingen das unglaubliche Glück, buchstäblich mitten in der Stadt eine Bahntrasse zu haben, die nur auf die Reaktivierung wartet. Alle Brücken, Unterführungen und teils sogar Andreaskreuze stehen noch. Heute ist in der Kernstadt — wie so oft heutzutage — ein Radweg auf der Trasse gebaut worden, der die Reaktivierung erschwert. Wo möglich, kann man ihn behalten, wo nicht, wird er beseitigt. Immerhin war die Bahn zuerst da. Von daher würde ich eine kleine Stadtbahnlinie analog zu Karlsruhe als Zubringer zum Bahnhof gut finden.
In Enzweihingen würde ich von der stillgelegten Trasse abweichen und weiter entlang der B10 fahren, um den Ort zentraler zu erschließen. Der alte Bahnhof liegt recht abgelegen.
So werden nicht nur über 25.000 Ew, sondern auch 2 größere und 2 kleinere Gewerbegebiete, 6 Schulen, die Altstadt und der Bahnhof angebunden.
Als Takt stelle ich mir einen 30-Minuten-Takt vor, der zur HVZ zwischen Vaihingen Bf und Stadtbahnhof zu einem 15-Minuten-Takt verstärkt wird. Eine Verlängerung eines morgendlichen HVZ-Verstärkers auf kompletter Länge sowie eine zusätzliche Fahrt mittags für den Schülerverkehr ist denkbar.
Gedankenspiele
- Verlängerung nach Bietigheim-Bissingen (Anbindung eines weiteren Zentrums), dann im Straßenraum nach Ludwigsburg (siehe hier). Ist wegen des Laufweges verspätungsanfällig.
- Verlängerung der S5 aus Stuttgart. S-Bahn-Fahrzeuge sind wohl überdimensioniert, deutlich weniger Stationen möglich. Bahnübergänge müssten entfernt werden. Viele werden wohl eh in Vaihingen in den IRE umsteigen.
- Abzweig an der Stadthalle und Verlauf Richtung Süden, um weitere Teile Vaihingens anzubinden (ist in der Karte angedeutet).
Die Idee finde ich gut. Eine Reaktivierung der vorhandenen Trasse würde eine gute Erschließung ermöglichen und eine Alternative zum Autoverkehr bieten. Unklar ist mir nur, warum diese Linie nicht nach BOStrab betrieben werden sollte? Das würde sich hier doch geradezu anbieten, da so auch Bahnübergänge leichter durchsetzbar wären, nach einfacheren Regeln gefahren werden könnte und ein Übergang zu einer EBO-Strecke nicht vorgesehen ist.
Wenn aber unbedingt nach EBO gefahren werden sollte, dann würde ich eine Fortsetzung bis Sersheim dringend empfehlen, nicht nur um das Einzugsgebiet um ca. 5700 Einwohner zu vegrößern, sondern auch um bessere Umsteigemöglichkeiten in Richtung Bietigheim-Bissingen zu schaffen.
Vielen Dank für das Lob!
Die Strecke ist ja noch nach EBO gewidmet, man müsste, die Strecke also entwidmen und nach BoStrab völlig neu bauen (darf man das dann als U-Bahn vorschlagen? 😉 ). Das käme einem Neubau gleich. Außerdem bräuchte es eine ganz eigene Infrastruktur (Betriebshof), während man bei Betrieb nach EBO mit den ganzen anderen Nebenbahnen (Schönbuch, Strohgäu, Wieslauftal, etc.) kooperieren könnte. Außerdem möchte ich mir eine Verlängerung der S5 nicht völlig verbauen, wer weiß, vielleicht reicht der geplante halbstündige MEX auf der Relation Vaihingen — Ludwigsburg tatsächlich nicht aus. Das bezweifle ich zwar stark, aber wer dachte schon 1990, dass die S6 eines Tages nach Calw fährt?
Eine Weiterführung nach Sersheim ist natürlich ein logischer Gedanke, den ich auch hatte. Ich habe mich aber aus verschiedenen Gründen dagegen entschieden:
– Betrieblich einfacher: Die Gesamtfahrzeit beträgt mit der aktuellen Route ~20 Minuten, ist also bequem mit 2 Kursen fahrbar, die sich dann in der Mitte begegnen. Die Taktverdichtung zur HVZ benötigt ebenfalls nur ein weiteres Fahrzeug (zugegeben mit kaum Puffer).
– Höhere Pünktlichkeit: Die Stadtbahn ist komplett unabhängig von restlichen Verkehren und dürfte deshalb sehr pünktlich fahren
– Fehlende Infrastruktur: Sersheim ist nur ein Haltepunkt, es braucht also mindestens ein Wendegleis. Den Platz sehe aber erst am Besiedlungsrand, also knapp 500 Meter weiter
– Finanzierung: Sersheim ist eine von Vaihingen unabhängige Gemeinde. Wird man dort den Willen finden, eine großteils für Vaihingen nützliche Stadtbahn mit zu finanzieren?
Am Bahnhof Vaihingen erreicht man ja auch Züge nach Bietigheim-Bissingen.
Wenn diese Trasse komplett unabhägig wäre, also auch keine Bahnübergänge beinhalten würde, dürfte sie bei Betrieb nach BOStrab auch als U-Bahn bezeichnet werden.
Bei deiner Darstellung nahm ich an, dass du auf den Gleisanschluss nach Sersheim verzichten wolltest.
Auch bei Betrieb nach BOStrab könnten die vorhandenen Gleise weiter genutzt werden. Die Buckower Kleinbahn wurde ja auch auf BOStrab umgestellt, ohne dass man sie neu bauen musste.
Der Fahrplan sollte möglichst eine Kreuzung nahe des Bahnhofs Vaihingen (Enz) ermöglichen, um sowohl nach Enzweihingen als auch nach Kleinglattbach (oder Sersheim) gleich gute Anschlüsse zu ermöglichen.
Am Bahnhof Vaihingen erreicht man zwar auch Züge nach Bietigheim-Bissingen, aber nur nach Überwidnung eines erheblichen Höhenunterschieds. In Sersheim ginge es bahnsteiggleich wesentlich bequemer und schneller.
Ok, war vielleicht missverständlich. Macht aber an sich keinen Sinn, ich kenne keine EBO-Linie, die keinen Anschluss an das Eisenbahnnetz hat.
Ja gut, keine Ahnung was da brsser ist. In Ludwigsburg hat man aber nicht vor die Strecke nach Markgröningen umzuwidmen, daran hatte ich mich orientiert.
Da geb ich dir Recht. Am Bahnhof selbst ist aber kein Platz. Die Begegnung könnte am Fuchsloch stattfinden, allerdings hätte dann die Bahn in Enzweihingen nur 0-2 Minuten Wendezeit. Das erachte ich als sehr ungünstig. Daher würde ich die Begegnung an das Steinwerk legen.
Ich habe die Verlängerung hinzugefügt.
Vielen Dank, für die Verlängerung. Prima.
Mir fallen jetzt allerdings in Vaihingen zwei neue Brücken und eine Unterführung auf. Waren die auch vorher schon eingezeichnet? Das halte ich für viel zu aufwändig und teuer. Es könnte zwar sein, dass diese erforderlich wären, wenn man die Strecke wieder aufbauen wollte, weil dort inzwischen ein Neubau nötig wäre, aber das wäre dann eher ein Grund für eine BOStrab-Strecke. Da wären Bahnübergänge kein Problem. Zweisystemzüge könnten dann auch bis Sensheim oder weiter fahren. Die Albtalbahn hätte ja passendes Material.
Sofern die Strecke noch gewidmet ist, dürfte dies kein Problem darstellen: Man saniert die Gleise und im Zuge dieser Ertüchtigung werden drei BÜ höhenfrei umgebaut.
Gerade im Bereich dieser BÜs ist aber nicht mehr viel an Gleisen zu sanieren, da befindet sich ein Radweg!
Ja, das sind die 3 BÜ, die potenziell mehr als 1000 KFZ pro Tag haben und somit nicht genehmigungsfähig wären. Ich habe aber keine Zählung durchgeführt. Das stand in der Beschreibung, habe es aber gestern zur Verdeutlichung noch in die Karte gezeichnet. Dachte das fällt eh nicht auf 😉
Die Mehrkosten der 3 BÜ-Beseitigungen sowie die Umstellung auf BOStrab müsste man natürlich dem teuren Betrieb der Zweisystemfahrzeugen gegenüberstellen und abwägen. Ich glaube nicht, dass die 3 neuen Bauwerke solo teuer sind.
Ich habe noch eine zentrumsnahe Alternative in Enzweihingen eingezeichnet, welche allerdings von der stillgelegten Trasse abweicht.
Es wird ja geprüft, die in Bietigheim-Bissingen endende S5 nach Vaihingen oder Mühlacker zu verlängern.
Ich fände eine Verlängerung der S5 auf dieser Trasse durch Vaihingen sinnvoll. Der Fernbahnhof wird ja ebenfalls erreicht.
Jein. Diese „Prüfung“ wird jetzt nicht so ganz (hust) engagiert angegangen. Die Hauptargumente waren, dass SFS-Bahnhof Vaihingen und Knoten Mühlacker besser an Kreissitz Ludwigsburg, Doppelzentrum Bietigheim/Besigheim und Industriestandort Feuerbach/Zuffenhausen angebunden wird. Nun ist aber ein MEX Pforzheim — Ludwigsburg — Stuttgart geplant, welcher doch erheblichen Parallelverkehr mit der S5 verursachen würde. Ich finde der MEX reicht hier aus, man sollte nur den wichtigen Halt Zuffenhausen für alle Regios einführen.
Ich fände es aber schade, diese zentrumsnahe Infrastruktur nicht zu nutzen, deshalb mein Vorschlag.