Beschreibung des Vorschlags
Die Stadtbahn im Raum Sindelfingen/Böblingen ist seit Jahren ein Thema, dass durch die Lokalpolitik geistert. In den letzten Jahren wurden dann dazu Potenzialstudien begonnen, bei denen sich die auch bei mir verwendeten Korridore als wirtschaftlich und sinnvoll erwiesen haben.
Vorwort:
Dies ist nur ein relativ grober Vorschlag, der auf der vom Landkreis in Auftrag gegebenen Potenzialstudie basiert (Variante Si5). Alle Streckenabschnitte sind zweigleisig, auch wenn nur die Kreuzung am Sindelfinger Bahnhof und die benachbarte Wendeschleife so eingezeichnet sind. Alle oberirdischen Stationen können als Außen- oder Mittelbahnsteige ausgeführt werden. Ich halte aber Mittelbahnsteige für sinnvoller, da man bestimmte Einrichtungen wie Wartehäuschen oder Fahrkartenautomaten nur einmal, oder nicht im Übermaß, braucht.
Verlauf:
Die Stadtbahnstrecke startet, wie vorgesehen, am Eiermanncampus in Vaihingen, der seitens der Stadt Stuttgart zu einem Stadtteil umgebaut und mit einer Stadtbahn verbunden werden soll. Dafür sind Umbauten im Raum Vaihingen nötig.
Die Strecke unterquert das Autobahnkreuz Stuttgart südlich mit einem Tunnel in offener Bauweise und findet sich auf der Westseite der A81 Richtung Singen ein. Die Stadtbahnstrecke verläuft dann, bis zur Ausfahrt Sindelfingen Ost, parallel zur Autobahn. Dieser Bereich ermöglicht hohe Geschwindigkeiten (auch über 80 km/h); Aufgrund wenig ökologischem Mehrwert (neben sechsstreifiger Autobahn), der Möglichkeit für eine Geschwindigkeitserhöhung und die schwierige Zugänglichkeit für Wartungsfahrzeuge würde ich mich hier für ein Schottergleis entscheiden.
Im Bereich der Ausfahrt „Sindelfingen-Ost“ erhöht sich die Trasse, um in einer Brücke über die Ein- und Ausfahrten der Anschlussstelle in die Schwertstraße zu münden. Auch hier ist ein Schottergleis angebracht.
Anschließend wird wird die erste Station „Viehweide“ erreicht. Ab hier soll die Strecke in einem Magerwiesengleis (Rasengleis) verlaufen, wie es bereits in neueren Projekten der SSB verbaut wurde.
Entlang der heutigen Parkplatzreihe führt die Strecke zum Breuningerland, wo meinerseits auf Höhe der heutigen Busstation ein Halt vorgesehen ist. Die Firma Breuninger plant auf dem Grundstück das sogenannte „Goldbachareal“ und hält sich eine eigene Trasse für die Stadtbahn frei. Ob diese Pläne in Zeiten des Firmenverkaufes noch umgesetzt werden, ist zu hinterfragen.
Weiter entlang der heutigen Parkplätze und Parkbuchten führt die Stadtbahnstrecke weiter zur Station „Nüssstraße„, die auf dem heutigen Außenparkplatz des gegenüberliegenden Kauflandes installiert werden soll.
Die Strecke führt gradlinig zur GDS weiter, wo sie nach rechts in einen Tunnel (in offener Bauweise) unter die Neckarstraße schwänkt. Ab hier käme dann wieder Schottergleis in Verwendung. Vor der Kreuzung mit der Böblinger Straße soll sich eine Unterirdische Station „Neckarstraße (GDS)“ mit Außenbahnsteigen befinden.
Der Tunnel führt dann weiter unter der Neckarstraße bis zum Sindelfinger Bahnhof, an dem eine offene Trogstation mit Mittelbahnsteig errichtet werden soll. Es besteht Umsteigemöglichkeit zur S60 und zum ZOB von Sindelfingen.
Hier gabelt sich die Strecke auf zwei Äste:
Der südliche Ast führt weiter unterirdisch durch eine höhenfreie Kreuzung in das Daimler-Areal. An dessen Entwicklungszentrum soll eine unterirdische Stadtbahnstation entstehen. Anschließend kommt die Strecke wieder an die Oberfläche.
Die Gleise sollen weiterführend in Straßenmitte verlaufen. Der südliche Teil des Firmengeländes soll durch die Station „Daimler Süd“ erschlossen werden.
Böblingen wird dann durch eine Brücke über Teststrecken und Autobahn A81 erreicht. Das nördliche Flugfeld wird dann ebenfalls durch einen Halt erschlossen. Die Strecke muss meinerseits bezüglich der neuen Autobahnausfahrt noch überarbeitet werden.
Die Strecke verläuft dann über Parkgebiete, wieder als Rasengleis, bis zur Motorworld. Von dort aus fahren die Stadtbahnen durch die Bahnhofspassage zum Nordzugang des Böblinger Bahnhofes. Es besteht Umsteigemöglichkeit zu S1, S4, S60, Regional- und Fernbahn sowie dem ZOB.
Der andere Ast vom Sindelfinger Bahnhof aus führt wieder in einem Tunnel offener Bauweise unter der Bachstraße hindurch zum Floschenstadion.
Beim Streckenverlauf Richtung Station „Sommerhofen“ unter der Leonberger Straße schlägt die Potenzialstudie einen kurvenreichen Tunnel in offener Bauweise vor, ich spreche mich aber für einen geraden, bergmännischen Tunnel aus. Hier finde ich eine Station mit Außenbahnsteigen praktisch.
Der Tunnel führt weiter unter der Leonberger Straße bis auf Höhe der Sommerhofenstraße, wo die Gleise auf die Oberfläche in einem Rasengleis bis zu einer Station am Pfarrwiesengymnasium verlaufen.
Ebengenannter Verlauf bleibt bis zur Kreuzung mit der Feldbergstraße Bestehen, wo sich die Strecke auf die Westseite begibt und die Stadtviertel Spitzholz und Eschenried bedient.
Die Stadtbahnstrecke verläuft dann nach einer Brücke über die Friedrich-Ebert-Straße weiter parallel zu dieser und endet im Eichholz.
Liniennetz:
Aus Richtung Eiermanncampus sollen zwei Stadtbahnlinien kommen. Dies können die U3 und U8 sein, andere neue Linien nach bspw. Leinfelden oder zum Flughafen über Echterdingen wären möglich. Linien in die Stuttgarter Innenstadt sollen vermieden werden, um keinen Parallelverkehr mit der S-Bahn zu haben. Die Stuttgarter Innenstadt ist dann aber optimal mit kleinem Umstieg am Böblinger oder Vaihinger Bahnhof zu erreichen.
Eine Linie soll dann über dem Sindelfinger Bahnhof ins Eichholz verlaufen, die andere Richtung Böblingen Bahnhof abzweigen. Ich schlage zudem, wie auch die Potenzialstudie, eine dritte Linie vor, die vom Eichholz über den Sindelfinger Bahnhof nach Böblingen fährt. Somit würde eine Art „Seestern“ entstehen.
Beide Linien aus Stuttgart würden in der HVZ in einem 20-Minutentakt verkehren, sowie auch die Tangetiallinie.
Es würde somit auf jedem Ast ein 10-Minuten Takt in jede Richtung entstehen, da man neben den „Stammlinien“ auch immer am Sindelfinger Bahnhof in die Tangentiallinie umsteigen kann. Außerhalb der Stoßzeiten kann der Takt dann halbiert werden.
Wendeschleife Sindelfingen Bf:
Um einen effizienten Umstieg am Sindelfinger Bahnhof zu ermöglichen sowie ein Umkehren der Tangentiallinie zu vermeiden, schlage ich eine Wendeschleife vor. Durch kann die Tangentiallinie jeweils aus Richtung Eichholz oder Böblingen Bf auf beide Bahnsteige gelangen.
Die Vorteile lassen sich an einem Beispiel vereinfachen; Wenn man mit einer Stadtbahn aus Stuttgart kommt, die ins Eichholz fährt, man aber in Richtung Böblingen Bahnhof möchte, würde die Wendeschleife einen gegenüberliegenden Umstieg in Richtung Böblingen Bf bieten. Dabei wartet die Tangentiallinie auf die Ankunft der „Stammlinien“ und ermöglicht einen Umstieg. Gleiches gilt auch für jede andere Situation dieser Art.
Verkehrlicher Nutzen und Vorteile:
Eine Stadtbahn im Raum Sindelfingen/Böblingen katapultiert den öffentlichen Nahverkehr der zwei Städte in das 21. Jahrhundert. Das aktuelle Busnetz ist an einigen Stellen hoch belastet und die Buse stehen oft im Stau, wodurch Anschlüsse verpasst werden. Eine fast vollständig frei verlaufende Stadtbahn würde hier auch in den Stoßzeiten einen dichten, zuverlässigen Takt bieten. Die ganzen Fildervororte wie Vaihingen, Möhrigen etc. lassen sich bequem ohne Umstieg erreichen. Weiter entfernte Ziele lassen sich dann einfach über ebengenannte Bahnhöfe erreichen.
Eine Stadtbahn erlaubt zudem viel Wachstum in anliegenden Gebieten, ob für Gewerbe oder Wohnräume. Arbeitsplätze in Sindelfingen werden für die Region besser erreichbar.
Ich rate den Lokalpolitikern stark zu einer Umsetzung des Stadtbahntraums, am Besten mit beiden meiner Verbesserungsvorschläge.
Nun ja, der Streckenverlauf ist ja bereits mehr oder weniger genauso in der Untersuchung. Wozu genau denn der Vorschlag?
Naja, da hast du natürlich Recht. Ich wollte aber meinen Senf dazugeben und meine beiden Erweiterungsvarianten präsentieren… Ein Paar Stellen sind bei mir trotzdem anders als in der Potenzialstudie. Ich glaube ich kürze die Beschreibung des Verlaufes, das kann man ja bereits auf der Karte sehen.