Beschreibung des Vorschlags
Nachdem ich mir in Bezug auf Bremerhaven Gedanken dazu gemacht habe, wie man mit einer Straßenbahn zur Weserfähre, diese besser in den ÖPNV integrieren kann, damit auf dem Weg nach Bremerhaven mehr Fußgänger diese Fähre nutzen, musste ich mir natürlich auch überlegen, wie diese Menschen wohl in Nordenham an die Fähre kommen könnten. Zunächst dachte ich daran straßenbahnähnliche Züge auf dieser Strecke fahren zu lassen. Ich gebe jedoch zu, dass Nordenham mit 26.325 Einwohnern viel zu klein für einen Straßenbahnbetrieb wäre, deshalb schlage ich hier etwas anderes vor: Es sollten Zweisystem-Stadtbahnen eingesetzt werden, ähnlich wie jene der Karlsruher S-Bahn, die durchaus an einen Straßenbahnbetrieb erinnern, aber es sollte ab Nordenham, Schützfelder Weg die EBO-Strecke zur Weserfähre genutzt werden. Zunächst dachte ich daran alles nach EBO zu betreiben, aber die Regeln zu Bahnübergängen machen es sinnvoll den westlichen Teil nach BOStrab zu bedienen.
Auf Grund einer wünschenswert dichten Zugfolge, entsprechend des Taktes der Fähre, sollte die Strecke elektrifiziert werden. Eine Reaktivierung der Strecke zur Weserfähre wäre auch mit Blick auf eine mögliche Verbindung zwischen Bremerhaven und Wilhelmshaven sinnvoll.
Die dargestellte Strecke verläuft ausschließlich über noch genutzte oder stillgelegte Eisenbahntrassen. An der Weserfähre ist sogar noch ein Bahnsteig bei Google-Maps erkennbar. Die erste folgende Haltestelle könnte man wohl auch weglassen, soll aber einer künftig dort denkbaren erweiterten Besiedlung von Blexen dienen. Die nächste Haltestelle „Einswarden“ verfügt sogar über ein Bahnhofsgebäude. Die folgende Station sollte einen Zuweg in Verlängerung des Jedutenwegs erhalten, um den Süden von Einswarden besser erreichbar zu machen. An der Werftstraße wird nicht nur die kleine Siedlung an der Ulmenstraße bedient, sondern vor allem das ausgedehnte Gewerbegebiet zur Weser hin. Die nächste Haltestelle sollte über einen Verbindungsweg vom Schwarzen Weg zur Johannastraße erreichbar gemacht werden, um so auch die Siedlung um Fritz-Reuter- und Klaus-Groth-Straße zu bedienen. Die weiteren Haltestellen dienen alle der Erschließung von Nordenham und den benachbarten Gewerbegebieten. Am Bahnhof Nordenham besteht Anschluss zur RS4 nach Bremen. Die RS4 könnte zusätzlich zu dieser Stadtbahn ebenfalls zur Weserfähre verlängert werden, um auch die Verbindungen von Delmenhorst, Hude, Brake und anderen Orten nach Bremerhaven zu verbessern. Diese würde dann ohne oder mit maximal einem Zwischenhalt die Strecke Nordenham – Weserfähre bedienen, um eine schnelle Verbindung bieten zu können. Da nach Elwürden und Abbehausen ebenfalls eine alte Bahntrasse führt und deren Einwohner sich als Nordenhamer auch an der Finanzierung der Stadtbahn beteiliegen müssten, halte ich es für richtig auch diesen Ast noch vorzuschlagen.
Bei Erfolg wäre eventuell auch noch ein Abzweig zu den Neubaugebieten bei Atens denkbar, wo sich auch die Stadthalle befindet. Das würde dann allerdings doch eine echte Neubaustrecke erfordern.
Ein interessanter Vorschlag und mit elf Kilometern Länge meiner Meinung nach noch nicht im Bereich der Utopie. Aber wenn du ausschließlich alte Eisenbahnstrecken reaktivierst, warum dann Karlsruher Modell?
Beim Karlsruher Modell fahren BoStraB-Züge weiter auf normale Eisenbahnstrecken. Was du eohl meintest, ist das Zwickauer Modell, welches ausschließlich nach EBO mit Abwandlungen betrieben wird.
Bei einer reinen Reaktivierung ist keines der beiden Modelle notwendig. Daher ist „Straßenbahn“ hier meiner Meinung nach falsch. Durch die Nutzung normaler Bahnstrecken ist es entweder S-, Regional- oder Fernbahn. Aufgrund der Haltestellendichte wäre wohl S-Bahn das naheliegendste, aber Regionalbahn würde ich auch durchgehen lassen.
Das nur am Rande. Den eigentlichen Vorschlag möchte ich nicht kritisieren, ich halte die Idee und auch die Umsetzung für gut. Zwar wird Nordenham nicht so gut erschlossen, wie das bei einer echten Straßenbahn nach BoStraB (evtl. nach Karlsruher Modell) der Fall sein könnte, aber dafür sind die Baukosten um ein Vielfaches geringer und ein (vergleichsweise) sichererer Betrieb wird gewährleistet.
Das Zwickauer Modell wird mit Dieseltriebwagen betrieben. Das möchte ich nicht. Ich dachte an elektrischen Betrieb, an straßenbahnähnliche Fahrzeuge, die nach EBO betrieben werden, ähnlich wie die AVG-Züge, nur ohne BOStrab-Zulassung. Das dürfte dann ja wohl billiger werden.
Es ist aber im Grunde egal, wie man die Züge nun nennt. Die Erschließung innerhalb Nordenhams wäre wohl ausreichend gut, da sich das Stadtzentrum in großer Nähe zum Bahnhof befindet. Zur Fußgängerzone sind es nur 200 m, ebenso wie von der Haltestelle an der Hafenstraße aus. Sicher hätte ich auch das S-Bahnsymbol wählen können, aber irgendwie stelle ich mir unter einer S-Bahn doch noch etwas großstädtischeres vor. Eine Regionalbahn erschiene mir noch verkehrter, weil die Linie ja wirklich nur eine Stadt bedient.
Ich freue mich aber, dass dir der Vorschlag soweit gefällt. Vielen Dank.
Ja, okay, da es bisher nur nur eine Ausführung des Zwickauer Modells gibt, würde ich nicht zwangsläufig alle möglichen Ausführungen gleich Diesel vorschreiben. Ich unterscheide die Modelle ausschließlich nach der Betriebsart (Karlsruher Modell: EBO auf Eisenbahnstrecken, sonst BoStraB; Zwickauer Modell: Ausschließlich ebo mit Abwandlungen) unterscheiden. Die Modelle im Allgemeinen sagen meiner Meinung nach nichts über Spurweite, Abgaswerte, etc. aus.
Deinem System käme also das Zwickauer Modell am nächsten, aber eben nicht in Zwickauer Ausführung. In Nordhausen gibt es ja strenggenommen auch das Karlsruher Modell, aber weder in Karlsruher Ausführung, noch in Kasseler oder sonst einer, sondern in der ganz speziellen Nordhäuser Ausführung. Mir geht es dabei nur um eindeutige Begrifflichkeiten. 😉 Es gibt also so gesehen auch kein Kasseler Modell, sondern ein Karlsruher Modell in Kasseler Ausführung.
Du hast Recht, S-Bahn wirkt irgendwie fehl am Platz, aber Straßenbahn ja irgendwie auch.
Man sollte es wohl am ehesten „Stadtbahn“ nennen, aber ein spezielles Stadtbahn-Symbol haben wir nicht. Da kommt dann wohl doch das Straßenbahnsymbol am nächsten heran.
Aber, wie gesagt, im Grunde ist es egal, wie man das ganze nennt, Hauptsache es ließe sich überhaupt realisieren. Dann würde man auch einen passenden Begriff finden, z. B.: „Nordenhambahn“, so wie es ja auch mal die Idee einer Stadebahn für Stade gab.
Inzwischen haben wir eine Symbolik für Stadtbahnen, sodass ich den Vorschlag jetzt entsprechend verändert habe. Die Idee bleibt aber die gleiche.
interessanter Vorschlag, aber warum nicht einfach die RS4 bis Blexen verlängern?
Dann hätte man eine Anbindung an Bremerhaven und diese Strecke wäre eine Ausweichstrecke zur Bahn auf der östlichen Weserseite (Bremerhaven-Bremen)
Vorteil: Kosten und Nutzen
Vielen Dank.
Die RS4 kann ja gerne auch noch verlängert werden, dann aber ohne die vielen Zwischenhalte, die der innerörtlichen Erschließung dienen sollen. Ich habe das entsprechend verbessert.
gut