Beschreibung des Vorschlags
Meine Variante der inzwischen von einigen Politikern geforderten Wiederanbindung von Bergisch Gladbach an das Kölner Stadtbahnnetz. Der Vorschlag von pluseins war leider nicht gut recherchiert und zielte daraufhin, die Ende der 1950-er Jahre in zwei Stufen eingestellte ehemalige Vorortlinie G wieder zu reaktivieren. Hinter Thielenbruch ist das möglich Verkehraufkommen gleich Null, außerdem ist die demnächst im 10-Minutentakt verkehrende S 11 schneller. Der Sache näher kommt schon der Vorschlag von Spixi, aber auch dieser ist nicht ganz ausgereift, vielleicht mangels Ortskenntnis.
Zu erst einmal, eine Zweisystemstadtbahn ist nicht nötig – und demnächst auch gar nicht mehr möglich, da die elektrifizierte S 11 den auszubauenden Bahnhof Bergisch Gladbach alleine in Beschlag nehmen wird. Für alle, die es interessiert, ist hier der Link zur Projektseite. Die auch von Spixi benutzte ehemalige Trasse der Sülztalbahn ist nur auf den ersten 300 m noch in Betrieb bis zum Anschluss Richtung Zinkhütte und ist nicht elektrifiziert. Zudem schon seit einiger Zeit stillgelegt, falls dieser Abschnitt irgendwann einmal wieder zum Güteranschluss benutzt werden sollte, reicht der Betrieb auf der Strecke nach EBO vergleichbar mit den Strecken Richtung Frechen (Linie 7) und Brühl (Linie 18). Südlich der Abzweigung zur Zinkhütte ist die Strecke inzwischen abgebaut, aber meines Wissens nach noch nicht entwidmet. Das würde eine Wiederbelebung auf jeden Fall vereinfachen.
Mein Betriebskonzept sieht vor, einen Teil der Züge Richtung Bensberg hinter der (H) Frankenforst Richtung Bergisch Gladbach abzuleiten. Die Bahnen benutzen auch kurz vor Bergisch Gladbach nicht die Gleise der S-Bahn, sondern bleiben südlich davon und enden unmittelbar vor dem Busbahnhof auf der Südseite des momentan einzigen S-Bahnsteigs 1, der dazu um ein paar Meter verlängert werden müsste. Dort war früher eine Güterverladung, der Bereich liegt brach und wird zum Teil als Wende- und Abstellplatz für Busse benützt. Für die Busse wäre Richtung Westen Platz als Ersatz vorhanden. Die momentan je nach Tageszeit in der Woche entweder in Brück oder Refrath eingesetzten bzw. endenden Bahnen würden dann nach Bergisch Gladbach verlängert. Am Wochenende müsste an der (H) Frankenforst umgestiegen werden, die Haltestelle müsste dazu dreigleisig mit zwei Mittelbahnsteigen ausgebaut werden. Damit wäre ein bahnsteiggleicher Umstieg in beide Richtungen gewährleistet. Hinter der Haltestelle müsste noch ein Gleis als Wende- und Abstellanlage angelegt werden, da der dort momentan vorhandene Bahnsteig Richtung Bensberg dann entfallen würde, wäre auch dazu der Platz vorhanden. Östlich der Haltestelle würden die Bahnen Richtung Bergisch Gladbach kreuzungsfrei in der +1-Ebene ausfädeln.
Im Prinzip drängt sich die Wiederinbetriebnahme der Bahn als Starßenbahn auf. Allerdings finde ich von der Linienführung her die Variante von Spixi mit einer eigenen Niederflurlinie Bensberg – Bergisch-Gladbach besser.
Allerdings kann ich auch nicht einschätzen, ob jetzt von Bensberg oder von Refrath ein höherer Bedarf nach BG wäre.
Den von dir geäußerten Kritikpunkt am Vorschlag von Pluseins hast du aber nicht behoben. Man wird so ebenfalls schneller mit der S-Bahn in die Innenstadt kommen.
@ 103612: Dazu reicht ein Blick auf die Karte. Neben den Bergisch Gladbacher Stadtteilen Lustheide, Refrath und Frankenforst wären da auch noch auf Kölner Gebiet Merheim, Neubrück, Brück und – mit Umsteigen – Rath/Heumar als Einzugsgebiet. Das dürfte auch die Frage von Ulrich Conrad beantworten – ich will keine Anbindung der Kölner Innenstadt, in meinem Einzugsgebiet leben mit Bensberg grob geschätzt 40.000 Menschen. Zusätzlich wäre bei einer Führung Richtung Bensberg der Ausbau der (H) Neuenweg zum Umsteigen nicht möglich gewesen. Auf der Westseite ist kein Platz, und auf der anderen Seite der Straße liegt ein Naturschutzgebiet.
Vor allem dient der Anschluss nicht nur der Bergisch Gladbach und Kölner Innenstadt, sondern alleine an der Saaler Mühle sind schon mal ein Schulzentrum (bislang keine vernünftige Anbindung aus Richtung Innenstadt Bergisch Gladbach), ein Wellnessbad und die Eissporthalle, zusätzlich das Gewerbegebiet an der Zinkhütte (z.B. die Fa. Krüger).
Außerdem hoffe ich für meinen Vorschlag auch auf Verständnis bei den Anwohnern. Die Stadt Bergisch Gladbach hatte nämlich zuvor versucht, auf der ehemaligen Bahntrasse eine völlig unnütze Schnellstraße zu planen, die die Autobahn nach Köln noch nicht einmal erreicht hätte – das Gelände des ehemaligen Bahnhofs Bensberg dazwischen ist mit einem Gewerbegebiet bebaut. Nach wütenden Protesten wurde dieser Vorschlag erst einmal ad Acta gelegt. Mein Vorschlag würde dieses Vorhaben ein für allemal unterbinden.
Meiner Meinung nach wäre diese Verlängerung überfällig, da hier ein vorhandenes Stück Bahn vor sich hin rottet und in den Köpfen von autofreudigen Lokalpolitikern dumme Ideen heranreifen lässt.
Als S-Bahn lohnt sich dieses Stück nicht, da man in Bergisch Gladbach Kopf machen müsste, als Stadtbahn könnte man diese Verlängerung im Moment jedoch relativ günstig haben.
Ich fände ein Gleisdreieck am sinnvollsten, sodass man sowohl nach Köln käme als auch eine eigene Linie auf Bergisch Gladbacher Gebieten einrichten könnte.
Zudem würde ich versuchen in Bergisch Gladbach keine Häuser abzureißen, denn das macht es wieder schwerer durchsetzbar.
Wieso Häuser abreißen? Das wäre für die Reaktivierung der Bahn nicht nötig, nur für die Straße. Bebaut ist nur der Abschnitt der ehemaligen Bahnstrecke südlich der zu reaktivierenden Strecke. Selbst auf dem Gelände des Bahnhofs Bergisch Gladbach wäre auch nach dem angedachten 4-gleisigen Ausbau der Endhaltestelle für die S-Bahn noch genügend Platz.
Das mit dem Gleisdreieck hatte ich auch kurz überlegt und dann wieder verworfen. Speziell am Wochenende bietet die Relation Bensberg – Bergisch Gladbach Mitte nicht so viel Fahrgastpotential für eine Direktverbindung. Und für ein bequemes (ebenerdiges) Umsteigen wäre an der (H) Neuenweg nicht der Platz zum Ausbau der Haltestelle vorhanden.
Die Idee mit dem Gleisdreieck finde ich aber auch gut. Ich wollte sie schon fast selbst vorschlagen. Wenn am Wochenende nicht alle Äste ausgelastet sind, dünnt man da eben den Fahrplan aus, das macht man am Wochenende ja üblicherweise sowieso. Dennoch könnte, wenn man schon diese Strecke baut, auch eine Linie von Bensberg nach Bergisch-Gladbach sinnvoll sein. Das würde mich an die Linie 8 in Karlsruhe erinnern, die auch nur zwei Endpunkte miteinander verbindet, Wolfartsweier und Durlach. Das wird wohl auch sinnvoll sein.
Es geht mir um das Haus südlich der Einfädelung in den Bahnhof Bergisch-Gladbach.
Man könnte dieses erhalten, indem man die S-Bahn ein Gleis weiter nördlich verlegt und einen gemeinsamen Mittelbahnsteig für S-Bahn und Stadtbahn errichtet.
Eine Verbindungskurve Richtung Bensberg dürfte die Kosten des Gesamtprojektes kaum erhöhen, aber Bergisch-Gladbach die Möglichkeit bieten eine eigene Linie einzurichten.
So wenig zusätzliche Infrastruktur, wie dafür nötig wäre könnte mich mir gut vorstellen, dass sich das selbst dann lohnt, wenn man die Linie nur alle 20 Minuten befährt und der Hauptverkehr Richtung Köln geht.