Beschreibung des Vorschlags
Angeregt durch diese Strecke nach Lohmar von Ben J, habe ich mal eine Linie von Siegburg nach Rösrath erdacht. Mit ihr werden die Städte Siegburg (41.000 EW), Lohmar (30.000 EW) und Rösrath (28.000 EW) miteinander verbunden. Das sollte sich demnach eigentlich lohnen.
Sie verläuft innerhalb von Siegburg gemeinsam mit dieser Linie nach Troisdorf, zweigt dann aber an geeigneter Stelle von ihr ab, um auf der alten Eisenbahntrasse nach Lohmar zu führen. Dort, wo sie überbaut worden ist, geht es zunächst neben der Hauptstraße entlang, bis es aus Platzmangel mitten auf der Straße durch das Ortszentrum weiter gehen muss. Da der Durchgangsverkehr aber über die A3 geleitet werden kann, sollte das problemlos gehen.
Ab dem Wiesenpfad kann wieder auf eigenem Bahnkörper links der Straße gefahren werden, wobei zunächst das Schulzentzrum Lohmar erreicht wird. Anschließend wird in die Sülztalstraße eingebogen, an deren linker Seite Platz für einen eigenen Bahnkörper ist. In Pützrath muss dazu die Straße ein wenig nach rechts verschoben werden. Bei Rambrücken wird die Straßenseite gewechselt, wodurch der eigene Bahnkörper bis zum Sülztalplatz in Rösrath beibehalten werden kann.
Schließlich geht es dann noch etwa 400 m auf der Straße weiter, bis wieder auf der rechten Seite ein eigener Bahnkörper möglich wird, bevor die Linie am Bahnhof Rösrath endet.
Die Linie wäre in ein Siegburger Straßenbahnnetz integrierbar, das neben der oben verlinkten Linie auch noch aus den Linien Kaldauen – Rotter See und Troisdorf – Bonn bestehen könnte. Alternativ wäre die Linie aber auch als Verlängerung der Linien 66 (Bonn – Siegburg) denkbar, was aber Hochbahnsteige erfordern würde. Da aber weitgehend eigene Bahnkörper vorhanden wären, dürfte das sogar relativ leicht machbar sein, nur in Siegburg wäre das schwer zu realisieren. Hier müsste man sich dann eventuell für einen kurzen Tunnel vom Bahnhof zur alten Bahntrasse nach Lohmar entscheiden, oder eine Trasse, an der Altstadt vorbei, über Wilhelm- und Augustastraße wählen.
Da ja ausdrücklich gewünscht: Ich bin zwar persönlich kein Freund von Trams in Fußgängerzonen (auch Bahnsteige mitten auf dem Marktplatz wären wohl nicht so das wahre), aber prinzipiell ist das keine schlechte Strecke. Auch, da eine niederflurige Variante natürlich Teil eines größeren Netzes im Troisdorf-Siegburg-Hennef-Korridor sein könnte. Mich wundert nur, warum du so lange in Siegburg auf der Straße bleibst, und nicht früher z.b. via Heinrichstraße oder Verbindungsweg auf die Aggertalbahntrasse wechselst.
Wie du schon sagt, in Lohmar nutze ich eine fast gleiche Trasse – ist aber natürlich auch fast die einzig logische, wenn man in den Ort hinen möchte. Wobei bei einer niederflurigen Tram die von BenJ angedeutete „alte“ Trasse über Raiffeisenstraße und Frouardplatz fast noch eher möglich wäre.
Über das Fahrgastpotenzial nach Rösrath bin ich mir dann nicht ganz sicher.
Vielen Dank, für deine Kritik. Straßenbahnen in Fußgängerzonen finde ich nun geradezu ideal, wie sie die Leute dort hinbringen, wo sie hinwollen. Die Fußwege wären kürzer, als bei einer Fahrt mit dem Auto. Auch niederflurige Bahnsteige auf einem Marktplatz halteich nicht für problematisch, da man bei Abwesenheit von Zügen problemlos die niedrige Bahnsteigkante überwinden und die Gleise überqueren kann. Eine trennende Wirkung entsteht so nicht. Wir müssen uns da aber nicht einigen.
Die Trasse in Siegburg habe ich so gewählt, weil sie auch einer Linie nach Troisdorf dienen soll. Vielleicht könnte man die Troisdorfer Linie aber auch über die alte Bahntrasse führen. Ich werde mal drüber nachdenken.
Potenzial nach Rösrath sehe ich durchaus. Wer aus Lohmar nach Köln will, würde den Weg über Rösrath nutzen. Ebenso würde die Strecke dem Anschluss zur Bahn nach Gummersbach und vielleicht bald auch Hagen dienen. Letztere Strecke würde die Linie auch für Bewohner von Siegburg auf ganzer Länge interessant machen.
Hallo,
Über die Vor- und Nachteile der verschiedenen Systeme (Hochflur, Niederflur, Regiotram) habe ich bereits unter den Vorschlägen von Zeruplal und mir ein bisschen etwas geschrieben, meine Idee ist eher die Sparvariante, Zeruplals Idee hätte den Vorteil einer umsteigefreien Verbindung nach Bonn und eine solche Niederflurlösung würde Siegburg optimal erschließen, große Nachteile einer Niederflurstraßenbahn am Markt sehe auch ich nicht.
Was die Weiterführung nach Rösrath angeht frage ich mich aber auch, ob das so sinnvoll ist, die Lohmarer fahren doch eher über Troisdorf mit dem RegionalExpress nach Köln als über Rösrath mit der verspätungsanfälligen und langsamen RB 25. Wenn man die Strecke Köln – Rösrath – Gummersbach – Hagen soweit aufwertet (Beschleunigung und teilweise zweigleisiger Ausbau), dass sie im Vergleich zum Auto und zu anderen Bahnstrecken konkurrenzfähig ist, könnte es allerdings tatsächlich ganz interessant sein.
Viele Grüße, Ben J.
Ich möchte einmal eine allgemeine d.h. variantenunabhängige Anmerkung machen und da dies der erste Vorschlag der Strecken nach Lohmar ist, schreib ich mal hier drunter:
Die Aussage Lohmar hat 30.000 Ew und ist nicht an den Bahnverkehr angeschlossen, ist schlicht und ergreifend falsch. Zu der in Wikipedia genannten Zahl von 30.000 Ew zählen noch viele weitere Stadtteile wie beispielsweise Honrath, welches einen eigenen Bahnhof hat. Damit Lohmar entweder schon angebunden oder hat eine deutlich niedrigere Einwohnerzahl (ich würde mal auf ca. 10.000-15.000 schätzen). Diese Annahme reduziert den Nutzen enorm, was dafür spräche eine eher günstige Variante zu wählen.
Die Linienführung von Lohmar bis Roesrath gefällt mir, allerdings halte ich es für schwierig, dass eine relativ kleine Stadt wie Siegburg ein eigenes Straßenbahnnetz aufbauen soll, wenn doch die Option besteht an das Bonner Netz anzuschließen.
Zudem fände ich es sinnvoll, wenn man innerhalb Siegburgs mehr von der ehemaligen Aggertalbahn nutzt, da mal hier eine eigene Trasse hätte und schneller sein könnte.
Verlängern sollte man aber lieber die Linie 67, welche von Bad Godesberg einen kürzeren Linienweg hätte, die Linie 66 kann weiterhin am Fernbahnhof enden.
Das Bonner Straßenbahnnetz steht für Siegburg aber nicht zur Verfügung, da es weit weg ist. Einzig eine Anbindung an das Bonner Stadtbahnnetz wäre denkbar, doch die Stadtbahn wäre mit ihren Hochbahnsteigen für die Siegburger Innenstadt, wie für ein neues System äußerst ungeeignet. Ein zeitgemäßes neues Starß0enbahnnetz kann nur für Niederflurzüge errichtet werden. Hochflursysteme stammen aus einer Zeit, in der die Niederflurtechnik noch nicht ausreichend entwickelt war und sind nicht mehr zeitgemäß.
Das Netz soll zudem in Zusammenarbeit mit der Stadt Troisdorf enstehen. Troisdorf und Siegburg zusammen haben jedoch deutlich über 100.000 Einwohner und könnten damit einen Straßenbahnbetrieb rechtfertigen.
Die Trasse der Aggertalbahn nutze ich soweit es mir sinnvoll erscheint. Nicht sinnvoll wäre es die Fahrgässte so schnell wie möglich an Siegburg herum zu führen, um sie nach Bonn weiterzuleiten. Wenn Siegburg schon viel Geld ausgibt, um eine Straßenbahn aufzubauen, sollten über die Fahrgäste auch die Wirtschaft, also der Einzelhandel in Siegburg profitieren. Die Leute müssten also in die Siegburger Innenstadt geleitet werden, auch zum Bahnhof, aber erst durchs Stadtzentrum.
Naja das Bonner Netz reicht ja mit der Haltestelle im Bahnhof Siegburg bis an die Strecke heran, das sehe ich nicht als weit weg an.
Wenn man große Teile einer alten Bahntrasse zur Verfügung hat kann man auch hochflurige Linien planen, die dann entsprechend über diese alte Trasse verlaufen.
Dazu kommt, dass in einen B-Wagen deutlich mehr Fahrgäste passen als in eine Straßenbahn, wenn die Stadtbahnstrecke nach Lohmar die rechtlich kaum noch nach EBO reaktivierbare Eisenbahn ersetzen soll, käme eine Bedienung mit B-Wagen dem deutlich näher.
Wenn man bereits ab der Johannesstraße auf die Trasse der Aggertalbahn wechselt bedeutet das für Siegburg nur eine bis maximal 2 Haltestellen mit Hochbahnsteigen im Straßenraum, der Rest würde auf der Trasse der Aggertalbahn liegen.
Das Bonner Straßenbahnnetz reicht nicht bis Siegburg, sondern das Stadtbahnnetz. Das solle man schon unterscheiden, und so habe ich es auch geschrieben.
Die alte Trasse führt aber am Zentrum Siegburgs vorbei und ist deshalb ungeeignet den Wirtschaftstandort Siegburg zu stärken.
Auch Straßenbahnen können bis zu 75m lang sein bzw. in dichtem Takt fahren. Eine Kapazitätsgrenze dürfte in einer Stadt wie Siegburg wohl kaum erreichbar sein. Zudem sind Hochbahnsteige äußerst störend in einer Stadt unterzubringen.
Es geht mir nicht um ein oder zwei Haltestellen, sondern um ein ganzes Netz. Die anderen Linien sind in der Beschreibung verlinkt. Da möchte ich nicht überall Hochbahnsteige haben, vermutlich wäre das Netz dann gar nicht umsetzbar.
Merke: Stadtbahnnetze sind ein Überbleibsel aus übertriebenen U-Bahnplanungen der 60er und 70er Jahre und seit der erfolgreichen Einführung von Niederflurbahnen nicht mehr erstrebenswert.
Ich sehe deine Argumente schon, sehe aber auch die Hürden beim Aufbau eines eigenen Systems und der dafür nötigen Betriebshöfe.
Wenn sich das finanziell rechtfertigen lässt sollte man ein eigenes Netz auf jeden Fall bevorzugen, wenn nicht sollte man lieber die Nachteile in Kauf nehmen und sich an eine Nachbarstadt dran hängen.
Was für Siegburg und Troisdorf funktionieren könnte wäre:
– Gleisverbindung zur 66 und Überführungsfahrten aus Bonn, evtl später dann neue Niederflurlinie über die ungenutzte Eisenbahntrasse Beuel-Pützchen-Hangelar.
– Gleisverbindung über Niederkassel nach Köln Zündorf und ein Niederflursystem mit dem Kölner System.
– Eine Linie hochflurig nach Lohmar, eine Linie niederflurig mit dem Bonner System und Überführungsfahrten aus Beuel.
– Eine Linie hochflurig nach Lohmar, eine Linie niederflurig mit dem Kölner System als Verlängerung aus Köln Zündorf.
Auf letztere Varianten bezog ich mein Argument, dass man maximal 1-2 Hochbahnsteige braucht. Die Hochflurlinie nach Lohmar verhindert keine Niederflurlinie nach Troisdorf, die Kosten für 1-2 Kombibahnsteige dürfen geringer sein als die für einen eigenen Betriebshof.
In der Tat sind die Kosten für einen Betriebshof nicht zu verachten, aber kann man darauf wirklich verzichten? Werden nicht andere betriebshöfe bereits für andere Linien benötigt? Genauso, wie man Fahrzeuge für neue Strecken benötigt, weil man nicht einfach sagen kann: Wir nehmen die bereits vorhanden des Nachbarbetriebes, der sie selbst benötigen wird, so ist das auch mit den Betriebshöfen. Für einen neuen Betrieb und seinen Wagenpark wird auch Platz in Betriebshöfen benötigt, der in vorhandenen von Nachbarbetrieben kaum vorhanden sein wird. Und selbst wenn er dort wenigtens zum Teil vorhanden wäre, würden täglich lange Aus- und Einrückfahrten erforderlich werden, wodurch die Betriebskosten ergöht werden. Langfristig kann es dann durchaus günstiger sein einen wegen der Platzfrage in der Regel ohnehin notwendigen eigenen Betriebshof zu errichten.