Beschreibung des Vorschlags
Motivation
Der Eisenbahnverkehr in Südjütland sieht zurzeit etwas unübersichtlich aus:
- Hamburg–Flensburg:
- RE stündlich
- IC nach Aarhus vierstündlich
- Flensburg–Tinglev
- IC zweistündlich
- Sønderborg–Tinglev
- IC zweistündlich
- Tinglev–Fredericia
- IC stündlich (im Wechsel von Flensburg und Sønderborg)
Aufgrund der unterschiedlichen Stromsysteme in Deutschland und Dänemark werden die durchgehenden Züge nach Deutschland außerdem mit Dieseltriebzügen befahren, obwohl die gesamte Strecke elektrifiziert ist.
Vorschlag
Um diese Verkehre zu vereinheitlichen, einen gut merkbaren Takt herstellen zu können und um nicht unnötig unter Draht herumzudieseln, schlage ich vor, den RE7 Hamburg–Flensburg bis Tinglev zu verlängern und alle IC aus Richtung Fredericia nach Sønderborg zu führen. Auf diese Weise entsteht auf den Strecken Flensburg–Tinglev und Sønderborg–Tinglev ein einheitlicher, leicht zu merkender Stundentakt. Zwischen Flensburg und Padborg könnte man einen Halt in der Gemeinde Harrislee einrichten, obwohl dieser recht abgelegen am Ortsrand läge.
Maßnahmen
Folgende Maßnahmen sind notwendig, um diesen Vorschlag umzusetzen:
- Zweigleisiger Ausbau zwischen Flensburg und Tinglev
- ggf. Erhöhung der Höchstgeschwindigkeit in diesem Streckenabschnitt auf 160 km/h, um komfortablere Anschlüsse zu ermöglichen
- Zweigleisiger Ausbau des Bahnhofs Kliplev oder Errichtung einer Ausweiche zwischen Kliplev und Gråsten, um einen Stundentakt zwischen Tinglev und Sønderborg fahren zu können
- Umrüstung des Streckenabschnitts Tinglev–Padborg Grenze auf das deutsche Stromsystem. Dies erscheint mir einfacher, als die Linien RE7 und RE70 komplett auf Mehrsystemzüge umzurüsten. Außerdem würde es dann in Zukunft sowieso keine durchgehenden Züge Fredericia–Flensburg–Hamburg mehr geben.
Fahrplankonzept
(kalkuliert auf Basis der heutigen Fahrzeiten, sprich mit 120 km/h Höchstgeschwindigkeit zwischen Flensburg und Tinglev)
Richtung Flensburg:
Ankunft aus Fredericia | :45 | ||
Tinglev | :52 | :47 | |
Sønderborg | :26* | ||
Padborg | :02 | ||
Harrislee | :06 | ||
Flensburg | :15 |
*fünf Minuten später als jetzt wegen geplanter Zugkreuzung in Kliplev. Falls die Kreuzung zwischen Kliplev und Gråsten stattfindet, kann die bisherige Ankunftszeit zur Minute :21 erhalten bleiben.
Richtung Fredericia:
Flensburg | :43 | ||
Harrislee | :51 | ||
Padborg | :55 | ||
Sønderborg | :35 | ||
Tinglev | :04 | :09 | |
Abfahrt nach Fredericia | :11 |
Vor- und Nachteile
- Vorteile
- Einheitlicher, leicht merkbarer Fahrplan
- Stündlicher Halt für Harrislee und Padborg
- Stündliche Bedienung bis Sønderborg
- Kurze Übergänge in Tinglev
- Durchgängige Zweigleisigkeit auf der Jütlandlinie (und bei entsprechendem Ausbau durchgängig Höchstgeschwindigkeit 160km/h)
- Nur ein zusätzlicher Zug auf dem RE7 nötig
- Nachteile
- Entfall der durchgehenden Züge Hamburg–Aarhus
- ohnehin überfüllter RE7 wird zusätzlich durch IC-Passagiere Richtung Dänemark belastet
- Grenzüberschreitendes Projekt (teuer und kompliziert umzusetzen)
- möglicherweise geringe Auslastung zwischen Flensburg und Tinglev
- knappe Umstiegszeiten in Tinglev auf der Relation Flensburg–Fredericia
- kein Anschluss Flensburg–Sønderborg – lange Umstiege in Tinglev
Dieser Vorschlag soll tatsächlich umgesetzt werden: https://bahnblogstelle.com/207090/deutsche-regionalzuege-sollen-ab-2028-bis-nach-daenemark-fahren/