Schnellbus Wuppertal Hbf – Hattingen Mitte

 

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Beschreibung des Vorschlags

Einleitung:

Der SB67 fährt zwischen Wuppertal Hbf und Niedersprockhövel Kirche über Haßlinghausen, wodurch er langsam vorankommt. Hinzu kommt noch die 3-minütige Standzeit am Busbahnhof. Durch diese Faktoren leidet die Fahrzeit, welche laut Fahrplan 47 Minuten beträgt. Für das Fahrtziel Barmen gibt es zwar zusätzlich die Linie 332, doch auch diese benötigt infolge von Umwegfahrten 46-47 Minuten an Fahrzeit.

Zwischen Wuppertal und Hattingen fallen die Verbindungen ähnlich schlecht aus: Es gibt zwar Direktverbindungen in Form von 647 (zum Hauptbahnhof) und 332 (nach Barmen), allerdings sind auch hier die Fahrzeiten mit etwas mehr als einer Stunde sehr lang. Etwas schneller geht es lediglich mit Umstiegen in Nierenhof (647 – S9) oder in Schwelm (SB37/557 – RE4/RE13).

Leider sind diese Bus- und Bahnfahrten die schnellste Möglichkeit zwischen Sprockhövel/Hattingen und Wuppertal, seit die Kohlenbahn stillgelegt wurde – wäre da nicht das deutlich schnellere Auto, welches die Autobahn auf längeren Abschnitten befährt als der SB67. Damit Hattingen und Sprockhövel wieder besser und schneller an Wuppertal angeschlossen werden, schlage ich vor, einen Schnellbus zwischen Wuppertal und Hattingen einzurichten.

Fragen und Antworten:

Was spricht für diese Verbindung?

Hattingen (54.000 EW) hat keinen Bahnanschluss mehr an Wuppertal (355.000 EW). Seit der Stilllegung der Bahnstrecke Wichlinghausen – Hattingen (Kohlenbahn) ist Hattingen nur noch von Essen aus mit der Bahn erreichbar. Sprockhövel (24.660 EW) hat sogar gar keinen Bahnanschluss mehr und ist somit immens auf Zubringerbusse angewiesen. Die nächstgelegenen Bahnhöfe liegen in den Nachbarstädten Hattingen (SB37, 330, 332), Wetter (584), Gevelsberg (551), Schwelm (SB37, 557) und Wuppertal (Hbf: SB67; Barmen Bf: 332; Oberbarmen: 602).

Jedoch sind viele von ihnen nur von einem der Busbahnhöfe (Haßlinghausen oder Niedersprockhövel Kirche) umsteigefrei erreichbar, was auf folgende Bahnhöfe zutrifft:

  • Gevelsberg Hbf (nur Haßlinghausen)
  • Wuppertal-Barmen (nur Niedersprockhövel)
  • Wuppertal-Oberbarmen (nur Haßlinghausen)
  • Wetter (nur Haßlinghausen)

Demgegenüber lassen sich immerhin vier Bahnhöfe von beiden Busbahnhöfen erreichen:

  • Wuppertal Hbf
  • Schwelm
  • Hattingen Mitte
  • Witten Hbf

Aus Sprockhövels Sicht herrscht außerdem zwischen Wuppertal und Sprockhövel ein hohes Pendleraufkommen im vierstelligen Bereich (ca. 2.000 EN -> W, ca. 1.000 W -> EN), auch aus Hattingen gibt es viele Pendler aus/nach Wuppertal (950 EN -> W, 325 W -> EN) und Sprockhövel (jeweils ca. 1000 Ein- und Auspendler).

Warum ein Schnellbus und (vorerst) keine Reaktivierung der Kohlenbahn (+ Verlängerung der S3)?

Zugegeben, die Verbindung ist nicht neu, denn sie wurde bereits einige Male in Form von SPNV vorgeschlagen:

Reaktivierungen dauern jedoch erfahrungsgemäß sehr lange und die ohnehin langen Zeiträume können sich noch verlängern, wie das Beispiel der WLE-Strecke zwischen Münster und Sendenhorst zeigt – ursprünglich sollte der Personenverkehr 2025 in Betrieb gehen. Inzwischen wird von einer Inbetriebnahme in der zweiten Jahreshälfte 2026 ausgegangen, doch auch das ist nach heutigem Stand nicht sicher. Daher sollte dieser Schnellbus zunächst als Vorlaufbetrieb eingerichtet werden. 

Betriebskonzept:

Der Schnellbus soll in Wuppertal alle Halte bedienen, die auch vom SB67 bedient werden:

  • Wuppertal Hbf: Der wichtigste Umsteigeknoten in Wuppertal, zudem das Tor zur Elberfelder Innenstadt. 
  • Am Haspel: Der dortige Campus und das Berufskolleg dürften auch Studenten und Schüler aus dem EN-Kreis ansprechen.
  • Alter Markt: Nach dem Hauptbahnhof der zweitwichtigste Umsteigeknoten in Wuppertal, zudem sehr zentral an der Barmer Innenstadt gelegen.
  • Bromberger Straße/WSW: Wegen der namensgebenden Wuppertaler Stadtwerke, die als großer Arbeitgeber im Raum Wuppertal gilt, ein Pflichthalt.

Im weiteren Verlauf bis Niedersprockhövel sollen die Autobahnen A46 und A43 befahren werden, im Berufsverkehr sollte – wegen der Staus auf der A46 – ein alternativer, unwesentlich längerer Linienweg über die Hatzfelder Straße (wie hier ab 17:40) und die Wuppertaler Straße gewählt werden. In diesem Fall wären Nonstop-Fahrten wenig sinnvoll, da so Hatzfeld und Teile Sprockhövels liegen gelassen würden.

Sobald der SB die A43 verlassen hat, sollen alle Haltestellen bedient werden (+1), die auch vom SB37 bedient werden:

  • P+R Querspange (?): Wurde bereits im Ideenmelder des EN-Kreises vorgeschlagen und hier nochmal konkretisiert. Da der dortige Parkplatz in der Nähe der A43 liegt, können Autofahrer von dieser ferngehalten und stattdessen in die SB gelenkt werden.
  • Niedersprockhövel Kirche: Einer der beiden Busbahnhöfe Sprockhövels, liegt im bevölkerungsreichsten Stadtteil dieser Stadt (9.484 EW).
  • Bredenscheid: Zwar eher periphere Anbindung des namengebenden Ortsteils, aber dafür (zumindest im Status quo) zweistündliche Anschlüsse an die 330 (Mo-Sa), welche Bredenscheid nochmal besser erschließt.
  • Evangelisches Krankenhaus: Liegt direkt vor dem Krankenhaus, sodass Besucher, Mitarbeiter und Patienten des Krankenhauses gleichermaßen angesprochen werden.
  • Hattingen Mitte: Der zentrale Umsteigeknoten der Stadt und Eingang zur Hattinger Innenstadt. Wenn dort der Weihnachtsmarkt stattfindet (einer der schönsten in Deutschland), gibt es noch mehr Fahrgastpotenzial abzugreifen.

Fahrplan (Variante A):

Der SB soll täglich mindestens im Stundentakt fahren, montags bis freitags kann der Fahrplan zum T30 ausgeweitet werden. Letzterer soll um 15 Minuten zum SB37 versetzt werden, sodass zwischen Niedersprockhövel Kirche und Hattingen Mitte ein T15 angeboten wird. Der Werktagsfahrplan würde auf diesem Abschnitt wie folgt aussehen:

  • Niedersprockhövel Kirche ab: 00 15 30 45
  • Bredenscheid ab: 06 21 36 51
  • Evangelisches Krankenhaus ab: 09 24 39 54
  • Hattingen Mitte an: 13 28 43 58

An Wochenenden wird der Takt auf den o.g. Stundentakt zurückgefahren, wobei der SB 30 Minuten zum SB37 versetzt verkehrt. Somit ergibt sich ein T30 auf dem gemeinsamen Abschnitt:

  • Niedersprockhövel Kirche ab: 15 45
  • Bredenscheid ab: 21 51
  • Evangelisches Krankenhaus ab: 24 54
  • Hattingen Mitte an: 28 58

Mit der Verdopplung des SB-Angebotes und den neuen Verbindungen nach Wuppertal kann der Bus auf den Relationen Hattingen – Niedersprockhövel und Hattingen – Wuppertal eine ernstzunehmende Konkurrenz zum Auto werden. Insgesamt werden dann zwischen Niedersprockhövel und Hattingen bis zu 6,5 Fahrten/h (2x SB37, 2x SB, 1x 332, 1x 558, 0,5x 330) und zwischen Niedersprockhövel und Wuppertal bis zu 4 Fahrten/h (1x SB67, 2x SB, 1x 332) angeboten.

Einziger Nachteil wären die – je nach Wochentag – unterschiedlichen Abfahrtszeiten, die insbesondere bei einem Stundentakt die Fahrgäste eher verwirren als anlocken. 

Fahrplan (Variante B):

Auch hier soll der Stundentakt als Mindestangebot festgeschrieben werden, allerdings wird hier genau dieser eine Takt angeboten. Zwischen Niedersprockhövel und Hattingen ist der SB37 laut Fahrplan 4 Minuten schneller ist als die 332. Wenn man diese Zeitersparnis auch auf diesen SB übertragen kann, könnte man mit diesem einen angenäherten T30 an allen SB-Haltestellen herstellen. Der Fahrplan würde dann so aussehen:

  • Niedersprockhövel Kirche ab: 05 35
  • Gedulderweg ab: 07
  • Alte Poststr. ab: 11
  • Bredenscheid ab: 14 41
  • Ev. Krankenhaus ab: 18 44
  • Hattingen Mitte an: 21 47

Auch hier gilt, dass das Angebot gesteigert wird, jedoch wird das Angebot nur um eine weitere stündliche Fahrt und einen besseren Takt (gemeinsam mit der 332) verbessert. Statt der heutigen 4 Fahrten/h (2x SB37, 1x 332, 1x 558) werden zwischen Niedersprockhövel und Hattingen bis zu 5 Fahrten/h (2x SB37, 1x 332, 1x 558, 1x SB) angeboten, das Angebot zwischen Wuppertal und Niedersprockhövel wird dagegen verdoppelt.

In beiden Varianten soll der SB67 bestehen bleiben, damit Haßlinghausen auch weiterhin schnell an Wuppertal angebunden bleibt – damit auch Herbede, Heven und die Ruhr-Uni von der Zeitersparnis profitieren, sollte in Niedersprockhövel ein Anschluss zwischen dem SB67 und diesem Schnellbus angeboten werden.

Fahrzeiten:

Als Basis für die Fahrzeit sollen die Fahrpläne des SB67 (innerhalb Wuppertals) und des SB37 (Niedersprockhövel – Hattingen) genommen werden. Wenn man deren Fahrpläne abschnittsweise auch auf diesen SB übertragt, ergeben sich folgende Fahrzeiten:

  • Wuppertal Hbf – Bromberger Straße/WSW: 16-17 Minuten
  • Niedersprockhövel Kirche – Hattingen Mitte: 12 Minuten

Auf dem einzigen neuen, aber dafür auch schnelleren Abschnitt wird laut Google Maps eine durchschnittliche Fahrzeit von 18-20 Minuten mit dem Auto veranschlagt, davon entfallen 8-9 Minuten auf den Autobahnabschnitt. Da Busse auf Autobahnen eine geringere Höchstgeschwindigkeit ausfahren dürfen, ist die Fahrzeit auf dem Autobahnabschnitt vermutlich 2-3 Minuten länger.

Daraus würden vermutlich folgende Fahrzeiten resultieren:

  • Wuppertal Hbf – Bromberger Straße/WSW: 16-17 Minuten
  • Bromberger Straße/WSW – Niedersprockhövel Kirche: 18-20 Minuten
  • Niedersprockhövel Kirche – Hattingen Mitte: 12 Minuten

Die Fahrzeiten lägen somit je nach Relation bei:

  • Wuppertal Hbf – Hattingen Mitte (Gesamtstrecke): 50-54 Min. statt 60-70 Min.
  • Wuppertal Hbf – Niedersprockhövel Kirche: 34-36 Min. statt 47 Min.
  • Alter Markt – Niedersprockhövel Kirche: 21-23 Min. statt 33-34 Min.
  • Alter Markt – Hattingen Mitte: 33-35 Min. statt 60 Min.

Besonders stark fällt ins Gewicht, dass die maximale Zeitersparnis vom Wuppertaler Hauptbahnhof (Elberfeld) aus etwa 10-20 Minuten beträgt. Vom Alten Markt (Barmen) aus sparen sich Fahrgäste sogar bis zu 12-27 Minuten.

Fazit: Dieser Schnellbus wird vor allem (aber nicht nur) die Relationen Hattingen/Niedersprockhövel – Wuppertal beschleunigen, sondern auch das heutige Fahrtenangebot ergänzen. In Kombination mit dem SB37/SB67 und der oben beschriebenen Zeitersparnisse wird somit eine ernstzunehmende Konkurrenz zum Auto geschaffen.

Metadaten zu diesem Vorschlag

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