Beschreibung des Vorschlags
Dieser Vorschlag hat das Ziel einer Direktverbindung von Ostholstein in die Landeshauptstadt Kiel. Intertrain schlug das in Rahmen eines deutlich umfangreicheren Infrastrukturprojekts bereits vor. Mein Vorschlag stellt aber in erster Linie eine Alternative zu diesem Vorschlag von amadeo dar, der mir größtenteils sehr gut gefällt. In diesem Kommentar habe ich meine Kritik an dem Vorschlag erläutert. Hier also eine denkbare Alternative.
Dabei ziele ich auf die Reaktivierung und Elektrifizierung der Bahnstrecke Eutin – Neustadt (Holstein) ab. Da die Strecke immer noch gewidmet ist, halte ich diese Lösung für realistischer wie eine Neubaustrecke. Nicht nur wäre diese vermutlich günstiger, sondern man hätte auch weniger Probleme mit dem Umweltschutz, denn amadeos Trasse führt quer durch das großzügige Landschaftsschutzgebiet Pönitzer Seenplatte. Natürlich ist da eine Strecke trotzdem möglich, allerdings wird es da wahrscheinlich Gutachten und Klagen hageln. Bei der bestehenden (aber natürlich abgebauten) Trasse gibt es da weniger rechtliche Hürden.
Auf der Strecke wäre auch ein neuer Haltepunkt denkbar, der unter anderem Süsel mit knapp über 5000 Einwohnern anbinden würde. Den Halt gab es auch früher schon, wie an der „Bahnhofstraße“ unschwer zu erkennen ist. Eine Anbindung an eine Strecke tangential zu Lübeck ist sicher nicht optimal, aber dennoch ein dickes Upgrade zum Status Quo.
Für Güterzüge könnte man eine eingleisiger „Roger Kurve“ zur NBS bauen, wenn man das für erforderlich hält. Dass Personenzüge Neustadt umfahren, halte ich auf absehbare Zeit für unrealistisch, dafür ist die Relation nicht wichtig genug.
Für den Vorschlag dürfte die Bäderbahn im Abschnitt Neustadt – Altenkrempe nicht stillgelegt werden, anders wie geplant. Um vom Neustädter Bahnhof auf die Strecke nach Norden zu kommen, braucht es auch eine Verbindungskurve. Diese hätte einen kurzen Tunnel, und aufgrund der benötigten Rampenlänge müsste das draußen befindliche Lager des Baucenter dran glauben.
Wer profitiert? Auf der einen Seite profitieren ein Teil von Ostholstein (201.000 Ew) sowie auf dänischer Seite die Inseln Seeland (2.963.000 Ew, inkl. Kopenhagen), Falster (42.000 Ew) und Lolland (57.000 Ew) von deutlich beschleunigten Verbindung in die Landeshauptstadt Kiel, mit weiteren Anschlüssen u. a. Richtung Nordfriesland, Sylt und Nord- sowie Südschleswig, auf der anderen Seite profitiert unter anderem Kiel (250.000 Ew) von einer deutlich beschleunigte Anbindung ins touristisch interessante Ostholstein und auf die dänischen Inseln, auf welchen sich mit Kopenhagen auch das Tor Richtung restliches Skandinavien befindet.
Was da fahren soll? Am sinnvollsten – auch durch die teilweise Eingleisigkeit der Strecke nach Kiel – erscheint mir ein Zugteil des RE 83 Kiel – Lübeck, der in Eutin abgekoppelt wird und stündlich bis Fehmarn-Burg verkehrt, am Besten. Darüber hinaus erscheint mir eine zweistündliche Fortsetzung bis Nykøbing Falster sinnvoll, um auch dänische Anschlüsse erreichen zu können.
Was spricht gegen eine Begradigung der alten Strecke? Z.B. nordwestlich Süsels. Selbst wenn die Züge nicht schneller über die begradigte Strecke fahren, reduziert das immer noch den Verschleiß. Ich halte „Verlegung“ einzelner Abschnitte um wenige 100 Meter bei der Genehmigung für unproblematisch, sofern nicht unmittelbar Anwohner betroffen sind. Und selbst die dürften sich über weniger „Kurvenquitschen“ freuen.
Und eventuell könnte man einen Neustadt Fernbahnhof an der Autobahn bauen, mit Halt der Züge Hamburg-Kopenhagen. Das könnte die Deutsche Bahn als Verhandlungsmasse bei einem potentiellen Erhalt der Bäderbahn betrachten.
Im Naturpark wäre ich da vorsichtig bezüglich Klagen. Die Beule östlich von Süsel könnte man aber theoretisch schon begradigen. Das ist aber eher ne Kleinigkeit, daher würde ich das so lassen wie es ist. Ob das wirklich möglich und sinnvoll wäre kann eh nur ein Gutachter so wirklich sagen.
Ich war tatsächlich einigermaßen überrascht, dass zwischen Haffkrug und Lensahn überhaupt kein Zwischenhalt vorgesehen ist. Dabei fände ich einen Halt am Kreuzungspunkt dieser Strecke absolut sinnvoll (ob ich hier aber wirklich ICEs halten sehen will weiß ich nicht). Insbesondere gäbe es ja nach geplantem Konzept gar keine Verbindung aus Neustadt (die größte Stadt auf der Strecke!) Richtung Norden, man müsste den ganzen Weg nach Haffkrug zurückfahren und dort umsteigen…