Beschreibung des Vorschlags
Der SB67 zwischen Wuppertal-Elberfeld und der Ruhr-Universität Bochum braucht momentan fast eine Stunde und 20 Minuten (!) für die gesamte Strecke, was den Schnellbus für Pendler von Wuppertal nach Bochum sehr unattraktiv macht. Dabei ist der SB67 leider immer noch die schnellste Verbindung an die Uni von Wuppertal aus, seit man die beiden Bahnstrecken über Sprockhövel und Wetter stillgelegt hat. Viel schneller ist man – natürlich mal wieder – nur mit dem Auto, mit Fahrzeiten von ca. 30 Minuten vom Wuppertaler Hbf und gerade einmal 20 Minuten von Wuppertal Barmen aus. Um sich diesen Zeiten zumindest ein wenig anzunähren, schlage ich hiermit eine Beschleunigung der SB67 vor, die folgende Maßnahmen beinhaltet:
- Ausfall der Halte Sprockhövel Schwenke, Hasslinghausen Busbahnhof und Kaninchenweg
- Führung des SB67 über das Autobahnkreuz Wuppertal-Nord statt Ausfahrt in Wuppertal Barmen und 10km Umweg über Hasslinghausen
- Einrichtung eines neuen Haltepunkts für Niedersprockhövel-Kirche direkt an der L551, mit einem dazugehörigen Tunnel unter die L551, damit der Halt schnell vom 100m westlich gelegenen Busbahnhof erreicht werden kann.
- Ausfall der Halte Freizeitbad Heveney und Heven Dorf
- Führung über die A43 ab Ausfahrt Witten-Heven
Es fällt sofort auf, dass eine Großzahl der Halte zwischen Wuppertal und der Uni Bochum ausfallen, was natürlich gut begründet sein sollte. Daher hier meine Begründung für die beiden „Lücken“, einmal in Hasslinghausen und einmal in Witten:
- Hasslinghausen: Vom Hasslinghauser Busbahnhof gibt es bereits eine halbstündige Verbindung zur Sprockhöveler Innenstadt durch den SB37. Dieser fährt genau dieselbe Strecke wie der SB67, und zwar ganze 3 Minuten vorher. Daher macht es meiner Meinung nach kaum Sinn, diesen Parallelverkehr aufrecht zu erhalten, vor allem, da ein Umstieg in Niedersprockhövel-Kirche vom SB37 auf SB67 durch diese Zeitverschiebung leicht möglich ist.
- Witten: Die Wittener Innenstadt ist sowieso schon ohne Umstiege an die Uni Bochum durch die Linien 375 und 320 angebunden, die alle 20 Minuten fahren. Kaum jemand (außer Leute, die in Heven direkt an der Straßenbahn wohnen) wird in Heven-Dorf extra umsteigen, nur um 2 – 3 Minuten schneller an der Uni zu sein (Umsteigezeit nicht einmal mitberechnet).
Dagegen steht ein immenser Zeitgewinn von 20 – 25 Minuten durch längere Autobahn-Abschnitte und direkterer Führung durch Sprockhövel und Witten-Herbede. Ich denke, dass diese neue Führung den SB67 dafür attraktiver macht, wofür er ja eigentlich eingerichtet worden war – als Zubringer-Linie für die Ruhr-Uni.
Ich finde diese Beschleunigung als eigene SB-Linie sinnvoller, da der SB67 bereits heute nur 15 Haltestellen anfährt und daher durchaus SB-würdig ist. Ich wundere mich, dass du ausgerechnet den Haßlinghauser Busbahnhof und das Freizeitbad Heveney auslassen möchtest – Haßlinghausen bietet viele Anschlüsse in/von anderen Richtungen, das Freizeitbad hat als Freizeitort an der Ruhr auch keine so geringe Bedeutung. Das ist nicht die einzige Verschlechterung: Die Verbindung Herbede – Heven – Ruhr-Uni wird durch den Wegfall des SB67 nicht mehr im ca. T30 angeboten.
Eher würde ich darüber nachdenken, in Sprockhövel die Schnellbusse besser zu vertakten, sodass zwischen Haßlinghausen Busbf. und Niedersprockhövel Kirche ein gemeinsamer T20 bzw. T30 besteht (der SB37 fährt an Werktagen bereits im T30, die SB67 im T60). Ebenso sollte der gemeinsame Takt (mit der 374 und 375) zwischen Herbede Mitte und Ruhr-Uni minutengenauer sein (ca. T20 (374/375/SB67) oder T30 (374/375) + T60 (SB67)).
Ein Schnellbus hat meiner Meinung nach das Ziel, den Start- und Endpunkt auf möglichst direktem Wege miteinander zu verbinden. Der SB66 Wuppertal-Velbert wird zum Beispiel so gefahren und braucht daher auch für 20km „nur“ 30 Minuten, fährt also durchschnittlich mit ca. 40km/h. Der SB67 hingegen braucht für die 30km zur Ruhr-Uni (bei guter Verkehrslage) 1 Stunde und 15 Minuten – damit fährt er ziemlich genau mit einem Durchschnitt von 20km/h, nicht zuletzt, weil es in Haßlinghausen nur sehr langsam voran geht und am Busbahnhof auch noch 4 Minuten Haltezeit eingeplant sind.
Natürlich braucht man dann länger von Haßlinghausen aus nach Wuppertal (z.B. nach Barmen 34 Minuten mit der 602 + S-Bahn anstatt 20 Minuten mit dem SB67), aber solche doch kurzen Distanzen (weniger als 15km) zu bedienen, ist nicht die Aufgabe eines Schnellbusses. Klar, idealerweise würde man eine eigene Schnellbuslinie bspw. über Haßlinghausen und Silschede nach Wetter o.Ä. führen, und dann mit dem SB67 Haßlinghausen auslassen können, ohne das Angebot dort zu verschlechtern. Aber wenn man sich zwischen dem Jetzt-Zustand und der Beschleunigung der SB67 entscheiden muss, wäre ich definitiv für das letztere, weil die Linie zwischen Start- und Endhaltepunkt momentan einfach maximal unattraktiv ist.
Außerdem weiß ich nicht, warum du behauptest, mit meinem Vorschlag würde die Verbindung zwischen Herbede und der Ruhr-Uni wegfallen. Man sieht doch sehr klar, dass Herbede weiterhin angefahren wird.
Ein Schnellbus hat meiner Meinung nach das Ziel, den Start- und Endpunkt auf möglichst direktem Wege miteinander zu verbinden. Der SB66 Wuppertal-Velbert wird zum Beispiel so gefahren und braucht daher auch für 20km „nur“ 30 Minuten, fährt also durchschnittlich mit ca. 40km/h. Der SB67 hingegen braucht für die 30km zur Ruhr-Uni (bei guter Verkehrslage) 1 Stunde und 15 Minuten – damit fährt er ziemlich genau mit einem Durchschnitt von 20km/h, nicht zuletzt, weil es in Haßlinghausen nur sehr langsam voran geht und am Busbahnhof auch noch 4 Minuten Haltezeit eingeplant sind.
Dass es langsam vorangeht, weiß ich auch – ich bin auch schon mal mit dem SB67 gefahren. Er wird auch häufig durch die zahlreichen Ampelkreuzungen und kurvenreichen Wege ausgebremst.
Natürlich braucht man dann länger von Haßlinghausen aus nach Wuppertal (z.B. nach Barmen 34 Minuten mit der 602 + S-Bahn anstatt 20 Minuten mit dem SB67), aber solche doch kurzen Distanzen (weniger als 15km) zu bedienen, ist nicht die Aufgabe eines Schnellbusses.
Theoretisch sollte es so sein, aber es gibt eben noch weitere Beispiele, wo Schnellbusse öfter (teilweise zu oft) halten:
SB58 (Kleve – Njimegen)
SB20 (Herne – Recklinghausen)
SB36 (Kirchhellen – Gelsenkirchen)
CE62 (in Ronsdorf)
CE64 (Cronenberg – Graf-Wilhelm-Platz)
SB69 (Grenze Jagdhaus – Wülfrath)
SB91 (Oberhausen – Gladbeck)
Sämtliche CE- und SB-Linien in der Elberfelder Innenstadt
Klar, idealerweise würde man eine eigene Schnellbuslinie bspw. über Haßlinghausen und Silschede nach Wetter o.Ä. führen, und dann mit dem SB67 Haßlinghausen auslassen können, ohne das Angebot dort zu verschlechtern. Aber wenn man sich zwischen dem Jetzt-Zustand und der Beschleunigung der SB67 entscheiden muss, wäre ich definitiv für das letztere, weil die Linie zwischen Start- und Endhaltepunkt momentan einfach maximal unattraktiv ist.
Häufigere Durchfahrten und schnellere Linienwege halte ich für unabstreitbar, diesen Punkt wollte ich gar nicht hinterfragen. Allerdings kann schon eine längere Fahrzeit und ein geringeres örtliches Angebot (durch den Wegfall des SB67) die Fahrgäste vergraulen. Außerdem fährt der SB37 nicht zur RUB, sondern zum Bochumer Hauptbahnhof, sodass Haßlinghauser Studenten einen Umstieg mehr einplanen müssen.
Außerdem weiß ich nicht, warum du behauptest, mit meinem Vorschlag würde die Verbindung zwischen Herbede und der Ruhr-Uni wegfallen. Man sieht doch sehr klar, dass Herbede weiterhin angefahren wird.
Habe mich da wohl unpräzise ausgedrückt. Der SB67 bildet – zwischen Herbede und der RUB – mit der 374 einen ca. T30 bzw. ein Angebot von 2 Fahrten/Stunde. Mit deiner Verlagerung würde es für Heven nur noch einen T60 durch die 374 geben.
Wäre es nicht denkbar, die lange innerstädtische Parallelfahrt in Wuppertal zugunsten eines Endpunktes am Oberbarmener Bahnhof mit entsprechend anderer Führung dorthin (AS Langerfeld) aufzugeben?
Wäre es nicht denkbar, die lange innerstädtische Parallelfahrt in Wuppertal zugunsten eines Endpunktes am Oberbarmener Bahnhof mit entsprechend anderer Führung dorthin (AS Langerfeld) aufzugeben?
Die Parallelfahrt ist damit begründet, dass Wuppertal (seit der Gründung 1929) ein Doppelzentrum ist: In Elberfeld liegt der Hauptbahnhof (mit Abstand wichtigster Umsteigeknoten), in Barmen der Alte Markt (ebenfalls eines der wichtigsten Knoten und sehr zentral in der Innenstadt gelegen). Dazwischen liegt der Campus Haspel der Uni Wuppertal.
Oberbarmen Bahnhof ist zwar der zweitwichtigste Umsteigeknoten in Wuppertal, liegt aber gleichzeitig an einem Brennpunkt: den Berliner Platz. Zudem ist dann immer ein Umstieg zur Schwebebahn oder zum Zug erforderlich, sofern man weiterhin zum Hauptbahnhof fahren will.
Fazit: Ich fürchte, mit dieser Umstrukturierung wird die Nachfrage stark zurückgehen. Statt drei wichtiger Nachfragequellen in Wuppertal (Hbf, Haspel, Alter Markt) wird nur noch eine (Oberbarmen Bf) bedient, und diese liegt etwas abseits von den Zentren.
Alternativ könnte man weiterhin den Hauptbahnhof als Endpunkt nehmen und dann direkt zur Autobahn fahren (wobei die A46 gerade im Berufsverkehr unter Staus leidet). Dadurch wären noch Halte am Wall (bzw. der Morianstraße) und am Karlsplatz sinnvoll.
Last but not least: Zwischen Bochum und Wuppertal sollte im Rahmen des zweiten X-Bus-Bündels ein X-Bus (X20) fahren. Der VRR hatte diesen zwar geprüft, er möchte den X20 jedoch noch nicht einführen.