Beschreibung des Vorschlags
Hamburg benötigt dringendst eine neue Tangentialverbindung! Die GUB (Güterumgehungsbahn) bietet sich dafür nahezu hervorragend an, auch weil die GUB komplett BÜ-frei ist. Anstelle der anderen Vorschläge schlage ich aber vor, die Verbindung nicht bloß auf der GUB fahren zu lassen, sondern vorbei an der geplanten S6 zur S1 nach Blankenese, sowie ab Harburg Rathaus auf die Eißendorfer Straße.
Aber von vorn: Die GUB ist eine zur Hamburger Innenstadt tangentiale, größtenteils eingleisige Bahnstrecke. Dies war aber nicht immer der Fall. Vor einigen Jahren war die GUB noch größtenteils (außer auf dem Abschnitt Barmbek-Lokstedt) zweigleisig. Ebendieses zweite Gleis wurde aber glücklicherweise nur zurückgebaut und nicht überbaut, man kann es dort also einfach wieder hinbauen – wenn man denn wollte.
Nun zu meinem konkreten Vorschlag:
Eißendorfer Straße <-> Harburg Rathaus
Eine der wenigen Orte, an dem es auf der S-Bahn Hamburg noch Bauvorleistungen gibt ist der Bahnhof Harburg Rathaus. Hier liegen seit Jahren Gleise und Tunnel, die in Richtung Eißendorfer Straße gehen. Ich schlage vor, diese endlich zu nutzen. Diese Strecke erlaubt nicht nur einem großen Einzugsgebiet neuen Anschluss an eine S-Bahn (auch wegen den Buslinien 14, 143, 146 443 und 543), sondern bietet auch einen wesentlich besseren Anschluss an die TU Hamburg-Harburg. Alternativ könnte man diese Strecke natürlich auch für S3 und/oder S5 nutzen und meine S7 in Richtung Neugraben/Stade führen, aber das ist nebensächlich.
Harburg Rathaus <-> Elbbrücken
Nachdem die Linie in Harburg Rathaus auf die restlichen Harburger Linien eingefädelt werden, teilen sie sich die Strecken bis einschließlich Elbbrücken. Einziger Vorschlag ist, dass im südlichen Wilhelmsburg ein neuer Hp eingerichtet wird, da dort einige Menschen leben und gerade die Kornweide die S-Bahn an mehrere Buslinien anbinden würde.
Elbbrücken <-> Rübenkamp(City Nord)
Hier beginnt der Weg auf die GUB. Nach einem wahrscheinlich sehr teuren Brückenbauwerk und einem Halt in Rothenburgsort geht es dann auf die Güterumgehungsbahn. Hier müsste außer der Elektrifizierung (bzw nicht mal wenn man die Oberleitung benutzt) auch erstmal nicht viel passieren, da es erstmal vorbeigeht an vielen Kleingärten. Am rauhen Haus würde ich einen Hp mit Umstiegsmöglichkeit zur U-Bahn machen. Danach ist es ein wenig schwammig. Auf der einen Seite würde jede vernünftige Person wahrscheinlich keinen Halt an der Kreuzung zur S4 bauen, auf der anderen Seite kann man ansonsten nicht z.B. vom rauhen Haus nach Ahrensburg ohne größeren Aufwand fahren. Außer man fährt bus oder Fahrrad oder so. Wenn man z.B. aus Harburg kommt ist das Ganze ja kein Problem, man fährt einfach zum Hbf und steigt dann in die S4 um. Ich denke also nicht, dass sich ein Halt dort – allein in Anbetracht der Stationsabstände – lohnen würde, habe ihn aber mal der Vollständigkeit halber drinnen gelassen.
(Quelle)
Danach geht es jedenfalls aus Platzgründen ohne jegliches Überwerfungsbauwerk auf die Strecke der S1, die dann bis einschließlich Rübenkamp(City Nord) befahren wird.
Rübenkamp(City Nord) <-> Kieler Straße
Ab dem Rübenkamp geht’s wieder auf die Strecke der GUB. Hier ist die erste Haltestelle die Sengelmannstraße. Hier gibt es einen Übergang zu U1, sowie zur im Bau befindlichen U5. Ab dieser Haltestelle schlage ich zeitweise eine eingleisige Streckenführung vor, da ich weder die Not noch den Platz für die Zweigleisigkeit sehe. Fraglich ist, ob mit so einem langen eingleisigen Abschnitt der 10-Minuten-Takt eingehalten werden kann. Ich denke mal die Fahrt Sengelmannstraße-Rosenbrook dauert rund 3 Minuten, damit müsste es eigentlich machbar sein aber dafür bin ich ehrlich gesagt nicht tief genug in der Materie drin. Alternativ könnte man auch noch über eine Station an der Alsterdorfer Straße nachdenken, wo die Züge sich dann abpassen. Ich denke übrigens aus Platz- und Stationsabstandsgründen würde sich kein Halt an der U1-Station Alsterdorf lohnen. Ab der Station Rosenbrook gibt es jedenfalls wieder das Potenzial auf Zweigleisigkeit, denn früher lagen dort zwei Gleise. Das zweite Gleis wurde zum Glück aber nur zurückgebaut und nicht überbaut. Eine Anmerkung noch: das zweite Gleis wechselt hier mehrfach von links nach rechts (z.B. am Kellerbleek oder an der Kieler Straße), was aber aufgrund der nun vorliegenden Weichen eigentlich nur Vorteile bringt.
Kieler Straße <-> Blankenese
Ab der Station Kieler Straße würde ich noch die Gleise der Unterführung unter S- und Fernbahn nutzen und dann auf dem in den Untergrund gehen. An der Station Elbgaustraße würde ich den Bahnsteig direkt unter der aktuellen S Elbgaustraße bauen. Aus Platzgründen habe ich dort außerdem ein Gleis für die Abstellung platziert. Gibt ja viele S-Bahnen die an dieser Station enden. Danach bin ich ganz ehrlich, ich habe keine Ahnung in Sachen Kurvenradius und Kurvengeschwindigkeit der S-Bahn. Ich denke es ist am einfachsten (und billigsten?), so viele Tunnelabschnitte wie möglich unter einer Straße und nicht unter Häusern zu bauen, auch wenn z.B. die Planung der neuen S6 Richtung Osdorfer Born einen etwas anderes denken lässt. Die Streckenführung ist aber hier zweitrangig, es geht vor Allem darum, dass Lurup auch an dieses Projekt angebunden wird, da der Stadtteil Lurup in Sachen ÖPNV leider meilenweit hinterherhängt. Mit der S6 und meiner S7 wäre dieser aber mMn ganz gut abgedeckt. Umsteigemöglichkeiten zur S6 könnte man an der bereits geplanten Station Lurup Mitte machen.
(Quelle)
Danach würde ich dem Verlauf der Flurstraße folgen und über die neuen Haltestellen Rugenbarg (Mittelbahnsteig für Fahrgastfluss) und Osdorf(Elbe-Einkaufszentrum) nach Klein-Flottbek fahren, wo hoffentlich genug Platz ist, um die Strecke wieder oberirdisch zu führen. Danach führt die Strecke parallel zur S1 über den Hochkamp nach Blankenese.
Alle neuen Bahnsteige sind übrigens mind. 140m lang – also Vollzuglänge. Mehr ist mMn an manchen Orten (z.B. am rauhen Haus mit der Brücke/Unterführung) auch nicht drin.
Ich weise mal auf offizielle Planungen hin: Für die Gub wird untersucht, eine Linie aus Altona kommend (z. B. die S4) mit halbem Takt über die Gub zu führen, bis Barmbek oder Rübenkamp. Als Alternative wird eine RB von SH via Gub nach Barmbek untersucht. Die Verlängerung nach Harburg oder Elbbrücken wird erstmal zurückgestellt, insbesondere wegen bautechnischer Schwierigkeiten im Bereich Elbbrücken. Eine Strecke ab Blankenese wurde untersucht und ausgeschlossen (Plenum #3).
Mehr Informationen findest du im Dialogforum Schiene Altona, wenn du dich durch die Sitzungen klickst.
Danke dafür, von den Plänen wusste ich noch nicht in dem Detail. Persönlich halte ich die S4-Variante für die mit Abstand beste. Dort fahren ja sogar bereits Zweisystem-Fahrzeuge! Bräuchte nur leider die unterirdische Kurve zur GUB.
Wurden die Sitzungen aufgezeichnet oder gibt es ein ausführlicheres Protokoll?
Soweit ich weiß gibt es nur die Präsentationen, von einer Sitzung glaube ich auch ein ausführlicheres Protokoll.
In den Sitzungen war glaube ich auch mal die Rede davon, dass ein Elbtunnel untersucht werden soll.