Beschreibung des Vorschlags
Zusammenfassung: Streckenführung von Kaarster See bis Viersen auf neuer Trasse, um die Willicher Ortsteile Willich, Schiefbahn, Neersen und Anrath optimal anzubinden.
Hintergrund: Eine Westverlängerung der Regiobahn S28 bis Viersen (und evtl. bis Venlo) ist lange diskutiert und hat in Untersuchungen eine postives Kosten/Nutzen Verhältnis nachgewiesen. Die Stadt Mönchengladbach blockiert die Nutzung der alten „Nordkanal“ Trasse am Flughafen Mönchengladbach entlang. Im Sommer 2017 wurde mitgeteilt, dass eine Trasse ohne Einbeziehung von Mönchengladbacher Gebietes betrachtet werden soll. Die alte Trasse hätte sicherlich die geringsten Kosten (Grundstücke, Autobahnunterquerungen, etc. existieren), würde aber die beiden Stationen fernab der Zentren von Neersen und Schiefbahn (im Industriegebiet) ansiedeln. Von Willich und Anrath wären diese noch schlechter erreichbar.
Maßgaben neue Trasse (nach Priorität): 1. Großes Einzugsgebiet (viele Anwohner) in direkter Nähe der Station (1 bzw. 2 km). 2. Führung mit ausreichendem Abstand (ca. 200m) von Wohngebieten und abseits von Mönchengladbacher Gebiet.
Einwohner im Einzugsgebiet HP Willich/Schiefbahn:
1 km: 6.440 (vs. 1.200 auf alter Trasse (+437%))
2 km: 22.555 (vs. 9.135 auf alter Trasse (+147%))
Anmerkung: Das Freizeitbad „de Bütt“ wäre mit 1.000 m Entfernung von der Haltestelle fußläufig erreichbar und damit von Anrath, Neersen und Kaarst optimal angebunden.
Einwohner im Einzugsgebiet HP Neersen/Anrath inkl. P+R:
1km: 3.540 (vs. 970 auf alter Trasse (+265%))
2km: 8.765 (vs. 9.580 auf alter Trasse (-9%))
Anmerkungen: 1. Das Neubaugebiet „Am Bruch“ in Neersen ist noch nicht in den Daten enthalten. 2. Die Reduktion im 2 km Umkreis geht darauf zurück, dass der Norden von Mönchengladbach (Neuwerk) nicht mehr im Einzugsbereich der Station liegt. Dafür sind aber Neersen und Anrath optimal angebunden. 3. Die Lage an der Venloer Straße aus Richtung Viersen eigenet sich besonders als Park&Ride für Pendler mit Ziel Neuss/Düsseldorf. Anrath hat bereits einen Bahnhof auf der Strecke Viersen-Anrath-Krefeld, die Direktverbindung nach Willich, Neuss und Düsseldorf dürfte aber große Nachfrage finden.
*Quelle für Einwohner im Umkreis ist der Zensus 2011: https://www.einwohner.nrw.de/
** Der Einzugsbereich einer Station wird gemeinhin in 600 m (zu Fuß) und 1 km (per Fahrrad) bestimmt. Im ländlichen und per SPNV bisher nicht angebundenen Willich habe ich aber 1 und 2 km Radien gewählt.
Kosten/Realisierung:
Kosten der Reaktivierung der alten Trasse: 58 Mio € (Interreg Machbarkeitsstudie 17.11.2009)
Am 20.10.2017 berichtet die WZ man stelle sich eine Verlängerung zunächst bis Willich vor, da Mönchengladbach sich quer stellt. Ich bin aber die Meinung eine Endstation im Industriegebiet Schiefbahn oder im Niemandsland zwischen der kleinsten Gemeinde Neersen und MG verspielen die Chance ganz Willich angemessen an das Bahnnetz anzuschließen.
Kosten der neuen Trasse: ??? -> Ich bitte um Anregungen zur Kostenschätzung und möchte den hier vorgestellten Verlauf als zwar teurer und aufwändiger, aber besser als die alte Trasse (s.o.) in die Diskussion einbringen. Nördlich Schiefbahn könnte der Verlauf auch z.T. parallel mit einer im Flächennutzungsplan der Stadt Willich vorgemerkten L361n (Ortsumgehung Schiefbahn) erfolgen.
Problempunkte der neuen Trasse:
1. Grundstückserwerb
2. Kosten von A52 Überquerung bei Sportplatz Kaarst
3. Kosten von A44 Unterquerung nördlich AS Neersen
4. Kosten von Unter/Überquerung Venloer Str. bei Neersen
5. Zwischen Ramshof und Niers werden wenige Gebäude dicht passiert. Der Zubringer ins Industriegebiet Neersen muss evtl. neu betrachtet werden. Platz für alternative Erschließung wäre vorhanden.
Pendlerströme 2017 für Willich
Willich->D: 4.371, D->Willich: 755 (profitieren stark)
Willich->KR: 3.152, KR->Willich: 2.715 (keine Änderung)
Willich->MG: 1.773, MG->Willich: 1.770 (profitieren mit Umstieg in VIE)
Willich->VIE: 884, VIE->Willich: 1.076 (profitieren stark)
Willich->Neuss: 881, Neuss-> Willich: ka (profitieren)
Durchaus eine diskussionswürdige Alternative, vor allem die Anbindung von Willich finde ich gut. Im westlichen Bereich würde ich jedoch zwischen Neersen und dem Autobahnkreuz vorbei und dann auf der alten Trasse durch Niederheide fahren. Spart Kosten und bindet mindestens ebenso viele Anwohner an. Oder komplett auf den alten Trassen bis Niederheide, dann halt ohne Neersen.
Danke, ich habe den Vorschlag eingezeichnet. Bestehende Trasse nutzen ist super und die Station bei Willich ist wichtiger als die bei Neersen und Anrath (hat eh schon einen Bahnhof, wenn auch nicht nach D-Dorf).
Folgende Probleme sehe ich aber:
Widerstand in Niederheide (recht viele Anwohner direkt an der Strecke, auch westlich Niederheide nicht so viel Platz für Trasse)
Weiterhin auf Mönchengladbacher Gebiet (die sperren sich)
Widerstand in der „Donk“ (nicht viele Anwohner, aber gab mal Artikel in den Medien)
Station Neersen an Venloer Str. hat großes Potenzial als Park&Ride, da alles aus Richtung Viersen, etc. vor Auffahrt auf A44/A52 das Auto abstellen und umsteigen könnte
Den Vorschlag „zwischen Neersen und Autobahnkreuz“ verstehe ich leider nicht. Ost- und westlich der A44 ist leider wenig Platz… Obwohl es da mal eine Untersuchung „Eiserner Rhein“ der Stadt Krefeld gab, der nördlich A52, also direkt beim Sportplatz Neersen langführte. Denke aber nicht, dass das realistisch ist.
Wenn es die Zeit zulässt möchte ich mich mit der standardisierten Bewertung befassen. Ich weiß noch nicht, wie der zusätzliche Nutzen durch Anwohner in Stationsnähe (welche Radien) für Willich zum Tragen käme. Oder ob dies nur durch Fahrgastprognose und Fahrzeitverkürzung (hier Weg zum Bahnhof) betrachtet würde… Das Wäre ja die Begründung, um die Mehrkosten gegenüber der alten Trasse zu Begründen… Kosten Autobahnüberquerung könnte man sicher aus anderen Projekten ableiten…).
Danke für das Aufnehmen der Variante.
Der Vorschlag „zwischen Neersen und Autobahnkreuz“ verläuft habe ich jetzt nicht bis auf das letzte Detail ausgearbeitet, aber ich denke dass es eine Führung an den Sportplätzen schon realistisch ist. Er verlässt von Westen aus gesehen ähnlich wie dein Ursprungsvorschlag die Bestandsstrecke führt dann aber zwischen Niersee und Neersen mehr oder weniger parallel zur Cloer bis sie auf die Trasse der Strecke durch Niederheide stößt. Die Über-/Unterquerung der A44 im Bereich des Kreuzes ist natürlich ein wenig aufwendiger.
Diese Variante würde wohl die Probleme 2 und 3 lösen (Problem 4 ist ja keins). Zudem würde es Neersen mit anbinden, auch wenn es von der Stadt sicher gleichzeitig auch mehr Proteste geben würde.
Ja, so ein Variantenentscheid ist nicht ganz einfach. Bürgerproteste wird es überall geben, hinzukommen noch naturschutzrechtliche Tatbestände, Trinkwasserschutzgebiete, Bodenbeschaffenheiten und natürlich die jeweiligen Kosten.
Brauchst du nicht ausarbeiten, gibt sogar Pläne vom Ingenieurbüro (A52-Variante, A44-Variante, Masterplan Schiene Krefeld Pläne). Ich denke aber die Route ist in Neersen zu nah an Bebauung.
Punkt 4 halte ich für sehr relevant (2 und 3 tatsächlich zu vernachlässigen).
Meiner Meinung nach ist vor allem die Position der Stationen entscheidend für die Akzeptanz und Nutzung.
Ich denke nicht, dass uns eine Kostenabschätzung und detailliertere Trassenplanung gelingt. Wie du sagst gibt es zu viel zu beachten. Aber vielleicht das Argunment des zusätzlichen Nutzens der Stationsplatzierung.
Das siehst du bei Willich und ich bei Willich und Neersen (bei Platzierung nahe Ramshof).
Die Links laden bei mir irgendwie nicht. Aber warum sollte das zu nah sein? Man hat doch noch ne halbe Feldlänge Abstand zu den Gleisen? Und das ist ja nur ne S-Bahn, keine Güterzugstrecke. Aber die jetzt eingezeichnete alternative Führung ist natürlich günstiger und wird wahrscheinlich auf weniger Proteste stoßen, hat aber auch weniger Nutzen.
Klar ist Punkt 4 relevant. Nur ist es ja keine Problematik, sondern ein Vorteil.