Beschreibung des Vorschlags
Ausgangsproblem:
Die Linien S3, S6 und S7 müssen aus Lehrte kommend in Hannover an Gleis 14 enden, da keine Möglichkeiten zur Durchbildung bestehen. Um dem entgegenzuwirken gab es bereits den Vorschlag, im südlichen Bahnhofsbereich des Hauptbahnhofs ein Überwerfungsbauwerk zu errichten – sicherlich die kostengünstigere Option. Mithilfe des hier vorgestellten Tunnels würde die Oststrecke nach Lehrte allerdings nicht an die Weststrecke Richtung Wunstorf angebunden sondern an die Altenbekener Strecke. Die auf der Altenbekener Strecke verkehrenden Linien S1, S2 und S5 sowie die Sprinterlinien benötigen heute durch den Umweg um das südliche Maschseeufer sehr viel Zeit für die Strecke Linden – Hauptbahnhof, durch den Tunnelbau könnte hier Abhilfe geschaffen werden.
Streckenbeschreibung:
Die Strecke zweigt kurz vor dem Lindener Güterbahnhof von der Bestandsstrecke ab und taucht auf Ebene -2 ab, um das dortige Gewerbegebiet zu unterqueren. Im Bereich der Stdionbrücke entsteht eine neue unterirdische Haltestelle (Linden/Maschsee) mit Anschluss zu den Stadtbahnen der Linien 3, 7 und 17. Der Übergang soll über eine direkte Verbindung zwischen den beiden Bahnsteigen erfolgen.
Von dort aus geht es weiter zum neuen Halt am Rathaus und zum Kröpcke, wo die B- und die C-Strecke der Stadtbahn gequert werden müssen. Eine Überquerung auf Ebene -1 wird wahrscheinlich nicht funktionieren, da sich hier diverse Läden und ihre Keller befinden. Somit wird eine Unterquerung auf Ebene -4 notwendig sein. Vom Kröpcke aus führt die Strecke südlich der Stadtbahn weiter zum Hauptbahnhof. Zwischen Kröpcke und Hauptbahnhof befindet sich in der Luisenstraße die neue Haltestelle Hauptbahnhof (tief), die sowohl kurze Umstiegswege zu den Stadtbahnen am Kröpcke als auch zu anderen S-Bahnen und zum Fernverkehr am Hauptbahnhof bietet. Hier kann auch – ähnlich wie zwischen Kröpcke und Hauptbahnhof – eine unterirdische Unterführung gebaut werden. Die eine Unterführung könnte einen direkten Übergang vom Bahnsteig zur C-Haltestelle Kröpcke bieten, die andere direkten Übergang zur Niki-de-Saint-Promenade, die Hauptbahnhof und Kröpcke verbindet (siehe Zeichnung). Da die Haltestelle direkt unter einer Straße liegt, die dann für den PKW-Verkehr gesperrt werden müsste, kann die Haltestelle nach oben hin offen oder mit Glas bedeckt sein, was eine angenehme Atmosphäre schafft.
Vom Hauptbahnhof aus führt die Strecke unterirdisch zum Zoo, wo sie dann auftaucht und oberirdisch durch die Eilenriede bis kurz hinter den Messeschnellweg führt. Hier muss noch ein kleines Wohngebiet untertunnelt werden, bevor die Strecke hinter de Berckhausenstraße auf dem Gelände eines Kleingartenvereins wieder auftaucht und zum Bahnhof Karl-Wiechert-Allee führt, hinter dem sie mit der Oststrecke nach Lehrte verknüpft wird.
Betrieb:
Die Linien S3 und S6 sollten auf einen Halbstundentakt verdichtet werden und dann nicht mehr, wie bisher, über Kleefeld von Süden in Hbf fahren sondern über diese neue Strecke von Osten. Weiterhin sollen diese Linien nach Westen hin in Richtung Hameln und Barsinghausen durchgebenden werden und damit die bisherigen Sprinterangebote mit größerem Angebot ersetzen.
Denkbar sind auch S-Bahn-Linien nach Wolfsburg und Braunschweig, die diese Strecke oder durch diese Strecke freigewordene Kapazitäten auf der Bestandsstrecke nutzen. Diese Linien können die RE-Züge auf diesen Verbindungen beschleunigen.
Chancen und Vorteile:
Nur mithilfe einer zusätzlichen Strecke können die zusätzlichen Kapazitäten geschaffen, um das Netz der S-Bahn Hannover langfristig nach Osten hin auszubauen und den Takt zu verdichten. Mögliche Erweiterungen wären:
– Verdichtung nach Celle auf einen 20-Minutentakt
– Verdichtung nach Hildesheim auf einen Halbstundentakt
– Neue Linien nach Wolfsburg und Peine/Braunschweig, um die RE-Züge auf diesen Strecken beschleunigen zu können
Weiterhin wäre es möglich, über eine Kurve am westlichen Maschseeufer Züge aus Richtung Laatzen in den Tunnel zu führen. Dies könnte insbesondere für Fernzüge interessant sein, die aus Richtung Göttingen kommend nach Berlin weiterfahren, da hier dann das Kopfmachen im Hauptbahnhof entfallen würde.
Also ich gebe dir in zwei Punkten Recht: Erstens ist der Endpunkt der S-Bahn-Linien aus Lehrte nicht optimal, da er keine Durchbindung auf die anderen S-Bahn-Strecken ermöglicht. Und zweitens ist der Umweg der Strecke aus Hameln auch recht zeitraubend. Allerdings ist dieser Tunnel viel zu lang und aufwändig und erschließt dabei kaum bis gar kein neues Potential. Um so ein Projekt zumindest halbwegs realistisch zu gestalten sollte der Tunnel die bestehenden Bahnhöfe und Strecken länger mitnutzen, ich würde die Tunneleingänge direkt westlich von Hannover Linden und direkt östlich des Hbf anlegen.
Danke für deine Rückmeldung. Sicherlich hast du Recht, ein solches Projekt ist sehr kostspielig und würde sich daher nur im Zuge einer sehr konsequenten Mobilitätswende mit starken Taktverdichtungen rentieren. Ein kürzerer Tunnel würde die Realisierungschancen sicherlich steigern. Wenn du den Tunnelausgang direkt östlich vom Hbf bauen würdest, dann würdest du die oberirdische Trasse wahrscheinlich durch die Eilenriede zur Karl-Wiechert-Allee führen, korrekt?
So, habe deinen Änderungsvorschlag nun noch mal in die Karte eingearbeitet, die Gesamtstreckenlänge liegt nun nur noch bei gut 10km, davon ca. 8km im Tunnel. Denke mal das ist sogar einigermaßen realistisch, wenn man eine Verkehrswende wirklich will könnte es ja vielleicht in so ähnlicher Form mal irgendwann klappen.
Den Abschnitt von Hauptbahnhof bis Linden finde ich interessant. Das könnte den innerstädtischen Verkehr aufwerten. Besonders, weil direkt am Neuen Rathaus und am Maschsee noch keine Stadtbahn-Haltestellen existieren. Da Hannover aber eben diese Stadtbahn samt ihren Tunneln besitzt, ist die Umsetzung leider unrealistisch. anbinden. So etwas bräuchte Hannover echt mal, um ein richtiges S-Bahn System zu haben. Würde dies irgendwann kommen, könnte man so wie in HH eine Linie um den Tunnel (in diesem Fall über BS Platz, Bismarckstraße und Waldhausen) und die andere über den Tunnel anbinden.
Ja, das ist sicherlich der wichtigere Abschnitt, aber willst du die Bahnen dann am Hbf enden lassen, oder stellst du dir eine andere Fortsetzung nach Osten vor? Enden lassen würde ja das Ziel einer S-Bahn, Durchgangslinien zu schaffen, verfehlen.
Ansonsten, eine Umsetzung ist aus den genannten Gründen sicherlich unrealistisch, da hast du Recht. Aber wenn man im Rahmen der Verkehrswende deutlich mehr Geld in den Schienenverkehr investieren sollte, könnte es ja vielleicht in so ähnlicher Form realisierbar sein.
Also ich würde tatsächlich lieber für die Strecken aus Lehrte Überführungsbauwerke einsetze. Wenn ich die S-Bahn reformieren würde, würde ich eher die Linien Nienburg – Hauptbahnhof – Stadthagen und (Minden-) – Stadthagen – Hauptbahnhof – Celle nehmen. Dann hätte man eine Nordwest-Südost- und eine West-Nordost-Verbindung. Den Tunnel würde ich eher als Verkürzung für Linien nach Haste und Hameln verwenden. In Hamburg fahren die Linien S11, S21 und S31 nach dem Hbf entlang der Fernbahngleise über Dammtor etc., während die S1, S2 und S3 in den City-Tunnel abtauchen und nach Altona wiederhochkommen (ausser die S2, die dort endet.
So könnte ich mir das in H auch vorstellen, dass ein oder zwei Linien über BS Platz, Bismarckstrasse und Waldhausen um den Maschsee und die Stadt herumfahren, während 1-2 Linien das Neue Rathaus und den Maschsee mitnehmen.
Die Idee ist stark. Leider ist die Relation aber nicht übergreifend für alle S-Bahn-Linien geeignet, weshalb dieser Tunnel sehr unrealistisch ist.
Danke! Ja, mit den Realisierungschancen hast du sicherlich recht. Aber mir ist bisher keine Alternative für eine Durchbindung der Lehrter Linien und eine Beschleunigung der Weetzener Linien eingefallen. Die historische Trasse über den Altenbeekener Damm ist ja leider längst überbaut.