S-Bahn Tunnel für Potsdam

 

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Beschreibung des Vorschlags

Ich möchte hier einmal diese zugegebenermaßen recht verwegene Idee zur Diskussion stellen.

Geplant ist die Weiterführung der am Potsdamer Hauptbahnhof endenden S-Bahn-Strecke durch die Potsdamer Innenstadt über Schloss Sanssouci in den Potsdamer Norden. Dabei entstehen drei neue Bahnhöfe mit Inselbahnsteigen, die eine Länge von ~160 m haben. Dies reicht für einen Vollzug aus. Die Strecke muss auf nahezu kompletter Länge im Tunnel verlaufen.

Hinter dem Hauptbhf wird die Havel auf einer neu zu bauenden Brücke überquert. Diese verläuft parallel zur bestehenden Vollbahnbrücke. Danach beginnt die Rampe, welche in den Tunnel führt. Diese kann bis zu 500 m lang sein, was auf jeden Fall reicht, auch wenn man Übergänge mit einrechnet. Im Tunnel führt die Strecke parallel zur Kiezstraße und dann unter der Schopenhauerstraße entlang. Am Luisenplatz befindet sich der erste Bahnhof. Der nächste Bahnhof liegt auf der Nordseite von Schloss Sanssouci. Hier ist es wichtig, dass der Tunnel nicht direkt unter den Gebäuden entlangführt. Es besteht die Möglichkeit, hier einen kurzen Abschnitt im Trog zu bauen, bevor die B273 unterquert wird. In diesem Fall würde der Bahnhof halboffen gebaut werden. Danach geht es oberirdisch in Richtung Kirschallee weiter; der dortige Endbahnhof müsste jedoch wieder im Tunnel liegen, direkt unter der Tramwendeschleife.

Diese Strecke hätte durchaus zahlreiche Vorteile. Insbesondere könnte sie Schloss Sanssouci direkt mit Berlin verbinden. Die Busse dorthin können nicht die Lösung sein, da diese regelmäßig übervoll sind. Die einzige Alternative wäre eine Straßenbahn, die hier aber recht verloren wäre, da sie nur den Touristen etwas bringt. Damit die S-Bahn auch von jemand anderem genutzt wird, soll die Endstation Kirschallee dem Potsdamer Norden eine schnelle Verbindung nach Potsdam Hbf und (ohne Umstieg dort) nach Berlin bieten. Kirschallee ist Endpunkt einiger Überlandbusse, welche dann endgültig hierhin zurückgezogen werden könnten, statt bis zum Hbf weiterzufahren. Einen Parallelverkehr zur Straßenbahn sehe ich in meinem Vorschlag nicht, da diese Strecke eine völlig andere Strecke bedient und auch viel seltener anhält, was die Verbindung beschleunigt.

Natürlich ist mir klar, dass dieses Projekt für eine Stadt wie Potsdam wahrscheinlich etwas übertrieben ist. Dennoch hat es die genannten Vorteile und darüber nachzudenken und zu diskutieren, ist ja nicht verboten.

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19 Kommentare zu “S-Bahn Tunnel für Potsdam

  1. Man könnte wahrscheinlich große Teile des Tunnels in offener Bauweise erstellen. Daher dürfte das ganze gar nicht so teuer werden. Ich kann mir gut vorstellen, dass gerade der Norden Potsdams von dem guten Anschluss an Berlin profitieren könnte.

    1. Welche Bauweise wann genau angewandt werden muss/kann, damit kenne ich mich gar nicht so genau aus. Zumindest den Bereich Luisenplatz wird man aber wohl nicht mit Cut&Cover verunstalten können, ohne einen Bürgerprotest nach dem anderen zu haben.

  2. Gute Idee. Eine Verlängerung der S7 bis zur Kirschallee wäre gut! Denn Potsdam hat ja sowiso nicht viel von der S-Bahn! Und dann könnte man (wie du geschrieben hast) von Berlin direkt im 15 Minuten-Takt (keine Ahnung wie oft die S-Bahn dort wirklich fährt) zum Schloss  Sanssouci.

        1. Passiert hier nicht so häufig … dafür kommt sie immer mal zu spät, dank der Eingleisigkeit. Die sollte zwar schon längst mal behoben werden, ist aber baulich nicht ganz einfach.

  3. Ich finde die Idee leider nicht so besonders. Zum einen sind die Haltestellenabstände bei rund 1 km, was ziemlich dicht ist für eine S-Bahn. Zum anderen überzeugen mich die Gründe nicht. Bitte bedenkt, dass man in Berlin gegen den Bau von U-Bahnen ist und hier ein Tunnel vorgeschlagen wird, für ein Fahrzeug das noch breiter ist und noch längere Bahnsteige braucht. Das wird mit nicht günstiger. Auch ist der Nutzen nicht wirklich gegeben.

    Nehmen wir doch nur einmal die Station Luisenplatz. Von dort aus komme ich mit der Straßenbahn sehr schnell zum HBF oder auch nach Charlottenhof. Somit also sehr schnell zum Regio und zur S-Bahn. Die S-Bahn erreichen hier Menschen nur früher und schneller, wenn se direkt dort wohnen oder arbeiten. Das sind jetzt aber nicht so viele, da Potsdam nicht gerade für die Wohnhochhäuser bekannt ist. Der Nutzen ist also echt überschaubar.

    Die Station am Schloss bringt auch nur Touris was. Im Winter wird es hier richtig tote Hose sein.

    Nur die Kirschallee würde vielen Menschen was bringen. Allerdings ist die S-Bahn kein Feinerschließungsmittel und ziemlich teuer für die über 4 km Tunnel bis dorthin.

    Dann lieber die S7 in Richtung Golm verlängern, so wie ich das hier beschrieben habe: https://extern.linieplus.de/proposal/b-verbesster-s-bahn-verbindung-nach-potsdam/ Da kann man den Regio ersetzen und kann einen glatten 10 min Takt fahren. Zudem bietet die Strecke Anschluss an die Uni und hat Erweiterungspotential bei weiterer Wohnbebauung entlang der Strecke in Richtung Golm.

    1. Es sind insgesamt nur knapp 4 km Strecke und davon ist nicht alles Tunnel.

      Aber ansonsten hast du schon recht: die Idee ist zwar praktisch, aber eben doch etwas zu groß für die erwartbaren Fahrgastmengen. Ich wollte hier einfach mal eine Alternative zu der „bekannten“ Variante entlang der bestehenden Bahnstrecke machen. Diese verläuft zwar parallel zu einer existierenden Strecke, aber soviel einfacher ist das halt auch nicht, wie du selber beschrieben hast. Klar, oberirdisch, aber dafür musst du kilometerlang Bahndamm aufschütten und so weiter und so fort.

      Außerdem binde ich den Potsdamer Norden an. Dass die S-Bahn nicht zur Feinerschließung taugt, weiß ich auch, jedoch ist die Endstation Kirschallee Umsteigepunkt zwischen Straßenbahn und Überlandbussen, hier bündeln diese sich jetzt schon. Hier stelle ich mir Trams und Busse als S-Bahn-Zubringer vor.

      1. Du erkennst ja selbst das Problem an deiner Idee. Potsdam ist dafür zu klein. Wenn dann so wie ich vorgeschlagen habe, oder eben anstatt Golm wird Werder erschlossen. Aber anders ginge es nicht wirklich sinnvolle und vor allem kostengünstig 😉

        1. Golm gehört zu Potsdam und ist außerdem weitaus kleiner. Der Norden ist das prosperierendste Gebiet Potsdams, von dort werden in den nächsten Jahren zahlreiche Leute in die Innenstadt oder nach Berlin pendeln. Golm hingegen ist hauptsächlich für die Studenten interessant – die will ich gar nicht kleinreden, aber sie sind eben auch eine zeitlich begrenzte Gruppe. Ob sich so eine S-Bahn außerhalb der HVZ lohnt, da wär ich mir mal nicht sicher.

          Werder wäre eine Idee, aber da reicht denke ich der RE aus. Der soll in den nächsten Jahren auf einen 20-min-Takt verdichtet werden, das sollte reichen.

  4. Von dieser Idee halte ich nicht viel. Es wäre zum einen deutlich zu teuer, man erschließt Gebiete, die schon von der Straßenbahn erschlossen werden (Luisenplatz, Kirschallee) vielleicht etwas schneller. Die Verkehre zum Schloss Sanssouci wird man damit auch kaum ersetzen können, das sind meistens halt Pauschalbusreisen oder Tagesbustouren. Auch die technische Realisierbarkeit halte ich für schwer. Probleme mit dem Grundwasser im Tunnelbau werden sich hier auch ergeben, dürfte aber lösbar sein. Aber ob diese engen Kurvenradien, ein teilweise unterirdischer Bahnsteig und eine Führung auf der Straße (so interpretiere ich das zumindest) nach EBO zulassbar wären… Zudem wäre ich ziemlich vorsichtig angesichts des UNESCO-Weltkulturerbes. In Dresden hat man ja gesehen, dass man da neuen Verkehrsbauten im Schutzgebiet nicht zugeneigt ist.

    Ich würde am ehesten eine S-Bahn-Verlängerung im 20min-Takt nach Golm vorsehen, damit man da ein paar Regionalbahnen ersetzen kann. So ließe sich auch eine leichte Entlastung der Berliner Stadtbahn erreichen. Allerdings wäre dies wegen der zusätzlichen Gleichstromgleise auch sehr aufwendig, im Bereich Charlottenhof dürfte es auch ziemlich eng werden. Außerdem könnte man ja die S1 im 20min-Takt nach Potsdam verlängern, so hätte man z.B. neue Direktverbindungen von/nach Zehlendorf oder Steglitz oder vom/zum Potsdamer Platz.

    1. Die oberirdische Führung hoch zur Kirschallee bekommt man zumindest im Straßenraum garantiert nicht durch, die Berliner S-Bahn hat ja ne Stromschiene. Dafür braucht es heute besondere Schutzmaßnahmen.

      1. Das meinte ich gar nicht so.

        Ich habe mich an der Stelle noch nicht entschieden, auf welcher Straßenseite ich fahren will. Denn: die Straße queren muss ich so oder so, und höhenfrei muss das natürlich auch sein (Stromschiene …).

        Mit der aktuell eingezeichneten Streckenführung würde ich links der Straße fahren, um sie dann zu unterfahren und unter die Tramwendeschleife Kirschallee zu fahren.

  5. Wenn man das macht, fände ich es auch schön, wenn man die S1 von Berlin-Wannsee nach Potsdam verlängert und die S1 und S7 dann gemeinsam von Potsdam Hbf den Tunnel bis Potsdam Kirschallee bedienen. Immerhin bedient die S1 in Berlin einen anderen Korridor als die S7. Hat es eigenlich einen Grund, warum nur eine S-Bahn-Linie von Berlin nach Potsdam fährt? Womöglich Eingleisigkeit?

    1. Auf jeden Fall ist die Eingleisigkeit schuld (Sofern denn der Bedarf eines 5-Minuten-Taktes besteht). Dichter als alle zehn Minuten ist aktuell nicht machbar, da müssen sich die Bahnen schon in jedem Kreuzungsbahnhof begegnen.

      Den Tunnel hatte ich erstmal aber nur für die S7 geplant. Theoretisch wäre eine Verlängerung der S1 aber problemlos möglich, wenn zugleich Potsdam Hbf–Wannsee endlich zweigleisig wird.

    2. Die Eingleisigkeit ist zwar Schuld an der Langsamkeit der Strecke, weil dauernd Gegenzüge abgewartet werden müssen, aber der Grund dafür, dass nicht zwei Linien nach Potsdam fahren ist der, dass eine Linie genügt. Immerhin wird dort ein 10-min-Takt geboten, während auf allen anderen Strecken ins Umland ein 20-min-Takt genügen muss. Übertreibt es nicht mit dem Angebot. So ein S-Bahn-Vollzug ist ganz schon leistungsfähig und muss nicht alle 5 min nach Potsdam fahren.

  6. Der Vorschlag wurde im Bereich Sanssouci–Kirschallee überarbeitet.

    Es hatte ja schon zu Verwirrung geführt, dass ich die Strecke auf der Straße gezeichnet hatte, obwohl sie dort oberirdisch sein sollte. Ich habe mich nun entschieden, dass die Strecke rechts der B273 verlaufen wird, und das auch so eingezeichnet. Dabei ist der Trog zwischen dem Bahnhof Schloss Sanssouci und der B273-Unterquerung optional; dieser Bereich kann auch komplett im Tunnel gebaut werden. Der Abschnitt rechts der Bundesstraße bis kurz vor die Endstation soll hingegen auf jeden Fall oberirdisch sein.

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