Beschreibung des Vorschlags
Grundgedanke 2.Stammstrecke für die Stuttgarter S-Bahn:
Da der ÖPNV, und vor allem die S-Bahn, in Stuttgart und das städtische Umland eine sehr große Rolle spielt, wird das Thema in Zukunft eine neue Bedeutung haben. Nicht nur da das System jetzt schon überlastet ist, sondern weil zukünftig noch deutlich mehr Menschen auf S-Bahn, Stadtbahn und Bus in der Landeshauptstadt ‚umsteigen‘ werden/müssen.
Überlastung der S-Bahn durch mehrere Faktoren:
- Umstellung des Rollmaterials von DB420 auf DB430, die sensorgesteuerte Türen besitzen. Dadurch verlängert sich in Hauptverkehrszeiten die Stehzeit im Citytunnel deutlich. Hinzukommt die erneute Erprobung der Schiebedritte durch Bombardier, das mind. 4 Sek. dauert, um einen barrierefreien Nahverkehr anbieten zu können.
- Immer wiederkehrende Renovierungen und Bauarbeiten von Gleisanlage, Zugsteuerung/-überwachungssystemen
- Ausbreitung des 15-Minutentakts zw. Vor- & Nachmittag
Dadurch ist es in Stuttgart zur Gewohnheit geworden, dass das S-Bahnnetz täglich Verspätungen von 5-10 oder auch 15 Minuten mit sich bringt. Dazu kommt es an Arbeitstagen regelmäßig zu Zugausfällen um den Taktplan bisschen mehr gerecht zu werden.
Durch extrem hohe Belastung der Luft in Stuttgart ist die Stadt zusätzlich gefordert den ÖPNV attraktiver zu machen, durch Ausweitung des Gebiets, Verdichtung des Netzes, Pünktlichkeit der Züge und gerechten Preisen. Deshalb:
2. Röhre und Taktverdichtung
Durch den Bau einer zweiten Röhre für die S-Bahn, genauer für S4, S5, S6, wird dann auch ein unabhängiger Betrieb der Linien der Südachse (S1, S2, S3) und Nordachse (S4, S5, S6) möglich, sowie eine Entzerrung der Fahrgäste auf einen 20-Minutentakt im NV und 10-Minutentakt im HV. Damit wäre es dem Netz möglich deutlich mehr Menschen individueller und pünktlicher zu befördern.
Der Verlauf bzw. die Einmündung der zweiten Röhre kann in der obigen Karte nicht genau definiert werden, da die neue Station ‚Mittnachtstraße‘, die im Zuge von S21 realisiert wird und zw. Hbf und Nordbahnhof entsteht, nicht im Kartenmaterial enthalten ist. Dazu kommt die Neutrassierung der Linien S1, S2, S3, die nördlicher verläuft als seither und diese neue Station ebenfalls anfahren (dann nach Bad Cannstatt geleitet werden).
Deshalb würde dann wohl die Trasse nach der Station Nordbahnhof in den neuen Bahnhof ‚Mittnachtstraße‘ schon getrennt von den Linien der Südachse einlaufen. Dann weiterführen Richtung Hbf und sich danach nordöstlich der bisherigen Röhre bewegen. Stationen der zweiten Stammstrecke wären dementsprechend – Hbf – Stadtmitte – Feuersee – Schwabstraße. Endstation der Linien und letzter Halt in der Röhre ist Schwabstraße, dahinter verläuft eine Wendeschleife (bekannt von der ersten Röhre).
Stuttgart bekommt jetzt erstmal die größte und teuerste Stammstrecke der Erde 😀
Nein, Spaß, es gibt eine um einiges günstigere Lösung, die im Falle München heute einen 2-Minuten-Takt ermöglicht, der in Stuttgart garantiert nie zu Stand kommt: LZB.
Nun, zu einem wird heuer in Stuttgart eine theoretische Taktfolge von 24 Zügen/Std. ermöglicht. In München sind es seit 2005 mit LZB 30 Züge/Std. – 6 Züge mehr! Außerdem sollte man auch wissen, dass es bei der Stammstrecke München ab dem Hbf in mehreren Stationen möglich ist, beide Türseiten zu benützen. Und außerdem wird ja auch dort eine 2. Stammstrecke gebaut.
Zudem war ich nie ein großer Befürworter von S21, obwohl der Nutzen im Gegensatz zu K21 etwas höher ist, aber auch viel teurer (meines Betrachtens nicht angemessen). Dann wäre die zweite Stammstrecke auch schon mitfinanziert und das Gesamtprojekt immer noch günstiger..