Beschreibung des Vorschlags
Die Stadt Bremen hat 568000 Einwohner und das Land Bremen 681000 Einwohner – die übrigen 113000 Einwohner sind die Einwohner der 53 km nördlich liegenden Stadt Bremerhaven, mit der zusammen die Stadt Bremen das „Zwei-Städte-Bundes“-Land Bremen bildet. Herzstück ist dort die Regio-S-Bahn. Diese möchte ich gerne zur besseren Erschließung der Stadt Bremen durch die Stadt Bremen führen. Vom Bremer Hauptbahnhof ist es schon noch ein gutes Stück in die Altstadt und noch ein größeres in die Neustadt, sodass am Hauptbahnhof viele von der S-Bahn in die Straßenbahn umsteigen müssen, um ihr Ziel zu erreichen. Eine Verlängerung der S-Bahn ins Stadtzentrum könnte da schon vorteilhaft sein, um von der Region schneller ans Ziel zu kommen. Außerdem ist zum Vergleich die nächstgrößere Stadt Deutschlands das ca. 582000-Einwohnerreiche (und damit um ca. 14000 Einwohner reichere) Leipzig und dort gibt es den jüngsten S-Bahn-Stammstrecken-Tunnel Deutschlands, der sich sehr erfolgreich durchgesetzt hat.
Für Bremen möchte ich auch einen solchen vorstellen. Zunächst sollen die S-Bahnen mit Hilfe von Rampen auf den Hauptbahnhof zusteuern und dort dann zwei Etagen tiefer halten, als die übrigen Züge. Anschließend biegen die Züge in Richtung Altstadt ab. Diese wird durch einen S-Bahnhof am Straßenbahnknotenpunkt Domsheide erschlossen, in dessen direkter Nähe Rathaus, Markt und auch der Bremer Dom stehen. Dann geht’s auf die andere Seite Bremens in die Neustadt, wo die S-Bahnen am Leibnitzplatz halten, in dessen Nähe das Theater und in etwas längerer fußläufiger Distanz die Hochschule liegen.
Die Linien RS1 und RS2 fahren von Norden kommen in den S-Bahn-Stammstreckentunnel und bedienen zunächst die Stationen Bremen Hbf (tief), Domsheide und Bremen-Leibnitzplatz. Anschließend unterqueren sie den Stadtwerder und erreichen Bremen-Hemelingen bzw. Bremen-Sebaldsbrück und fahren so wieder zu ihren üblichen Zielen.
Die Linien RS3 und RS4 gelangen von Ochtum aus in den Stammstreckentunnel zum Leibnitzplatz und fahren dann vom Leibnitzplatz über Domsheide zum Hauptbahnhof. Eine der beiden Linien kann über den Hauptbahnhof nach Rotenburg (Wümme) verlängert werden.
Die Strecke Hbf–Domsheide–Neustadt ist gut, die Strecke nach Sebaldsbrück und Hemelingen ist Murks. Ein kilometerlanger Tunnel mit einer Zwischenstation unter dem Stadtwerder, die nichts erschließt außer Kleingärten und Sportplätzen? Und dann noch zwei Tunnelstationen, nur wenige hundert Meter voneinander entfernt? Das ist erst recht Quatsch, da die beiden einander nur die Nutzer wegnehmen.
Den größten Nutzen sehe ich darin, die Züge aus Richtung Delmenhorst auch von Osten her in den Bremer Hauptbahnhof führen zu können, um beispielsweise Durchbindungen nach Rotenburg und Vegesack zu ermöglichen. Aber die Züge aus Richtung Hemelingen und Sebaldsbrück kommen eh schon von Osten, da hilft das wenig. Für Reisende aus Sebaldsbrück/Hemelingen Richtung Altstadt wäre eine Umstiegsstation an der Parkstraße mit Anschluss zur Straßenbahninie 4 sinnvoller.
Also ich habe jetzt mal aus den Bahnhöfen Bremen-Weserwehr und Bremen-Hastedt einen Bahnhof gemacht. Darüber hinaus habe ich Bremen mal mit der nächstgrößeren Stadt Deutschlands verglich, jene heißt Leipzig und hat nur 14000 Einwohner mehr und den jüngsten S-Bahn-Tunnel Deutschlands. Der Unterschied zwischen Leipzig und Bremen ist aber vor allem der, dass Leipzig Hbf eine Kopf- während Bremen Hbf ein Durchgangsbahnhof ist. Wenn man den Bremer Hauptbahnhof dann von zwei Seiten aus ansteuern möchte, bedarf es dann einer Pilz-Konzept-Lösung und die S-Bahn müsste senkrecht zum übrigen Eisenbahnverkehr halten. Allerdings könnte das dann schon in Kauf genommen werden, zumal die S-Bahn dann auch etwas sagen wir mal geradliniger auf das Gelände zwischen dem Leibnitzplatz und der Hochschule zu steuern könnte. Sinnvoll wäre das, denn wichtige Ziele wie Altstadt (Domsheide), Theater und Hochschule würden so gut erreicht werden. Allerdings böte der Süden der Neustadt noch einmal Potenzial für einen weiteren Halt.
Wenn man so ein Pilzkonzept nähme, könnte oder müsste man die beiden heutigen Linien RS1 und RS2 im Bremer Hbf in einen Nord- und einen Südteil teilen, jedoch könnten die Nordteile in Verlängerungen der Linien RS3 und RS4 übergehen. Dafür könnten die Linien RS1 und RS2 vielleicht in Richtung Airport oder Stuhr weitergeführt werden.
Ich stimme dir in allen Punkten zu.
Aber für nichts davon braucht man das Millionengrab zwischen Sebaldsbrück/Hemelingen und dem Leibnizplatz. Ohne diesen Tunnel wäre der Vorschlag sehr gut.
Also ganz unberechtigt ist dieser Vorschlag nicht, den Vergleich mit Leipzig kann man schon ziehen (auch wenn das ein Kopfbahnhof ist, wodurch der Tunnel natürlich noch viel mehr gebracht hat).
Ich fürchte aber, dass das Land Bremen nicht im Ansatz die finanziellen Mittel für so einen langen Tunnel aufbringen kann. Bremen hat für seine Einwohnerzahl einen (im Vergleich) extrem kostengünstig zu betreibendes Nahverkehrsnetz, dass im Wesentlichen auf Einrichtungstrams komplett ohne Tunnel und ein paar S-Bahnen (größtenteils auf bestehenden Strecken) beruht. Und das kann sich die Stadt auch gerade so leisten.
Zufälligerweise war ich die Tage zwecks Heimatbesuch zweimal in Bremen und habe mir Gedanken über ein Regiotram-System gemacht. Das wäre für die Stadt erheblich günstiger zu finanzieren und würde einen ähnlichen Nutzen bringen.
Zumal hat Bremen den großen Vorteil, dass die Straßenbahn dort direkt durch die Fußgängerzone fährt, das ist sogar attraktiver als eine S-Bahn-Station, wo man erst lange Treppen runterlaufen muss.
Ich mache mal einen Vorschlag, um meine Idee zu verwirklichen 😉