Beschreibung des Vorschlags
S Bahn Linz – Hauptast / S1
S1 (neu) Linz Pichling – Flughafen Linz / Hörsching
KM 178,030 – KM 198,043 (20,013 Km)
Idee:
Ausbau eines möglichst autonomen S-Bahn Hauptastes entlang der bestehenden Westbahnstrecke.
Die Stadt Linz hat eine sehr günstig gelegene Schienenverbindung durch das Stadtgebiet, (Westbahnstrecke) die leider bisher nicht ausreichend ertüchtigt wurde um durch einen städtischen S-Bahnverkehr die Verkehrsprobleme der Stadt zu in den Griff zu bekommen.
Speziell aus dem Linzer Süden funktioniert das Einpendeln in die Stadt Linz mit dem öffentlichen Verkehr sehr schlecht und muss angesichts des dortigen Bevölkerungszuwachses verbessert werden. Daher schlage ich den Ausbau der bereits bestehenden Schieneninfrastruktur vor.
Ziel wäre ein 20,013 km langer, möglichst autarker S-Bahn Hauptast von Linz-Pichling bis Flughafen Linz/Hörsching der im 10 Minuten Takt mit geeigneten S-Bahn Zügen befahren wird.
Durch den Ausbau der Strecke und den Neubau von Stationen könnten zehntausende Haushalte an einen leistungsfähigen, schnellen ÖPNV angeschlossen werden.
Gesamtlänge: 20,013 Km
Stationen: 15
– davon Sx Stationen (S Bahn Stationen mit Verknüpfung/Mitnutzung der bestehenden Regio-S-Bahnen): 7
durchschnittlicher Stationsabstand: 1,334 km
kürzester Stationsabstand: Linz Hbf – Linz Blumauerstraße – 0,7 km
weitester Stationsabstand: Leonding Florianiweg – Pasching – 2,902 km
geschätzte Gesamtfahrtzeit: 35 Minuten
Zur Erklärung:
Das bestehende S-Bahn Netz Oberösterreich entspricht eher einer Regio-S-Bahn, und ist für die BürgerInnen der Stadt Linz kaum von Nutzen. Um die Verkehrsprobleme in der Landeshauptstadt in den Griff zu bekommen und insbesondere den Linzer Süden besser an einen leistungsfähigen ÖPNV anzubinden soll der Hauptast der S-Bahn Oberösterreich ausgebaut werden zu einer S-Bahn Linie 1 – Linz Pichling – Flughafen Linz/Hörsching.
Die S-Bahn Linie 1 soll im 10 Minutentakt je Richtung von Linz Pichling nach Flughafen Linz/Hörsching fahren.
Die Regio-S-Bahnen nach Wels bzw. Garsten sollen ebenfalls auf der Strecke verkehren jedoch nur einzelne Sx Haltestellen bedienen (Knotenpunkte) von denen die Fahrgäste dann in die S1 umsteigen. Insgesamt ergibt sich so für den Streckenast Linz Pichling – Flughafen Linz/Hörsching eine Zugfolge von ca. 8 Zügen pro Stunde (je Richtung), wobei nur die Züge der S1 im 10 Minutentakt sämtliche Stationen anfahren.
Zwischen den Haltestellen Linz Keferfeld (geplant) und Linz Grüne Mitte / Füchselstraße (geplant) ergäbe sich so auch eine Stammstrecke auf der alle S-Bahnen, also auch die Regio-S-Bahnen nach Kirchdorf bzw. Pregarten (außer LiLo) gemeinsam fahren.
Der Flughafen Linz/Hörsching wird über die bereits bestehende Strecke angebunden. Der Transport der Fahrgäste von der Station zum Flughafengebäude (750m Luftlinie) findet über einen erhöhten „moving walkway“ (Fahrsteig) statt, so können im Vergleich zum geplanten Neubau (Anbindung der Flughafens direkt über eine neu zu bauende Flughafenkurve) Kosten im zweistelligen Millionenbereich gespart werden und die Gemeinde Pasching verliert nicht ihren zentralen Anschluss an den ÖPNV.
Der Grundgedanke hinter dieser Idee ist es die Möglichkeiten der bereits vorhandenen Infrastruktur bei möglichst geringem Investitionsaufwand voll auszuschöpfen! Die Bevölkerungszuwächse im Linzer Süden werden in den nächsten Jahren die ohnehin desaströse Verkehrssituation dort weiter verschlechtern. Nur über den Ausbau des ÖPNV können diese Probleme gelöst werden. Den viel diskutierten Bau einer Seilbahn halte ich für wenig zielführend, da diese nicht in die bestehende Infrastruktur integriert werden kann sondern ein autarkes System darstellt. Zudem ist die Wahrscheinlichkeit der Realisierung sehr gering, ein ähnliches Projekt ist zuletzt 2019 in Wuppertal am Widerstand der Bevölkerung gescheitert.
Maßnahmen:
Umbaumaßnahmen auf der Westbahnstrecke für möglichst autonome Streckenführung der S-Bahn. Es müssen 9 Stationen komplett neu gebaut werden, sowie die gesamte Strecke mit ETCS Signaltechnik ausgerüstet werden, damit eine dichte Zugfolge (aufgrund der Mitnutzung von Teilen der Strecke durch Güterzüge, etwa im Linzer Süden) gewährleistet werden kann.
Weiter braucht es Fahrzeuge die für einen städtischen S-Bahn Betrieb geeignet sind. (Hohe Umstiegsfrequenz, daher min. 3 Türen pro Waggon, etwa vergleichbar mit DB ET422, nur mit einer Höhe die der heimischen Bahnsteighöhe angepasst ist, sowie mit einem WC)
– Ertüchtigung und Umbau der Strecke im Zuge des Ausbaus der Westbahnstrecke
– Neubau von 9 Stationen
– Komplette Strecke mit ETCS Signaltechnik ausbauen
– Anschaffung von 9 vollwertigen S-Bahn Zügen (Erforderliche Züge für Vollbetrieb 8 Stk + 1 Stk Reserve = 9 Stk)
Strecke mit Stationen:
(Die Stationen auf der Karte sind nur ungefähr eingetragen.)
Linz Pichling (Sx) – Km 178,030
Linz Ebelsberg Süd – Km 179,200
Linz Ebelsberg Km (Sx) – 180,655
Linz Kleinmünchen – Km 182,670
Linz Wahringerstraße – Km 183,700
Linz Turmstraße / VOEST (Sx) – Km 184,900
Linz Grüne Mitte / Füchselstraße (Sx) – Km 186,900
Linz Blumauerstraße – Km 187,740
Linz Hauptbahnhof (Sx) – Km 188,440
Linz Waldeggstraße – Km 189,440
Linz Keferfeld (Sx) – Km 190,326
Leonding – Km 192,020
Leonding Florianiweg – Km 193,000
Pasching – Km 195,902
Flughafen Linz/Hörsching (Sx) – Km 198,043
Eine interessante Idee und bei 232.000 Einwohnern auch sicher sinnvoll. Wie meinst du das mit dem „möglichst autonomen S-Bahn Hauptast“? Sicher sollen neue Gleise entstehen, da diese für einen 10 Minutentakt unabdingbar sind. Jedoch ist an der Trasse nicht überall der PLatz dafür.
Hallo Fabi! Hallo Julian! Danke für eure konstruktiven Kommentare!
Ich antworte zunächst mal nur Fabi, da ich etwas mehr Zeit brauchen werde um auf Julians Anmerkungen einzugehen 😉
@ Fabi
Das stimmt natürlich. Südlich vom ehemaligen Bahnhof Kleinmünchen bis zum Bahnhof Pichling (und darüber hinaus) gibt es ja heute bereits eine einigermaßen separierte Streckenführung (zumindest vom Fernverkehr) die sich der gesamte Regionalverkehr (also neben “S-Bahn” auch REX/R) mit dem Güterverkehr teilt. Das ist wahrscheinlich das Maximum was in Linz möglich ist, eine komplett unabhängige Führung der S-Bahn wäre aus Platzgründen nur mit enormem finanziellen Aufwand machbar.
Aber in dieser Form (Gleisbelegung S-Bahn, R/REX + Güterverkehr) und mit 2-3 Ausweichen für Zugüberholungen (Güterverkehr) sowie ETCS-Technik wäre der 10 Minuten-Takt vermutlich machbar. So wäre es möglich relativ kostenschonend ein attarktives Nahverkehrsangebot zu schaffen, dass die sehr langsame und chronisch überlastete Straßenbahn aus dem Linzer Süden entlasten würde.
Okay, alles klar. Die Formulierung „möglichst autonom“ lässt halt sehr viel Interpretationsspielraum.
Ich bin jedoch immer noch nicht überzeugt, dass du mit bereits vorhandenen S-Bahnen, dem Regional- und Güterverkehr einen 10 Minutentakt hinbekommst. Bei Verspätungen ist da ganz schnell der Wurm drin. Würde ein 15 Minutentakt nicht auch ausreichen? Das wären zwei Fahrten in der Stunde weniger.
Ich habe mir auch schon den Kopf darüber zerbrochen ob ein 10-Minuten-Takt zu machen wäre.
Die gemeinsame Nutzung der Strecke durch den Güterverkehr wäre – so wie es heute bereits praktiziert wird – nur zwischen Pichling und Kleinmünchen sowie zwischen Keferfeld und Flughafen.
Die gemeinsame Nutzung mit dem übrigen Regionalverkehr wäre von Pichling bis Grüne Mitte / Füchselstraße und von Keferfeld bis zum Flughafen. Ich denke mit der entsprechenden Signaltechnik sollte das zu machen sein, vorausgesetzt es gibt in Pichling und am Flughafen je ein Ausweichgleis damit die Güterzüge ggfs. warten können.
Grüss Dich, weil ich ja doch auch meine 10 Jahre in Linz gewohnt habe (lustigerweise auch in 4040) lass ich hier mal meine soweit noch vorhandene Ortskenntnis einfliessen.
Erstmal schön dass Du Dich der Strecke angenommen hast. Ich find die Idee grundsätzlich nicht schlecht, auch wenns leider zu kurz gedacht ist.
Warum?
Der Ballungsraum Linz erstreckt sich schlichtweg nicht nur auf Linz selbst, sondern quasi auf den gesamten OÖ Zentralraum und das südliche Mühlviertel (wobei wir letzteres hier mal aussen vor lassen.
Jetzt gibts da ein Problem an der Sache: Um dem Ding ne halbwegs vernünftige Sinnhaftigkeit zu geben, müssen wir da schon auch schauen, dass der Bedarf bedient wird. Und da bringt sich so nen Rumpfnetz leider wenig, erst recht bei ner teuren Insellösung wie es jede ATO nun leider mal ist. Auch ist das Platzargument was Fabi erwähnt hat schon auch richtig. Nicht umsonst plant man ja ne Viergleisigkeit Linz Westkopf (der ist das meines Wissens schon oder sollte es zumindest sein)-Marchtrenk-Wels. Und da versteh ich es dann nicht, warum Du die neue Trassierung nicht nutzen willst, wo doch klar ist dass es die braucht. Linz-Wels ist ein riesiger Flaschenhals und läuft jetzt schon unter Linienleiter (siehe hier), ist also eh schonmal ganz gut ausgestattet – und ist trotzdem auf Kapazitätsgrenze.
Und dann ist da noch einerseits das Thema mit der Lilo, andererseits das mit der Verbindungsbahn/NSL. Lilo lass ich wegen der doch recht… Sonderlage mal aussen vor aber ist nicht auch Nordsüd eine der Hauptverkehrsrichtungen? Ich mein, die Trams fahren in der Stosszeit im Sichtabstand und es staut sich extrem, da fänd ich es auch gut, wenn man hier mal was baut und nicht nur dauernd rumredet, so wie schon zu meinen Zeiten, als ich noch in Linz wohnte…
Nicht dass Du mich da jetzt missverstehst, ne Schnellbahn auf der Weststrecke die sich auch wirklich als gutes Verkehrsmittel platzieren kann, muss öfters fahren (und halten) als momentan, das steht ausser Frage. Aber reicht da nicht auch ein T15 mit REXen zusätzlich die dann halt eben in der HVZ zusätzlich noch in Pichling (meinetwegen, solange da kein P&R ist find ichs nicht nötig), Ebelsberg, Turmstrasse, Hbf etc. halten? In der Stosszeit kann man die GV auch auf später verschieben (das müsste gehen). Trassenmässig sollte man so nen Konzept bei ner Viergleisigkeit zumindest in der HVZ schon hinbekommen und da ists ja wichtig. Dazu brauchts aber dann keine teure Insellösung samt ATO sondern da tuts dann eine normale S-Bahn wie überall in den anderen Bundesländern auch gut. 🙂
Ansonsten find ich die Stationssetzungen jetzt nicht schlecht und grossteils auch gut durchdacht. Wie gesagt, die Enden machen es halt nicht recht attraktiv aber ich brauch mich da ja nicht zu wiederholen.
Allgemein wünschenswert wäre ne Erwähnung wie Du Dir dann die Zukunft von der Summerauer und der Pyhrnbahn vorstellst. Die sind nämlich meine ich auch nicht so unwichtig, auf letzterer gabs ja schon 1985 ne Schnellbahn Linz-Traun welche dann nach Nettingsdorf verlängert wurde und auch bei der Summerauerbahn redet man ja immer vom Ausbau im Nahbereich von Linz (der – zumindest laut Staus aus dem Mühlviertel nach Linz rein) meinen damaligen Beobachtungen auch durchaus nötig wäre/war.
Hallo Julian!
Danke für deine Anmerkungen! Generell ging es mir bei diesem Vorschlag nur darum aufzuzeigen welche enormen Potentiale Linz mit dem bestehenden Schienenweg der Westbahnstrecke eigentlich heute schon hätte. Aktuell und in den nächsten Jahren finden umfangreiche Ausbauarbeiten der Strecke statt und es scheint als würde dabei versäumt, eine echte S-Bahn auf dem Stadtgebiet umzusetzen, oder wenigstens eine Kompromisslösung wie in Salzburg, und das obwohl Linz nach wie vor am Rande eines Verkehrsinfarkts steht. Das es zwischen Hauptbahnhof und Ebelsberg auf knapp 8 Km Strecke, keine einzige Station gibt, obwohl Wohnviertel und Industriebetriebe einigermaßen günstig am Weg liegen ist nicht nachvollziehbar.
Was mein Vorschlag halt beinhaltet wäre eine Art Stammstrecke, die alle S Bahn Züge (also auch Regio-S-Bahn) nutzen. Natürlich bräuchte es dafür sowohl bei Grüne Mitte als auch bei Keferfeld ein Kreuzungsbauwerk, damit ein störungsfreier Ablauf möglich ist.
Wieso ich mich mit meinem Vorschlag derweil so auf das Stadtgebiet von Linz fokussiert habe: Die Stadtteile Pichling und Ebelsberg werden in den kommenden Jahren weiter wachsen. Insbesondere in Ebelsberg ist mit enormen Zuwächsen von ca. 10.000 EinwohnerInnen zu rechnen, da dort u.a. ein komplett neuer Stadtteil mit 3.000 WE entstehen wird („Garten Ebel“).
Von meinen verkehrsgeplagten Freunden aus Ebelsberg und Pichling weiß ich, dass die Verkehrssituation heute schon desaströs ist, und der weitere Bevölkerungszuwachs wird das nicht entspannen. Die Straßenbahnen sind sehr langsam, Express-Straßenbahnen, die einzelne Stationen auslassen, wären eine Lösung und wurden bereits diskutiert aber nie verwirklicht. Um den weiteren Zuwachs des motorisierten Individualverkehrs einzudämmen sollten m.E. zusätzliche Nahverkehrsangebote etabliert werden, etwa eine echte S-Bahn, die durch neue Stationen zusätzliche Gebiete an den Schienenverkehr anbindet und durch eine dichte Taktung auch wirklich attraktiv ist. Mit diesem Angebot würde die Verkehrssituation für die LinzerInnen verbessert werden, ein 10 Minuten Takt etwa über Pichling hinaus macht sicher keinen Sinn. Denkbar wäre natürlich jeden 2. Zug der S1 weiter zu führen bis St.Valentin bzw. Wels. Dadurch würde sich dann für diese beiden Orte ein 20 Minuten Takt ergeben, was schon recht anständig wäre, wenn man bedenkt, dass ja auch noch R/REX Züge verkehren. Damit ein solches Angebot sinnvoll ist sollten aber auch auf diesen Außenästen noch zusätzliche S-Bahn Stationen errichtet werden.
Die neue Trassierung nach Marchtrenk würde die S-Bahn natürlich nutzen und sich mit dem übrigen Regional- und Güterverkehr teilen. Ziel wäre es jedoch sie möglichst vom Fernverkehr zu entkoppeln. Die gemeinsame Nutzung der Strecke durch den Güterverkehr wäre – so wie es heute bereits praktiziert wird – nur zwischen Pichling und Kleinmünchen sowie zwischen Keferfeld und Flughafen.
Ich stimme dir voll zu, dass die NSL (bzw. jetzt neue Stadtbahn) sehr wichtig für Linz wäre um den PendlerInnen aus dem Mühlviertel einen vernünftigen ÖPNV anzubieten und auch um neue Areale im Kernbereich der Stadt anzubinden.
Nachdem ich die Diskussionen um City-S-Bahn, zweite Schienenachse (Straßenbahn), Regiotram etc. nun schon seit über einem Jahrzehnt verfolge glaube ich nicht mehr daran, dass da noch irgendwas verwirklicht wird. Es wird wohl außer vielen unverwirklichten Studien nur eine Busspur geben und letztlich ordentliche Zuwächse beim Straßenverkehr. Es hat sich nichts geändert, seitdem du in Linz gewohnt hast.. 😉
Daher habe ich die NSL nicht weiter berücksichtigt (auch nicht die Verbindunsbahn, für die du ja schonmal einen Vorschlag ausgearbeitet hast), und zunächst nicht weiter über Phyrnbahn und Summerauerbahn nachgedacht, die zusammen und durchgeführt natürlich eine sehr sinnvolle S2 ergeben würden (Stichwort Kreuzungsbauwerke). Allerdings würde ein 10 Minutentakt da maximal von Nettingsdorf bis Steyregg Sinn machen, darüber hinaus würden 20 Minuten locker ausreichen.