Beschreibung des Vorschlags
Meine „ich hatte zuviel Zeit“ und „es wäre so schön“ Vorstellung von einem S-Bahn System für Kiel. Das nie jemand die schätzungsweise eine Milliarde Euro aufbringen wird um sowas zu bauen ist klar. Dabei bin ich mir gar nicht sicher, ob sich das für die Stadt langfristig nicht sogar lohnen würde, weil der ÖPNV ein zunehmend wichtigeres Kriterium für Städte darstellt. Kiel kann da im Moment, mit dem über allem schwebenden Konzept der Auto-gerechten Stadt und dem „alle Busse fahren gleichzeitig ab Hbf“-Nahverkehr, einpacken.
- S1 Eckernförde-Holtenau
- S2 Schönberger Strand-Holtenau
- S3 Plön-Wik
- S4 Neumünster-Holtenau
- S5 Rendsburg-Kiel-Hauptbahnhof
- S6 Suchsdorf-Dietrichsdorf
Das System bündelt in klassischer S-Bahn Manier die vorhandenen, sternförmig verlaufenden Strecken ins Umland auf einer unterirdischen, quer durch die Innenstadt verlaufenden Stammstrecke. Ergänzt wird diese von einer weiteren Nord-Süd-Verbindung und einer Ost-West-Durchmesserlinie inkl. des obligatorischen Fördetunnels. Als Ergebnis wäre im größten Teil des Kieler Stadtgebiets eine S-Bahn-Haltestelle in höchstens 500m Entfernung erreichbar. Das Umland würde direkt an die Innenstadt angebunden und das Bussystem könnte komplett überarbeitet werden.
Als Mankos würden die Anbindung der Vororte beiderseits der Förde sowie der Quartiere Mettenhof, Projensdorf, Südfriedhof und Gaarden bestehen bleiben. Ein weiterer Nachteil dieses Entwurfes entsteht durch die Integration der bestehenden Strecken. Diese sind zum großen Teil nicht elektrifiziert, einspurig und mit vielen Bahnübergängen versehen.
S5 Rendsburg-Kiel Hauptbahnhof – Strecke
Der Hauptbahnhof sollte Richtungsbahnsteige erhalten, die unter den Bussteigen vor dem Sophienhof liegen würden. Weil die Züge sich jedoch immer auf unterschiedliche Strecken aufteilen, wäre bei geschickter Bahnsteigwahl kein Überwerfungsbauwerk nötig. Wegen der hier haltenden Dieseltriebwagen müsste die Haltestelle eine Abgasabsaugung erhalten.
Zwischen Hauptbahnhof und Hassee würden drei S-Bahnen, zwei REs und Güterzüge verkehren. Der Abschnitt sollte deshalb zweigleisig ausgebaut werden, was relativ einfach möglich ist. Das Gütergleis würde als zweites Richtungsgleis der Strecke 1022 über den Bahnübergang Saarbrückenstr. zum Bahnhof Hassee verlängert. Ab dem neuen Bahnhof Rondeel würde das Gütergleis 1031 dann ausgefädelt und es müsste ein zweites Gleis zur Zufahrt in den Hauptbahnhof neben das existierende gelegt werden. Diese zwei würden auf Höhe Schröpfecke auf die Bahsteige aufgefächert, sowie anschließend nach Westen verschwenkt um im Bereich des jetzigen Parkplatzes im Tunnel zu verschwinden.
Ab Rondeel handelt es sich um die jetzige Strecke nach Rendsburg, es wären keine Änderungen nötig.
Die Strecke würde nicht elektrifiziert.
S5 Rendsburg-Kiel Hauptbahnhof – Betrieb
Die S5 würde die jetzige RB 75 bis Rendsburg ersetzen. Der RE 74 könnte als Schnellverbindung bestehen bleiben. Als Takt in der HVZ sind 30 Minuten angedacht.
Als Fahrzeuge schweben mir VT 622 vor. Es wären zwei Umläufe nötig.
S5 Rendsburg-Kiel Hauptbahnhof – Sonstiges
Wegen der fehlenden Elektrifizierung wäre eine Weiterführung durch den Stammstreckentunnel nicht möglich. Durch den Bahnsteiggleichen Anschluß an die anderen Linien am Hauptbahnhof wäre dies aber nicht all zu schlimm.
Denkbar wäre, hinter Melsdorf auszufädeln und mit einer neuen Strecke über Mettenhof, Kronshagen, Philosophenviertel, Südfriedhof, Hbf und Gaarden die größten Löcher im Innenstadt nahen Bereich abzudecken.