9 Kommentare zu “[HH] S-Bahn-Strecke Allermöhe-Bergedorf-Geesthacht

  1. Wiederum eine interessante Idee. Doch bei einem Blick auf die Karte springt einem doch eigentlich recht schnell die Bebauungslücke bei Curslack ins Auge. Ließe sich diese nicht für einen oberirdischen Lückenschluss zwischen der östlichen Ausfahrt von Bergedorf und der Strecke nach Geesthacht nutzen? Gegebenfalls wäre hier natürlich auch ein Trog oder ein Tunnel in offener Bauweise möglich, was den Kostenvorteil gegenüber deiner Version mit einer bergmännischen Untertunnelung des Stadtgebiets zwar schrumpfen ließe, aber dennoch spürbar ist. Vorteil bei dir wäre natürlich die Anbindung von Lohbrügge und ein paar weiteren Bereichen.

    1. Was genau meinst du mit „Bebauungslücke“? Eine Streckenführung durch das Bergedorfer Gehölz und dann entlang der Stadtgrenze zu Wentorf? Eine interessante Variante, aber ich fürchte, dass das Bergedorfer Gehölz ein schwieriges Terrain ist: laut Wikipedia ist das Gelände sehr hügelig und steil, was den Bahnbau kompliziert gestalten dürfte. Außerdem ist es ein beliebtes Naherholungsgebiet mit Spielplätzen (sommers) und Rodelbahnen (winters), das durch die Trasse mittig durchschnitten würde. Im Falle der Sander Tannen habe ich ich bewusst bemüht, die Trasse möglichst dicht an der Bebauungsgrenze zu führen, um den Wald möglichst als Grünfläche im Ganzen zu erhalten.

      1. Ja, ich weiß nicht genau wie das Gehölz dort heißt. Aber ja, etwa entlang der Stadtgrenze.

        Das es die Anwohner stören würde, ist nachvollziehbar. Dann vielleicht am ehesten mit einer teilweisen Untertunnelung in offener Bauweise? Insbesondere wenn das Gelände hügelig ist, ergibt sich das ja vielleicht von selbst, sodass es zumindest breite Grünbrücken gibt. Auch ein paar einzelne Bereiche müssten sicher wegen Bebauung untertunnelt werden wie z.B. im Bereich der Hamburger Landstraße. Dennoch denke ich, dass diese Variante nur einen Bruchteil kostet im Vergleich zu dem hier gezeichneten ein langen Tunnel, welcher zum Großteil in bergmännischer Bauweise erstellt werden muss, einschließlich mehrerer unterirdischer Bahnhöfe.

        1. Das wäre eine Möglichkeit, aber sie löst immer noch nicht das Problem, dass der Wald mittig von der Trasse durchschnitten werden würde – es sei denn, man legt eine komplizierte Schlangenlinientrasse an der Bebauung an. Auch im Trog schlägt diese Strecke eine Schneise durchs Erholungsgebiet und in hügeligem Gelände dürfte sich eine offene Tunnelbauweise als schwierig erweisen.

          An der Tunnelführung für meine Variante kann man natürlich noch feilen, z.B. indem man die Trasse stärker an Straßen ausrichtet. Ein möglicher Verlauf wäre dann Lohbrügger Landstraße – Alte Holstenstraße – Vierlandenstraße. Bis auf kurze Teilstücke im Bereich der Sander Tannen könnte dieser Tunnel dann vollständig in offener Bauweise errichtet werden, auch wenn die Geschäftsleute in der Alten Holstenstraße sich bedanken werden.
          Bei der Mohnhof-Variante kann man den Straßen Sachsentor und Hassestraße folgen und auch weitgehend in offener Bauweise graben.

          Ich denke, dass der Tunnelbau sich verhältnismäßig preisgünstig realisieren ließe und dass es das vor allem in Hinblick auf die verbesserte Anbindung von Oberbillwerder und Lohbrügge lohnen dürfte.

  2. Hallo kalkfalke, das halte ich für eine gut ausgearbeitete und umsetzbare Möglichkeit, mit Anbindung von Bergedorf die Strecke nach Geesthacht zu reaktivieren. Mit der Anbindung von Lohmühle könnte sich der Tunnelschlenker durchaus rechnen, und gerade im ÖPNV-Entwicklungsland Hamburg ist es schon absurd, dass man mit der Strecke nach Geesthacht ungenutztes Potenzial in der Gegend herumliegen lässt.

    Wie möchtest du elektrifizieren und zu welchem Grad zweigleisig ausbauen? Bedenke, das ebenerdige Bahnübergänge mit Stromschiene nicht mehr neu gebaut werden dürfen.

    Die komplizierte Umsteigesituation in Bergedorf halte ich für nicht so tragisch, daran sollte man im Hamburg (wie du schon schreibst) aber auch gewohnt sein. Allerdings erschließt der Tunnel Bergedorf selbst nicht sonderlich gut. Für diese beiden Aspekte möchte ich deswegen auch meine Alternative vorstellen.

    1. Hallo Zeru! Deine Streckenführung über Mohnhof (die damit acht Buslinien ersetzen könnte) finde ich sehr sinnvoll. Die ließe sich ggf. auch mit der Tunnelstrecke nach Lohbrügge verbinden. Dagegen sprächen natürlich die höheren Kosten, die der längere Tunnel bis kurz vor Curslack mit sich brächte – ich habe mich bemüht, so viel wie möglich von der Bestandsstrecke mitzunutzen.

      Die Tunnelstrecke würde ich mit einer Stromschiene elektrifizieren, um möglichst enge Tunnel und möglichst niedrige Brücken bauen zu können – was ja einer er Hauptvorteile ist, den die Verwendung einer Stromschiene mit sich bringt. Spätestens ab Curslack würde ich aber auf Oberleitung umswitchen, um nicht sämtliche Bahnübergänge jenseits davon ersetzen zu müssen. Gerade in den Dörfern, bei Nebenstraßen und Feldwegen dürfen die gern erhalten bleiben, nur an den Hauptstraßen würde ich Über- und Unterführungen neu bauen lassen wollen. Um (mindestens) in den Stoßzeiten einen reibungslosen Zehn-Minuten-Takt bis Geesthacht fahren zu können, würde ich auch die ganze Strecke zweigleisig ausbauen.

      Darf ich deinen Streckenvorschlag über Mohnhof als Variante in meinen einbauen?

      1. Klar, kein Problem. Freut mich.

        (Ein Hinweis noch: die vielen Haltestellen bei Allermöhe hat dir ein nerviger Bug beschert, dem wir leider nicht Herr werden. Kannst du aber manuell entfernen.)

  3. Die Strecke nach Geesthacht in das Verkehrssystem einzubeziehen, fände ich eine gute Idee. Mich stört hier allerdings die lange Strecke zwischen Allermöhe und Lohbrügge, auf der man teilweise nur durch die Felder fahren würde.

    Mir fällt aber auch auf, wenn man sich die Strecke ab Lohbrügge stadteinwärts entlang der Lohbrügger Landstraße und Bergedorfer Straße denken würde, dann würde sie bei gleiche Länge bis auf etwas mehr als einen Kilometer zur U-Bahn in Mümmelmannsberg heranreichen. Da frage ich mich, ob man dieses Stück nicht auch bauen, und dann die U-Bahn verlängern könnte. Der Vorteil wäre, das man aus Bergedorf auf zwei Wegen die Hamburger Innenstadt und damit weit mehr Stadtteile direkt erreichen könnte. Auch für S-Bahnnutzer aus Reinbek oder Aumühle wären die Stadtteile Billstedt und Horn weitaus schneller erreichbar. Aus Geesthacht könnte man zwar zur S-Bahn umsteigen, müsste es aber nicht.

    Würde man die U-Bahn über Bergedorf hinaus nach Geesthacht führen, ergäben sich natürlich Probleme mit dem Güterverkehr und den Bahnübergängen. Viele Bahnübergänge könnte man aufgeben oder durch einfache Fußgängerbrücken ersetzen. Teilweise müsste man Straßen verlegen, aber das ginge. Für den Güterverkehr könnte der Eisenbahnstatus erhalten bleiben. Andernorts fahren auch Straßenbahnen auf Gütergleisen (z.B. Kassel), warum sollte das nei einer U-Bahn nicht möglich sein? Für die Profilfreiheit an den Bahnsteigen könnte man, wie in Kassel, die Gleise etwas vom durchgehden Gütergleis abrücken. (Vier- oder Sechsschienengleise)

    1. Hallo Ulrich,

      die Felder, durch die die Strecke noch führt, sollen zukünftig mit dem neuen Stadtteil Oberbillwerder bebaut werden – auch deswegen habe ich diese Streckenführung gewählt.

      Die Idee, die U-Bahn von Mümmelmannsberg nach Bergedorf zu verlängern, kursiert schon lange und ich halte sie auch für sinnvoll – der Metrobus, der diese Strecke jetzt bedient, ist jedenfalls häufig gut gefüllt. Die Verlängerung nach Geesthacht dürfte sich allerdings aufgrund der Stromschienen der U-Bahn schwierig gestalten – und im Gegensatz zur S-Bahn sind Zweisystemzüge bei der U-Bahn keine Option bzw. nur sehr schwierig umzusetzen. Ich denke, eine Verlängerug der U2 entlang der Strecke der Buslinie 12 und mit einem bahnsteiggleichen Umsteigebahnhof Bergedorf ließe sich gut in diese Planung integrieren. Nach Geesthacht würde ich trotzdem die S2 schicken wollen.

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