Beschreibung des Vorschlags
Thüringen hat kein einziges S-Bahn-System, obgleich sich so etwas in Ballungsräumen anbietet. Hier möchte ich eins für die Landeshauptstadt Erfurt vorschlagen. Die S-Bahn soll diese hier eingezeichnete 6,4 km-lange Strecke vom Hauptbahnhof nach Elsternberg als Stammstrecke bedienen. Sie erlaubt es den Hauptbahnhof mittels eines Tunnels mit der Innenstadt zu verbinden. Haltepunkte in der Innenstadt sind Hirschgarten und Domplatz/Altstadt. Der Tunnel endet hinter dem Gothaer Platz und ein weiterer Tunnel beginnt kurz vor der Ega. Dieser Tunnel führt anschließend via Ega-Park mit MDR, KIKA und Messe und Unterquerung des Stadtteil Hochheims zurück auf die Eisenbahnstrecke Richtung Westen. Nördlich der ega zweigt die Stichstrecke zum Flughafen ab. Der Flughafen wird mit einem oberirdischen Terminalbahnhof in Hochlage erreicht.
Ab Erfurt-Elsterberg und Erfurt Hbf fährt die S-Bahn weiter und ersetzt zum Teil Regionalzuglinien. Folgendes S-Bahn-Netz denke ich mir, wäre angebracht:
- S1: Erfurt-Flughafen – Gothaer Platz – Hauptbahnhof – EF-Vieselbach – Weimar – Jena-Göschwitz
- S2: Gotha – Nesse-Apfelstädt – Erfurt-Elsternberg – MDR/KIKA/Messe – Gothaer Platz – Hauptbahnhof – Leipziger Straße – Erfurt-Stotternheim – Sömmerda (ersetzt RB59)
- S3: Arnstadt – Nesse-Apfelstädt – Erfurt-Elsternberg – MDR/KIKA/Messe – Gothaer Platz – Hauptbahnhof – Leipziger Straße – Erfurt-Gispersleben – Straußfurt – Sömmerda
Die S-Bahnen fahren im Vergleich zu den stündlichen oder zweistündlichen Regionalzügen im 20-Minuten-Takt
Du hast Recht, Thüringen hat kein solches System nicht mal für die Landeshauptstadt. Aber brauch es das denn? Erfurt hat gerade mal 200.000 Ew, das ist von dem von dir genannten „Ballungsraum“ noch weit entfernt. Dafür brauch man keinen S-Bahn-Basis-Tunnel, ja sogar die Notwendigkeit eines S-Bahn-Systems an sich würde ich bezweifeln.
Ich würde mich freuen, wenn du ein wenig mehr nachdenken würdest, bevor du einen solchen Vorschlag veröffentlichst. Als wichtigstes Kriterium kann man auch hier erstmal die Einwohner sehen, eine S-Bahn-Tunnel ist kostenmäßig ähnlich zu bewerten wie eine U-Bahn, nur dass der Einzugsbereich größer und die innerstädtische Erschließung kleiner ist. Also nicht unter 500.000 Ew würde ich (vorbehaltlich) sagen, weitere Faktoren schieben die Grenze etwas nach oben oder nach unten.
Also ich habe jetzt mal im Vorschlag ergänzt, wohin die S-Bahnen fahren sollen. Die Ziele sind Gotha, Arnstadt, Weimar, Jena und Sömmerda. Der Takt für die S-Bahnen ist auf allen Linien ein 20-Minuten-Takt.
„kostenmäßig ähnlich zu bewerten wie eine U-Bahn“ – ists nicht sogar noch teurer, da die EBO strenger ist als die BoStrab, bezüglich Radien etc.?
Vielleicht noch ein bisschen teurer, das kann sein. Dürfte sich aber in einer ungefähr ähnlichen Dimension bewegen, anders als Straßenbahnen oder oberirdische Lösungen. Gerade die hier zu einem Gutteil bergmännische Bauweise macht’s halt nochmal teurer.
Als Einwohner dieses Städtchens kann ich ganz objektiv einschätzen: totaler Stuss. Tut mir leid.
Die Innenstadt ist HERVORRAGEND mit drei !!! von der Straßenbahn erschlossen, der Flughafen hat viel zu wenig Fluggäste und deine Haltestelle unter dem Fernsehen der DDR läge mindestens 50 Meter unter der Erde.
Man kann überlegen, Hochheim einen Haltepunkt an der Thüringer Bahn zu spendieren (ich werd das in Kürze auch tun, bitte etwas Geduld), und man kann ebenso überlegen, die Linie 6 von der Steigerstraße dorthin weiterzuführen – wie Ulrich das schonmal gezeichnet hatte. Dann ist aber Ende der Fahnenstange, mehr brauchts hinten und vorne nicht!
Wir haben doch schon eine „Stadtbahn“! Was will man denn mehr. Wenn Erfurt tatsächlich ein Ballungsraum werden sollte, dann kann man doch diese ausbauen. Das ist auch nicht teurer als die Stadt zu unterhöhlen!!!
Interessant, dass du offensichtlich das gut funktionierende Straßenbahnsystem teilweise ersetzen möchtest. Die Linie zur Messe wäre dann ja weitgehend überflüssig, natürlich nicht ganz, aber einen solchen Parallelverkehr könnte man angesichts der gewaltigen Kosten deines Projektes natürlich unmöglich rechtfertigen. Ebenso müsste die Strecke vom Domplatz zum Gothaer Platz wieder stillgelegt werden, obwohl sie noch gar nicht alt ist, aber gut, wie du willst. Die 2 könnte dann nach Bindersleben fahren und die 4 und 5 zu einer durchgehenden Linie Zoo – Wiesenhügel verknüpft werden.
Ich halte jedoch von diesem S-Bahnprojekt nichts und empfehle dort lieber die Straßenbahn zu belassen.
Da muss ich mit absolut zustimmender Zustimmung zustimmen 😀
Die Stadtbahn habe ich selten so leistungsfähig erlebt wie in Erfurt.
Demnach gibt es keinen Grund, diese zu ersetzen. Lieber sollte sie nach Bedarf ausgebaut werden.
Das in letzter Zeit wieder unglaublich viel über Erfurt diskutiert wird, freut mich aber ungemein!!!
Vielleicht wäre eine kostengünstigere Lösung auch eine Stadtbahn nach dem Karlsruher Modell, allerdings müsste man dann in Erfurt Drei- oder Vierschienengleise verlegen. Die Straßenbahn Erfurt ist nun einmal nicht normal-, sondern meterspurig.
Außerdem mein lieber Ulrich Conrad, die S-Bahn dient nicht unbedingt dazu gleich den innerstädtischen Straßenbahnverkehr zu ersetzen. In Sachen guter Flächenerschließung, sowohl im Quell- als auch im Zielgebiet, und dem guten innerstädtischen Takt kann kein Verkehrsmittel der Straßenbahn das Wasser reichen. Die S-Bahn soll allerdings wichtige Ziele Erfurts, wie die Messe oder die Innenstadt aus dem Umland besser erreichbar machen. In Leipzig fahren auch Straßenbahn und S-Bahn parallel. Und bei euch in Berlin gibt es soweit ich weiß auch einige Straßenbahnlinien vom Alex zum Hackeschen Markt. Und das sind auch zwei benachbarte Stationen der S-Bahn Berlin.
Mein lieber Tramfreund, du wirst doch nicht ernsthaft glauben, dass man ein solches Mammutprojekt rechtfertigen könnte, ohne im Oberflächenverkehr Einschränkungen hinzunehmen?
Außerdem wirst du doch Erfurt mit seinen 213.000 Einwohnern nicht ernsthaft mit Leipzig (582.000 EW) oder gar Berlin vergleichen wollen? Das Verkehrsaufkommen muss auf Grund der geringeren Größe der Stadt in Erfurt so gering sein, dass die Straßenbahn als leistungsfähigstes Verkehrsmittel angemessen ist. Eine S-Bahn benötigt man dort nicht. Würde man sie dennoch umsetzen wollen, müsste man erhebliche Einsparungen an der Oberfläche durchsetzen können.
Angesichts deines inzwischen hinzugefügten Abschnitts zum Flughafen wäre natürlich auch die Strecke vom Anger nach Bindersleben stillzulegen! Das wäre zumindest die logische Folge solch hochtrabender Projekte.
Du, Ulrich, warum sollte man die Straßenbahnstrecke Gothaer Platz – Domplatz stilllegen. Sie ist nicht besonders lang und außerdem können darauf auch noch Straßenbahnverbindungen gefahren werden, die die S-Bahn nicht herstellen kann, z. B. Brühlervorstadt – Universität – Europaplatz/Rieth
Um eine solche S-Bahn rechtfertigen zu können, müsste man möglichst viele Fahrgäste in sie hinein bekommen, Da wäre jedes auch nur annähernd parallel fahrende Angebot zu unterbinden.
Dir sollte einmal bewusst werden, welche Folgen solche Strecken im übrigen Netz anrichten würden!
In deiner Linienvariante hätte nach Fertigstellung der S-Bahn die Linie 2 an der Messe einen Nutzen von 0,000000000000%. Sorry, aber in diesem Fall würde die S-Bahn sehr wohl zur Einstellung von Stadtbahnlinien führen 🙁
Achso. Meinst du, weil es zwischen Gothaer Platz und mdr/Kika lediglich einen Zwischenhalt an der ega gibt? Also wenn ich die Ziele von Erfurt aus erreichen will, macht die Stadtbahnlinie 2 schon Sinn. Die S-Bahn macht Sinn für die Umgebung, denn drei S-Bahnen, die einzeln alle 20 Minuten fahren, fahren zwar zusammen alle 7 Minuten, können aber mit der guten Flächenerschließung, die die Straßenbahn bietet kaum mithalten. Aber hast natürlich Recht, die 2 fährt alle 10 Minuten und damit seltener als die S-Bahn.
Wenn du dir vielleicht einen S-Bahn-Ring um Erfurt herum ausdenkst, welcher meiner Meinung nach sich vielleicht bei 300000 Einwohnern rechnen würde, sehe ich für die S-Bahn ein Potenzial. Aber auf dieser Strecke geht es teilweise schon an der dichten Wohnbebauung und damit an der Zielgruppe vorbei. Alleine die Linie 2 ist in diesem Abschnitt maximal halb voll.
Ich habe mein S-Bahn-Konzept, wie man der Beschreibung entnehmen kann bis nach Gotha und Weimar gar Jena vorgestellt, sodass die 300000-Einwohnergrenze sicherlich geknackt wird. Damit mein Verkehrsmittel nur keine Pseudo-S-Bahn würde, soll sie in Erfurt diese Neubaustrecke ins Stadtzentrum bekommen. Zum Thema S-Bahn-Ring: Es gab doch mal die Kleinbahn Erfurt – Nottleben. Die könnte man vielleicht zwecks Schaffung eines solchen S-Bahn-Ringes reaktivieren.
Die Kleinbahn ist im Bereich des ehem. Bf Erfurt West überbaut. Und auch von da bekommst du niemals nicht zu vernünftigen Konditionen einen Ringschluss zum Hbf hin.
Wie gesage, die S-Bahn sollte als Verkehrsmittel eine Ringstruktur ähnlich des Autorings einnehmen, nur etwas zentraler an der Wohnbebauung.
Durch die Strecke zum Flughafen sorgst du nur dafür, dass nun auch die Linie 4 zwischen Bindersleben und Hauptfriedhof keinen Nutzen mehr hat!
Das ist nicht gesagt, da die Stadtbahn Erfurt eine deutlich bessere Erschließung Erfurts bietet als meine S-Bahn, die und das betone ich gerne noch einmal, hauptsächlich dem Umland Erfurts dienen soll oder weiter entfernten Städten wie Weimar, Jena oder Sömmerda. Ich nenne dir mal ein Gegenbeispiel aus meinem Revier: Der Düsseldorfer Flughafen liegt auch nahe der Straßenbahn und Stadtbahn Düsseldorf, ist aber nur durch die S11 direkt an den Schienenverkehr angebunden und indirekt über den am Ende der Landebahn liegenden Bahnhof Düsseldorf-Flughafen mit S-Bahn, Regionalbahn, Regionalexpress, ICE und in naher Zukunft auch RRX. Diese S-Bahn-Anbindung am Terminal nutzt überwiegend ein paar Ecken in Düsseldorf oder auch der linksrheinischen Nachbarstadt Neuss, sowie dem linksrheinisch liegendem Umland Düsseldorfs. Der Fernbahnhof dient dem Anschluss des Düsseldorfer Flughafens an das Ruhrgebiet und andere Ecken NRWs. Innerhalb Düsseldorfs aber kann der Flughafen nur mit der Buslinie 721 vernünftig erreicht werden, wohl aber nicht von innerstädtischen Hauptachsen oder Hotels in der Altstadt, wo das engmaschige Straßenbahn- und Stadtbahnnetz hinführt, das zudem auch Düsseldorf viel besser erschließt als es die S11 tut. Und nun plant Düsseldorf zurecht einen Stadtbahnanschluss des Flughafens, eben damit er auch besser von der Stadt aus erreicht werden kann. Also es kann durchaus vom Nutzen sein, Straßenbahn und S-Bahn parallel zum Flughafen zu haben, insbesondere wenn man bedenkt, dass Fahrgäste zum Flughafen oft viel Gepäck bei sich haben. Aber ich möchte jetzt nicht zu sehr NRW mit Thüringen vergleichen. Bei uns in NRW haben die drei größten Städte (Köln, Düsseldorf und Dortmund) zusammengezählt bereits mehr Einwohner als das gesamte Bundesland Thüringen.
Düsseldorf (605.000) ist ein ganz anderes Kaliber als Erfurt (205.000), auch die Bedeutung des Flughafens. Bitte sieh dir einmal das an…
> ein Gegenbeispiel aus meinem Revier
Sorry, das muss jetzt mal sein:
Bitte, bleib mit deinen Vorschlägen in deinem Revier oder geh wieder Kika kucken.
Das Umland, das Umland, mein Gott. 5 Euro ins Phrasenschwein für jedes mal, wenn in dem Faden hier das Wort Umland als Rechtfertigung für diesen unausgegorenen Blödsinn herhalten muss!!
Das Umland fällt am Hbf aus der RB in die Straßenbahn und verstreut sich über die Stadt in alle Himmelsrichtungen! WO IST DAS PROBLEM?
Weil solche Umsteigefreien Direktverbindungen einfach besser angenommen werden und wie gesagt, wenn man die RBs um Erfurt herum auf 20-Minuten-Takt umstellt und ihnen ein paar neue Haltepunkte spendiert, wären sie eigentlich nur Pseudo-S-Bahnen. Aber okay, ein teurer S-Bahn-Tunnel wäre für Erfurt also ebenso sinnig wie eine U-Bahn in Apolda. Dabei wollte ich der Region Thüringen doch nur etwas gutes tun, wenn es darum geht ihren Flughafen und das Stadtzentrum ihrer Landeshauptstadt ohne Umstieg zu erreichen. Seufz.
Aber zu deiner Beruhigung: Bei uns im Raum Düsseldorf-Ruhrgebiet benutzen die S-Bahnen auch keine Tunnel, die jetzt die Innenstädte untertunneln, auch wenn das hin und wieder wünschenswert wäre. Auch hier setzt man ähnlich, wie es bei einer S-Bahn Erfurt ohne City der Fall wäre auf Umstieg am Hauptbahnhof.
Rudi wird aber auch verwöhnt heute: 5 Euro bitte für die besser angenommenen umsteigefreien Direktverbindungen 😉
Es ist nun mal nicht drin, in letzter Konsequenz von jeder Haustür zu jeder Haustür ein öffentliches Verkehrsmittel fahren zu lassen. Es sei denn man lässt nur noch Taxis fahren und zahlt auch die entsprechenden Fahrpreise. Irgendwo, und jetzt bin ich mit den Heiermann dran, muss da nunmal ein Kompromiss rein, und der lautet in Erfurt: Hbf und Umsteigen in die Straßenbahn.
Wer ist denn immer dein Rudi? Rudi Rüssel das Rennschwein oder wer?
Das Phrasenschwein.
Du wolltest der Region Thüringen etwas gutes tun? Das tust du aber nicht, wenn du die Region ruinierst. Solche Tunnels sind unglaublich teuer und müssen später auch instand gehalten werden. Das gelf fehlt dann woanders. Etwas gutes tut man einer Region damit nicht, höchstens der Bauindustrie.