Beschreibung des Vorschlags
Die Zukunft der Halberstädter Straßenbahn ist ernsthaft in Gefahr, immer wieder kursieren Stillegungspläne umher. Aufgrund der angestrebten Verkehrswende wäre eine Betriebseinstellung jedoch das absoulute Worst-Case-Szenario. Stattdessen schlage ich vor, ein Regiotram-System nach dem „Nordhäuser Modell“ einzurichten. Hierzu wäre zunächst einmal der Neubau einer Überlandstrecke vom südlichen Endpunkt „Klus“ der Halberstädter Straßenbahn zunächst bis zur Haltestelle „Klusberge“, wo deutlich mehr Bebauung vorhanden ist. In einer weiteren Etappe würde ab „Klusberge“ eine Strecke mit Betrieb nach ESBO statt BOStrab (Vorteil: höhere Höchstgeschwindugkeiten, Vorrang an Bahnübergängen) über einen neu zu errichtenden P+R-Parkplatz nördlich der A36 (Haltestelle Halberstädter Str.), Thale-Westerhausen nach Quedlinburg. In Quedlinburg fährt die Straßenbahn wieder nach der BOStrab, dort fährt sie zunächst mal einen Halbkreis um die Innenstadt zum Bahnhof. Anschließend geht es noch in südwestliche Richtung weiter nach Quedlinburg-Quarmbeck, wo die Regiotram erneut von BOStrab auf ESBO wechselt, um auf HSB-Gleisen weiter nach Gernrode zu fahren, wo sie an einer noch zu ermittelnden Stelle ihren Endpunkt haben wird. Insgesamt ist durch diese Maßnahme aufgrund der Erfahrungen bspw. aus Karlsruhe ein deutlicher Fahrgastzuwachs zu erwarten, welcher dann auch positive wirtschaftliche Auswirkungen auf die Region haben dürfte.
Tatsächlich könnte man grundsätzlich über die Einführung eines RegioTram-Systems nachdenken, um die Effektivität der Halberstädter Straßenbahn zu erhöhen.
Allerdings sind Überland-Neubaustrecken absolut abwegig, denn abgesehen davon, dass sie allgemein ein nur sehr geringes NKV aufweisen (lange, teure Strecke + relativ wenig Fahrgäste), steht eine solche Strecke nach Quedlinburg in direkter Konkurrenz zur bestehenden Eisenbahnstrecke. Das heißt, dass diese sich sogar noch das Potential teilen müssten. Eine der beiden Strecken, wäre vermutlich sofort stillegungsgefährdet.
Denkbar wäre eher die Bahnstrecke Halberstadt – Quedlinburg mit einem Dreischienengleis auszustatten und dort dann auf die Strecke der HSB überzugehen, welche passenderweise ebenso eine Spurweite von 1.000 mm aufweist. Auf dieser könnte man dann bis Gernrode fahren und weiter bis Harzgerode und/oder auf reaktivierter Strecke nach Ballenstedt. Eingesetzt werden könnten die aus Nordhausen bekannten Fahrzeuge des Combino Duo welche zusätzlich einen Dieselantrieb besitzen. Aber selbst diese Alternative wäre vermutlich noch sehr utopisch.
Bei Eisenbahn-Neubaustrecken werden andere Bewertungskriterien zugrunde gelegt, so dass es deutlich leichter ist dabei ein positiven Bescheid zu bekommen, als bei Straßenbahn-Neubaustrecken.
Die Idee, die bestehende Bahnstrecke zwischen Halberstadt und Quedlinburg mit Dreischienengleis auszustatten hatte ich tatsächlich auch schon, aber ich halte sie aus dreierlei Gründen für nicht praktikabel:
– 1. Das Land Sachsen-Anhalt baut die betroffene Strecke gerade für 120 km/h aus. Ein Tempo was prinzipiell zwar auch Straßenbahnfahrzeuge erreichen können und in dem Falle auch müssten, um den Vollbahnbetrieb nicht aufzuhalten. Allerdings wäre dafür die Anforderungen (Crash-Norm, Zugsicherung) sehr hoch und nicht vergleichbar mit der Nordhäuser Linie 10, welche ganz gemütlich mit 30-40 km/h nach Ilfeld fährt. Entsprechend teuer wären auch die Fahrzeuge, dass heißt man spart zwar bei einer einmaligen Investition (dem Streckenbau) zahlt aber bei einer wiederkehrenden Investition (die Fahrzeuge, die alle 25-30 Jahre ersetzt werden müss(t)en.)
– 2. Der Antrieb: Bei meinem Streckenvorschlag würde ich die gesamte Strecke mit Gleichstrom-Oberleitung (600 V, „Straßenbahnstrom“) betreiben. Das ist zwar prinzipiell auch bei Mitbenutzung der bestehenden Bahnstrecke möglich, da diese nicht elektrifiziert ist und eine Elektrifizierung auf absehbare Zeit auch nicht geplant ist. Allerdings verbaut man sich damit die Möglichkeit, später die Strecke für die Vollbahn zu elektrifizieren. Entsprechend kritisch wird man im Magdeburger Verkehrsministerium auf das Vorhaben reagieren.
– 3. „Die Bahn muss zu den Menschen fahren, nicht andersherum“: Dieser Grundsatz vom „Straßenbahnpapst“ Dieter Ludwig gilt auch hier. Bei einer Mitbenutzung der Eisenbahnstrecke würde man in Quedlinburg nicht einfach als Straßenbahn durch die Innenstadt weiterfahren können und es wären folglich auch keine Einsparungen im Busnetz möglich. Man würde schlicht am Bedarf „vorbeifahren“!
Als Alternative zu der hier oben eingezeichneten Strecke käme m.E. nur eine Strecke von der Kühlinger Straße / Heinrich-Heine-Str. über Harsleben in Betracht. Dies hätte dann den Vorteil, das Harsleben einen Anschluss an die Regionalstadtbahn bekäme, allerdings wäre das Problem mit der „schwachen“ Strecke zum Klus noch immer nicht gelöst, dazu wäre die zu bauende Strecke deutlich länger. Noch dazu müsste man in Magdeburg um eine Ausnahmegenehmigung „betteln“, da man an einer Stelle höhengleich die Eisenbahnstrecke nach Blankenburg kreuzen müsste, und sowas als Neubau regulär außerhalb nicht zugelassen ist!
Vorschlag ist nun auf der Löschliste, da er seit mindestens drei Monaten unfertig ist. Bitte in den nächsten Tagen fertigstellen, sonst folgt die Löschung.
Wär echt schade drum
Was soll man denn sonst mit einem ewig unfertigen Vorschlag machen? Der nützt doch keinem etwas.
zumindest ist jetzt eine ausreichende Beschreibung da, die Löschung sollte daher vom Tisch sein.
Die Beschreibung war auch schon vorher da, falls es noch nicht aufgefallen ist.
Der Form halber habe ich den Vorschlag aber nun fertiggestellt. Da ich aktuell keine Zeit großartig für solche Gedankenspiele habe, wurde aber im Prinzip nichts verändert.
Ich arbeite zurzeit an einer Strecke für eine Nordquerung der HSB zwischen Quedlinburg und Wernigerode